IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 1/2/2003, Seite 21 ff.


VERBÄNDE AKTUELL 


  Bayern/Baden-Württemberg


Fachtagung Niedrigenergiehaus

Mit einer ungewöhnlich starken Teilnehmerzahl konnte die "Fachtagung Niedrigenergiehaus", die von den Fachverbänden SHK Bayern und Baden-Württemberg am 8. November 2002 durchgeführt wurde, aufwarten. Etwa 180 Teilnehmer fanden den Weg in die historische Reichsstadthalle in Rothenburg o.d. Tauber und informierten sich umfassend über energieeffiziente Technik im Wohnungsbau sowie deren Planung und Kontrolle.

Die mittelalterliche Hofanlage mit der Reichsstadthalle im Hintergrund links.

Dass dieses Thema auf den Punkt genau ankam und die aktuelle Ausrichtung der SHK-Verbände zur Gebäude- und Energietechnik unterstrich, wurde auch durch die Anwesenheit von vielen ihrer Repräsentanten dokumentiert. Mit Bruno Schliefke, Präsident des ZVSHK, Erwin Weller, Landes­innungsmeister des Fachverbandes Baden-Württemberg, die Grußworte an die Teilnehmer richteten und durch den stv. LIM des Fachverbandes Bayern, Erich Schulz, der die Veranstaltung mit dem Schlusswort zusammenfasste, wurde die Wichtigkeit dieses Leitthemas untermauert. Schliefke zur Tagung: "Diejenigen werden das Rennen machen, die sich die entsprechende Kompetenz aneignen." Bürgermeister Gerhard Eggler, auch stv. Obermeister der SHK-Innung Rothenburg, sagte zum Abschluss seiner Begrüßungsworte: "Nur wer brennt, kann andere entzünden!"

180 Teilnehmer überzeugte das Konzept der Fachverbände und füllte die Reichsstadthalle.

Wesentliche Unterstützung erhielten die Veranstalter auch durch Industrieunternehmen und Herstellerfirmen, die die Tagung umfänglich durch eine themenbezogene Fachausstellung ausstatteten. So waren während des gesamten Treffens Möglichkeiten zum Gedankenaustausch und zur praktischen Begutachtung der Heiz-, Anlagen- und Prüfkomponenten gegeben. Reichlich wurde dieses Angebot genutzt und so mancher der Handwerker hatte sein "Aha-Erlebnis", sei es nun beim BHKW von SenerTec, Wärmepumpe durch Stiebel Eltron, Pumpentechnologie durch Wilo, Lüftungstechnik durch Helios oder dem Blower Door-Test von LTM. Durch das eng gestaffelte Programm mit insgesamt acht Fach­themen führte kompetent Bayerns Fachgruppenleiter für Installation u. Heizung, Werner Merkl.

Erich Schulz unterstrich die Notwendigkeit mit hoher Kompetenz in die Marktbearbeitung zu gehen. Insbesondere in der schlechten wirtschaftlichen Lage wäre kompetentes Handeln unabdingbar.

Niedrigenergiehaus in der Praxis

Über dieses Thema spricht die Branche. Wer kann aber kompetente Auskunft über Praxisbeispiele geben? Dieser Punkt wurde direkt zu Beginn der Veranstaltung durch Dr. Ulrich Stiebel mit seinem Vortrag "Erfahrungen aus dem NEH-Projekt Brombeerweg" abgehandelt. Dr. Stiebel erläuterte bis in Details die Zusammenhänge der Hofanlage mit unterschiedlichen Haustypen und Heizkonzepten von insgesamt 30 Gebäuden.

Zwei Geschäftsführer, die sich Zukunftstechnologien auf ihre "Fahnen" ­geschrieben haben: Karl P. Kiessling, SenerTec und Dr. Ulrich Stiebel, Stiebel Eltron, neben Jörg Schütz, GF Technik FV Bayern (v.l.).

Als Resümee seiner Ausführungen bleibt festzuhalten:

Bruno Schliefke (l.) und Erwin Weller im Schulterschluss in Sachen Niedrigenergiehaustechnik.

EnEV für das Handwerk

Dipl.-Ing. Jörg Schütz, GF Referat Technik FV Bayern, widmete sich in seinen Ausführungen "Anwendung der EnEV durch das SHK-Handwerk - Berechnung und Vergleich von Energieaufwandszahlen" der Energieeinsparverordnung. Er erläuterte kurz den Hintergrund zur EnEV und die rechtliche Einbindung in Gesetze und Verordnungen. Schütz bereitete Kernpunkte der EnEV auf und stellte insbesondere die Aufwandszahl, das A/V-Verhältnis und die Paragraphen 3, 5, 9, 12 und 13 vor. Der Technikreferent wies die anwesenden Fachhandwerker und Planer u.a. auf den seit Juni 2002 festgelegten Primärenergiefaktor für Holzpellets und Hackschnitzel mit 0,2 hin (zum Vergleich: Erdgas/Heizöl 1,1 und Strom-Mix 3,0.)

Info-Domains: www.tww.de, www.enev-normen.de, www.bdh-heizungsindustrie.

Die Ausstellung im Eingangsbereich wurde reichlich zur Information genutzt.

Ausblicke, Fakten und Daten

Referate, die zusätzlich Informationen über Hintergründe und wissenswertes zu den Produkten, Anwendungen und Entwicklungen brachten, waren:

Anton Berchtold, Obermeister der Elektro-Innung, erläuterte den SHK-Fachleuten die Photovoltaik-Montagetechniken und Förderkriterien. Mit der Kooperation Elektro/SHK lässt sich Markt machen, ist auch ­seine Meinung.

Eine perfekt vorbereitete Tagung der beiden Fachverbände SHK Bayern und Baden-Württemberg konnte zusätzlich mit dem sehr umfassenden und detaillierten "Tagungsband zur Fachtagung Niedrigenergiehaus", der unter den Teilnehmern reißenden Absatz fand.


[Zurück]   [Übersicht]   [www.ikz.de]