IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 24/2002, Seite 48 ff.


REPORT


50 Jahre Weishaupt

Qualität und Innovationskraft

Die Weishaupt-Gruppe mit Stammsitz in Schwendi feierte im September dieses Jahres ihr 50. Firmenjubiläum. Das Unternehmen konnte dem negativen Trend in der Feuerungsbranche mit hohen Investitionen und grosser Innovationskraft trotzen. Festredner Ministerpräsident Erwin Teufel würdigte den weltweit agierenden mittelständischen Industriebetrieb als "Paradeunternehmen Baden-Württembergs" und hob vor rund 450 Festgästen die besonderen Leistungen für Umwelt- und Klimaschutz hervor.

Rund 30.000 Besucher und Gäste aus aller Welt kamen zur offiziellen Auftaktveranstaltung des oberschwäbischen Unternehmens Weishaupt, zum Tag der offenen Tür. Anlass für die Feierlichkeiten im September war das doppelte Jubiläum des Unternehmens: Vor 50 Jahren ging in Schwendi der erste Brenner in Serie, vor 70 Jahren gründete Max Weishaupt, Vater des heutigen Hauptgesellschafters Dipl.-Ing. Siegfried Weishaupt, im Ortskern der Gemeinde seine Maschinenbauwerkstatt, aus der das weltweit verzweigte Industrieunternehmen hervorgegangen ist.

Gute Tendenzen

Die Weishaupt-Gruppe hat mit der Herstellung von Brennern und Heizsystemen eine internationale Spitzenstellung errungen. Zudem wächst das Unternehmen, auch gegen den Branchen- und allgemeinen Wirtschaftstrend und meldet stetig neue Investitionsrekorde. "200 Millionen Euro allein in den letzten zehn Jahren", so Siegfried Weishaupt in seiner Festansprache.

Der baden-württembergische Ministerpräsident Erwin Teufel mit Dipl.-Ing. Siegfried Weishaupt vor einem Grossbrennerprüfstand im Weishaupt-Forschungs- und Entwicklungszentrum für Feuerungstechnik.

Der Industriekonzern beschäftigt nahezu 3000 Mitarbeiter, mehr als 1000 davon in Schwendi. Die Zahl der ausländischen Tochtergesellschaften stieg auf heute 15, im Inland gehören 30 Niederlassungen zum Unternehmen. Der Jahresumsatz beträgt nach Unternehmensangaben 2002 annähernd 350 Millionen Euro. Die Innovationskraft des Unternehmens, die vor allem auf die hohen Investitionen in das eigene Forschungs- und Entwicklungszentrum zurückzuführen ist, führte zu dieser starken Marktstellung.

Mehr als 450 Gäste aus aller Welt konnte Dipl.-Ing. Siegfried Weishaupt bei der Festveranstaltung in Schwendi begrüßen. Nach seiner Ansprache, in deren Mittelpunkt die 50-jährige Brennergeschichte des Unternehmens stand, würdigte Ministerpräsident Erwin Teufel die Leistungen des Unternehmens und der Mitarbeiter. Dabei betonte er die große Bedeutung solch erfolgreicher Unternehmen wie Weishaupt, für das Land und seine Menschen.

Weishaupt-Bekenntnis

Energiesparen ist die Ausrichtung für die Zukunft. Denn Umwelt- und Ressourcenschonung werden auch in Zukunft wichtige Themen in Politik und Wirtschaft sein. Mehr denn je sind deshalb Unternehmen erfolgreich, die intelligente Lösungen für die Herausforderungen der kommenden Jahre entwickeln. Vorsprung durch Qualität und Innovation - diese Strategie, so Siegfried Weishaupt in seinem Gastgebervortrag, "lässt uns positiv in die Zukunft blicken". Dies mit einem kompletten Produktprogramm, das neben Öl-, Gas- und Zweistoffbrennern für den Einsatz von Einfamilienhäusern bis zur Beheizung ganzer Stadtviertel auch Heizkessel, hochmoderne Brennwertgeräte, Solarsysteme, Schaltanlagen und umfangreiches Zubehör bietet.

Höhepunkt des Jubiläumsprogramms war der Festakt mit Kunden, leitenden Mitarbeitern und Partnern des Unternehmens, mit Repräsentanten aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik, Medien, Kunst und Kultur. Ministerpräsident Erwin Teufel würdigte Weishaupt in seiner Rede als "Paradeunternehmen Baden-Württembergs" und stellte die rhetorische Frage in den Raum: "Wie viel Wissen und Hingabe, auch Mut und Risikobereitschaft waren erforderlich, um bahnbrechende technische Innovationen zu entwickeln und am Markt zu etablieren?" Der Ministerpräsident hob die Strategie der Weishaupt-Gruppe hervor, auch "zukünftige Entwicklungen als unabhängiges Familienunternehmen zu bewerkstelligen" und bedankte sich für den "hervorragenden Beitrag für den Umwelt- und Klimaschutz in unserem Lande".

In einer rund 900 m2 großen Zelthalle wurde den Gästen das Weishaupt-Produktionsprogramm vorgestellt. Äußeres, umschließendes Zeichen für das Informationsangebot: ein gewaltiger Bilderzaun mit nahezu 50 Großfotos im Format von je 4 x 4 m. Damit wurde die weltweite Weishaupt-Organisation im Bild vorgestellt.

Wie ein roter Faden zog sich der Gedanke durch seinen Vortrag, dass die Erfolge das Resultat einer "ganz besonderen Unternehmenskultur" sind. Erwin Teufel nannte die Verbindung von Weltoffenheit und Heimatverbundenheit, das gleichermaßen von Pflichtbewusstsein und Kreativität geprägte Klima, die erfolgsorientierte Wirtschaftsdynamik in Kombination mit sozialer Verantwortung und das herausragende Engagement für Architektur, Kunst und Design. Siegfried Weishaupt, so der Ministerpräsident mit Blick auf viele aktuelle Fehlentwicklungen in der Wirtschaft, "vertritt das menschliche Maß" - gerade als mittelständischer Unternehmer.

Dipl.-Ing. Siegfried Weishaupt kommentierte die Ansprache des Ministerpräsidenten mit dem launigen Hinweis, die Worte seien "manchmal fast etwas zu viel gewesen, haben aber trotzdem gut getan". Der Unternehmensleiter überreichte Erwin Teufel als erstem Adressaten das noch druckfrische Weishaupt-Jubiläumsbuch.

Weishaupt präsentierte mit einem "Tag der offenen Tür" seine Werksanlagen der interessierten Öffentlichkeit. Mit rund 30.000 Besuchern war die Veranstaltung ein Beweis für das große Interesse der Menschen aus der Region.

Eine umfassende Chronik zeichnet reich bebildert den Weg des Unternehmens als wachsendes Kraftzentrum für die Wirtschaft und die Lebenskultur einer ganzen Region nach. Ein aus kritischer Distanz geführtes Interview mit Siegfried Weishaupt eröffnet auch persönliche und gesellschaftliche Dimensionen.

Daraus zwei Zitate mit hochaktuellem Bezug: "Meine revolutionärste Entscheidung war es wohl, bei unserem Kerngeschäft zu bleiben, bei der Verbrennung. Gegen alle Unkenrufe und Panikmache in der Zeit der Ölkrise". Und: "Die grassierende Profitgier und der Verlust an menschlicher Substanz wird nun auch ordentlichen Unternehmern um die Ohren geschlagen".

Meilenstein: Firmengründer Max Weishaupt (rechts) präsentiert 1969 seinen 500.000 Brenner mit seinem Sohn Siegfried (links).

In seiner Festansprache hatte sich der Industrielle zuvor für das Vertrauen der Kunden in aller Welt bedankt und betont, dass die von Anfang an gültige Strategie, nur über das Heizungs-Fachhandwerk zu verkaufen, Grundlage des geschäftlichen Erfolgs sei. Siegfried Weishaupt zollte den vielen "tüchtigen, begeisterungsfähigen und lernbereiten Mitarbeitern" seinen großen Respekt. Am Tag nach dem offiziellen Festakt waren alle Mitarbeiter des Werks, der Niederlassungen in Deutschland sowie der Tochtergesellschaft Neuberger Gebäudeautomation mit Partnern eingeladen. Zu den Gästen zählten auch Vertreter der weltweiten Auslandsorganisationen. Rund 3200 Menschen erlebten einen stimmungsvollen Abend.

Am Tag der offenen Tür konnte die Öffentlichkeit sehen, was in Schwendi über 50 Jahre entstanden ist. Rund 30.000 Besucher strömten in das Werk, um sich über das Unternehmen und dessen Arbeit zu informieren. Im Ausstellungszelt wurde dem Publikum auf einem Messestand das aktuelle Produktprogramm präsentiert.

Ministerpräsident Erwin Teufel zitierte zum Schluss seiner Rede einen großen Sohn dieser Landschaft, den Philosophen Martin Heidegger: "Wachsen heißt, der Weite des Himmels sich zu öffnen und zugleich fest in der Erde zu wurzeln"


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