IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 24/2002, Seite 3


EDITORIAL


Auf die eigenen Kräfte vertrauen

Das Jahr 2002 war geprägt von einer deutlichen Verschlechterung der gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen, welche an der SHK-Branche und auch am SHK-Handwerk nicht spurlos vorüber gegangen ist. So melden Großhandel und Industrie Minuszahlen zwischen 7% und 14%. Unsere Mitgliedsbetriebe teilten im Rahmen der vom ZVSHK durchgeführten Konjunkturumfrage ebenfalls Verluste um die 7% mit. Trotzdem und gerade deshalb gilt es jetzt, nicht auf die "Wohltaten" anderer zu warten, sondern selbst aktiv zu werden. Dies hat unser ZVSHK auch im abgelaufenen Jahr unter Beweis gestellt.

Das Jahr 2002 stand unter dem Motto "Jahr der Aus- und Weiterbildung". Mit der Fertigstellung einer modernen, an den Anforderungen der Kunden ausgerichteten, Meisterprüfungsverordnung und dem Vorantreiben einer zukunftsfähigen Ausbildungsverordnung wurden wichtige Schritte für die Regelung der beruflichen Grundlagen unternommen und sichergestellt, dass den zukünftigen Experten der Gebäude- und Energietechnik die richtigen Instrumente an die Hand gegeben werden. Ergänzt werden muss eine gute Berufsausbildung durch ständige Weiterbildung. Hierzu hat der ZVSHK im Jahr 2002 ein praxisgerechtes, modular aufgebautes Weiterbildungskonzept vorgelegt.

Ein Highlight des Jahres 2002 war die erstmals auf kontinentaleuropäischem Boden stattgefundene World Plumbing Conference. Diese Weltkonferenz fand unter der Organisation des ZVSHK im Mai 2002 in Berlin statt. Der ZVSHK hat mit der erfolgreichen Veranstaltung internationale Standards gesetzt und es ist gelungen, die Innovationsfähigkeit und das hohe Niveau der deutschen SHK-Branche - insbesondere auch über die Präsentation des SmartHouses - dem internationalen Publikum umfassend darzustellen.

Mit dem Internet-Portal www. wasserwaermeluft.de, welches vom ZVSHK und den Landesverbänden gemeinsam aufgebaut wurde, sind die Möglichkeiten der Information und Kommunikation für Innungsmitglieder gewachsen. Durch den offenen Bereich werden Endkunden rund um die gesamte Haustechnik informiert und dann jeweils ermuntert, die Handwerksbetriebe in Ihrer Nähe zu kontaktieren. Hierzu steht eine strukturierte Datenbank bereit, in welcher nur Innungsbetriebe aufgenommen werden und die z.Z. bereits über 15.000 gepflegte Adressen enthält. Zudem gibt es im internen Bereich von www.wasserwaermeluft.de eine Vielzahl von technischen, rechtlichen und betriebswirtschaftlichen Informationen exklusiv für Innungsmitglieder.

Unterstützung bei der Auftragsakquise bringt auch die vom ZVSHK und dem Initiativkreis Erdgas & Umwelt getragene Heizungsgemeinschaftswerbung, in die über 13.000 Innungsbetriebe eingebunden sind. Dieser seit 2001 laufenden Kampagne gelang es, zwischenzeitlich über 25.000 Endkunden zur Anforderung von Informationsmaterial inkl. der Adressen der beteiligten Innungsbetriebe in Ihrer Nähe zu motivieren. Die nachgeschaltetete Marktforschung belegt den Erfolg und zeigt, dass 50% der Interessenten zu Kunden wurden und ihre Heizung tatsächlich modernisiert haben.

Deutliches Zeichen für die Innovationskraft der SHK-Organisation ist die im September 2002 von der Mitgliederversammlung beschlossene Umbenennung des ZVSHK in "Bundesverband für Gebäude- und Energietechnik". Der neue Begriff "Gebäude- und Energietechnik" vollzieht dabei die Erweiterung der Aufgabenfelder der SHK-Handwerksbetriebe nach. Die Mitgliedsbetriebe bieten neben Einzeldienstleistungen immer häufiger Sachgesamtheiten und Komplettleistungen rund um die Gebäude- und Energietechnik an und entsprechen damit den Endkundenwünschen. Zusätzliche Dienstleistungen wie die im SmartHouse gezeigte Bedienung und Fernüberwachung gebäudetechnischer Anlagen werden Einzug in die Angebote der Betriebe halten.

Selbstverständlich bringen wir unsere wirtschaftlichen und handwerkspolitischen Forderungen in die politischen Gremien in Berlin und Brüssel ein und werden hier auch in Zukunft nicht nachlassen. Zusätzlich arbeitet die SHK-Organisation verstärkt daran, Hilfen für die Arbeit vor Ort anzubieten. Als Präsident des ZVSHK, aber in erster Linie als Handwerker, empfehle ich meinen Kollegen diese Angebote für den betrieblichen Erfolg zu nutzen und somit unterstützt von ihrer SHK-Organisation auf die eigenen Kräfte zu vertrauen.

Bruno Schliefke
Präsident Zentralverband Sanitär Heizung Klima


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