IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 23/2002, Seite 29


VERBÄNDE AKTUELL 


 Sachsen


Berufsorganisation hat Hochwasseropfern unkompliziert geholfen

Innungsmitgliedschaft hat sich ausgezahlt

Das Hochwasser in weiten Teilen Sachsens im August dieses Jahres erwies sich als Chance, den Zusammenhalt in der Berufsorganisation der Sanitär-Heizung-Klima-Branche unter Beweis zu stellen. In Dresden, Grimma, Glashütte und vielen anderen Orten und Gemeinden wurden Installationsbetriebe, Klempnereien, Bäderstudios oder Ofenbaubetriebe durch Hochwasser beschädigt oder völlig überschwemmt.

Unseren ca. 60 betroffenen Innungsbetrieben im Freistaat Sachsen ist durch die Flutkatastrophe insgesamt ein Schaden von ca. 8,5 Millionen Euro entstanden. Für die durch die schlechte wirtschaftliche Lage bereits geschwächten Betriebe kann dieser schwere Schlag den Ruin bedeuten. Sie sind oft nicht in der Lage, sich aus eigener Kraft zu helfen oder weitere Kredite aufzunehmen.

27 Innungsbetriebe erlitten einen geschätzten Schaden bis 100.000 Euro.

14 Innungsbetriebe einen Schaden über 100.000 bis 200.000 Euro.

12 Innungsbetriebe einen Schaden über 200.000 bis 400.000 Euro.

4 Innungsbetriebe einen Schaden über 400.000 Euro.

Erster Anlaufpunkt für Innungsmitglieder war auch in diesem Fall deren regionale Innung. In zahllosen Fällen wurde vor Ort bei Hochwasseropfern angepackt, Werkzeug, Fahrzeuge oder Material zur Verfügung gestellt. Obermeister übernahmen Patenschaften. Selbst kleinere Innungen sammelten für ihre betroffenen Innungskollegen.

Der Fachverband Sanitär-Heizung-Klima Sachsen initierte unbürokratisch eine überregionale Spendenaktion. In Verhandlungen mit Marktpartnern sicherte der Fachverband die Interessen der Innungen und deren Mitglieder bei Hochwasserhilfsangeboten verschiedenster Art und koordinierte sie. Auch auf der erfolgreichen Branchenmesse SHKG Ende September wurden Spenden gesammelt.

Der Spendeneingang beträgt bis zum jetzigen Zeitpunkt knapp 190.000 Euro. Der Verband rechnen mit über 220.000 Euro, insgesamt ein sehr gutes Ergebnis!

Die Gelder sollten möglichst schnell den Betroffenen zur Verfügung stehen. Bereits zur 1. Sitzung des Spendenausschusses für Hochwasseropfer am 10. September 2002 konnten die Vertreter der Innungen über 100.000 Euro in bar zur Übergabe an die betroffenen Innungsbetriebe übernehmen. Am 9.10. wurde eine 2. Tranche ausgezahlt. Am heutigen Tag kann in einer 3. Auszahlung eine Spendensumme von über 50.000 Euro aus dem Spendenkonto des Fördervereins zur Erforschung der Geschichte des SHK-Handwerks e.V. an die Delegierten der Innungen stellvertretend übergeben werden.

Über die Verwendung der Spendenmittel hat der Spendenausschuss entschieden und in der Mitgliederversammlung des Fachverbandes am 6.11.2002 öffentlich Rechenschaft abgelegt. Der Abschluss der Spendenaktion erfolgt voraussichtlich am 15. Dezember 2002.

Neben den großzügigen Spenden einiger Hersteller aus der Industrie drücken besonders die vielen kleinen Spenden aus der eigenen Berufsorganisation die Solidarität zwischen den Betrieben aus. Der Fachverband SHK Sachsen möchte daher allen großen und kleinen Spendern für ihre Solidarität mit den Innungskollegen sehr herzlich danken.

Neben vielen Briefen ging auch ein Fax ein. Der Obermeister der zahlenmäßig kleinen Innung SHK Kamenz schrieb dem Verband: "Die Innungsmitglieder verzichten auf ihren geplanten Innungsausflug im Jahr 2002 und spenden diesen Betrag den notleidenden Berufskollegen."

Sehr engagiert zeigten sich die Innungskollegen des Partnerverbandes in Baden-Württemberg. Sie sammelten beträchtliche Spenden und halfen ganz unkompliziert auch mit Sachspenden. Tief bewegt und voller Freude wurden sie von den betroffenen Innungsbetrieben in Empfang genommen.

Besonders bedanken möchte sich der Verband bei den Spendern Mapress GmbH & Co. KG, Joh. Vaillant GmbH & Co. KG, Wilo AG, Fachverband SHK Baden-Württemberg und Reflex Winkelmann GmbH.

Die Organisation hat sich selbst ein weiteres Argument für den Nutzen der Innungsmitgliedschaft geliefert. Der Verband wertet dies als einen Beitrag zum weiteren Zusammenwachsen der Berufsorganisation und vor allem auch für das Zusammenwachsen von Ost und West.

Die SHK-Branche rechnet trotz neuer Aufträge nach der Jahrtausendflut mit keinem konjunkturellen Aufschwung. Der gegenwärtige Auftragsschub führt lediglich zu einer regionalen Sonderkonjunktur in einigen begrenzten Gebieten in Sachsen. Diese Aufträge kompensieren jedoch auf keinen Fall die Umsatz- und Nachfrageausfälle der vergangenen Monate.

Der Fachverband Sanitär-Heizung-Klima Sachsen ist der Landesinnungsverband des sächsischen SHK-Handwerks. Er vertritt 29 Innungen mit ca. 1.500 Handwerksbetrieben und etwa 10.000 Beschäftigten im Freistaat Sachsen.


[Zurück]   [Übersicht]   [www.ikz.de]