IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 23/2002, Seite 25 ff.


VERBÄNDE AKTUELL 


Bayern


Erste Mitgliederversammlung im Zeichen des Eckrings

Blick auf den Status quo und Neuwahlen

Der Fachverband Sanitär Heizung Klima Bayern führte am 16. Oktober seine diesjährige Mitgliederversammlung durch. 124 Delegierte aus 51 Innungen nahmen die Einladung an und bescherten der bayerischen Handwerksorganisation ein volles Haus im Herzen der Landeshauptstadt München.

Wie auch in der Mitgliederversammlung vor einem Jahr konnte Landesinnungsmeister Werner Obermeier über keine positive Wende im Konjunkturverlauf berichten. Seiner Einschätzung nach wird auch der jüngste Koalitionsvertrag von SPD und Grüne da nichts verändern. Obermeier wörtlich: "Ich erwarte nichts. Auch nicht von dem neuen Superminister oder der Hartz-Kommission. Stattdessen wird der Wind noch eisiger werden." Das skurrile an dieser Situation: Privates Geld ist durchaus vorhanden, allein es fehlt an der Investitionsbereitschaft in Neubau oder Sanierung, stellte Obermeier fest. Die brachialen Sparpläne der Bundesregierung stoßen bei ihm auf kein gutes Echo. "Wirtschaft ist nur dort existent, wo gewirtschaftet werden kann. Und wo nur gespart wird, ist wirtschaften nicht möglich", brachte es Obermeier auf den Punkt.

Das Führungsduo des bayerischen SHK-Fachverbands: Landesinnungsmeister Werner Obermeier (links), Hauptgeschäftsführer Dr. Wolfgang Schwarz.

Dr. Wolfgang Schwarz, Hauptgeschäftsführer des SHK-Fachverbands, kritisierte das Vorhaben der Bundesregierung, die Eigenheimzulage drastisch kürzen zu wollen. "Die Folge liegt klar auf der Hand: Impulse werden so nicht gesetzt, vielmehr wird es auf eine weitere Verschärfung hinauslaufen", so die Sicht von Dr. Schwarz vor dem Hintergrund der ohnehin rückläufigen Baugenehmigungen von über 12% im einjährigen Beobachtungszeitraum. Mit Blick auf das zurückliegende Jahr muss so leider auch das Gesamtergebnis aller Betriebe als nicht zufriedenstellend bezeichnet werden. Bei steigenden Großhandelspreisen von - je nach Gewerk - zwischen 2 und 4% mussten die Handwerksbetriebe Kunden gegenüber die Preise um 0,5% zurücknehmen.

Auf bundespolitischer Ebene ist daran gedacht, den großen Befähigungsnachweis (die Meisterprüfung) aufzuweichen oder ganz abzuschaffen. Dies stößt auf heftige Kritik der bayerischen SHK-Handwerksorganisation und wird grundsätzlich abgelehnt.

Positives wusste Obermeier im Hinblick auf die seit Anfang dieses Jahres gültige Energie-Einsparverordnung (EnEV) zu berichten. Kein anders Bundesland habe so viele geschulte Handwerker wie Bayern: rund 3000 Personen haben bereits an Informationsveranstaltungen teilgenommen. Obermeier: "Damit haben wir die best informierten SHK-Handwerker in Deutschland." Bayern stellt darüber hinaus bei der Umsetzung der länderspezifischen Durchführungsverordnung eine Vorreiterrolle dar: Dr. Schwarz wies darauf hin, dass die meisten anderen Bundesländer noch keine solche Rechtsverordnung erlassen habe.

Beachtenswert auch die Bereitschaft der SHK-Betriebe, sich von alten Zöpfen zu trennen. Gemeint ist hier die rasante Veränderung des Erscheinungsbildes seit Anfang dieses Jahres: Weg vom "K" des alten Verbandslogos, hin zum Eckring. Obermeiers Beobachtungen nach haben die Innungsbetriebe sehr schnell reagiert und vielfach auf das bundeseinheitliche Erkennungssymbol umgestellt.

Als wichtigen Erfolg wertete Dr. Schwarz die diesjährige IFH, die erneut in Partnerschaft mit der Intherm durchgeführt wurde. Der große Zuspruch der Fachbesucher mit einem Anteil von 96% spreche eine deutliche Sprache und beweise damit die Wichtigkeit einer SHK-Messe im süddeutschen Raum.

Wahlergebnisse

Vorstandsmitglieder

Kommission
für Aus- und
Fortbildung

Tarifpolitische
Kommission
Ofen- und
Luftheizungsbau

Tarifpolitische
Kommission
Sanitär
Heizung Klima

Kommission
Betriebswirt-
schaft

Kommission
Rechnungs-
prüfung

Eduard Kröll
(München)

Clemens
Buchberger

(München),
Vorsitzender

Michael
Schmid
(Augsburg),
Vorsitzender

Erich Schulz
(Augsburg),
Vorsitzender

Ernst Sauer
(Augsburg),
Vorsitzender

Doris Uhl
(Regensburg)

Karl Meyer
(Landshut)

Uwe Klessinger
(Passau)

ReinhardFischer
(Hof)

Hermann
Bernkopf
(Rottal-Inn)

Heinz-Peter
Nersinger

(München)

Claudio
Paulus

(Nürnberg)

Josef Schlosser
(Nördl. Oberpfalz)

Arnold Pöppl
(Schwandorf)

Rudi Osswald
(Fürth)

Rainer Buchfink
(Schwandorf)

Helmut Höber
jun.
(Passau)

Erwin Kastner
(Augsburg),
Stellvertreter

Karl-Heinz Hopf
(Bayreuth)

Hans Bernhard
Sell
(Hof)

Andreas Pointner
(München)

Hubert Wolfschmid
(Bamberg)

Norbert Schmeller
(Nördl. Oberpfalz)

 

Michael Hilpert
(Nürnberg)

Alfons Häusler
(Nürnberg)

Peter Straßberger
(Regensburg)

Karl-Heinz Küstner
(Westmittelfranken)

Hans Schwender
(Kulmbach)

 

Berthold Sterzinger
(Schweinfurt)

Hugo Keppner
(Kitzingen)

Karl Völkl
(München)

Berdilo Hirt
(Würzburg)

Erwin Grünbaum
(Nürnberg)

 

 

Andreas Freihalter
(Augsburg)

 

Falko Krankenhagen
(München)

Anneliese Oppold
(Neu-Ulm)

 

Neuwahlen

Nach drei Jahren wahlfreier Zeit, standen auf der diesjährigen Delegiertenversammlung umfangreiche Neuwahlen auf dem Programm. Veränderungen gab es im Vorstand, während die Kommissionen weitgehend unverändert blieben. Der Landesinnungsmeister wurde für eine weitere Amtszeit bestätigt: in geheimer Wahl votierten 119 Delegierte für Obermeier, fünf Stimmzettel waren ungültig. Auch Erich Schulz wurde als stellvertretender Obermeister für weitere drei Jahre mit 120 Ja-Stimmen und drei Enthaltungen wiedergewählt. In ähnlicher Weise zeigten sich die weiteren Wahlergebnisse, auf die an dieser Stelle nicht näher eingegangen werden soll. Die tabellarische Übersicht "Wahlergebnisse" gibt Auskunft über die weiteren Wahlen.

Die meisten Wahlen fanden per Handzeichen statt. Ein Zeichen der Offenheit unter den Handwerkskollegen.

Der Vorstand des Fachverbandes hat beschlossen, Kollegen in Würdigung ihrer Verdienste um die SHK-Handwerke auszuzeichnen. Im Einzelnen:

Ehrennadel mit Silberkranz

Ehrenzeichen in Silber

Ehrenzeichen in Gold

Die geehrten Handwerker auf einen Blick.

Resolution der Mitgliederversammlung

Nach ausführlicher Diskussion fasst die Mitgliederversammlung bezüglich des zunehmenden Eindringens von Gas- bzw. Elektroversorgungsunternehmen - insbesondere der ESB - in die angestammten Tätigkeitsfelder des SHK-Handwerks folgende Resolution: "Die Mitglieder des Fachverbandes Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik Bayern lehnt den Einstieg der ESB in angestammte Tätigkeitsbereiche des SHK-Handwerks, insbesondere in das Wartungsgeschäft, kategorisch ab. Die Mitgliederversammlung fordert die Geschäftsleitung der ESB auf, weder selbst noch durch Tochterfirmen weiter in die originären Tätigkeitsfelder des Fachhandwerks vorzudringen. Das Angebot der Auftragsvergabe zu Festpreisen im Wartungs- und später auch im Heizungsneubau bzw. -modernisierungsgeschäft durch die ESB bzw. eine ihrer Tochtergesellschaften wird grundsätzlich abgelehnt. Für andere GVU bzw. EVU in Bayern, die ähnliche Ansinnen haben, gelten die obigen Aussagen in gleicher Weise."

Volles Haus: Wenn der Fachverband SHK-Bayern einlädt, ist eine hohe Teilnahme gewiss.

Der Vorstand des Fachverbandes bekräftigte seinen Willen, gemeinsam mit der ESB eine kooperative Lösung zu finden, die für beide Seiten tragbar ist. Die weitere Zusammenarbeit mit der ESB, die nach Ansicht von Dr. Schwarz in den vergangenen Jahren vorbildlich war, werde allerdings davon abhängen, wie sich die Geschäftsführung des Unternehmens in Zukunft auf dem Markt positioniere.


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