IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 19/2002, Seite 56 f



Neues für die Firmen-Flotte

Modellschau für 2003

Auf der internationalen Automobil-Messe IAA Nutzfahrzeuge in Hannover (12. bis 19. September 2002) war alles auf Achse, was zur Transporter- und Brummi-Branche zählt. Nicht nur anschauen, sondern auch die eine oder andere Probefahrt war möglich.

Alle zwei Jahre bietet die IAA eine Leistungsschau der gesamten Nutzfahrzeugbranche.

Unter dem Motto "Nutzfahrzeuge: Die bessere Lösung" informierte zum 59. Mal die Internationale Automobilausstellung für Nutzfahrzeuge acht Tage lang die Besucher über neueste Modelle, über Entwicklungen der Teile- und Zubehörindustrie sowie über aktuelle Lösungen in der Logistik und im Fuhrparkmanagement. Hinzu kamen Angebote für Werkstattausrüstung, Wartung, Pflege sowie Dienstleistungen rund ums Nutzfahrzeug. Das Angebot der 1200 Aussteller aus 42 Ländern umfasste leichte und schwere Nutzfahrzeuge, Anhänger und Aufbauten, Reise- und Linienbusse und Spezialfahrzeuge für alle denkbaren Zwecke.

Auch für Betriebsinhaber im Handwerk sowie Facheinkäufer größerer Unternehmen eine passable Gelegenheit, um bei Lieferwagen und Transportern Vergleiche zu ziehen und Trends wahrzunehmen. Erstmalig gab es auch die Gelegenheit, das eine oder andere Fahrzeug im Stadtgebiet Hannover Probe zu fahren.

Der neue Fiat Ducato mit Pritsche und Doppelkabine.

Eine von zahlreichen Sonderpräsentationen widmete man dem Thema Ladungssicherung in Fahrzeugen - leider auch im Fachhandwerk viel zu selten beherzigt. Welche zerstörerische Kraft ungesicherte Ladung entfalten kann, darüber liegen zur Genüge gesicherte Erkenntnisse vor. Entsprechend konnte man sich auf der Messe von der Verzurreinrichtung bis zur Werkstattausrüstung über praktikable Lösungen informieren.

Was in diesem Herbst bzw. im Modelljahr 2003 an Fahrzeugneuheiten auf den Markt kommen wird, lässt sich an dieser Stelle nur in geringem Maß zeigen, doch der Trend bei Lieferwagen und Transportern für den deutschen Markt ist klar: Motorleistung und komfortable Ausstattungen auf Pkw-Niveau sind gefragter denn je. Transporter können heute mehr als 100 kW bieten, sodass zahlreiche Nutzfahrzeugbauer Fahrwerke und Bremsanlagen optimieren mussten.

Citroën Jumper, Fiat Ducato und Peugeot Boxer wurden bereits im Frühjahr 2002 erneut überarbeitet. Änderungen wurden vor allem an der Front (neuer Kühlergrill) und am Fahrerplatz mit neuem Armaturenbrett und verbesserter Sicherheitsausstattung vorgenommen. Die Motorisierung bietet einen Zweiliter-Benziner mit 80 kW/109 PS (auch als Erdgas-Version), zwei bekannte Turbodiesel mit 62 kW/84 PS bzw. 74 kW/101 PS (letzterer nicht bei Fiat) und 94 kW/128 PS als Top-Motorisierung. Als mittelstarken Antrieb hat der Ducato exklusiv einen 2,3 Liter JTD Turbodiesel mit 81 kW/110 PS.

Anfang 2003 kommt der Ford Transit Connect zunächst mit Hochdach (rechts).
Foto: Ford

In der Lieferwagenklasse haben mittlerweile alle namhaften Hersteller überarbeitete oder komplett neu entwickelte Konzepte im Angebot - als letzter Prominenter kommt Ford mit dem Transit Connect, der Anfang 2003 in Deutschland eingeführt wird und ein deutliches Plus jenseits von drei Kubikmetern Frachtvolumen bieten wird. Bei der Taufe haben die Strategen von Ford dem leichten Nutzfahrzeug bewusst den altvertrauten Begriff Transit mitgegeben, denn auch das neue Konzept soll mit der gleichen Robustheit und Zuverlässigkeit glänzen wie dies dem großen Vertreter in der Transporterklasse nachgesagt wird. In Deutschland wird der Connect im ersten Halbjahr 2003 zunächst nur mit Hochdach und langem Radstand zu haben sein. Besetzt werden soll nämlich die Nische zwischen dem typischen kleinen Lieferwagen mit etwa drei Kubikmetern Laderaum und den kompakten Transportern der 2,8-Tonnen-Klasse, die meist zwei Kubikmeter mehr aufweisen.

Neugestaltete Front- und Heckleuchten zeichnen den Mercedes Sprinter im Modelljahr 2003 aus.
Foto: DaimlerChrysler

Der Frachtraum beim Connect verkraftet ein Ladevolumen von mindestens 3,6 Kubikmetern und sogar 4,3 Kubik, wenn der Beifahrersitz zusammengefaltet wurde. Die kleinere Variante weist jeweils etwa 0,8 Kubikmeter weniger auf. An Zuladung sind maximal 750 bzw. 825 Kilogramm (Lang-Version) möglich.

An Motoren werden ein Benziner mit 85 kW/115 PS, ein Diesel mit 55 kW/75 PS sowie ein Common Rail-Diesel mit 66 kW/90 PS geboten.

Parallel zur Fracht-Variante Transit Connect zeigte Ford auch bereits die Freizeit-Variante Tourneo Connect, die bei kurzem sowie langem Radstand in verglaster Version mit entsprechender Bestuhlung die gemischte Nutzung ab der zweiten Jahreshälfte 2003 ermöglichen soll.

Der Leicht-Lkw Cabstar E kommt als 3,5- oder 4,5-Tonner nach Deutschland.
Foto: Nissan

Den Cabstar E zeigt Nissan erst in diesem Jahr in Deutschland, obwohl der Leicht-Lkw bereits in anderen Ländern Europas seit mehr als drei Jahren rollt. Es gibt eine Einzelkabine oder eine DoKa, zwei Radstände (2900 und 3400 mm) und zwei Gewichtsklassen (3,5 t bzw. 4,5 t zul. GG), sodass acht Varianten zur Wahl stehen. Die maximale Nutzlast beträgt je nach Ausführung bis zu 2,7 Tonnen. Für die 3,5 Tonner wird eine bis zu 450 x 204 Zentimeter große Aluminiumpritsche geboten, die es ermöglicht, bis zu neun Standardpaletten zu platzieren. Die Fahrerkabine ist kippbar, darunter verbirgt sich ein 3-Liter-Turbodiesel mit 88 kW/120 PS. Was an passiver Sicherheit geboten wird, ist spartanisch: Nicht einmal ein Fahrer-Airbag ist zu haben und Dreipunktgurte findet man nicht auf allen Plätzen.

Beim Mercedes Sprinter kam eine umfangreiche Modellpflege fürs Modelljahr 2000, sodass seitdem keine großen Weiterentwicklungen zu vermelden sind.

Für das Modelljahr 2003 (Produktion ab Oktober 2002) wird der Sprinter weitere Modifikationen erhalten: Äußerlich sind es Klarglasscheinwerfer, weiße Blinkerabdeckungen und neu gestaltete Rückleuchten, im Verborgenen wachen jetzt serienmäßig ein besser dosierbares Bremssystem und das auf ABS und ASR basierende Sicherheitssystem ESP über alle Räder, damit das Fahrzeug auch bei kritischen Manövern in der Spur bleibt.

Wie wir bereits in IKZ 17/2002 auf Seite 12 berichteten, gewährt Daimler-Chrysler bis Jahresende Sonderkonditionen für SHK-Innungsmitglieder bei Vorlage eines Bezugscheines, der über die Landesfachverbände zu bekommen ist.

Beim Renault Trafic mit Hochdach wird der Frachtraum auf acht Kubikmeter vergrößert.
Foto: Renault

Renault stellt dem im vergangenen Jahr neu herausgebrachten Trafic eine Hochdach-Variante zur Seite, die ab Mai 2003 mit kurzem und langem Radstand erhältlich sein wird. Derzeit lässt sich ein Frachtraum von sieben Kubikmetern nutzen, der beim 40 cm verlängerten Kompakt-Transporter (mit langem Radstand und Hochdach) auf acht Kubik anwachsen und eine Nutzlast von max. 1108 kg möglich machen wird. Auch die Combi-Version wird es mit langem Radstand geben.

Bei der Motorenwahl rüstet Renault auf: Hinzu kommt ein Zwei-Liter-Benziner mit 16 Ventilen, der 88 kW/120 PS leistet; die Dieselreihe komplettiert ein Turbo mit der Bezeichnung 2.5 dCi 16V, der 98 kW/133 PS leisten wird und ab Frühjahr 2003 zur Wahl steht.

 


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