IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 19/2002, Seite 03


Editorial


Innovative Alternativen

Bereits seit Jahren investieren Industrieunternehmen unterschiedlichster Branchen erhebliche Finanzmittel in die Entwicklung der Brennstoffzelle. Die Motive dazu sind so unterschiedlich wie die Anwendungsgebiete selbst. Die einen beispielsweise wollen damit ihre Fahrzeuge antreiben, die anderen wollen schadstoffarm Wohnungen beheizen und Strom erzeugen.

Doch trotz der gewaltigen Anstrengungen auf beiden Seiten: Der große Durchbruch - die Serienreife - lässt immer noch auf sich warten. Dabei gilt die Brennstoffzellentechnik an sich inzwischen als ausgereift. Probleme gibt es vielmehr bei der Bereitstellung des notwendigen Wasserstoffs. Beispiel Automobil: Je nach Lösungsansatz und Anwendung wird der Wasserstoff für die Energieversorgung der Brennstoffzelle aus Erdgas, Methanol oder Benzin gewonnen oder flüssig in einem speziellen Tank gelagert. Absolut zufrieden stellend scheint bislang allerdings keine dieser Lösungen zu sein.

Indes hat der Automobilhersteller DaimlerChrysler ein völlig neues Konzept für Brennstoffzellenantriebe entwickelt: "Wasserstoff aus Natrium", lautet der Lösungsansatz. Vereinfacht ausgedrückt, fährt das Auto mit Salz und Wasser. Und das mit Fahrleistungen, die mit denen eines Serienfahrzeugs vergleichbar sein sollen. Ob und wann diese Technik allerdings zum Einsatz kommt, darüber kann zum gegenwärtigen Zeitpunkt nur spekuliert werden.

Andere energieeffiziente Antriebstechniken haben unterdessen zumindest schon den Sprung in die Oberliga geschafft. Die Rede ist von Erdgas- und Autogasfahrzeugen (Flüssiggas), die immer häufiger von Flottenbetreibern wie beispielsweise Kurierdiensten, Stadtwerken und natürlich auch von SHK-Kundendienstabteilungen eingesetzt werden. Hersteller sprechen von erfreulichen Wachstumszahlen, und auch die Kinderkrankheiten der ersten Fahrzeuggeneration scheinen ausgestanden zu sein. Die deutlichen Vorteile beider alternativer Kraftstoffe liegen auf der Hand: Sie stoßen erheblich weniger Schadstoffe aus und sind zudem leiser als ihre benzin- oder dieselbetriebenen Verwandten. Vor allem aber die wirtschaftlichen Vorteile überzeugen: Die Steuerermäßigung bis 2009 und die damit verbundenen niedrigen Verbrauchskosten sprechen für sich. Darüber hinaus bietet der Einsatz moderner Fahrzeuge dem SHK-Fachbetrieb die Chance, sich der Öffentlichkeit als innovatives und umweltbewusstes Unternehmen zu präsentieren.

Mehr zu diesen und weiteren Themen rund um´s Automobil finden Sie in unserem Nutzfahrzeuge-Special ab Seite 55.

Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen

Markus Sironi
IKZ-HAUSTECHNIK-Redakteur


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