IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 18/2002, Seite 38 ff.


 


Barrierefrei im Altenwohnheim

Bodengleiche Duschausführungen haben Vorrang

Dass moderne Sanitärtechnik in der Altenpflege sowie im Altenwohnbereich nicht außen vor bleibt, verstand sich beim Neubau und der Sanierung des Alten- und Pflegeheims "Haus Tannenhöhe" in Garstedt, Niedersachsen, von selbst. Robuste, bodengleiche Standflächen im Duschbereich sollten mit dazu beitragen, die Betreuung alter Menschen fachgerecht und komfortabel leisten zu können.

Um- und Erweiterungsbau des Seniorenparks Haus "Tannenhöhe" und "Tannenhöhe im Dorf" in Garstedt.

Um den Sanierungs- und Erweiterungsbau professionell umzusetzen, suchte der Betreiber des "Seniorenpark Borchers-Bosak GmbH" kompetente bauausführende Firmen. Norbert Bosak, der Investor, fand sie in dem Generalunternehmer Gerd Rieckmann & Borgwedel GmbH sowie bei der Firma Liebscher und Gerken GmbH für den Sanitär-, Heizungs- und Elektrobereich. Bosak bildete einen Planungskreis der Architekt und Fachhandwerker an einen Tisch brachte und sozusagen baubegleitend Planungen und Problemstellungen erörterte. "Diese Lösung hat sich bewährt, wir haben etwa wöchentlich zusammengesessen und so eine konstruktive und kostengünstige Abwicklung gesichert," so Bosak.

Installation vor ... und nach dem Einbau des bodengleichen Duschablaufsystems.

Der Pflegeheimcharakter des Altenheims erforderte naturgemäß die barrierefreien Badeinrichtungen in den Fokus der Überlegungen zu nehmen. Den Rahmen der durchgeführten Installationen setzten zwei Kernpunkte: einmal die DIN 18024 (18025), Teil 1, "Behindertengerechtes Bauen" und Teil 2 "Planungsgrundlagen" sowie die Auflagen der Krankenkassen und Pflegeversicherungen bei Abteilungen mit psychosozialer Betreuung. Die DIN-Norm bildet insbesondere die Grundlage für die Abnahme barrierefreier Wohnungen für Rollstuhlbenutzer.

Übergänge zur Wand- bzw. zur Bodenverfliesung sind die Knackpunkte bei der Montage. Detail: Bodenablauf (Typ Dallmer DN 50) mit Ausgleichselement und Schutzabdeckung. Das Element bietet gleichzeitig die Schraubsicherung des Edelstahl-Ablaufrostes.

Ein Diskussionspunkt war in diesem Zusammenhang die bodengleiche Dusche, die in insgesamt 78 Einheiten eingebaut worden ist. Die Forderung des Betreibers war der zugesicherte Nachweis für die Belastbarkeit des Duschbereiches mit insgesamt 300 kg - Rollstuhlbenutzer plus Betreuungspersonal.

Hier galt es für die Bauplaner eine geeignete und garantierte Ausführung im Sanitärbereich ausfindig zu machen und dieses Konzept auch in den älteren zur Sanierung anstehenden Gebäuden des Hauses "Tannenhöhe" einzusetzen.

Unterputz-Absperrungen vor den Duscharmaturen gehören zum Standard, um z.B. Patienten mit Demenz vor unkontrollierten Handlungen zu schützen.

Schnelligkeit und robuste Ausführung standen bei diesen Überlegungen im Vordergrund. Handwerksunternehmer Liebscher + Gerken, der 45 Mitarbeiter beschäftigt, wurde durch seinen Installateur- und Heizungsbauermeister Rolf Klein beim Sanitärhersteller "illbruck-Sanitärtechnik" fündig. Der Industriepartner, der seinen Ursprung in der Unternehmenssparte Bautechnik hat, verfügt über langjährige Erfahrung im Bereich der Sanitärtechnik, unter anderem auch durch Kompetenz in der Installation von Bade- und Duschwannen mit Poresta-Montagesystemen. Schnell war in Verbindung mit Außendienstlern des Spezialisten ein umfassendes Konzept für den Sanitärbereich der Altenpflegestation erarbeitet und fand die Zustimmung des GU’s und des Investors.

Badeinrichtung in der Abteilung für psychosoziale Betreuung.

Einbau der bodengleichen Elemente

Bei den durchschnittlichen Bodenaufbauten von 150 mm war die Installation der Poresta®-BF-Elemente kein Problem. Die Mindestaufbauhöhen betragen: waagerechter Ablauf 135 mm, senkrechter Ablauf 50 mm. Allerdings gibt es zwei Knackpunkte, die besonders zu beachten sind: zum einen der Übergang zur Wand und zum anderen die flexible Abdichtung vom Duschbereich zur Bodenverfliesung. Im Bodenbereich müsse mit einer Setzung der Trittschalldämmung gerechnet werden, so Architekt Rieckmann. Darüber hinaus muss berücksichtigt werden, dass ein genügendes Raumgefälle zum Duschbereich hin entsteht. Die Belastbarkeit von 300 kg wird vom Hersteller "illbruck" garantiert - allerdings muss eine Fliesengröße von mindestens 100 x 100 mm gewährleistet sein. Als Dampfsperre bei nicht unterkellerten Gebäudebereichen setzte der Architekt eine sechslagige Ku-Alu-Folie ein, die alle Installationen auf dem Rohfußboden umkleidet.

Poresta®-BF ist in den Größen 800 x 800 mm bis 1500 x 1500 mm sowie in Sondermaßen lieferbar. Montageplan (1 - 8): die Installation der Hartschaum-Elemente.

Für den SHK-Betrieb ist der Einbau eines bodengleichen Systems eine zusätzliche Chance, in dem Segment barrierefreie Installation Kompetenz zu beweisen. Know-how in Sachen Gerontotechnik wird in Zukunft gefragt sein, da Projekte im Seniorenwohnbereich aufgrund der Alterspyramide in Deutschland deutlich zunehmen werden.

 

Internetinformationen:
www.illbruck-sanitaertechnik
E-Mail:
liebscher-gerken@t-online.de


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