IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 15/16/2002, Seite 14 ff.


VERBÄNDE AKTUELL 


Zentralverband


Erste ZVSHK-Mitgliederversammlung 2002

Entwicklung Richtung Zukunft

Zur Frühjahrstagung trafen sich die ZVSHK-Mitglieder am 3./4. Juni in Mainz. Für die Organisation gilt es Schritt zu halten mit rasanten Entwicklungen in wirtschaftlich schwierigen Zeiten. Chancen für die Zukunft zeigen sich dennoch: Die Vernetzung und ihre Möglichkeiten sowie Akzente in der Aus- und Weiterbildung waren wichtige Punkte.

Auf der Mitgliederversammlung in Mainz gab es einen ersten Trendbeschluss für eine neue Bezeichnung: Nicht mehr Zentralverband Sanitär Heizung Klima sondern Bundesverband für Gebäude- und Energietechnik lautet der zeitgemäße Vorschlag.

ZVSHK-Präsident Bruno Schliefke kam nicht umhin, die angespannte konjunkturelle Lage in der Bauwirtschaft, die steigende Zahl der Insolvenzen im Handwerk und das schwindende Interesse der Fachbetriebe an der Verbandsorganisation beim Namen zu nennen. Doch müsse man sich in der Verbandsorganisation angesichts des schlüssigen Leistungskonzeptes nicht verstecken, stärkte er den haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern den Rücken. Als Beleg könne der gerade fertiggestellte Jahresbericht 2001/2002 des Zentralverbandes dienen. Er spiegele die vielfältigen Projekte wider, welche der ZVSHK im Berichtsjahr realisiert habe und zeige jedem Innungsmitglied eine Fülle von Möglichkeiten für die unternehmerische Umsetzung auf.

Präsident Bruno Schliefke (Mitte) und Hauptgeschäftsführer Michael von Bock und Polach (rechts) machten in wirtschaftlich schwierigen Zeiten erneut auf das Leistungsangebot der Verbandsorganisation aufmerksam. Links: Vizepräsident Werner Obermeier.

Hauptgeschäftsführer Michael von Bock und Polach ging bei seiner Einschätzung der Lage im Besonderen auf die Negativentwicklung in der Ausbildung ein: Rückgänge im Lehrlingsbestand um mehr als 16 Prozent bei den Klempnern und um mehr als 10 Prozent im Bereich Sanitär und Heizung seien im letzten Jahr zu verzeichnen gewesen. Für die SHK-Organisation gelte deshalb ganz besonders, die Innovationskraft und Zukunftsfestigkeit der SHK-Gewerke offensichtlich zu machen und durch neue attraktive Berufsbezeichnungen und Inhalte zu bewerben.

Große Hoffnung setzt der ZVSHK deshalb in die neue Ausbildungsverordnung, die als so genannte Paketlösung zusammen mit der Meisterprüfung erarbeitet wird. Voraussichtlich wird Anfang 2003 die neue Meisterprüfungsordnung in Kraft treten, sodass danach geprüft werden kann.

Friedrich Höttecke, Bildungsbeauftragter des ZVSHK, erläuterte, dass die Verhandlungen mit den Gewerkschaften und die Gespräche mit dem Bundeswirtschaftsministerium weit fortgeschritten seien. Auch konnte mittlerweile festgelegt werden, dass innerhalb der modularen Ausbildung nur dann die Qualifikation zur Eintragung in das Installateurverzeichnis erreicht werden kann, wenn das Prüfungsfach Sicherheits- und Instandhaltungstechnik bestanden wird. Im zweiten Halbjahr 2002 sind mehrere Seminare für Mitglieder von Meisterprüfungsausschüssen vorgesehen, um das Know-how für die neue Prüfungsordnung zu vermitteln.

Voraussichtlich im Herbst 2003 soll dann die Ausbildungsverordnung zum Installateur für Gebäude- und Energietechnik in Kraft treten - ein zeitgemäßes Berufsbild, das die Ausbildung zum Gas- und Wasserinstallateur sowie Zentralheizungs- und Lüftungsbauer ablöst und Jugendlichen eine attraktive Perspektive bieten kann.

Name ist Botschaft

Nicht nur die neue Ausbildungsverordnung soll widerspiegeln, dass das anspruchsvolle Arbeitsgebiet Haustechnik ein modernes Berufsbild geschaffen hat, in dem der "Installateur für Gebäude- und Energietechnik" zahlreiche interessante Tätigkeitsfelder findet. Auch der gesamten Berufsorganisation würde es nach Auffassung des ZVSHK-Vorstands gut anstehen, wenn die Bezeichnung "Gebäude- und Energietechnik" zukünftig kommuniziert würde. Ein erster Trendbeschluss auf der Mitgliederversammlung zeigte, dass sich eine große Mehrheit der Fachverbände mit den Begriffen Bundesverband für Gebäude- und Energietechnik bzw. Landesinnungs- oder Fachverband für Gebäude- und Energietechnik anfreunden könnte, zumal klar ist, dass sich am stets gleichzeitig präsenten Eckring mit seinem inneren Schriftzug "sanitär heizung klima" nichts ändern würde. Die weitere Meinungsbildung wird in den nächsten Monaten auf Landes- und Innungsebene erfolgen.

Meinungsaustausch am Rande der Tagung: Die aktuelle Situation in den neuen Ländern wurde von deren Geschäftsführern auch im kleinen Kreis erörtert.

Spezielle Bildungsangebote

Neuartige Weiterbildungsangebote sollen auch für Gesellen der SHK-Handwerke entwickelt werden. Friedrich-Wilhelm Göbel, Referent für Berufsbildung im ZVSHK, erläuterte in Mainz das Konzept. Betriebe bzw. Kursteilnehmer sollen bessere Möglichkeiten bekommen, für sie interessante Module aus einem Bausteinpaket auszuwählen, um dadurch eine bedarfsgerechtere Weiterbildung zu erhalten. Weiterbildung in Modulen habe den Vorteil, erläuterte Göbel, dass kürzere Kurse mit jeweils überschaubaren Einheiten angeboten werden könnten. Eine engere Verknüpfung von Theorie und Praxis sei möglich, die schneller umgesetzt werden könne. Einzelmodule ließen sich besser aufeinander abstimmen und leichter in einen größeren Rahmen einbauen. Nur das, was der einzelne Betrieb für sein Geschäftsfeld wirklich brauche, soll er sich in Zukunft aus den vorhandenen Bausteinen und Modulen aussuchen können. Einzelne, erfolgreich absolvierte Module würden den Teilnehmern bescheinigt. Bei Absolvierung aller erforderlichen Module werde dann ein Gesamtzertifikat vergeben.

Als erstes ist für Anfang 2003 geplant, die Weiterbildungsmaßnahme SHK-Kundendiensttechniker in kleinere Module aufzuteilen, die jeweils einen in sich abgeschlossenen Wissensstoff vermitteln.

Als Würdigung für die 15-jährige Leitung der Bundesfachgruppe Klempnertechnik wurde Heinz Lummel zum Abschied die bronzene Ehrenplakette überreicht.

SHK-Portal "wasserwaermeluft"

Wie sich die Landesinnungs- und Fachverbände im SHK-Portal www.wasserwaermeluft.de darstellen können, erläuterte ZVSHK-Geschäftsführerin Dr. Sabine Dyas zusammen mit Dr. Thomas Müller von Coeln Concept, der die Realisierung des Portals begleitet. Als erster Fachverband hat Hessen die Option auf eine vollständige Darstellung mit allen landesspezifischen Inhalten eingelöst.

Auch wurden die Möglichkeiten einer strukturierten Datenbank vorgestellt. Aus verschiedenen Richtungen - sei es Heizungsgemeinschaftswerbung, bad-Kampagne oder WMK-Internetseite - lässt sich auf den individuell eingegebenen Leistungskatalog eines Innungsbetriebes zugreifen, damit der anfragende Endverwender SHK-Innungsbetriebe in seiner Nähe genannt bekommen kann.

Möchte sich der Fachunternehmer im internen Bereich des SHK-Portals informieren, überwindet er die Sicherheitsabfrage mit nur einem Passwort. Danach erreicht er z.B. als Mitglied aus NRW den internen Bereich von SHK-Expert (Auftritt von NRW) und natürlich auch alle weiteren Informationen für Innungsmitglieder, die bei www.wasserwaermeluft.de veröffentlicht sind. In gleicher Weise ist die Passwortvergabe auch bereits mit dem Fachverband Rheinland-Rheinhessen gelöst.

Schlussbemerkung

Der ZVSHK-Vorstand hat 2002 unter das Motto "Jahr der Aus- und Weiterbildung gestellt". Das zeigt sich auf verschiedenen Ebenen. Einerseits erhält die neue Meisterprüfungsordnung den letzten Schliff, andererseits geht die Lehrlingsausbildung auf ihre Realisierung zu. Gesellen sollen sich bald durch kurze überschaubare Lern-Module weiterbilden können, um ein Fehlen im Betrieb möglichst gering zu halten. Außerdem werden mit Kursen in Sachen barrierefreies Wohnen oder Komplettbad aktuelle Trends aufgegriffen - ausgebuchte Angebote in diesem Jahr zeigen den Bedarf. Bleibt zu hoffen, dass sich Vielseitigkeit und Entfaltungsmöglichkeiten bei den Berufsbildern im SHK-Bereich auch beim Nachwuchs herumspricht - sprich: "Ich lerne Gebäude- und Energietechniker!"


Der ZVSHK-Jahresbericht 2001/2002 kann als 80-seitige Broschüre schriftlich beim Zentralverband per Telefax (02241) 21351 angefordert werden oder lässt sich in einzelnen Kapiteln aus dem SHK-Portal www.wasserwaermeluft.de als PDF-Datei herunterladen.


Umfrage:

SHK-Handwerk hat gutes Image

Im Frühjahr 2002 hat der ZVSHK ein Marktforschungsinstitut mit einer Untersuchung zum Image des SHK-Handwerks beauftragt. Telefonisch befragt wurden 300 repräsentativ ausgewählte Endkundenhaushalte in Deutschland. Dabei wurde darauf geachtet, die Person zu befragen, welche für "Angelegenheiten mit Handwerkern" zuständig ist. Im Durchschnitt lagen die Erfahrungen mit Handwerkern bei den Befragten ca. 3 bis 7 Jahre zurück.

Wie die Abbildung zeigt, herrscht bei über 80% aller Befragten eine hohe Zufriedenheit mit den Leistungen, die von den SHK-Handwerkern in ihrem Haus ausgeführt wurden. Gemessen auf einer Skala von 1 bis 6 (Schulnotensystem) lagen die Antworten der Befragten mit über 80% bei 2 und besser. Parallel dazu würden auch über drei Viertel der Befragten den Handwerker weiter empfehlen. Da Weiterempfehlung die beste und günstigste Werbung ist, ist dies ein erfreuliches Ergebnis. Bezüglich Arbeiten im Bad und Arbeiten an der Heizung zeigte sich ein geringer Unterschied. So bewertete die Mehrzahl der Befragten die Handwerker, welche Arbeiten im Bad durchgeführt hatten, mit der Note 1,9 (Schulnotensystem), während die Note für die Handwerker im Heizungskeller 2,0 betrug.

Image der SHK-Fachhandwerker im Frühjahr 2002.

Ebenfalls erfreulich ist, dass mehr als die Hälfte der Befragten über einen Wartungsvertrag verfügt. Dies zeigt jedoch auch, dass noch ein hohes Potenzial für Wartungsverträge besteht. Die Wichtigkeit des Wartungsvertrages zeigte sich in tiefergehenden Fragen. So wurde deutlich, dass Haushalte, welche einen Wartungsvertrag abgeschlossen haben, weniger häufig in Richtung Schwarzarbeit denken.


Nachruf auf einen guten Freund

 
 
Ludwig Ruckelshausen, langjähriger Ost-Beauftragter des ZVSHK, starb im Alter von 79 Jahren.

Am 18. Juni 2002 ist nach schwerer Krankheit Ludwig Ruckelshausen im Alter von 79 Jahren in seinem Wohnsitz in Bad Honnef-Rhöndorf verstorben.

Der Name Ludwig Ruckelshausen steht in vielfältiger Verbindung mit dem SHK-Handwerk.

Zunächst hat Herr Ruckelshausen Maßstäbe als Fabrikant bei der Herstellung von moderner Heizungstechnik gesetzt.

Unter dem Markennamen "Rekord Ruckelshausen" wurden die in Pfungstadt, dem Stammsitz des Familienunternehmens, hergestellten Heizungsprodukte bundesweit über das Heizungsbauerhandwerk angeboten. Ruckelshausen war einer der ersten, der seinen Handwerkspartnern einen flächendeckenden Werkskundendienst anbieten konnte.

Die legendäre Entwicklung der Gas-Wärmepumpe durch Ruckelshausen war ein sichtbares Zeichen für die Innovationskraft und Zukunftsorientierung des Unternehmens und seines Inhabers. Wie so oft bei Pionieren kam diese Entwicklung jedoch zu früh und wurde vom Markt nicht angenommen. Leider ist der Markenname "Rekord Ruckelshausen" heute im Markt nicht mehr vertreten.

Als Absolvent der Bundesfachschule in Karlsruhe und einer Meisterqualifikation hatte der Unternehmer Ruckelshausen immer eine besondere Nähe zum Heizungs- und Lüftungsbauerhandwerk. Er gründete mehrere sehr erfolgreiche Heizungs- und Klimafirmen im In- und Ausland, die heute noch bestehen.

Seine ausgeprägte Persönlichkeit und begnadete Fähigkeit mit Menschen umzugehen, prädestinierten ihn nach Aufgabe seiner unternehmerischen Aktivitäten für neue Aufgaben im erweiterten verbandlichen Bereich, der ihm als langjähriger Vorsitzender der Vereinigung der Firmen im Gas- und Wasserfach - Figawa - durchaus geläufig war.

Mit der Übernahme der ehrenamtlichen Funktion als Ostbeauftragter des Zentralverbandes Sanitär Heizung Klima im November 1989 spielte Herr Ruckelshausen eine zentrale Rolle im Zuge der Neugründung von Handwerksfachverbänden im Rahmen der Wiedervereinigung Deutschlands. Aber auch darüber hinaus hat er sich bei der Gründung von freien Handwerksverbänden in den ehemaligen Ostblockländern engagiert und diese konsequent in dem ihm eigenen Stil durchgesetzt; so in Ungarn, Tschechien, Polen, Russland und der Ukraine.

Für seine herausragenden Leistungen wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande und hohen nationalen und internationalen Auszeichnungen geehrt.

Das Handwerk verliert in Ludwig Ruckelshausen einen herausragenden Förderer, der sich unermüdlich und mit großem Engagement für Berufsstand und Organisation, aber auch für die Sorgen und Nöte des einzelnen Unternehmers eingesetzt hat.

Jeder, der dabei Ruckelshausen begegnete, war von seiner integren Persönlichkeit, Hilfsbereitschaft, seiner Freundlichkeit und dem Verständnis, mit dem er auf Menschen zugegangen ist, beeindruckt. Das SHK-Handwerk und seine Organisationen verlieren in ihm einen großen Freund und Fürsprecher.

Viele Geschichten, Anekdoten und Erlebnisse ranken sich um eine Person, die unvergessen bleiben wird.

Zentralverband Sanitär Heizung Klima
St. Augustin / Potsdam
Bruno Schliefke, Präsident
Michael von Bock und Polach, Hauptgeschäftsführer


Werbemittelkatalog

Preise falsch gedruckt

Leider sind im aktuellen Werbeartikelkatalog 2002 nicht alle DM-Preise in Euro umgerechnet worden. Auf Seite 9 geht es um Werbeflächen für die Gebäudewand. Der Preis für das Wandtransparent (Bestell-Nr. ZV2002 Wand) beträgt tatsächlich 230 Euro, der für das Ausstecktransparent (Bestell-Nr. ZV 2002 AL) lautet 260 Euro.


ZVSHK-Termine-Daten-Informationen (Änderungen vorbehalten)

Datum

Veranstaltung

05./06. September 2002

Erdgasforum, Köln

03.-05. Oktober 2002

25. Deutscher Kupferschmiedetag, Friedrichshafen

25.-28. September 2002

Messe SHKG, Leipzig

20.-23. November 2002

Messe SHK, Hamburg

25.-29. März 2003

Messe ISH, Frankfurt/Main


ZVSHK Direkt: Telefon: 02241/9299-0, Telefax: 02241/21351
E-Mail: info@zentralverband-shk.de,
Internet: www.wasserwaermeluft.de


Die Geschäftsstellen des ZVSHK

ZVSHK
Rathausallee 6
53757 St. Augustin
Telefon: 02241-29056
Telefax: 02241-21351

ZVSHK Geschäftsstelle Potsdam
An der Pirschheide 28
14471 Potsdam
Telefon: 0331-972107
Telefax: 0331-972603


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