IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 12/2002, Seite 3


EDITORIAL


Kreatives Kräftemessen

Von den über 7 Mio. deutschen Haushalten, die laut der jüngsten Repräsentativstudie der Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft (VDS) mit ihrem Bad unzufrieden sind, klagen die meisten über Platzmangel und unzureichende Bewegungsfreiheit. Kein Wunder, denn immer noch scheitert ein knappes Drittel der Erstbäder (klar) an der 6 m2-Hürde. Allein 9 Mio. (26%) der insgesamt rund 34 Mio. Bäder liegen zwischen 4 und 6 m2.

Auch der zwar zunehmende, aber noch erheblich ausbaufähige Trend zu Zweitbädern bzw. separaten Duschräumen – derzeit verfügen nur 28% der Haushalte über diesen "Luxus" – muss sich in der Praxis meist mit (sehr) bescheidenen Dimensionen begnügen. Übrigens bietet sich gerade hier den Bad-Profis ein lohnendes Betätigungsfeld. Denn: In gut 6 Mio. Haushalten sorgen die morgendlichen "Rushhour-Engpässe" für Stress.

Viel Bad auf wenig Raum – so lautet daher in allen Fällen der ebenso begehrte wie eigentlich logische (Problemlösungs-)Wunsch speziell im Renovierungssektor. Leichter gesagt als getan? Überzeugende und zugleich realisierbare Planungsideen sowie flexible, intelligente Einrichtungssysteme liefern buchstäblich vorzeigbare Gegenbeweise. Damit beseitigen sie ganz "nebenbei" das nach wie vor verbreitete Vorurteil, dass zeitgemäße Wohlfühl-Atmosphäre in kleinen Bädern chancenlos ist.

Für die Sanitärbranche selbst zählt das quantitativ und qualitativ ergiebige Marktsegment zu den – vom Verbraucher voll akzeptierten – Kernkompetenzen. Dabei spielt das von der VDS-Erhebung mit hohen Zustimmungswerten bestätigte Informations- und Beratungs-Know-how des Fachhandwerks eine zentrale Rolle. Das heißt also: Wenn es günstige Rahmenbedingungen für die Profischiene gibt, um den stotternden Nachfragemotor wieder auf Touren zu bringen, dann sind sie bei kleinen Bädern besonders stark ausgeprägt. Gründe genug, um in die kreative Offensive zu gehen.

Genau dazu wollen VDS, ZVSHK und IKZ-HAUSTECHNIK mit ihrer neuen gemeinsamen Initiative einen konkreten Beitrag leisten. Und: Sie soll und wird dokumentieren, dass die handwerkliche Komplettkompetenz nicht zuletzt das planerische Element umfasst. Das macht schon der Titel des für Praktiker und Absolventen von Meisterschulen offenen Wettbewerbes deutlich: "Kleine Bäder – groß geplant". Über Aufgabe, Termine, Ablauf, Gewinne und alle weiteren Ausschreibungs-Details informiert die Redaktion auf den Seiten 40 ff. in diesem Heft.

Natürlich hoffen die drei Veranstalter bis Mitte August auf ein vielfältiges Ideen-Feuerwerk. Mehr noch: Sie rechnen fest damit. Wissen sie doch, dass echte Badspezialisten so schnell kein Kräftemessen scheuen – egal, ob auf 6, 16, 26 oder 36 m2. Zumal ein Motto im konkreten Fall garantiert zutrifft: Erfolg ist im wahrsten Sinne des Wortes planbar.

Karl-F. Schlüter
Mitglied des ZVSHK-Vorstandes und stellv. VDS-Vorsitzender

Jens J. Wischmann
Geschäftsführer der Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft (VDS)

Günther Klauke
Chefredakteur der IKZ-HAUSTECHNIK


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