IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 5/2002, Seite 22 ff.


VERBÄNDE AKTUELL 


Nordrhein-Westfalen


Innung Lippe

Messe Haus und Touristik

Sehr gute Resonanz

Die Handwerker in Ostwestfalen-Lippe werden in nächster Zeit einiges zu tun bekommen: Mehr als 30.000 Menschen besuchten vom 18. bis 20. Januar dieses Jahres die Messen HAUS und TOURISTIK im Messezentrum Bad Salzuflen, um sich bei den rund 270 Ausstellern intensiv über moderne Heiztechnik, Wellness-Badlösungen, umweltfreundliche Solartechnik und neueste Touristik-Trends zu informieren. Bereits seit ihrem ersten Auftritt im Jahr 1983 sorgt die HAUS für Belebung in den Auftragsbüchern der regionalen Handwerkerschaft. Deshalb ist diese beliebte Baufachausstellung längst zu einem festen Termin geworden, den die hiesigen Innungsbetriebe gern wahrnehmen und interessant gestalten: Die Aussteller erfüllten die Erwartungen der Besucher mit einem reichhaltigen Angebot an Neuheiten und aktuellen Lösungen rund um das Zuhause.

Lippische SHK-Betriebe hatten die Messe "Haus und Bau", heute "Haus und Touristik", vor 19 Jahren - aufgrund der schlechten Wirtschaftslage - ins Leben gerufen. "Auch heute ist wieder von einer Durststrecke im ostwestfälisch-lippischen Baugewerbe zu sprechen", sagte der Obermeister der Fachinnung SHK, Wolfgang Wehmeier. Er hoffe, dass sowohl ausstellende Handwerker als auch Besucher gleichermaßen von der Messe profitieren. "Das Handwerk braucht den Erfolg, genau wie die gesamte Wirtschaft", ergänzte Wehmeier.

Hier ist der komplette 3-stufige Vertriebsweg vertreten: Industrie, Handel und Handwerk, sagte Rosemarie Reibchen vom Messezentrum Bad Salzuflen.

Talfahrt der Baubranche

Das Sanitär-, Heizung- und Klimahandwerk in NRW ist in den letzten Monaten zunehmend in den Sog der schlechten Baukonjunktur geraten, erklärte Hauptgeschäftsführer Dr. Hans-Georg Geißdörfer, Fachverband SHK NRW, in seiner Eröffnungsrede. Im Neubaubereich sind demzufolge die Aufträge geradezu weggebrochen. Die Mehrzahl der Mitgliedsbetriebe melden rückläufige Umsätze in diesem Bereich, die zunehmend auch durch die Aktivitäten im Altbausektor nicht mehr ausgeglichen werden können. Die Ertragslage habe sich weiter verschlechtert, zumal die Material- und Lohnkosten unvermindert anstiegen. Kein Wunder also, so Geißdörfer, dass rund 2/3 der SHK-Unternehmer in den kommenden Monaten eine weitere Eintrübung ihrer Geschäftslage erwarten. Die Situation schön zu reden, helfe nicht gegen die Krise, in die die deutsche Wirtschaft im zweiten Halbjahr 2001 gerutscht sei.

Am Innungsstand informierten sich die Endverbraucher rund um die Haustechnik. Hier fanden die Messebesucher zahlreiche SHK-Fachleute, die sie umfassend beraten konnten.

"Es hilft auch nichts," so Geißdörfer, "wenn wir jetzt ebenfalls in jenen Attentismus, in das Hinauszögern von Investitionsentscheidungen verfallen, also die Betriebe vom Unternehmer zum Unterlasser werden." Der Fachverband appelliere deshalb eindringlich an die Mitglieder, aktiv zu bleiben, sich den firmenspezifischen Markt zu suchen und ihn fleißig zu beackern: "Wir wollen unseren Mitgliedsbetrieben Mut machen, an den Markt 2002 mit Energie heranzugehen, nach der Devise "Raus aus der Krise - rein in den Markt"! "Wir wollen heraus, aus dem verderblichen Wettlauf immer schlechterer Konjunkturprognosen, die uns schon jetzt das gesamte begonnene Jahr verhageln können," erläuterte Geißdörfer den Ernst der Lage.

Bewegte konjunkturelle Zeiten erforderten ein bewegliches Management in den Betrieben, Kreativität sowie intensive Gespräche mit den Partnern in Industrie und Handel zur Anknüpfung lukrativer Geschäftsverbindungen.

Wer sein Ohr nah am Markt habe und die Signale frühzeitig aufnehme, der werde als Unternehmer im Wettbewerb um den kleiner werdenden Umsatzkuchen ebenso bestehen, wie der, dem es gelingt, im SHK-Bereich "Märkte" zu machen.

Chancepotenziale, Kunden, Kundenbindung und Serviceleistung, neue Marktfelder, Gas geben für Energieeinsparung, Heizkessel austauschen, Umweltschutz - das sind die Signale, die von dieser Ausstellung in Ostwestfalen ausgingen.

Dr. Geißdörfer verwies darauf, dass seit 1998 die Regierenden kaum eine Gelegenheit ausließen, den Mittelständlern das Leben schwer zu machen. Die Folge: Die Zahl der Firmenzusammenbrüche stieg im vergangenen Jahr bundesweit um rund 16% auf 32400. Hierdurch gehen ca. 0,5 Millionen Arbeitsplätze verloren. Und noch eine alarmierende Zahl laut Geißdörfer: Die Schwarzarbeit mache inzwischen 16% des Bruttoinlandsproduktes aus.

Investitionskraft der Kommunen auf Talfahrt

Die Investitionskraft der Kommunen, so Geißdörfer, werde nicht nur durch die Folgen der Steuerreform geschwächt, sondern auch durch Einnahmeausfälle im Zuge des massiven Konjunktureinbruchs.

Die Wellness-Oase war einer der Hingucker auf der Messe "Haus und Touristik".

Was wir seit Jahren in vielen Städten erleben, ist ein Verfall der öffentlichen Infrastruktur. Der Anteil der Sachinvestition in den kommunalen Haushalten habe sich seit 1980 fast halbiert, vor allem deshalb, weil die Sozialausgaben im gleichen Takt gewachsen sind, da die Kommunen erhebliche Bedeutung für die Erhaltung und Modernisierung der Infrastruktur haben, bedeute das für die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands nichts Gutes. "Werte können wir nicht schaffen, wenn wir nur von der Substanz leben," resümierte Geißdörfer die Situation.

"Zukunft ist die Zeit, in der Du bereust, das nicht getan zu haben, was Du heute tun kannst" - habe der amerikanische Schriftsteller Theodore Dreiser einmal gesagt. Ich denke, sagte Geißdörfer, dass sei eine gute Devise zum Jahresauftakt. Tun wir also alle unser Möglichstes!


Goldene Nadel an Esser

Auf dem Neujahrsempfang am 17. Januar dieses Jahres in Düsseldorf (wir berichteten in IKZ-HAUSTECHNIK Heft 4/02), wurde Klaus Esser mit der "Goldenen Nadel" des Fachverbandes SHK NRW ausgezeichnet.

Der Vertriebsleiter der Firma Hansa Nordrhein-Westfalen, Klaus Esser, wurde als unermüdlicher Verfechter des Vertriebswegs in der SHK-Branche mit der "Goldenen Nadel" des Fachverbandes ausgezeichnet.

Klaus Esser (Bildmitte) wurde von Landesinnungsmeister Rudolf Peters (l.) und dem Hauptgeschäftsführer Dr. Hans-Georg Geißdörfer während des Neujahrsempfangs geehrt.

Sein fachkundiger Rat, so Hauptgeschäftsführer Dr. Hans-Georg Geißdörfer, sein Blick für das Notwendige und Machbare, hätten ihn zu einem wichtigen Berater des Verbandes in den letzten Jahren gemacht. Dabei sei es dem Geehrten nie um persönliche Profilierung, sondern um die Wahrung der berechtigten Interessen seines Unternehmens, der Branche und vor allen Dingen des Handwerks gegangen.


[Zurück]   [Übersicht]   [www.ikz.de]