IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 1/2/2002, Seite 19 f


VERBÄNDE AKTUELL 


 Bayern


Nikolausempfang

Rund 240 Gäste konnte der Fachverband Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik Bayern zum traditionellen Nikolausempfang am 6. Dezember letzten Jahres in der bayerischen Metropole begrüßen.

Auf der Pressekonferenz zeichneten der Landesinnungsmeister Werner Obermeier und HGF Dr. Wolfgang Schwarz ein wenig erfreuliches Bild der konjunkturellen Lage für das SHK-Handwerk.

Zuvor präsentierten Landesinnungsmeister Werner Obermeier, Hauptgeschäftsführer Dr. Wolfgang Schwarz und Rainer Blaschke, Geschäftsführer Recht/Information, während einer Pressekonferenz aktuelle SHK-Themen sowie Zahlen zur wirtschaftlichen Situation der SHK-Handwerke. Wie schon im Vorjahr gab es wenig Erfreuliches zu berichten. Zwar ist die Zahl der Mitgliedsbetriebe in den 60 bayerischen Innungen mit 5300 Betrieben stabil geblieben, gleichzeitig nahm aber die Beschäftigtenzahl (60.500) um 2,6 Prozent ab.

Weiterhin erschreckend, so Dr. Schwarz, sei die Entwicklung bei den Auszubildenden. Mit einem neuerlichen Minus von 4,8% sank die Zahl der Auszubildenden im Jahr 2000 auf nur noch 8777.

Dem Ruf zum jährlich stattfindenden Nikolausempfang des Fachverbandes SHK Bayern, folgten rund 240 Spitzenvertreter der SHK-Branche sowie Partner des Fachverbandes in die bayerische Metropole.

Die gegenwärtige Auftragslage liefert ebenfalls keinen Grund zum Jubeln. Der Auftragsbestand verringerte sich gegenüber dem Vorjahr (7,0 Wochen) auf 5,4 Wochen. Düster bewerten die Mitgliedsbetriebe in der Repräsentativumfrage des bayerischen SHK-Landesverbandes auch die weiteren Aussichten. Satte 59 Prozent der befragten Betriebe erwarten für die nächsten sechs Monate schlechtere Bedingungen (Vorjahr 25 Prozent).

Die Rede des Landesinnungsmeisters Werner Obermeier während des nachfolgenden Nikolausempfanges war natürlich von diesen Rahmenbedingungen geprägt. "Die Situation der SHK-Branche in Bayern ist nach wie vor mehr als bescheiden, aber immer noch besser als in nördlicheren und östlicheren Bereichen. Der noch goldene Süden bringt auch höhere Kosten mit sich. So sind zum Beispiel unsere Personalkosten bis zu 30 Prozent höher. Daher hat es der Wettbewerb aus dem eher steinigen Norden leicht, uns die Aufträge wegzuschnappen die für uns nötig wären. Von unseren ostdeutschen Mitbewerbern von Thüringen bis Mecklenburg-Vorpommern will ich gar nicht reden," fasste Obermeier die Rahmenbedingungen zusammen.

Dr. Wolfgang Thüne relativierte in seiner Gastrede die allgegenwärtige Klimadiskussion. Die Erde als "Treibhaus" gibt es für den Wetterexperten deshalb nicht, weil sie ein "offenes Ökosystem" ist. Sein Fazit mit Blick auf die EnEV: "Ein geschlossenes Haus muss offen sein und einen Gasaustausch mit der freien Natur garantieren. Abgeschlossene Systeme sind und bleiben nur theoretische Denkkonstruktionen!"

Es fehlte auch nicht der Blick nach Berlin, mit dem Obermeier die neue Bauabzugssteuer aufs Korn nahm. "Eigentlich müssten den Gesetzesmachern die Ohren vor Applaus dröhnen, wurde doch endlich unsere jahrzehntelange Forderung nach effektiver Bekämpfung der Schwarzarbeit angepackt. Leider wieder mit einem Rattenschwanz an Bürokratie. Den ganzen privaten Auftragsbereich, in dem summenmäßig die meiste Schwarzarbeit geleistet wird, hat man von vornherein außen vor gelassen, wohl nach dem Motto - auch die Auftraggeber von Schwarzarbeit und die Schwarzarbeiter selbst sind Wähler!" so Obermeier.


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