IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 24/2001, Seite 66 ff


NUTZFAHRZEUGE


Aktuell vorgestellt

Vom Transporter mit höherer Tonnage oder mit neuem Triebwerk bis hin zum Service-Flitzer in neuer Generation: Im Bereich Nutzfahrzeuge tut sich immer etwas, das für die SHK-Branche von Interesse ist. Hier einige Entwicklungen.

Mercedes Sprinter 6 t

Seit Anfang 2000 rollt der Sprinter mit zahlreichen Modifikationen aus der Düsseldorfer Fertigung. Gut ein Jahr später sind weitere Programmergänzungen dazu gekommen: Ausführungen, die bis zur 6-Tonnen-Grenze reichen. Der neue Typ 616 CDI mit 5990 kg zul. Gesamtgewicht wird ab Werk als Pritschenwagen, Kipper und als Fahrgestell angeboten. Der Kunde kann dabei zwischen den beiden Radständen 3550 mm und 4025 mm sowie zwei Fahrerkabinen (Standardfahrerhaus oder Doppelkabine) wählen. Als Antrieb dient der 5-Zylinder-CDI-Dieselmotor mit 115 kW/156 PS, der mit einem 5-Gang-Getriebe kombiniert ist. Der Sprinter 616 CDI mit Pritsche startet laut Liste mit einem Einstiegspreis von 80.000 DM (plus 16% MwSt.).

Im größeren Fuhrpark-Mix eines SHK-Unternehmens dürfte der Sprinter mit 6 t zul. Gesamtgewicht (GG) ein willkommenes Baustellenfahrzeug sein, denn die Nutzlast liegt hier nicht wie beim herkömmlichen Modell bei max. 2,27 t, sondern kann beim 616 CDI mit Pritsche auf verstärktem Fahrgestell bis zu 3,3 t betragen.
(Bild: DaimlerChrysler)

Iveco Daily

Die Italiener haben sich viel vorgenommen mit dem Lastenträger Daily in neuer Generation. Im Fokus liegt die Transporterklasse bis 3,5 t zulässigem Gesamtgewicht, denn dort soll der Markt der Zukunft liegen. Obendrein hat Iveco das Ziel, die europäische Marktführerschaft beim Kastenwagen zu erreichen. Das soll vor allem mit der S-Reihe gelingen, die mit Einzelbereifung, drei Radständen, drei Höhen und vier Längen neue Kunden gewinnen will. Frachträume ergeben sich dadurch von 7,3 bis 17,2 Kubikmeter und Nutzlasten bis 1,5 Tonnen. Maximale Möglichkeiten werden bei der größten Ausführung, dem Daily 65 C 15, geboten: das Gesamtzuggewicht von 10t ist in der Transporterklasse beispiellos.

Der kleinste Iveco Daily ist als 3,2 Tonner mit einem Frachtraum von 7 Kubikmetern bewusst auf Wendigkeit getrimmt. Mit einem Spurkreisdurchmesser von nur 10,35 m empfiehlt er sich fürs Handwerk als kompaktes Zubringerfahrzeug, das auch enge Zufahrten zu meistern weiß.

Der größte Daily zeichnete sich bisher schon durch einen Frachtraum von 17,2 Kubikmetern aus und war für Nutzlasten bis 1,5 Tonnen zugelassen. Beim neuen Daily 65 C 15 wird das zul. GG auf 6,5 t gesteigert, sodass sich eine Nutzlast beim Kasten von max. 3660 kg ergibt.
(Bilder: Iveco)

Kleiner fällt die Daily-Serie L aus, in der die Transporter ursprünglich mal als 2,8-Tonner gebaut werden sollten, jetzt aber als 3,2-Tonner in der kleinsten Version mit 7-Kubikmeter-Kasten vermarktet werden. Vor allem im Ausbau-Handwerk kann diese Version interessant sein, da der Daily hier mit 3000 mm Radstand und max. 1,53 t Nutzlast (dann 3,5 t zul. GG) auf Wendigkeit getrimmt wurde: Der Spurkreisdurchmesser von gerade mal 10,35 m ist in der Transporterklasse Spitze! Nicht zu vergessen: Den Daily gibt's aber auch in der C-Serie mit Zwillingsreifen und Zulassungen jetzt sogar bis zum 6,5 Tonner.

An Motoren sind Diesel mit 63 kW/85 PS und 78 kW/106 PS verfügbar, die jedoch nicht die Abgas-Norm "Euro-3" erreichen. Das wird erst mit der sicher empfehlenswerteren 92 kW-Version (125 PS) möglich. Ein noch stärkerer Motor ist mit dem 6,5-Tonner Daily 65 C 15 im Frühjahr gekommen: der Unijet-Turbodiesel leistet 108 kW/146 PS. Die Bandbreite der Netto-Preise reicht von 31.000 bis 58.000 DM. Der 7 m3-Daily soll mit Aktionspreisen die Handwerker ansprechen.

Isuzu N-Reihe

Der deutsche Markt verspricht noch gute Absatzchancen für Transporter oberhalb der 3,5-Tonnen-Klasse. Aus diesem Grund ist auch Isuzu, der weltweit zu den größten Anbietern von Nutzfahrzeugen gehört, hierzulande mit seiner N-Reihe präsent. Was das Fahrgestell anbelangt, basieren sowohl das Einsteigermodell (3,5 t) als auch die beiden schwergewichtigeren Vertreter (6,0 und 7,5 t) auf dem gleichen Rahmen-Konzept. In der 3,5-Tonnen-Klasse sind die Typen NKR55 und NPR55 mit zwei unterschiedlichen Radständen präsent. Die robusten Fahrgestelle haben eine Tragfähigkeit von 1430 bis 1705 kg und werden von einem Diesel mit 70 kW/95 PS angetrieben. Als Aufbauten sind sowohl Pritsche, auf Wunsch mit Plane und Spriegel, als auch Koffer-Modelle verfügbar.

Isuzu bietet Kleinlastwagen von 3,5 bis 7,5 t mit dem gleichen Rahmenkonzept an, sodass die Einstiegsmodelle der N-Reihe eine grundsolide Basis für Pritsche oder Koffer bieten. Neben dem 95-PS-Diesel werden keine weiteren Aggregate zur Wahl gestellt.
(Bild: Isuzu)

Der Einstiegspreis allein für das Fahrgestell liegt beim 3,5-Tonner netto bei ca. 35.000 DM, als ca.-Preis für einen Aufbau mit Koffer sind in der 6-Tonnen-Klasse etwa 67.000 DM (plus 16% MwSt.) zu veranschlagen.

Opel Combo

Im November kommt die neue Generation des Combo zu den Opel-Händlern. Der zweisitzige Kastenwagen soll die Ladekapazität und Praktikabilität eines Nutzfahrzeugs mit dem Komfort und der Fahrsicherheit eines Pkw verbinden. Das wurde auch Zeit, denn die Konkurrenz zeigt mit Kangoo, Berlingo oder Doblò, was bei einem modernen Lieferwagen-Konzept erwartet werden kann. Die Ladekapazität erreicht bei diesem City-Flitzer bis zu 3200 Liter (2.880 Liter nach VDA), die Nutzlast liegt bei max. 810 kg und als Anhängelast sind bis zu 1200 kg genehmigt. Zu den markantesten Merkmalen des im harmonischen "Monocab"-Design gestylten Combo (Passagier- und Laderaum sind zu einer optischen Einheit verschmolzen) zählen das neuentwickelte Fahrwerk, die Option auf die zweite Schiebetüre und ein umfangreiches Angebot an Infotainment-Systemen. Technisch basiert der neue Combo weitgehend auf der dritten Corsa-Generation.

3200 Liter Frachtraumkapazität, bis zu drei Frachtraumtüren, drei Motoren sowie ein modernes Fahrwerk nebst Sicherheitspaket hat Opel für den neuen Combo vorgesehen. Nach dem zweisitzigen Kastenwagen werden mit halbjährigem Abstand Kombi- und Freizeit-Version folgen.
(Bild: Opel)

Für den Antrieb sorgen drei wirtschaftliche Motoren: ein 1,6-Liter-Benziner mit 64 kW/87 PS und zwei 1,7-Liter-Direkteinspritzer-Turbodiesel mit 48 kW/65 PS sowie 55 kW/75 PS. Mitte nächsten Jahres folgt dem Kasten-Lieferwagen die Pkw-Variante Combo Combi mit fünf Sitzen. Im Herbst 2002 kommt dann die ebenfalls fünfsitzige, freizeit- und familienorientierte Variante "Tour" auf den Markt. Die Preisliste des Combo startet mit einem Netto-Preis von knapp DM 20.000 für den Kastenwagen mit Benzinmotor, der 75-PS-Diesel liegt 1.000 Mark darüber (plus 16% MwSt.).


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