IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 21/2001, Seite 3


EDITORIAL


Es tut sich was

Die Marktlage in Deutschland sorgt für Überraschungen – nicht nur in der SHK-Branche. Was vor einem Monat noch als undenkbar galt, ist jetzt Realität: Warsteiner, Krombacher und Bitburger gründen ein gemeinsames Unternehmen zur Beteiligung am Getränkefachgroßhandel. Man will das Zusammengehen nicht als Reaktion auf Veltins verstanden wissen, die im vergangenen Jahr den Bierverlag Schneider übernommen hatten, sondern als "aktives gemeinsames Tun".

In beiden Fällen liefert offenbar der Einstieg internationaler Brauereien in Deutschland den Hintergrund für die Aktivitäten der Premium-Brauereien. Das neu gegründete Unternehmen ‘Premium Getränke Distribution’ wird mit einem Stammkapital von drei Millionen Euro ausgestattet und befindet sich bereits auf Einkaufstour: Ab sofort sollen Beteiligungen an regional starken Getränke-Transportunternehmen erworben werden.

Gewisse Parallelen zum SHK-Markt sind bei genauer Betrachtung der beschriebenen Vorgehensweise nicht zu übersehen:

Nichts Neues für die SHK-Branche, die seit längerer Zeit unter einem rückläufigen Inlandsmarkt leidet. Dazu kommt die Konzentration im Handel, die dem einen oder anderen Hersteller, der gern über den traditionellen Vertriebsweg seine Produkte (weiter) absetzen möchte, zu schaffen macht.

Nicht, dass jemand glaubt, hier erscheine ein Aufruf zum Boykott des bewährten Vertriebsweges. Die zuvor beschriebene Vorgehensweise gibt allerdings zu denken! Auch wenn Bier mit Badezimmer oder Heizung wenig zu tun hat, so sind die Vertriebswege dennoch miteinander vergleichbar – zum Wohle aller Marktbeteiligten. Bisher jedenfalls.

Will man den SHK-Vertriebsweg retten, so zeigt das Beispiel aus einer gänzlich anderen Branche deutlich, was die Stunde geschlagen hat: Die Zeit der Streicheleinheiten ist vorbei – es geht ums Überleben: Für Hersteller, Fachgroßhandel und Fachhandwerk.

Günther Klauke
Chefredakteur
IKZ-HAUSTECHNIK


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