IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 20/2001, Seite 56 ff.
Ausrüstungs-Schau
Alle Systemanbieter für rollende Werkstatteinrichtungen bieten mehr oder minder gediegene Ausrüstungen, sodass auch in Stresssituationen alles schnell präsent sein kann und sich so professionell arbeiten lässt. Hier ein bunter Mix an aktuellen Einbaulösungen.
BTI Systra
(vormals: Scheu)
Seit gut einem Jahr kooperiert BTI Systra mit Fahrzeugeinrichter Scheu aus Weilburg, der mit dem System "Expert 2000" in der Vergangenheit einen beachtlichen Grad an diversen Nutzungsmöglichkeiten entwickelt hat. Das beginnt mit dem über dem Radkasten positionierten Untergestell, auf dem sich die verschiedensten Schrankelemente aufstocken lassen und führt bis hin zur Detailpflege. So gibt es z.B. offene Schubladen mit Vollauszügen, in denen man mobile Systemkoffer sehr praktisch und übersichtlich integrieren kann, oder geschlossene Schubladen, deren Griffe zum Entriegeln sicher und gut in der Hand liegen. Diverse Sortimentsschränke und Halterungen runden das Komplettangebot ab, sodass man mit einer gut ausgestatteten Werkstatt vor Ort sein kann (Foto).
Im Herbst 2000 ging der Vertrieb der Scheu-Produkte bundesweit auf die BTI Befestigungstechnik GmbH & Co. KG aus Ingelfingen über. Das in der Befestigungstechnik aktive Unternehmen will den neuen Vertriebsbereich BTI Systra Fahrzeug-Ordnungssystem in den nächsten Jahren massiv ausweiten und baut dazu auf das über 25-jährige Entwicklungs- und Produkt-Know-how der Scheu Fahrzeugeinrichtungen.
| Ein bis unter das Hochdach ausgerüsteter Mercedes Sprinter als Servicewagen. Die Einrichtung setzt sich aus dem bewährten Expert 2000-System von Scheu zusammen, wird aber seit etwa einem Jahr von BTI Systra bundesweit vermarktet. |
Fiat Doblò von Servicemobil
Kaum hat das moderne Lieferwagenkonzept des Fiat Doblò den betagten Fiorino abgelöst, bietet der Fahrzeugeinrichter Servicemobil aus Mengerskirchen bereits die passende Werkstatteinrichtung. Öffnet man die beiden asymmetrischen Hecktüren, sind im linken Modul diverse Regale und Schubladen angeordnet. Auf der rechten Seite hat das Modul wegen der seitlichen Schiebetür nur eine kurze Stellfläche zur Verfügung, dennoch reicht die Ausbauidee für Spind und Werkbank. Die Einrichtung kann wahlweise nur für die linke Seite oder auch komplett beim Fiat-Händler gleich bei der Fahrzeugbestellung mit geordert werden.
Der Dachträger mit verschließbarer Röhre eignet sich für den Langguttransport und ist in längeren Versionen auch für große Transporter erhältlich, damit beispielsweise halbhartes Kupfer ordnungsgemäß befördert werden kann.
| Gleich nach Markteinführung des Fiat Doblò brachte Servicemobil die fertige Ausbaulösung, die teilweise oder komplett mit Dachträger beim Fiat-Händler direkt bei der Fahrzeugbestellung mit aufgenommen werden kann. |
Opel Vivaro mit Bott
Ausgeliefert wird der neue Opel Vivaro seit diesem Herbst. Während die (Weiter-)Entwicklung in unmittelbarer Kooperation mit Renault verläuft und die Karossen von Vivaro und Zwillingsbruder Trafic in England gemeinsam vom Band rollen, geht die Vermarktung getrennte Wege. Opel startet mit einer Offensive in Richtung kleine und mittlere Betriebe in Handel und Handwerk, um hier mit dem 2,8-Tonner Marktanteile zu erobern. An einer soliden Werkstatteinrichtung, die von Ausrüster Bott aus Gaildorf vorgestellt wurde, darf es da nicht mangeln. Wählt man die Variante mit Hecktüren, lässt sich obendrein ein solider Dachträger montieren, der über eine Heckleiter bequem erreichbar ist. Im Innern sieht der Ausbauvorschlag so aus, dass auf der linken Seite zwei langgestreckte Module mit Regalen, Staufächern und einsehbaren Großraumschubladen angeordnet werden können. Auf der rechten Seite kann entweder eine maßgeschneiderte Lochwand mit Werkzeughalterungen angebracht sein, die gleichzeitig auch die Karosserie über dem Radkasten verkleidet, die Stellfläche bis zur seitlichen Rolltüre lässt sich aber auch alternativ durch ein Modul mit Spind, vier Schubladen sowie einem Klappfach im Sockel nutzen. Die Module stehen auf einer soliden Grundplatte, die natürlich auch den Fahrzeugboden schützt.
| Der Opel Vivaro soll sich als Servicefahrzeug etablieren. Für die verschiedensten Verwendungen hat Ausrüster Bott aus seinem Vario-Programm Einrichtungen bis hin zum Dachträger ausgewählt, die beim Opel-Händler gleich mit auf die Orderliste gesetzt werden können. |
Renault Trafic mit Servicemobil
In der Vermarktung des neuen Trafic will Renault mit speziellen Branchenausbauten aufs Handwerk zugehen. Die erste Aktion gilt den Schreinern und Zimmerern, die mit pfiffigen Detaillösungen rechnen können, denn Ausrüster Servicemobil hat beispielsweise auf beiden Seiten für gut einsehbare Regal- und Schubladen-Module gesorgt. Damit nicht genug: In der Mitte kann sich außerdem eine passable Transportsicherung befinden. Türen, Fenster oder Ausbauplatten jeder Art lassen sich zwischen den Säulen fixieren, die wiederum in Rasterschienen oben und unten im Fahrzeug verankert sind. Für die Komplettbad-Sanierung dürfte diese Ausrüstungs-Idee sicher auch im SHK-Betrieb Anklang finden. Über die Verwendbarkeit der einen oder anderen Werkstatteinrichtung kann man sich beim Renault-Händler in Kenntnis setzen.
| Was Renault zunächst als Branchenlösung den Schreiner- und Zimmererbetrieben vorgestellt hat, dürfte gleichermaßen jeden interessieren, der im Innenausbau oder bei der Komplettbad-Sanierung aktiv ist: Tafelware jeder Art findet zwischen den Stecksäulen eine grundsolide Transportsicherung. Die komplette Einrichtung kommt von Servicemobil. |
ROKA Werk
Der modulare Aufbau des Vario-Raster-Systems von Roka erfüllt viele Voraussetzungen, die heutzutage an eine Fahrzeugeinrichtung gestellt werden. Jeder Fahrzeugtyp kann auf die individuellen Bedürfnisse eingerichtet werden. Mit wenigen Teilen bietet das ROKA-System eine fast endlose Fülle an Kombinations- und Einrichtungsmöglichkeiten, die den unterschiedlichen Belangen - auch in der SHK-Branche - gerecht werden.
Wer sich z.B. für den Einbau von Klappträgern mit Varioschalen entscheidet, hat viele Nutzungsmöglichkeiten. Wenn sperrige Güter zu transportieren sind, kann man die Regale einfach wegklappen und schon steht ausreichend Raum zur Verfügung, um große Objekte zu transportieren. Die neue Modul-Generation von Roka besitzt teleskopgeführte Schubladen, die sich mit nur einer Hand herausziehen oder hineinschieben lassen. Auch Sonderlösungen können einfach realisiert werden. Einrichtungsberater planen mit EDV-Unterstützung zusammen mit dem Anwender die auf die individuellen Bedürfnisse zugeschnittenen Möglichkeiten. Platzbedarf, Spezialgeräte und besondere Anforderungen werden dabei berücksichtigt. Der Einbau kann durch autorisierte Partner erfolgen, die auf Wunsch auch vor Ort arbeiten, um den Nutzungsausfall der rollenden Werkstatt zu minimieren.
| Stahl-Module mit Langgut-Wannen als oberer Abschluss bieten Ersatzteilen, Installationsmaterial und Werkzeug sicheren Halt. Wie hier bei der Einbaulösung im VW LT 35 lässt sich ein Frachtraum durch EDV-Unterstützung individuell einrichten. Werden technische Gase gebraucht, sorgt das Einbau-Team von Roka auch für die diagonal angeordneten Lüftungselemente. |
Sortimo
Seit 1973 sammeln die Ausbauspezialisten aus Zusmarshausen bei Augsburg ihre Erfahrungen in puncto Fahrzeugausrüstungen und setzen dieses Know-how konsequent in der Weiterentwicklung um. Mittlerweile ist dadurch eine beachtliche Produktvielfalt entstanden. So lassen sich Schubladeneinteilungen, Werkzeugfächer und Sortimentskästen sowohl im Nutzfahrzeug (Sortimo mobil) als auch in der Werkstatt (Sortimo Depot) optimal aufeinander abstimmen, weil die Module in beiden Produktlinien gleiche Dimensionen aufweisen können.
| Sortimo will auch den Fahrerarbeitsplatz des Servicetechnikers komplettieren: durch ein Mini-Büro auf der Beifahrerseite. Wie hier in der Mercedes A-Klasse könnte diese "Office-Box" mit schwenkbarer Notebook-Stellfläche durchaus auch in einen Transporter passen. |
Doch nicht nur der Frachtraum eines Nutzfahrzeuges soll branchentauglich gemacht werden. Einbezogen werden soll beispielsweise auch der Arbeitsplatz eines Servicetechnikers hinter und neben dem Lenkrad. Dafür bietet sich die "Office-Box" an. Für die Entwicklung dieses Minischreibtisches mit Schubladen und schwenkbarer Laptop-Stellfläche hat man die Mercedes A-Klasse gewählt. Weil sich hier optional ein herausnehmbarer Beifahrersitz ordern lässt, kann dieser dann mit wenigen Handgriffen gegen das Mini-Büro getauscht werden, denn die "Office-Box" greift ebenfalls in die Bodenanker. Denkbar wäre, eine solide Unterbringung auch in anderen Fahrzeugen zu realisieren.
Vom Fahrerarbeitsplatz aus hat man dadurch die Möglichkeit, das Notebook zur Routenplanung bis hin zur Car-Navigation zu nutzen, auf Datenbanken und Internet zuzugreifen oder die Kunden- und Anlagendaten auf der Servicetour unmittelbar pflegen zu können. Der Korpus aus leichtem Glasfaserkunststoff bietet drei Schubladen Platz, kann aber auch für Hängeregister ausgerüstet werden.
13 Ausrüster teilen sich den Markt | |
ALUCA | KÖGL Betriebs- und Fahrzeugeinrichtungen |
Walter Bösenberg | raaco germany |
Wilhelm Bott | ROKA-Werk |
BTI SYSTRA | Servicemobil |
Dinzl Ordnungstechnik | Sortimo International |
HAFA Fahrzeugeinrichtungen | Wenzel GmbH |
Adolf Würth | |
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