IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 16/2001, Seite 59 f.


REPORT


Montage der Abgasleitung.

Maßgeschneiderte Lösung

Doppelwandige Abgasanlagen in einer Luxemburger Großbäckerei

Abgasleitungen aus Edelstahl in doppelwandiger Elementbauweise haben sich aufgrund ihres guten Qualitätsniveaus in den vergangenen Jahren zunehmend bewährt. Darüber hinaus bieten sie durch ihr umfangreiches Zubehörprogramm montagefreundliche und objektbezogene Lösungsmöglichkeiten. Bei der Abgasführung einer gewerblichen Großbäckerei wird die Leistungsfähigkeit dieser Systeme besonders deutlich. Ein Beispiel hierfür ist die Ausstattung eines solchen Betriebes in Luxemburg*.

Vier Backöfen zur Abführung der Rauchgase und Schwaden wurden an die Edelstahlleitungen mit einem Durchmesser von 200 mm angeschlossen. Maßgebend für die Wahl des Elementschornsteins waren laut Aussage des verantwortlichen Planers die flexiblen Einsatzmöglichkeiten.

Diese Abgasleitungen lassen sich sowohl im Gebäude als auch an der Außenwand montieren und können durch ihr geringes Eigengewicht meistens ohne aufwendige Fundamentierung aufgestellt werden. Die Möglichkeiten einer späteren Änderung, Erweiterung oder auch die Demontage stellen einen weiteren Vorteil der Abgasanlagen dar. Aufgrund der Elementbauweise sowie des hohen Vorfertigungsgrades waren auch in Luxemburg keine weiteren Wärmedämm-, Fundamentierungs- oder Schweißarbeiten an der Baustelle erforderlich.

Die Abgasleitungen müssen nur alle vier Meter an der Außenwand befestigt werden.

Der Werkstoff

Edelstahl wird weltweit seit über 25 Jahren in der modernen Abgastechnik eingesetzt. Die geprüfte Güte des Materials ist in der Bundesrepublik Deutschland durch das Zulassungswesen des DIBt (Deutsches Institut für Bautechnik, Berlin) gefordert. Die regelmäßige Fremdüberwachung des Werkstoffs gilt als wesentlicher Bestandteil der bauaufsichtlichen Zulassung. Diese Überwachung wird durch eine autorisierte Prüfstelle (z.B. MPA Nordrhein-Westfalen) vollzogen. Faktoren wie Korrosions- und Temperaturbeständigkeit werden ebenso kontrolliert wie die Dicke und Güte der zu verarbeitenden Rohprodukte. Für die rauchgasführende Innensäule hat sich Edelstahl mit der Werkstoff-Nr. 1.4404 und 1.4571 bewährt. Er ist mit Molybdän und Titan stabilisiert und somit weitestgehend gegen Schadstoffe und Kondensate, die beim Verbrennungsprozess anfallen, beständig. Des Weiteren sorgt ein hoher Verarbeitungsstandard in der Schneid-, Schweiß- und Formtechnik für das erforderliche Qualitätsniveau. Damit die Abgasanlage auch nach jahrzehntelanger Beanspruchung durch aggressive Verbrennungsrückstände oder Umwelteinflüsse noch in einwandfreiem Zustand ist, sollten alle beanspruchten Komponenten aus Edelstahl rostfrei gefertigt sein.

Leichtgewichte sind im Vorteil: Das Abhängen der doppelwandigen Abgasleitung stellte ebenfalls kein Problem dar.

Einsatzbereiche

Doppelwandige Abgasanlagen sind für alle Regelfeuerstätten zugelassen. Sie können also problemlos an jeden geprüften Wärmerzeuger angeschlossen werden und lassen sich mit allen Brennstoffen betreiben.

Da bei niedrigen Abgastemperaturen der so genannte Taupunkt häufig schon in der Abgasstrecke unterschritten wird, legt man heute großen Wert auf die feuchteunempfindliche Ausführung der Elementsysteme. So auch in der Großbäckerei. Eine spezielle Sickenkonstruktion der Außen- und Innenschale verhindert hier den Eintritt von kapillarer Feuchtigkeit in die mineralische Wärmedämmung. Anfallendes Kondensat, aber auch Niederschlagswasser, werden sicher zur Schornsteinsohle geführt und dort abgeleitet.

Da die Abgase des Backofens mehrfach in den Verbindungsleitungen umgelenkt wurden, war die Feuchteunempfindlichkeit des eingesetzten Schornsteins in der Luxemburger Bäckerei zwingend notwendig.

Bautafel

Bauvorhaben

Planelux, Luxemburg

Objekt

Großbäckerei

Brennstoff

Heizöl EL

Abgastemperaturen

400 °C + / -50 K

Planung

Paul Schmitt/Mertert

Abgassystem

4 x Raab DW/FU Ø 200 mm

 

1 x Raab ALKON Ø 250 mm

Realisierung

Sept. 2000

Ausführung

Emil Antony, Wasserbillig

Aufbau eines Elementsystems

Doppelwandige Abgassysteme in Elementbauweise sind in eigentlichem Sinne dreischalig. Die rauchgasführende innere Rohrsäule wird von einer Dämmschale umschlossen. Sie verhindert ein zu rasches Auskühlen der Rauchgase. Ein Edelstahlaußenmantel bildet die tragende Säule des Systems. Die einzelnen Rohrelemente werden in unterschiedlichen Baulängen gefertigt und an der Baustelle miteinander verbunden. Je nach System geben spezielle Klemmbänder der Verbindung eine hohe statische Festigkeit. So mussten die Monteure des Schornsteinbauers Antony aus dem luxemburgischen Wasserbillig die Abgasleitung an der Großbäckerei nur alle vier Meter mit Hilfe einer Wandbefestigung fixieren. Außerdem war es möglich, die Schornsteinmündung drei Meter freistehend über Dach ohne weitere Abspannung zu führen. Inhaber Emil Antony weiß die Vorteile des Systems zu schätzen: "Doppelwandige Abgasleitungen dieser Qualität lassen sich einfach, schnell und sicher verarbeiten. Wir haben als Schornsteinbaubetrieb jetzt seit über 20 Jahren positive Erfahrung mit Edelstahl in der Abgastechnik sammeln können."

Präzision in Serie: Abgasleitungen in Elementbauweise lassen sich einfach, schnell und sicher montieren.

 

Internetinformationen:
www.raab-gruppe.de


*  Hersteller: Joseph Raab GmbH & Cie. KG, Neuwied; Typ DW/FU und DW ALKON


* B i l d e r :   Joseph Raab GmbH & Cie KG, Neuwied


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