IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 16/2001, Seite 55 ff


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Immer das richtige Wasser …

… so lautet seit über 50 Jahren die Devise des in Höchstädt an der Donau ansässigen Wasseraufbereitungsspezialisten Grünbeck. Ende der vierziger Jahre als Einzelunternehmen gegründet, beschäftigt die inzwischen weltweit tätige Firmengruppe heute mehr als 700 Mitarbeiter.

Der Ursprung der Grünbeck Wasseraufbereitung GmbH liegt in der 1949 von Josef und Loni Grünbeck gegründeten Einzelfirma für Wasserchemie und Apparatebau. Bereits damals herrschte eine rege Nachfrage nach Produkten für die Wasseraufbereitung und so konnten innerhalb kurzer Zeit zusätzliche Vertretungsstützpunkte im süddeutschen Raum aufgebaut werden. Im Jahre 1967 wurde dann ein eigenes Produktions- und Lieferprogramm angeboten. Die daraus resultierende Umsatzsteigerung und der somit notwendige Personalzuwachs gehen seitdem Hand in Hand mit dem konsequenten Ausbau der Räumlichkeiten einschließlich der Lager- und Fertigungsstätten. Heute erarbeiten die über 700 Mitarbeiter der Grünbeck-Firmengruppe einen Umsatz von annähernd 180 Mio. DM.

Das Führungstrio von Grünbeck: (v.l.) Geschäftsführer Walter Ernst, Gesamt-Vertriebsleiter Rudolf Opitzer, Geschäftsführer Dr. Günter Stoll. Im Hintergrund zu erkennen ist der neue Tafelwasserspender Soda Jet.

Kernkompetenz Wasseraufbereitung

Die Kernkompetenz liegt heute nach eigenen Angaben bei der Entwicklung und Produktion von Verfahren und Systemen rund um die Wasseraufbereitung. Das aktuelle Angebot umfasst Trinkwasserfeinfilter, Enthärtungsanlagen auf Basis von Ionenaustauschern, chemiefreie Desinfektionsanlagen, Systemtrenner nach DIN 1988-4, alternative Kalkschutzgeräte u.v.m. Daneben werden auch Sonderlösungen für den Schwimmbadbau sowie für Anwendungsbereiche in der Prozesstechnik oder für die Abwasseraufbereitung angeboten. Ein weiteres, relativ junges Kind in der Produktfamilie ist der im vergangenen Jahr eingeführte Tafelwasserspender "Soda Jet", ein Ausgabegerät für kühles, mit CO2 versetztes Tafelwasser direkt aus der Trinkwasserleitung, welches sich beispielsweise zur Versorgung von Mitarbeitern oder Kunden eignet.

Meilensteine der Grünbeck Wasseraufbereitung GmbH

  • 1949 Firmengründung durch Josef Grünbeck als Einzelfirma
  • 1966/1967 Erste Eigenentwicklungen, Beginn der Produktion, Aufbau eines Vertriebs- und Kundendienst-Netzes, Bau der ersten Verwaltungs- und Produktionsgebäude
  • 1968 Grünbeck-Modell der "Sozialen Partnerschaft" (Gewinnbeteiligungsmodell und Beteiligungsmodell an der Firma)
  • 1969 Entwicklung eines Trinkwasser-Feinfilters
  • 1971 Entwicklung der EXADOS-Serie (durchflussmengenabhängige Dosiergeräte)
  • 1984/85 Neuentwicklung Spülautomat nach DIN 1988 und Neuentwicklung Spülkompressor nach DIN 1988
  • 1991 Entwicklung der ersten selbstentlüftenden Dosierpumpe für ausgasende Medien
  • 1992 Entwicklung des Tomesa-Therapie-Systems zur Bekämpfung von Hautkrankheiten
  • 1994 Entwicklung des GENO-BREAK-Systems zur Legionellen-Bekämpfung
  • 1995 Zertifizierung nach DIN EN ISO 9001 sowie anschließend länderspezifische Zertifizierungen z.B. GOSTANDART und UDT
  • 1995 Entwicklung GENO-max: Membrantechnologie für den Haushalt
  • 1997 Gewinn des Bayerischen Qualitätspreises für Unternehmensqualität
  • 1999 Entwicklung des Hydro-MSR-Moduls für die Membrantechnologie
  • 2000 Entwicklung und Markteinführung des kontinuierlich arbeitenden Tafelwassergerätes "SODA JET®" gemeinsam mit den Stadtwerken Düsseldorf.
  • 2001 Vorstellung eines alternativen Kalkschutzgerätes 

 

Grünbeck beweist Kompetenz: Vom Engineering …

 

… über Gesundheitstechnik …

Zukunft liegt im Export

Besonderen Wert legt das Unternehmen auf eine hohe Produktqualität. Jedes einzelne Gerät wird deshalb in einem eigenen Prüflabor auf Herz und Nieren überprüft, bevor es das Werk verlässt. Angesichts der derzeitigen Marktsituation erscheint die Fokussierung auf qualitativ hochwertige Produkte absolut notwendig. Denn ähnlich der Baukonjunktur stellt sich auch die Situation im Markt der Wassertechnik dar. Der Markt musste einen Rückgang von etwa 7 Prozent in Gesamtdeutschland hinnehmen. In Ostdeutschland sogar 15 Prozent. "Grünbeck konnte dagegen nicht nur die Umsätze halten", erklärte Geschäftsführer Walter Ernst, "sondern im Bereich der Haustechnik Marktanteile dazugewinnen." Bessere Aussichten biete allerdings der ausländische Markt, vor allem der Mittelmeerraum, die GUS-Staaten und Osteuropa. "Hier konnten wir in den letzten Jahren deutliche Zuwächse erzielen", so Ernst weiter. Mittelfristig sei deshalb eine Erhöhung des Exportanteils von derzeit 12 auf 20 Prozent vom Gesamtumsatz geplant. Um dieses Ziel zu erreichen, seien nicht nur gute Kontakte zu den Kunden in allen wichtigen Märkten erforderlich, sondern auch die Spezialisierung der Unternehmensgruppe in verschiedene Bereiche. Herzstück dabei ist nach wie vor das Stammhaus in Höchstädt an der Donau. Neben Forschung und Entwicklung, Konstruktion, Projektierung und Verwaltung ist der Großteil der Produktion hier angesiedelt. Daneben gibt es aber noch weitere Spezialisten in der Firmengruppe: So ist die Aqua System A/S in Herning spezialisiert auf die Entwicklung und den Bau von UV-Technologien sowie die Edelstahlverarbeitung. Die Grünbeck-Prozesstechnik Wien hingegen ist zentrale Anlaufstelle für alle Kontakte mit den Ostmärkten und auch zuständig für den Aufbau von Beteiligungsfirmen und Handelsvertretungen in den ehemaligen Ostblockstaaten. Die SBM Stahl- und Behälterbau GmbH fertigt ebenfalls in Höchstädt a.d. Donau Spezialbehälter in Schwarz- und Edelstahl. Das Unternehmen GWT, Gesellschaft für Wasser- und Verfahrenstechnik mbH, hat vor allem die Aufgabe, Know-how und Lizenzen zu vermarkten. Sie arbeitet mit industriellen Erstausrüstern zusammen, die Einzelteile aus dem Programm von Grünbeck in ihre Anlagen integrieren. Die Okkaido Verwaltungs GmbH im bayerischen Alteglofsheim schließlich arbeitet als Grünbeck-Vertriebspartner für das TOMESA Therapiesystem.

… moderne Wasseraufbereitung …

 

… Behälterbau …

 

… bis zur effizienten Prüftechnik.

Soziale Partnerschaft

Dass nicht alleine der unternehmerische Erfolg im Mittelpunkt der Unternehmensstrategie steht, sondern auch die soziale Partnerschaft mit den Mitarbeitern, unterscheidet das Unternehmen sicherlich von vielen anderen. Bereits 1968 wurde das so genannte "Grünbeck-Beteiligungsmodell der sozialen Partnerschaft" ins Leben gerufen und über mehrere Stufen konsequent ausgebaut. Heute haben Mitarbeiter die Möglichkeit, sowohl im Rahmen des Vermögensbildungsgesetzes anzusparen als auch GmbH-Gesellschafter zu werden.

Internetinformationen:
www.gruenbeck.de


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