IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 15/2001, Seite 18 ff.


VERBÄNDE AKTUELL 


Bayern


Verbandstag 2001: Auf hohem Niveau

Das beschauliche Städtchen Bamberg mit seinen verwinkelten Gassen und sehenswerten Bauwerken bot den geeigneten Rahmen für den diesjährigen 51. Verbandstag der bayerischen SHK-Handwerksorganisation am 21./22. Juni. Rund 400 Teilnehmer folgten der Einladung. Auf dem Programm standen Fachvorträge von A wie Angebotserstellung bis Z wie Zirkulationsleitungen, dazu ein interessantes Rahmenprogramm und - nicht weniger wichtig - der fachliche Austausch mit den Kollegen und den Vertretern des Verbands.

Bereits vor der eigentlichen Veranstaltung gab die Verbandsspitze im Rahmen einer Pressekonferenz aktuelle Zahlen zur Situation der rund 5300 angeschlossenen Mitgliedsbetriebe mit ihren über 60000 Mitarbeitern bekannt. So konnte der Gesamtumsatz der Branche nach Aussage des Hauptgeschäftsführers Dr. Wolfgang Schwarz mit 10,3 Mrd. DM zwar um etwa einen halben Prozentpunkt erhöht werden, gleichzeitig sank aber der Auftragsbestand von 6,9 Wochen auf nunmehr 5,6 Wochen und somit ein Stück Sicherheit für die Betriebe. Die Entwicklung der Angebotspreise hinkt den gestiegenen Betriebskosten derzeit leicht hinterher. Während das Sanitär- und Heizungsgewerk sowie der Ofen- und Luftheizungsbau ein Plus von gut einem Prozent verbuchen können, haben sich die Angebotspreise im Bereich der Spenglerei in den Minusbereich (- 1 %) verschoben. Doch Grund zur Klage habe man noch nicht. "Wir jammern auf hohem Niveau", erklärte Jörg Schütz, Technischer Geschäftsführer im Verband gegenüber der IKZ-HAUSTECHNIK-Redaktion.

Aktuelle Zahlen zur wirtschaftlichen Situation der SHK-Handwerke in Bayern waren bereits am Vortag des Verbandstags im Rahmen einer Pressekonferenz zu erfahren. Repräsentanten des Verbands sowie der örtlichen Kreishandwerkerschaft und der Innung waren anwesend (v.l.n.r.): Siegfried Dibowski (Geschäftsführer Kreishandwerkerschaft Bamberg), Werner Obermeier (Landesinnungsmeister FV SHK Bayern), Dr. Wolfgang Schwarz (Hauptgeschäftsführer FV SHK Bayern), Georg Schlaug (Obermeister Innung SHK Bamberg).

Sorge bereite nach Ansicht des Landesinnungsmeisters Werner Obermeier die derzeitige Beschäftigtensituation. So sank die Zahl der Auszubildenden im vergangenen Jahr um 4,8 Prozent auf 8777. "Mehrere hundert Ausbildungsplätze werden auch in diesem Jahr wieder unbesetzt bleiben", so Obermeier. Das führe mittelfristig dazu, dass immer weniger qualifizierte Facharbeiter auf dem Markt verfügbar seien. "Bereits heute werden selbst über 45-jährige Monteure mit Kusshand genommen", ergänzte ein Vertreter der Verbandspitze. Man müsse dafür sorgen, dass die derzeit verschmähten Handwerksberufe wieder attraktiv für den Jugendlichen werden, darin ist man sich einig. Einzig das "Wie" bereitet derzeit noch Kopfzerbrechen.

Weitere dunkle Wolken am bayerischen Konjunkturhimmel drohen durch die gestiegenen Aktivitäten von Handwerksbetrieben aus dem Osten speziell im Münchner Großraum, den zunehmenden Rückgang von Aufträgen im Objektgeschäft sowie den Trend zur Schwarzarbeit. Den angeschlossenen Betrieben ist diese Situation schon längst bewusst: 51 Prozent von ihnen rechnen nach einer repräsentativen Umfrage im kommenden halben Jahr nicht mit einer Verbesserung der wirtschaftlichen Lage, weitere 34 Prozent rechnen sogar mit einer Verschlechterung der Situation.

Traditionell geht dem jährlichem Verbandstag ein Empfang des Bürgermeisters im Rathaus der Stadt voraus. Hier überreicht LIM Obermeier dem Bürgermeister von Bamberg, Werner Hipelius, ein Geschenk des Fachverbands.

Qualifizierung als Muss

Angesichts der derzeitigen Rahmenbedingungen wird die stete Qualifizierung quasi zum Muss eines jeden Handwerksbetriebes, um auch zukünftig noch gute Geschäfte tätigen zu können. Eine Chance dazu bot der diesjährige Verbandstag durch seine zahlreichen Seminare zu rechtlichen, betriebswirtschaftlichen sowie technischen Themen. Alle Vorträge inhaltlich wiederzugeben, würde den Rahmen der Berichterstattung sprengen - zu groß war das Angebot an Fachinformationen. Dennoch wollen wir Ihnen mit der nachfolgenden Auswahl einen kleinen Eindruck aus den dargebotenen Inhalten vermitteln.

Recht - Wirtschaft - Unternehmensführung

Tipps und Hinweise zur Unternehmensführung vermittelte Betriebswirt Werner Hecker aus Stuttgart in seinem Referat "Top im Handwerk". Seine Eingangsfrage lautete: Warum sind manche Betriebe so erfolgreich, während andere ständig Probleme haben? Die passende Antwort gab es anschließend dazu: Nur gute Betriebe haben gute Chancen. Doch wie wird man gut? Dazu hat der Betriebsinhaber viele Anregungen. Wichtigste Regel: Niemals über den Preis verkaufen. "Nur wer kein Nutzen verkaufen kann, muss Eingeständnisse über den Preis eingehen", so der Referent. Bedeutsam sei es außerdem, dem Kunden diesen Mehrwert zu erklären, und zwar ohne technisches chinesisch. "Der Kunde will keinen Kessel, keinen Brenner, keine Pumpe - sondern Behaglichkeit, Sicherheit und Umweltschutz."

Im Bereich der Mitarbeiterführung sieht der Referent ebenfalls hohes Verbesserungspotenzial. "Der Kreis beginnt beim Chef und er endet beim Chef", lautet eine Aussage von Hecker und meint, dass die Wirkung und das Auftreten eines Inhabers gegenüber seinen Mitarbeitern deren Motivation erheblich beeinflusst. "Wer nur mies gelaunt zur Arbeit erscheint, muss sich nicht wundern, wenn auch die Mitarbeiter mies gelaunt sind. Wer auf der Baustelle nur rumschreit und kommandiert, muss sich nicht wundern, wenn die Mitarbeiter gefrustet den Hammer fallen lassen, wenn der Chef die Baustelle verlässt."

Wie wird man "Top im Handwerk"? Diese Frage beantwortete Werner Hecker in seinem Referat.

Weiteres Verbesserungspotenzial sieht der Betriebswirt in der Optimierung der Betriebsabläufe. Vor allem der Kundenservice stehe da an vorderster Front. Gefordert seien auch hier wieder die Mitarbeiter. Könne beispielsweise eine Arbeit entgegen der ursprünglichen Planung nicht am selben Tag abgeschlossen werden, so müsse der bauleitende Monteur bis spätestens 15.00 Uhr in der Firma Bescheid sagen, damit alle Kunden, auf die diese Verzögerung einen Einfluss hat, unmittelbar benachrichtigt werden können. Außerdem müsse es möglich sein, die Mitarbeiter derart zu motivieren, dass selbstständig auch mal Überstunden geleistet werden, um dringende Projekte fristgerecht abzuschließen. Eine "flexible Mitarbeiterentlohnung" nach Leistung und Erfolg könne ein wesentliches Motivationsinstrument sein.

Die Motivation der Mitarbeiter, insbesondere der Auszubildenden, stand auch im Fokus des Referats von Rudolf Wagner, Leingarten. Auch er sieht die leistungsgerechte Entlohnung eines Mitarbeiters als ein wesentliches Motivationsinstrument an. Daneben seien aber saubere Arbeitsbedingungen sowie ein ehrlicher Umgang miteinander weitere Faktoren, die die Leistungsbereitschaft der Mitarbeiter fördern können. Wichtig sei auch die regelmäßige Weiterbildung der Beschäftigten, um ihnen Perspektiven für die Zukunft zu bieten. Ohnehin käme das Thema im Handwerk häufig zu kurz. Während beispielsweise Versicherungsvertreter jährlich mehrere Wochen an Fortbildungsveranstaltungen teilnehmen müssten, komme das Handwerk im selben Zeitraum nur auf knapp drei Tage. Stress im Betrieb wirke sich ebenfalls negativ auf die Leistungsbereitschaft der Mitarbeiter aus. Sicher gäbe es hier und da schon einmal Engpässe. "Doch wer nur unter Strom steht, der ist irgendwann einmal ausgepowert", so Wagner. Außerdem riet der Referent dazu, sich die Kreativität der Mitarbeiter zu eigen zu machen, indem man beispielsweise betriebliche Verbesserungen nicht einfach nur fordere, sondern Bewährtes in Frage stelle, um so zu neuen Optimierungslösungen zu gelangen. Passiere das Ganze in einem ansprechenden Rahmen, beispielsweise bei einem gemeinsamen Essen, so werde zusätzlich das Gemeinschaftsgefühl gestärkt und der Zusammenhalt gefördert. Wagner riet den anwesenden Handwerksunternehmern aber auch dazu, den Mitarbeitern Vergünstigungen nicht einfach zu schenken, denn: "Wer alles geschenkt kriegt, für den ist alles nichts wert."

Die Steuerreform 2000 und deren Auswirkungen auf den mittelständischen Handwerksbetrieb standen im Mittelpunkt der Ausführungen von Diplom-Kaufmann Horst Geiselbrecht aus Nürnberg. Das Anfang dieses Jahres in Kraft getretene Steuersenkungsgesetz hat großen Einfluss auf die Besteuerung vieler betrieblichen Bereiche eines Unternehmens, denn hier gibt es einiges Neues: Sinkende Grenzsteuer- sowie AFA-Sätze, erhöhte Freibeträge, beispielsweise für die Betriebsveräußerung, die veränderte Förderung kleiner und mittlerer Betriebe u.v.m. Aber Vorsicht: Was auf den ersten Blick als geldwerter Vorteil erscheint, kann sich im Nachhinein als Steuerfalle entpuppen. Geiselbrecht riet den Anwesenden in diesem Zusammenhang, "Investitionsentscheidungen grundsätzlich nach wirtschaftlichen und nicht nach steuerrechtlichen Gesichtspunkten zu fällen." Außerdem solle regelmäßig das Gespräch mit dem Steuerfachmann gesucht werden, um sich über die ständig wechselnde Gesetzeslage zu informieren, schließlich könne sein Seminar nur Anregungen geben, aber keinesfalls eine Steuerberatung ersetzen.

Einen Einblick in die aktuelle Steuergesetzgebung gab der Vortrag von Horst Geiselbrecht.

Wie es um die Einführung der neuen Ausbildungsverordnung für den Installateur und Heizungsbauer bestellt ist, erläuterte Clemens Buchberger, Vorsitzender der Kommission für Aus- und Fortbildung im FV Bayern. Bereits seit drei Jahren arbeitet man an der neuen Ausbildungsstruktur, nun konnte der Vorsitzende erste Erfolge verkünden. So wurden die Eckwerte der geplanten Verordnung inzwischen von den Sozialpartnern und dem ZVSHK abgesegnet. Der erzielte Konsens in der Frage der Struktur heißt "Monostruktur mit Differenzierungsmöglichkeiten in Handlungsfeldern" und meint nicht anderes, als dass nicht alle Inhalte des Gas- und Wasserinstallateurs mit den Inhalten des Zentralheizungs- und Lüftungsbauers zu einem Konglomerat vermixt werden, sondern dass es eine Art "Grundausbildung" mit Differenzierung der weiteren Qualifizierung gibt. Bis aber alle Feinheiten der neuen Verordnung ausgearbeitet sind, wird wohl noch einige Zeit vergehen. Nach vorsichtigen Prognosen von Buchberger wird sie frühestens im Jahre 2003 in Kraft treten.

Wie die Heiztechnik in einem Passivhaus aussehen könnte, zeigte Dr. Wolfgang Feist auf.

Haustechnik von morgen

Hat die konventionelle Heiztechnik in Passivhäusern, also in Gebäuden mit extrem niedrigem Jahresheizwärmebedarf, noch eine Bedeutung? Diese Frage beantwortete Dr. Wolfgang Feist, Passiv Haus Institut Darmstadt, in seinem Referat "Haustechnik im Passivhaus". Dabei wurde deutlich, dass es nicht das Heizungssystem ist, welches das Anforderungsprofil der Versorgungstechnik in einem Passivhaus bestimmt, sondern der erforderliche Warmwasserbedarf. Es werden daher primär effiziente und kostengünstige Systeme zur Warmwasserbereitung gesucht, welche die Beheizung quasi nebenbei mit erledigen. Speichersysteme für Heizung und Warmwasser, die zudem solar unterstützt werden können, besitzen demnach gute Chancen. Dabei habe die Erfahrung gezeigt, dass es grundsätzlich nicht darauf ankomme, auf welche Weise die Wärme dem Raum zugeführt werde, was die Technik im Passivhaus wesentlich vereinfache. "Daneben wird auch die kontrollierte Wohnungslüftung eine immer stärkere Bedeutung erlangen", ist sich Feist sicher. Er favorisiert Anlagen mit Wärmerückgewinnung, welche zwar in den Geräte- und Montagekosten deutlich teurer seien, aber dafür mehr Komfort und Energieeffizienz versprechen.

Die Bemessung von Zirkulationsleitungen in Trinkwasserinstallationen ist für manche vielleicht ein alter Hut. Aufgrund der novellierten Trinkwasserverordnung, die ab 2003 in Kraft tritt, wird dieses Thema aber erneut an Brisanz gewinnen, denn der Hygiene in Trinkwasseranlagen wird noch mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden. Zukünftig sind die Gesundheitsämter berechtigt, in öffentlichen Gebäuden Wasserproben zu entnehmen und diese auf Krankheitserreger wie Legionellen zu untersuchen. Welche finanziellen Konsequenzen die Sanierung eines falsch geplanten und installierten Warmwassersystems für den verantwortlichen SHK-Unternehmer haben könnte, bedarf hier keiner näheren Erklärung. Insofern konnte das Referat zum Thema "Bemessung von Zirkulationsleitungen" von Josef Heinrichs, ZVSHK, aktueller nicht sein. Vor allem das am Beispiel eines ausgedehnten unabgeglichenen Warmwasser-Rohrnetzes gezeigte Zusammenspiel von Ursache und Wirkung zeigte den Teilnehmern deutlich, wie notwendig eine regelkonforme Bemessung des Zirkulationssystems ist. Die DIN 1988-3 sei für die Planung des Zirkulationsnetzes aber absolut ungeeignet, weil die Einhaltung des maximalen Temperaturabfalls von 5 K nicht zwingend eingehalten werden könne. Dafür sei schließlich das DVGW-Arbeitsblatt W 553 geschaffen worden, welches drei unterschiedliche Berechnungsverfahren enthalte, mit denen Zirkulationssysteme in Gebäuden jeglicher Größenordnung sicher geplant werden können. Übrigens hat auch der ZVSHK zum Thema Zirkulation und Begleitheizung eine wertvolle Fachinformation herausgegeben.

Dass das Thema "Bemessung von Zirkulationsleitungen" gerade vor dem Hintergrund der novellierten Trinkwasserverordnung wieder an Brisanz gewinnen wird, versuchte Franz-Josef Heinrichs - hier rechts im Bild bei einer Diskussion mit zwei Teilnehmern des Verbandstages - zu vermitteln.

Bei der Fachtagung der Kachelofen- und Luftheizungsbauer referierte Dipl.-Ing. Manfred Vohs, beim Zentralverband u.a. Referent des Ofen- und Luftheizungsbauer-Handwerks, zu drei Themen. Es ging um den Stand der Überarbeitung der Fachregeln dieses Handwerks, um so genannte Ersatzdämmstoffe (zum Schutz von Bauteilen, welche an Kachelöfen und Kamine grenzen) und um die Verbrennungsluftversorgung von Feuerstätten, die im Wohn- und Aufenthaltsbereich betrieben werden.

Interessant ist vor allem der letzte Bereich, denn direkt befeuerte Etagenheizungen und Gas-Wasserheizer bauen auch Installateure und Heizungsbauer ein. Im Niedrigenergiehaus mit seiner dicht schließenden Gebäudehülle kann eine Störung der Lüftungsanlage zu einem gefährlichen Unterdruck im Aufstellraum führen: wenn der Zuluftventilator ausfällt, der Abluftventilator aber weiter läuft, fängt der Ofen an zu rauchen. Problematisch sind jedoch nicht die regelbaren Brennstoffe Gas und Öl - da gibt es Sicherheitseinrichtungen - sondern nur die nicht regelbaren Brennstoffe Holz und Kohle. Die Industrie arbeitet zusammen mit dem Handwerk an realistischen, d.h. bezahlbaren Lösungen.

Umfassende Informationen zu aktuellen Produkten und Dienstleistungen versprach die begleitende Fachausstellung, an der sich zahlreiche renommierte Unternehmen aus der Branche beteiligten.

Festveranstaltung

Ein Höhepunkt der diesjährigen Veranstaltung war die Kundgebung der Handwerksorganisation in der Konzert- und Kongresshalle von Bamberg, an der neben zahlreichen Handwerksunternehmern auch Repräsentanten aus Industrie und Politik teilnahmen. Hauptgeschäftsführer Dr. Wolfgang Schwarz wies in seiner Begrüßungsansprache vor allem auf die aktuellen Themen innerhalb der SHK-Branche hin. So nahm er die Gelegenheit zum Anlass, die anwesenden Betriebsinhaber zu bitten, Produkte der Handwerkermarke gezielt beim Großhändler abzufordern, da diese nicht im Baumarkt erhältlich seien. Außerdem gab er bekannt, dass Kermi mit seiner gesamten Produktpalette als bayerischer Hersteller nunmehr ebenfalls zur Handwerkermarke gehöre.

Positives konnte Schwarz aus der Verbandsarbeit berichten. So wurde unlängst auf der ZVSHK-Mitgliederversammlung in Bad Honnef in sämtliche Ausschüsse des Zentralverbandes ein bayerischer Vertreter gewählt. Durch seine eigene Mitwirkung und die von Obermeier als Vizepräsident des Zentralverbands sei zukünftig gewährleistet, "dass auf dieser Ebene nicht der Schwanz mit dem Hund wackelt, sondern umgekehrt". Erfolgreich verlaufen sei auch eine groß angelegte Werbeaktion für Neumitglieder in Bayern, durch die seit Anfang Mai bereits 50 Neuaufnahmen gewonnen wurden. Angesichts der stark rückläufigen Mitgliederzahlen anderer Fachverbände bewertete Schwarz die Aktion als großen Erfolg.

Anlässlich der feierlichen Kundgebung des Fachverbands wurde auch die Ehrung der diesjährigen Preisträger des Wettbewerbs praxisorientierter Diplomarbeiten vorgenommen. (V.l.n.r.) Karl Meyer (Vorstandsmitglied FV SHK Bayern), Dr. Wolfgang Schwarz (Hauptgeschäftsführer FV SHK Bayern), Werner Obermeier (Landesinnungsmeister FV SHK Bayern), Christoph Mannhardt und Peter Wühr (Preisträger 3. Preis), Dirk Sommer (Preisträger 2. Preis), Harry Nimmerjahn (Preisträger 1. Preis), Hans Schwender (Obermeister Innung Kulmbach).

Landesinnungsmeister Obermeier konzentrierte sich in seinen Ausführungen auf die konjunkturelle Lage des bayerischen SHK-Handwerks, welches "nur mit Vorsicht zu bewerten ist". So erwarte man im Bauhauptgewerbe in Bayern im Jahr 2001 einen Rückgang von 3,5 Prozent, der die Branche zeitversetzt um ein Jahr treffen werde. Mit dieser Negativentwicklung einher gehe die nachlassende Investitionsbereitschaft von öffentlichen Auftraggebern. Angesichts dieser negativen Situation sei Eigeninitiative gefragt. "Ob Spengler, Kupferschmiede, Ofen- und Luftheizungsbauer, Installateure oder Heizungsbauer: In unseren Bereichen gibt es noch einen Spielraum, den man mit Kreativität ertragreich ausschöpfen kann. Für alle Leute, die noch Geld haben, sollten wir Schönes und Sinnvolles anbieten." Zur Energieeinsparverordnung sagte der Landesinnungsmeister, dass er den Grundgedanken dieser Verordnung durchaus begrüße, "wenn aber zum Wohle der Energieversorger die Physik auf den Kopf gestellt wird, muss man sich fragen, wo denn die Objektivität bleibt." Gemeint war damit die nach Ansicht vieler Fachleute nicht gerechtfertigte positivere Bewertung des Stroms in Bezug auf die Primärenergie. Ein weiteres Ärgernis sieht der Verbandsfunktionär in den regelmäßigen Preiserhöhungen der Hersteller und des Handels. "Wir Handwerker haben kaum die Chance, sie an den Kunden weiterzugeben, sodass man der Konsequenz, mit der die Preistreiberei vorgenommen wird, schon fast Bewunderung abgewinnen könnte."

Ein Höhepunkt der feierlichen Kundgebung war die quasi "Ein-Mann-Show" des Gastredners Joachim Bullermann. Nahezu ohne Rede- und Atempausen gab er seine zum Teil provokanten Thesen kund.

Gastredner des 51. Verbandstages war Joachim Bullermann. Der nach eigenem Bekunden meistbeschäftigte Verkaufstrainer im deutschsprachigen Raum ging in seinem Vortrag unter anderem auf Schwachstellen und Verbesserungsmöglichkeiten der Kundenbeziehungen ein. Mit seinen provokanten Thesen wie beispielsweise "Wer Preise sät, wird Pleiten ernten" "Viele Chefs arbeiten zu viel und denken zu wenig" oder "Wer nur so gut ist, wie der Mitbewerber, der ist für die Zukunft nicht gut genug" riss er das Publikum in gleicher Weise mit, wie er Anregungen für den betrieblichen Alltag vermittelte.

Fazit

Der 51. Verbandstag bleibt sicherlich vielen Teilnehmern in positiver Erinnerung. Die zahlreichen Diskussionen während und nach den Vorträgen zeigten zudem, dass die richtigen Themen gewählt wurden. Auch das Rahmenprogramm, besonders das für die mit angereisten Damen, fand hohen Anklang. Der nächste Verbandstag findet am 7./8. Juni 2002 in Straubing statt. Dieser wird dann, gemäß eines Beschlusses der Mitgliederversammlung, an den Wochentagen Freitag und Samstag stattfinden.


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