IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 05/2001, Seite 62 ff.


 


Move 2000:

Greift Ihnen Ihre Heizung ständig in die Tasche?

Solange die alte Heizung die eigenen vier Wände noch warm hält, wen interessiert da, dass sie die Umwelt belastet und viel zu viel Energie verbraucht? Auch wenn das nicht für jeden Bürger gilt: Studien haben ergeben, dass das Umweltbewusstsein der Deutschen insgesamt abnimmt. Hinzu kommt, dass nur wenige Endverbraucher sich wirklich für ihre Heizung interessieren. Da haben es SHK-Betriebe nicht leicht, ihre Kunden für die Modernisierung zu begeistern.

Deshalb haben der Initiativkreis Erdgas & Umwelt und der Zentralverband Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik eine neue Kampagne entwickelt, um potenzielle Modernisierer zum Handeln zu bewegen: Move 2000. Die ersten Maßnahmen starteten im Oktober 2000 mit dem Ziel, so viele Endverbraucher wie möglich für die Heizungserneuerung zu gewinnen: Greift Ihnen Ihre Heizung ständig in die Tasche? Bleibt Ihre Heizung nächtelang weg? Mit provokanten Aussagen soll der Endverbraucher aufgerüttelt werden. In jeder Anzeige heißt es anfeuernd: Gas geben. Geld sparen. Modernisieren. Jetzt!

Interessenten können bei der Move 2000 - Hotline ein kostenloses Infopaket bestellen. Als Besonderheit ist darin ein persönlicher Beratungsscheck enthalten, den der Anrufer bei seinem SHK-Innungsbetrieb in der Nähe einlösen kann. Denn ist der Endverbraucher einmal interessiert, entscheidet die weitere Beratung über den Erfolg. Jeder Kontakt zum Kunden ist eine Chance für das Geschäft. Deshalb gehört zur Kampagne auch eine intensive Nachbereitung der Kontakte, beispielsweise durch Nachfassanrufe und Briefe.

Viele Menschen kümmern sich nicht um ihre Heizung, solange die Dusche noch warm ist. Dabei gibt es viele gute Gründe für eine Heizungsmodernisierung.

Move 2000 läuft zunächst fünf Monate lang im Test in Nordrhein-Westfalen und Bayern. In dieser Zeit wird die Kampagne über Anzeigen rund 2,3 Millionen Besitzer einer alten Heizung achtmal ansprechen. Ab April 2001 sollen die Anzeigen bundesweit geschaltet werden. Weitere Informationen gibt es unter der Telefonnummer: 0 18 02/34 34 52.

Wenn die eigene Heizung einem kalte Schauer über den Rücken jagt, dann stimmt etwas nicht. Es wird höchste Zeit für eine Heizungsmodernisierung.

 


Das aktuelle Stichwort:

Methanhydrat

In den Tiefen der Ozeane liegt eine Energiequelle von kaum vorstellbarer Ergiebigkeit verborgen: Methanhydrat. Es bildet sich dort, wo Methangas vorhanden ist und das gibt es in den Weltmeeren reichlich.

Das brennbare Gas entsteht bei der Verwesung von Plankton, Algen und Fischen. Unter bestimmten Druck- und Temperaturverhältnissen wird es in einen Käfig aus Eis gepresst. So entsteht Methanhydrat, praktisch gefrorenes Erdgas: Vier Wasserstoffatome, die sich um ein Kohlenstoffteilchen schließen, umringt von Eismolekülen.

In den Tiefen der Weltmeere schlummert ein riesiges Energievorkommen. Wissenschaftler arbeiten daran Methanhydrat für die Menschheit nutzbar zu machen.

Was dem Aussehen nach gewöhnlichem Wassereis ähnelt, stellt vielleicht das größte Energiepotenzial der Erde dar. Wissenschaftler vermuten, dass die bekannten Methanhydratvorkommen über 10 Billionen Tonnen Kohlenstoff enthalten. Das ist etwa doppelt so viel wie alle "klassischen" fossilen Brennstoffvorräte zusammen. Der Grund dafür ist die extrem starke Verdichtung. Das Hydrat enthält pro Kubikmeter so viel Methan, dass es bei normalen Luftdruck- und Temperaturverhältnissen ein Volumen von 164 Kubikmetern hätte. So ein hoher Kompressionsgrad kann nur bei tiefen Temperaturen und hohem Druck erreicht werden, wie sie beispielsweise am Meeresboden vorliegen.

Leider kann man diese ungeheuren Energievorkommen noch nicht erschließen. Denn sobald der Druck nachlässt, zerfällt der "Eiskäfig". Wissenschaftler aus aller Welt forschen aber daran, geeignete Techniken zu entwickeln, um Methanhydrat nutzbar zu machen.


Erdgas aktuell

Immer mehr Menschen entscheiden sich für die Gas-Brennwerttechnik

Gas-Brennwertheizungen werden immer beliebter. In Deutschland wurden bisher über eine Million Geräte verkauft, mit steigender Tendenz. 220 000 Haushalte investierten 1999 in diese moderne Technik. Das waren 22 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Für 2000 rechnet der Initiativkreis Erdgas & Umwelt damit, dass sich rund 250 000 Haushalte für diese umweltfreundliche und energiesparende Lösung entscheiden.

Gas-Brennwertheizungen gibt es in verschiedenen Ausführungen. Rund 40 Prozent der bisher verkauften Geräte sind Wandgeräte. Diese Version ist beim Verbraucher besonders beliebt, weil sie sehr platzsparend ist und in fast jede Nische passt.

Erdgas liegt voll im Trend

1999 haben sich 43 Prozent der Deutschen für eine Gasheizung entschieden. Damit ist Erdgas deutlich beliebter als Heizöl, denn der Anteil von ölbeheizten Wohnungen liegt bei nur 33 Prozent.

Immer mehr Wohnungs- und Hauseigentümer entscheiden sich für eine Erdgasheizung. Das geht aus Zahlen der Ruhrgas AG Essen hervor. Der Anteil von erdgasbeheizten Wohnungen stieg in den letzten 20 Jahren von 15 auf 43 Prozent. Damit ist Erdgas heute in Deutschland die Energie Nummer eins. Etwa 33 Prozent der Wohnungen werden mit Öl beheizt.

Ganz deutlich ist der Trend zu Erdgas auch im Neubau: Für drei Viertel aller neuen Wohnungen wurde 1999 eine Erdgasheizung vorgesehen. Und der Aufwärtstrend setzt sich weiter fort. Obwohl im Jahr 2000 der Primärenergiebedarf in Deutschland um 1,7 Prozent zurückging, stieg der Erdgasverbrauch weiterhin um ein Prozent an. Prognosen zufolge wird im Jahr 2010 etwa die Hälfte aller Wohnungen mit Erdgas beheizt.


Info-Service

Neue Endverbraucherbroschüren von der Information Erdgas

Die neuen Endverbraucherbroschüren von Information Erdgas unterstützen den SHK-Fachverkäufer beim Kundengespräch. Ob Heizungsmodernisierung, Warmwasserbereitung oder Erdgas & Solar, hier kann er sich gute Anregungen für seine Argumentation holen.

Wer überzeugende Verkaufsargumente für das Kundengespräch sucht, kann sich Anregungen aus den neuen Endverbraucherbroschüren der Information Erdgas holen. Wann ist der richtige Zeitpunkt für die Heizungsmodernisierung? Wie kann man Erdgas im Haushalt verwenden? Wo kann man die Geräte aufstellen? Die attraktiv gestalteten Broschüren liefern praxisbezogene Informationen zu Themen rund um die häusliche Erdgasanwendung. Dazu gehören Erdgas & Solar, Gas-Brennwertheizung und Warmwasserbereitung, aber auch Kaminöfen oder Wäschetrockner. Die einzelnen Einsatzmöglichkeiten und die Vorteile für den Verbraucher werden anschaulich erläutert. Die Informationen sind eine gute Grundlage für den SHK-Fachmann, um den Kunden zu überzeugen. Erhältlich sind die Endverbraucherbroschüren bei: Information Erdgas, Postfach 241247, 04332 Leipzig. Weitere Informationen gibt es per Telefon: 01802/130150


Forschung und Technik

Chancen für Mikro-Gasturbinen werden in Deutschland steigen

Angesichts der zunehmenden Klimaerwärmung sind in der Energieerzeugung umweltschonende Alternativen gefragt. Die Kraft-Wärme-Kopplung hat sich als wirksame Methode zur Verringerung der CO2-Emissionen erwiesen. Neue Chancen für die Kraft-Wärme-Kopplung im Leistungsbereich bis 200 Kilowatt elektrischer Leistung eröffnen sich durch Mikro-Gasturbinen. Bisher gab es nur in den USA einen florierenden Markt für diese kompakten Aggregate. Experten sagen allerdings auch für Deutschland ein beachtliches Nachfragepotenzial voraus, insbesondere bei Energieversorgern oder Industriebetrieben.

Die erste Mikro-Gasturbine in Deutschland wurde von der G.A.S. Energietechnik GmbH (Krefeld) und der ASEAG Energie GmbH (Herzogenrath) in Betrieb genommen. Sie produziert auf der Basis von Erdgas in einer Wohnanlage in Aachen Strom und Wärme für 48 Wohnungen.

Die Mikroturbine stammt vom amerikanischen Hersteller Capstone. Ihre Entwicklung basiert auf der Turboladertechnologie und Erfahrungen aus der Luftfahrtindustrie. Sie hat eine elektrische Leistung von 28 kW und eine thermische Leistung von 54 kW. Bei 96000 Umdrehungen pro Minute erreicht sie ihren optimalen Wirkungsgrad. Mikro-Gasturbinen setzen nur geringe Stickoxide frei und sparen durch die Kraft-Wärme-Kopplung Energie. Sie laufen vergleichsweise leise und brauchen weder Kühl- noch Schmiermittel. Aufgrund ihrer unkomplizierten Funktionsweise müssen sie nur in großen Zeitabständen gewartet werden.


Tipps für die Werbepraxis

Soviel kostet warmes Wasser

Warmwasserbereitung mit Erdgas oder Strom - was ist im Mehrfamilienhaus wirtschaftlicher? Gute Argumente für Erdgas liefert jetzt eine Studie des Ruhrgas-Entwicklungszentrums in Dorsten. Sie hat für ein 12-Familienhaus die Kosten von dezentral installierten Durchlauferhitzern und zentral beheizten Erdgas-Warmwasserspeichern verglichen. Ihre Ergebnisse widerlegen das Vorurteil, die Warmwasseraufbereitung mit dem

Elektro-Durchlauferhitzer sei wirtschaftlicher. Schließlich kostet diese Art der Wassererwärmung im Durchschnitt bei einem 12-Familienhaus pro Jahr und Haushalt 487,- DM. Das sind immerhin zwei Drittel mehr als die Kosten für einen Erdgas-Warmwasserspeicher, die lediglich bei 163,- DM liegen. Der Initiativkreis Erdgas & Umwelt hat eine Grafik zu diesem Thema veröffentlicht, die unter der Telefonnummer 02054/9562-0 kostenlos bestellt werden kann.


Energie und Umwelt

Deutsches Gasfach erreicht Etappenziele im Klimaschutz

Die Klimaschutzkonferenz in Den Haag ist leider gescheitert, die Politiker der dort vertretenen Nationen konnten sich nicht einigen. Positive Nachrichten für den Klimaschutz kommen dagegen aus der Gaswirtschaft: Die spezifischen CO2-Emissionen bei der Raumheizung mit Erdgas sind von 1990 bis 1998 um rund 26 Prozent gesunken. Das besagt der 5. Zwischenbericht zur Klimaschutzerklärung des Deutschen Gasfachs. Damit sind deutliche Fortschritte erreicht worden. Ziel ist es, die Werte von 1990 bis 2005 um 34 Prozent von 0,35 kg CO2 auf 0,23 kg CO2 je kWh zu senken.

Die spezifischen CO2-Emissionen geben die Menge Kohlendioxid an, die bei der Erzeugung einer Kilowattstunde Nutzwärme entsteht. Die Höhe dieser Emissionen hängt wesentlich davon ab, wie effizient der Energieumwandler ist und welchen Kohlenstoffgehalt der Brennstoff hat. Deshalb liegen sie bei modernen Erdgaswärmeerzeugern vergleichsweise niedrig.

Der wichtigste Beitrag, um die gesteckten Ziele zu erreichen, ist der Ersatz alter Kohle-, Öl- und Stromheizungen durch moderne Gasheizungen. Bis 2005 sollen, bezogen auf 1990, 5,3 Millionen Wohnungen auf Erdgas umgestellt werden. Damit werden auch die Kohlendioxidemissionen entsprechend zurückgehen. Weitere Maßnahmen sind der Ersatz älterer Gaswärmeerzeuger durch moderne Gasgeräte und die Kraft-Wärme-Kopplung mit Gasmotoren oder Gasturbinen.

 


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