IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 01/02/2001, Seite 15 ff.


VERBÄNDE AKTUELL 


Nordrhein-Westfalen/Niedersachsen


Handwerkliche Verarbeitung von Kupferrohren und Walzprodukten

"Keine Abstriche bei der Berufsausbildung!"

Was müssen angehende SHK-Handwerker in ihren Ausbildungsgängen lernen und was sollte besser im Rahmen von Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen vermittelt werden? Muss ein zusammengelegter Ausbildungsberuf "Installateur und Heizungsbauer" beispielsweise noch alle denkbaren Verbindungstechniken bei Kupferrohren beinhalten, obwohl mit Press- und Stecksystemen inzwischen auch ohne Hart- und Weichlöten ein Maximum an Sicherheit bei höherer Verarbeitungsgeschwindigkeit möglich ist? Sollte ein angehender Geselle in diesem Gewerk auch die Grundlagen des Klempnerhandwerks beherrschen, auch wenn er diese in der Praxis nur in Ausnahmefällen benötigt?

Diesen und anderen Fragen gingen am 12. und 13. September 2000 die Berufsbildungsausschüsse der Fachverbände von Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen in einer gemeinsamen Sitzung unter anderem bei der KM Europa Metal AG, Osnabrück, nach. Die Vorsitzenden der Berufsausbildungsausschüsse Dieter Lackmann vom Fachverband Nordrhein-Westfalen und Norbert Raida vom Fachverband Niedersachsen mit ihren Mitgliedern informierten sich bei dem Hersteller von Installationssystemen und Bauprodukten aus Kupfer auch über aktuelle Erfahrungen mit der Aus- und Weiterbildung von SHK-Handwerkern. Diskutiert wurde zudem die Frage, welche Ausbildungsinhalte für eine einwandfreie Verarbeitung der Produkte aus Sicht der Industrie unverzichtbar sind.

Vorsitzender des Berufsbildungsausschusses Dieter Lackmann (rechts) und Peter Kivelitz, Fachverband SHK Nordrhein-Westfalen (2.v.r.) und Horst Bunk (links), Fachverband SHK Niedersachsen, informierten sich mit acht weiteren Mitgliedern der Berufsausschüsse bei der KM Europa Metal AG, Osnabrück, über die Aus- und Weiterbildung von SHK-Handwerkern.

Zunächst informierten Thorsten Rahe und Berthold Sandkämper, bei KM Europa Metal AG, über das Schulungskonzept des Unternehmens. So werden für Ausbilder, Inhaber von Installationsbetrieben, Planer und Fachgroßhandels-Außendienstmitarbeiter maßgeschneiderte Weiterbildungsangebote über Installation der Kupferrohre angeboten. Bei den Walzprodukten werden dem Klempnerhandwerk drei aufeinander aufbauende, zwei- bis fünftägige Kurse angeboten.

Darüber hinaus werden die Berufsbildungszentren der jeweiligen Gewerke mit Schulungen im Rohrbereich und durch Bereitstellung von Material zum Selbstkostenpreis und Rücknahme der Schrotte durch den Hersteller über die Drehscheibe Deutsches Kupferinstitut unterstützt.

Über neue Techniken und Verfahren informierte das Osnabrücker Unternehmen zum Teil auch in Kooperation mit Lizenzpartnern und dem Deutschen Kupferinstitut.

Eng mit den Themen der theoretischen und praktischen Weiterbildung durch die Industrie ist die Frage verknüpft, in welchen Fällen diese Schulungsangebote die in der Ausbildung vermittelten Fertigkeiten ergänzen müssen. Für den Bereich der Walzprodukte konnte dies von Berthold Sandkämper insbesondere auf diejenigen Installationsbetriebe eingegrenzt werden, die sich auch oder nahezu ausschließlich mit Sanitärinstallationen befassen. Hier fehlte den Monteuren, die zwar in ihrer Ausbildung auch die Grundkenntnisse bei Klempnerarbeiten gelernt haben, meist die Praxis. Diese Defizite könnten sich schon bei einer Gaube auswirken und hohe Schäden verursachen. Er würde eine stärkere Integration in die Ausbildung nur dort empfehlen, wo die Gesellen diese Fähigkeiten auch schnell und vor allem regelmäßig anwenden können. Sandkämper sprach sich gleichwohl für eine Beibehaltung des Ausbildungsberufes Klempner als Bestandteil der SHK-Ausbildung aus. Spezialbereiche wie die Ausbildung in der Verarbeitung patinierter Kupferrinnen sollten zukünftig weiter durch die Hersteller vermittelt werden.

Für den Rohrbereich wurde die Frage der Verbindungstechniken als Bestandteil der Ausbildung diskutiert. So werden in der überbetrieblichen Ausbildung zur Zeit noch Aushalsen und Einziehen gelehrt, obwohl diese handwerklichen Fertigkeiten für die Trinkwasser- und Heizungsinstallation im normalen Hausbau eigentlich nicht mehr gebraucht werden.

Beim Besuch des Schulungszentrums durch die Berufsbildungsausschüsse stand auch ein Einblick in die praktische Weiterbildung von Berufsschullehrern aus Nordrhein-Westfalen auf dem Programm.

Neben Pressen und Stecken sollten auch die alten Techniken als Ausbildungsinhalte beibehalten werden, weil Kupferrohr vielseitig eingesetzt wird und die Frage, welche Verbindungstechnik für welchen Anwendungsfall zulässig ist und welche nicht auch in 20 Jahren noch steht.

Als Zwischenfazit - auch auf dem Weg zu einer neuen Ausbildungsordnung - kann festgehalten werden, dass bei einer Zusammenlegung der Ausbildungsberufe zum "Installateur und Heizungsbauer" die handwerklichen Grundfertigkeiten im Umgang mit Kupferprodukten als Bestandteile der überbetrieblichen Ausbildung erhalten bleiben sollten. Die individuelle Ergänzung durch z.B. Herstellerschulungen ist insbesondere bei Entwicklung neuer Systeme, aber auch zur Vertiefung für in der Praxis selten angewandte Verarbeitungstechniken sinnvoll.


Grundsteinlegung in Düsseldorf

Neues Seminar- und Verwaltungsgebäude des Fachverbandes

Ein spürbares Nachdenken ging am 17. November 2000 durch die Mitglieder des Vorstandes und des Bauausschusses sowie der Geschäftsführung des Fachverbandes Sanitär-Heizung-Klima bei der Grundsteinlegung des neuen Seminar- und Verwaltungsgebäudes des Fachverbandes in Düsseldorf.

Dieses Gebäude soll - wie LIM Peters betonte - unser Handwerk symbolisieren:

Um den Erfordernissen der Mitgliedschaft und des Marktes zu entsprechen, werde ein neues Dienstleistungszentrum geschaffen. Beratung, Dienstleistung und Weiterbildung würden weiter verstärkt. Das neue Haus werde einen Seminartrakt erhalten, um Veranstaltungen in Düsseldorf anzubieten. Der jetzige Sitz des Verbandes an der Grafenberger Allee in Düsseldorf habe aus Platzgründen diese Erfordernisse nicht mehr erfüllen können.

Zahlreiche Seminare würden für Unternehmen des Fachhandwerks, für Partner der Industrie und des Fachgroßhandels durchgeführt.

Gebäudekonzeption

Das Gebäude ist auf fünf Ebenen organisiert.

Die differenzierte Aufteilung der Grundrisse entspricht der Auffassung eines modernen Seminar- und Verwaltungsgebäudes.

Investition in die Zukunft: Das neue Seminar- und Verwaltungsgebäude des FVSHK NRW im Modell.

In den beiden Untergeschossen werden die PKW-Stellplätze in einem automatischen Parksystem aufgenommen. Die Restflächen sind für Technik, Lagerräume und Archive vorgesehen.

Im Erdgeschoss sind die Eingänge und der Empfang mit Nebenräumen positioniert. Die zentrale Halle, das "Foyer", ist als Kommunikationsbereich im Alltag, ebenso wie bei festlichen Anlässen, Mittelpunkt des Gebäudes.

Die Obergeschosse dienen ausschließlich der Büronutzung, die über die umlaufende Galerie erschlossen wird. Das innenliegende Dreieck wird als Luftraum mit einem Glasdach (Oberlicht) ausgebildet, sodass ein architektonisch hochinteressanter lichtdurchfluteter Raum entsteht, der im Inneren des Gebäudes die optische Verbindung zwischen den einzelnen Geschossen bildet.

Das 4. Obergeschoss bleibt den Seminarräumen vorbehalten und wird im Angebot durch Bibliothek, Multimedia- und dem verglasten Konferenzraum im Turmgeschoss abgerundet.

In dem an der Gebäudeinnenseite positionierten Versorgungsband liegen die vertikalen Erschließungen (Aufzug, Treppenhaus) und die Nebenräume (WC-Anlagen, Teeküche) als Riegel an den Nachbargrundstücken.

Symbolischer Akt: Kupferbehälter und Grundstein-Bronzeplatte werden durch HGF Dr. Hans-Georg Geißdörfer, dem Oberbürgermeister der Stadt Düsseldorf Joachim Erwin und LIM Rudolf Peters zum Einmauern bzw. für die spätere Montage am Gebäude übergeben.


Innung Köln

Herbstfest

Beim 23. Herbstfest der Innung Sanitär-Heizung-Klima Köln im Maritim-Hotel konnte Obermeister Werner Hirschler Ende letzten Jahres wieder 1000 Gäste aus Politik, Wirtschaft, Handel und Handwerk begrüßen.

In Anwesenheit des Kölner Kreishandwerksmeisters Hans-Werner Bonjean, dem Landesinnungsmeister FV SHK NRW Rudi Peters, dem Ehrenpräsidenten des Zentralverbandes SHK Heinz-Dieter Heidemann sowie den Kölner Ehrenobermeistern Heinz Schmalen und Rolf Lützenkirchen ließen sich die Gäste durch die "Eurosound Showband" begeistern. Des Weiteren traten der "Udo-Jürgens-Imitator" André Wolf und als Höhepunkt des Abends "Die Höhner" auf.

Obermeister Werner Hirschler wies in seiner Ansprache darauf hin, dass dieses Traditionsfest nicht nur ein gesellschaftlicher Höhepunkt im Innungs-Alltag, sondern auch ein wichtiger Treffpunkt für Handwerk, Handel und Hersteller ist; dies beweist auch die großzügige Unterstützung der regionalen Marktpartner.

Mit 1000 Gästen feierte die Innung SHK Köln. Die Vorstandsmitglieder (v.l.) J. Schaefer, stv. OM, H. Käsener und W. Hirschler, OM, gratulierten den stimmgewaltigen Damen der Eurosound Showband.
Foto: Vogt


Innung Düsseldorf

Innungsfest

Als großes Treffen der Branche wurde Ende letzten Jahres das Innungsfest der Innung SHK Düsseldorf im Rheinsaal gefeiert. Obermeister Dipl.-Ing. Hans-Joachim Hering begrüßte über 430 Festgäste.

Auf der Veranstaltung, die im 102. Innungsjahr stattfand, begrüßte OM Hering stellvertretend für die zahlreichen Gäste Bürgermeister Winterwerber, SPD-Ratsmitglied und Aufsichtsratsvorsitzender der Stadtwerke Düsseldorf Hans-Otto Christiansen, Landesinnungsmeister des Fachverbandes SHK NRW Rudolf Peters, den Vizepräsidenten der Handwerkskammer Düsseldorf Franz Püll, Ehrenkreishandwerksmeister von Düsseldorf Bernhard Klever sowie den Kollegen und Mitglied des Bundestages Wolfgang Schulhoff.

In seiner Ansprache wies Hering auf die sich stark veränderte Situation für das Handwerk hin. "Alles steht auf dem Prüfstand, auch der Meisterbrief, auch die Handwerksorganisation und nichts ist mehr auf Dauer wie es war, nur weil es immer schon so war. Natürlich ist der Wandel in unserer schnelllebigen Zeit dringend erforderlich und dabei wird auch das Handwerk auf einige liebgewordene Vorstellungen verzichten müssen. Aber eines muss allen leichtfertig argumentierenden klar sein: Das Rückgrat des Handwerks und eines Teils der Erfolgsstory unseres Landes in den letzten 55 Jahren ist der Meisterbrief. Wer dieses Rückgrat mutwillig oder durch penetrante Ignoranz bricht, braucht sich über die weitere Gesundung unserer Volkswirtschaft keine weiteren Gedanken mehr zu machen."

In seiner Grußbotschaft vor 430 Gästen sprach Obermeister Hering vom Meisterbrief als Rückgrat für das Handwerk, wer dies gefährde, brauche nicht über die Gesundung der Volkswirtschaft nachzudenken.

 


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