IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 23/2000, Seite 24 ff


VERBÄNDE AKTUELL 


Bayern


Mitgliederversammlung in München

Stabile Entwicklung bei positivem Ausblick

Die diesjährige ordentliche Mitgliederversammlung des Fachverbandes Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik Bayern fand am 18. Oktober in München statt. Zur informativen Tagung waren insgesamt 105 Delegierte aus 41 bayerischen Innungen des Spengler-, Installateur- und Heizungsbauer-, Behälter- und Apparatebauer- sowie Ofen- und Luftheizungsbauerhandwerks gekommen.

Die Geschäftsleitung hatte für eine straffe Tagesordnung gesorgt, denn vor Beginn der Sitzung wurde bereits ein Projekt-Abstimmungsgespräch geführt. Den Abschluss des Tages bildete eine Sitzung des Bauausschusses.

Landesinnungsmeister Werner Obermeier begrüßte die Delegierten zur Sitzung und äußerte sich zufrieden über die wirtschaftliche Entwicklung. Nicht zufrieden könne allerdings das Bauhandwerk sein; dies habe 3,9% weniger Aufträge als im Vorjahr. Das bekommt auch das SHK-Handwerk zu spüren, so Obermeier, doch könne ein Ausgleich im Renovierungsbereich geschaffen werden.

Trotz regional unterschiedlicher Auslastung werde man wohl bayernweit von einer zufriedenstellenden bis guten Herbstauslastung sprechen können. Die momentane Nachfrage lasse noch die nötige Dynamik vermissen und zudem sei das Preisniveau noch nicht zufriedenstellend.

Landesinnungsmeister Werner Obermeier sieht zwar einen Aufwärtstrend in der SHK-Branche, allerdings bei noch nicht zufriedenstellendem Preisniveau.

Zur Zeit finde eine Angleichung der Preise durch Hersteller und Großhandel statt, die allerdings nicht an die Endkunden weitergegeben werden könne.

Zum Thema Handwerkermarke appellierte Obermeier an die Delegierten: "..sie ist nach wie vor für uns Handwerker zusammen mit treuen Herstellern und treuen Fachgroßhändlern die beste Marktregulierungschance. Leider stelle ich hier immer noch ein erhebliches Vollzugsdefizit fest. Wir alle müssen bei der Handwerkermarke noch viel aktiver werden, insbesondere Überzeugungsarbeit an der Basis leisten."

Der Hauptgeschäftsführer Dr. Wolfgang Schwarz stand den Delegierten Rede und Antwort. Für die Betriebe schätzt er die derzeitige Zahlungsmoral, vor allem der öffentlichen Auftraggeber, als äußerst bedenklich ein. Hier könnte eine Ursache für Liquiditätsengpässe der Unternehmen liegen.

Im Geschäftsbericht stellte Dr. Wolfgang Schwarz, HGF des Fachverbandes SHK Bayern, die wichtigsten Punkte und Aufgabenstellungen des letzten Jahres heraus. "Die wirtschaftliche Lage unserer Handwerke hat sich stabilisiert und sogar leicht verbessert. Der seit einigen Jahren existierende Trend, weg vom Neubau, hin zu Renovation und Sanierung hat sich verstärkt. Am deutlichsten war ein Rückgang beim Heizungsbau zu verzeichnen. Der Wert ging um nahezu 10% zurück. Bei Renovierung/Sanierung im Altbaubereich wurden in den Gewerken Installation/Spenglerei ca. 75% der Umsätze getätigt."

Der stv. LIM Erich Schulz konnte von einer erfolgreichen Tarifverhandlung mit der CGM berichten. "Mit 2,1% Lohnzuwachs haben die Unternehmen eine Kalkulationssicherheit bis Mitte 2001."

Als weitere Verschlechterung für die Betriebe sieht Dr. Schwarz die problematische Verschlechterung der Zahlungsmoral, sowohl der privaten und besonders der öffentlichen Auftraggeber. Dr. Schwarz weiter: "Es scheint zum Volkssport zu werden, Rechnungen erst einmal liegen zu lassen und dann nur zum Teil zu bezahlen. Zusammen mit der weiterhin nicht sehr guten Ertragslage kann diese mangelnde Zahlungsmoral zu existenzbedrohenden Liquiditätsengpässen führen."

Zahlreiche Ehrungen gab es für verdiente Mitglieder des Verbandes durch LIM Obermeier und HGF Dr. Schwarz.

Die betriebliche Situation verdeutlichte Dr. Schwarz mit einigen Erhebungszahlen. So sei der Umsatz zum Vorjahr um real 0,6% gewachsen. Die Mitarbeiterzahl habe um 2,5% abgenommen. Die Lehrlingszahlen (9221) seien aufgrund der Rahmendaten im vierten Jahr rückläufig. Die Auftragsweite sei mit sieben Wochen konstant und auch der Preisindex von Wohngebäuden sei nur gering verändert.

Neue Mitarbeiter des Fachverbandes SHK Bayern: Matthias Hofmann und Dipl.-Ing. (FH) Astrid Rührig.

Die Berichte der Fachausschüsse durch Ernst Sauer, Wolfgang Kierstein, Michael Schmid, Ulrich Leib, Siegmar Scheiblich, Werner Merkel und Herbert Demleitner folgten. Besonders zu beachten waren die Ausführungen von Clemens Buchberger, Vorsitzender der Kommission für Aus- und Weiterbildung, der den Delegierten erfreuliche Nachrichten von der Ausbildungsfront aktuell berichten konnte. So sei es gelungen, mit der IG-Metall in den Grundsätzen bei der Struktur der neuen Ausbildungsordnung Aus- und Fortbildung übereinzukommen. Jetzt werde das gemeinsame Gespräch mit dem Wirtschaftsministerium gesucht. Insofern rechne er mit dem Erlass neuer Ausbildungsverordnungen etwa Mitte 2002. Auf dieser Grundlage könne auch wieder die Neuordnung der Meisterprüfungsordnung in Angriff genommen werden.

Rege und kontrovers geführte Diskussionen gab es wie in jedem Jahr von den 105 Delegierten.

Erich Schulz, stv. LIM und Vorsitzender der Tarifpolitischen Kommission SHK, berichtete über die derzeitige Tarifsituation. Die Abschlüsse seien weiterhin mit der CGM getroffen worden, da sich bei den Verhandlungen mit der IG-Metall unüberbrückbare Gegensätze gezeigt hätten. "Die Tür für weitere Verhandlungen steht aber offen," so Schulz. Aktuell seien 2,1% Lohnerhöhung wirksam. Ab 1. Juli 2001 habe die Tarifkommission mit weiteren 2,5% für 12 Monate abgeschlossen. Dies bedeute Kalkulationssicherheit bis Juni 2002.

Abschließend wurden zahlreiche Ehrenamtsträger für ihre Verdienste um das SHK-Handwerk ausgezeichnet.

Neu im Verband sind die Technik-Mitarbeiter Dipl.-Ing. (FH) Astrid Rührig und Matthias Hofmann, die das Team des Fachverbandes in der Zentrale stärken. Sie sind zuständig für die Bereiche Kachelofenbau, Heizung und Installation sowie Spenglerei.


[Zurück]   [Übersicht]   [www.ikz.de]