IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 19/2000, Seite 60 ff.


SOLAR - NA KLAR!


Reichlich Sonnenaktivitäten

Sonnige Zeiten? Es tut sich viel in unserem Land, zumindest, wenn es um die Sonne geht. Und dies wäre sicher nicht der Fall, würde sich der Einsatz nicht lohnen — nicht nur für die Umwelt, sondern auch für das Fachhandwerk. Dank immenser Potenziale und ausgereifter Solarwärmetechnik sowie einer so noch nie dagewesenen Förderung eröffnen sich dem Heizungs-Fachhandwerk großartige Perspektiven.

Dr. Gege, B.A.U.M.: "Solartechnik sichert Wettbewerbsvorteile und schafft zehntausende von Arbeitsplätzen."

In den letzten Wochen und Monaten war Energie von der Sonne ein besonders heiß diskutiertes Thema: das aufgestockte Marktanreizprogramm zur Nutzung Erneuerbarer Energien; die Eröffnung der Solarkampagne 2000 zur Förderung von Solarwärme; der Kanzler-Event in Köln (siehe IKZ-HAUSTECHNIK Heft 11/2000); die 25-Jahrfeier des Bundesverbandes Solarenergie in Berlin. Reichlich Fördermittel, aber auch die stetig steigenden Ölpreise rücken Solarenergie noch stärker in das Bewusstsein der Bürgerinnen und Bürger und machen Wärme von der Sonne zur Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung noch attraktiver.

Buntes Treiben in Köln mit Bundeskanzler Schröder

Auf dem Solar-Fest in Köln löste Bundeskanzler Gerhard Schröder sein Versprechen ein, nicht nur die Schirmherrschaft für die Kampagne "Solar — na klar!" zu übernehmen, sondern sich auch aktiv zu beteiligen. Nach der Begrüßung durch Dr. Maximilian Gege, den Vertreter der Solarverbände, besichtigte der Bundeskanzler Solaranlagen, die Aktion "Kunst für Kinder", das Energieberatungsmobil der Energieagentur NRW und die Ausstellung der Solarfirmen, die bei der Kampagne mitmachen. Auch der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Wolfgang Clement, der als Ehren-Innungsmeister eingeladen war, die Bürgermeisterin der Stadt Köln sowie Innungsobermeister Werner Hirschler demonstrierten durch ihre Anwesenheit, dass sie hinter der Aktion "Solar — na klar!" und ihren Zielen stehen.

OM Hirschler suchte den Schulterschluss mit der Politik, denn zukunftsgerichtete Investitionen in Sachen "Solar" erfordern Unterstützung durch Fördergelder.

Optimale Perspektiven für das Handwerk

In seiner Rede zum Start der "Solarkampagne 2000" bekräftigte Bundeskanzler Gerhard Schröder die Bedeutung der Solarthermie. "Mit Solarwärme steht eine moderne Technik zur Verfügung, die genau das erfüllt, worauf es ankommt. Sie schafft zukunftsichere Arbeitsplätze. Sie leistet einen Beitrag zum Klimaschutz. Und sie trägt somit dazu bei, unsere natürlichen Lebensgrundlagen zu sichern."

Die Kampagne unter dem Motto "Solar — na klar!", so Gerhard Schröder weiter, biete die Chance, den Einsatz dieser umweltfreundlichen Technologie auf breiter Basis voranzubringen. Gerade für das Handwerk eröffneten sich großartige Perspektiven. Engagierte Meister und Obermeister seien aufgerufen, bereits den jungen Auszubildenden Fachkenntnisse über Sonnenkollektoren zu vermitteln, aber auch ihre erfahrenen Installateure mit den neuen Techniken vertraut zu machen. Denn im Zeitalter der Globalisierung sei die Dienstleistung des modernen Handwerkers unverzichtbar. Deshalb setze er gerade bei der Modernisierung der Wirtschaft auf die Fähigkeiten des Handwerks.

Wolfgang Schäfer (links), Berufsbildungszentrum der Innung Köln, erläuterte Bundeskanzler Schröder die vielschichtigen Aufgaben, die dieses Schulungszentrum mit modernster Gebäudetechnik bis hin zur Solarwärmegewinnung erfüllt.

Bundeskanzler Schröder auf der "Solar — na klar!"-Veranstaltung in Köln mit Prof. Burger, Viessmann Werke: Hier rückte Technik in den Fokus.

Angepeilt:

Verdopplung des Anteils Erneuerbarer Energien bis 2010

Schröder wiederholte die Absicht, den Anteil der Erneuerbaren Energien bis zum Ende des Jahrzehnts zu verdoppeln. Der Solarmarkt wächst und "die Bereitschaft der Menschen ist da, für die umweltfreundlichen Techniken Geld auszugeben. Es geht für die Betriebe darum, durch fachkundige Beratung diese Bereitschaft weiter zu wecken. Dazu gehört auch die Beratung über staatliche Fördermöglichkeiten. Der Arbeitsplatz des Installateurs der Sonnenenergie sind nicht nur die Dächer von Neubauten. Auch bei der Heizungssanierung in Altbauten ist moderne Technik der Schlüssel für eine umweltfreundliche und kostengünstige Energieversorgung."

Der Kanzler, der gemeinsam mit Bundesumweltminister Jürgen Trittin die Schirmherrschaft der Kampagne übernommen hat, dankte den Trägern der Aktion: Den Herstellern von Solaranlagen, der Deutschen Bundesstiftung Umwelt, den Sponsoren aus der Wirtschaft und nicht zuletzt dem Management von B.A.U.M. e.V. Schröder bezeichnete die Kampagne als ein ermutigendes Signal. Sie helfe mit, den Einstieg in eine Energiestruktur auf den Weg zu bringen, die eine effiziente Versorgung mit den Anforderungen an eine dauerhafte umweltgerechte Entwicklung verbindet.

Dass Erdgas und Solartechnik hervorragend harmonieren, demonstrierte auch der Vorstand der Ruhrgas AG auf dem Kölner-Event.

Wettbewerbsvorteil durch Förderprogramme

"Die Bundesregierung hat mit dem Förderprogramm für Erneuerbare Energien eine Regelung geschaffen, die einmalig in Europa ist. Die Förderung der Solarwärme trägt nicht nur zum Klimaschutz bei, sondern schafft zehntausende Arbeitsplätze und gibt dem Wirtschaftsstandort Deutschland einen wichtigen Wettbewerbsvorteil," erklärte Dr. Maximilian Gege, geschäftsführender Vorstand von B.A.U.M. und Sprecher von "Solar — na klar!". Auf dem Solar-Fest der Kampagne bei der Innung "Sanitär Heizung Klima" Köln dankte Dr. Gege ganz besonders dem anwesenden Schirmherrn von "Solar — na klar!", Bundeskanzler Gerhard Schröder.

Einsatz für Solarwärme zeigt Erfolg

Mit dem neuen Marktanreizprogramm zur Nutzung erneuerbarer Energien hat die Bundesregierung die Nachfrage nach Solarwärmeanlagen deutlich erhöht. Seit dem 1. September 1999 verdoppelte sich die Zahl der beim Bundesamt für Wirtschaft eingegangenen Anträge auf 3000 pro Monat. Etwa 300 000 Sonnenkollektoranlagen mit einer Kollektorfläche von rd. 2,5 Mio. Quadratmetern waren 1998 auf den Dächern in Deutschland installiert. 1999 wurden etwa 16 Prozent mehr Solarwärmeanlagen verkauft als 1998. In der Zeit von September 1999 bis April 2000 wurden 12 902 Solarkollektoranlagen beantragt. Hinzu kommen für den gleichen Zeitraum 9788 Anträge für Solarkollektoranlagen bei gleichzeitigen Maßnahmen zur Energieeinsparung. Insgesamt wurden dadurch 184688 Quadratmeter Kollektorfläche beantragt.

"Solar — na klar!", die bundesweite Kampagne für die Nutzung von Solarwärme, fördert die Bemühungen der Bundesregierung. Auf finanzielle Unterstützung könne man die nächsten Jahre aber nicht verzichten, erklärten die Träger von "Solar — na klar!" während des Pressegespräches in Köln. Deshalb sei eine kontinuierliche Anpassung der Mittel nötig. Der Trägerkreis bat daher den Bundeskanzler, sich dafür einzusetzen, dass die Förderung mittel- bzw. langfristig festgeschrieben wird und in den nächsten Jahren dem Bedarf angepasst wird.

Bundeskanzler Schröder: Zukunftsperspektiven.

200 Millionen Mark pro Jahr

Im September 1999 hatte die Bundesregierung die Mittel für Erneuerbare Energien verzehnfacht, auf 200 Millionen Mark pro Jahr. Dr. Gege begrüßte insbesondere die neu eingeführte, gekoppelte Förderung von Solaranlagen und Heizungsmodernisierung. Dies wirke sich positiv auf den Arbeitsmarkt aus, vor allem im Handwerk und in den mittelständischen Unternehmen. Die Träger von "Solar — na klar!" erwarten, dass die Bundesregierung ihre Förderanstrengungen fortsetzt und die Mittel in den kommenden Jahren weiter aufstockt. Und sie setzen darauf, dass die Ökozulage, die 1996 auf Vorschlag der damaligen SPD-Opposition in die Wohnbauförderung aufgenommen wurde, über das Jahr 2000 hinaus verlängert wird.

Auch Heinz-Dieter Heidemann, Präsident des Zentralverbandes Sanitär, Heizung, Klima (ZVSHK), verwies auf die Bedeutung der Solarenergie für das Handwerk und ihre immensen Potenziale, 4,5 Millionen veraltete Heizungsanlagen stehen den Klimaschutzzielen der Bundesregierung entgegen. Er betonte, dass "Green Cards" für das Handwerk allerdings nicht nötig seien, denn schließlich habe sich besonders das SHK-Handwerk weiterentwickelt. Man müsse daher eigentlich von Haustechnikunternehmen sprechen.

Dem Handwerk stehen alle Möglichkeiten offen — "Solar — na klar!" und die Sonne wird zum Partner!

Energieagentur NRW mit Info-Bus.

Über 6749 (Stand 31. August 2000) Fachhandwerker haben sich bereits der Aktion "Solar — na klar!" angeschlossen. Der Weg zum Solarfachbetrieb ist nicht sonderlich schwer. Handwerksbetrieben, die sich gemeinsam mit dem Geschäftspartner Sonne den Wärmemarkt von morgen erschließen und so sichern wollen, stehen keinerlei Hürden im Weg. Denn Handwerksbetriebe sind juristisch frei entscheidende Unternehmen, deren Inhaber durch die Meisterprüfung ausreichend legitimiert sind. Aber natürlich sollte die entsprechende Sachkunde erworben werden. Kompetente Hilfe steht bereit. Die Kooperationspartner der Kampagne "Solar — na klar!" informieren und unterstützen die Handwerksbetriebe und weisen sie in die Feinheiten der Solartechnik ein. Zudem bieten der ZVSHK, Hersteller, Handwerkskammern und Innungen entsprechende Schulungen an. Aber, um es noch einmal klar und deutlich zu sagen: Das wichtigste Kriterium, damit die Sonne zum Geschäftspartner wird, ist der Entschluss, ernsthaft und engagiert das Thema "Solarwärme" in das eigene Unternehmen zu integrieren.

Der Erfolg der Aktion "Solar — na klar!" liegt nun auch in den Händen des SHK-Handwerks. Seine Kompetenz und sein Engagement sind für eine solare Zukunft des Wärmemarktes unverzichtbar.

Das Solarvideo zeigt, wie’s geht: Fachhandwerker können für ihre Beratungsarbeit ein 35-minütiges Video "Solarwärme — Energie auf der Sonnenseite" anfordern. Es erklärt anschaulich die Vorteile solarer Wärmeerzeugung. Kompetente Fachleute beleuchten das Thema Sonnenenergie und beantworten alle Fragen rund um dieses aktuelle Thema. Die kostenlose Videocasette kann über die Hotline:
01 80 - 5 00 18 71 oder per
Fax: 0 89 / 27 31 28 91 angefordert werden.

Aktiv dabei!

Wer wissen möchte, welche Chancen ihm die Solarkampagne bietet oder wer sich direkt über die Kampagne informieren will, dem hilft die eigens für das Handwerk eingerichtete Hotline weiter:
0 40 / 49 07 14 90.

Handwerker, die sich aktiv an der Aktion "Solar — na klar!" beteiligen möchten, sollten sich beim ZVSHK registrieren lassen oder an B.A.U.M. wenden. Von dort erhalten Sie dann ausführliche Unterlagen und Informationen. Registrierungsstelle Solarkampagne c/o ZVSHK, Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK), Rathausallee 6, 53757 St. Augustin,
Tel.: 0 22 41 / 2 90 58,
Fax: 0 22 41 / 2 13 51 oder

B.A.U.M. e.V.,
Osterstraße 58
20259 Hamburg
Tel.: 0 40 / 49 07 - 14 90
Fax: 0 40 / 49 07 - 14 99.


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