IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 12/2000, Seite 29


VERBÄNDE AKTUELL 


Niedersachsen


Reflexion

Kachelofen- und Luftheizungsbauer: Mit der Ausbildung in Niedersachsen zufrieden

Seit eineinhalb Jahren findet die Ausbildung zum Kachelofen- und Luftheizungsbauer in Hannover statt. Nun ist der Zeitpunkt für eine kritische Reflexion gekommen, sodass der Fachverband die Innungen und Ausbildungsverantwortlichen aus Schleswig-Holstein, Hamburg und Niedersachsen zu einem Erfahrungsaustausch in das FBZ Hannover-Garbsen eingeladen hat. Es wurde eine insgesamt positive Bilanz gezogen.

So schmerzlich auch das Ende der traditionsreichen Landesinnungsschule in Büsum manch einzelnen der dort ausgebildet worden war, getroffen hat — so notwendig war die Forderung "nach vorn" zu sehen und weiterhin (so gut) wie bisher auszubilden. Wie wichtig die Ausbildung den KLO-Betrieben ist, zeigte sich an der erfreulich hohen Teilnehmerzahl dieses Arbeitstreffens.

Herr Bunk bedankte sich im Namen des Fachverbandes bei den Lehrern der Berufsschule, den Ausbildenden des FBZ und der SLV sowie dem Prüfungsausschuss für ihr besonderes persönliches Engagement. Nur so wurde es möglich, die Ausbildung auf dem in Büsum gewohnten Niveau in Hannover weiterzuführen.

Besondere Anerkennung für diese Leistung sprachen auch die Anwesenden diesen Gruppen aus: Man bedenke, alle mussten bei null beginnen. Inzwischen kann sich die Ausbildung wieder sehen lassen. Das funktioniert aber auch nur durch die große Unterstützung der Betriebe und der Ausbildungsverantwortlichen, die den Ausbildenden mit Rat und Tat hilfreich zur Seite standen.

Trotzdem stand die kritische Reflexion im Mittelpunkt. Herr Bunk formulierte die Arbeitsfrage: Ist die Ausbildung in Hannover ausreichend? Oder: "Was muss getan werden, um sie zu verbessern? Zusammenfassend ergab sich, dass die Innungen großes Vertrauen in die Ausbildungsqualität — so wie sie sich in Hannover entwickelt hat — haben. Diskutiert wurde, wie die Disziplin und zum Teil auch die Motivation der Lehrlinge verbessert werden könnte. Hier sind wohl auch die Ausbildungsbetriebe in die Pflicht zu nehmen. Das Gleiche gilt auch für die Vermittlung von Grundfertigkeiten im Bereich Kupferrohr, Mauern, Putzen und Kachelbearbeitung. Doch alle Grundfertigkeiten, die das Handwerk verlangt, können nicht in der kurzen überbetrieblichen Ausbildungszeit vermittelt werden: Hier braucht das FBZ die Unterstützung der Betriebe. Die ÜA-Lehrgänge stellen ja nur eine Ergänzung der betrieblichen Ausbildung dar.

Der gleichen Meinung ist auch Dirk Schwarzburg als Vorsitzender des Gesellenprüfungsausschusses. Fertigkeiten in der Kachelbearbeitung müsste noch stärker in den Betrieben vermittelt werden, hier zeigen sich in den Prüfungen Defizite. Auch korrektes Arbeiten, Gewissenhaftigkeit und Sorgfalt lassen manchmal zu wünschen übrig.

Zum Abschluss überzeugten sich die Teilnehmer von der hervorragenden Ausstattung des FBZ der Kachelofenbauerlehrlinge. Da zur Zeit gerade ein Lehrgang durchgeführt wird, konnte sich jeder persönlich ein Bild von den Arbeiten und Leistungen der Lehrlinge machen.

Mit besonderer Freude nahmen die Lehrer den Dank der Innungen entgegen, der mit einer Einladung zum nächsten Seminar am Titisee verbunden war.

Es wurde einstimmig beschlossen, den "kritischen Rückblick" fortzuführen.

Termin: März 2002!


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