IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 9/2000, Seite 64 ff.



Das breite Feld der Ausrüstung

Haustechnik 2000

Heike Dreßler-vom Hagen

Gleichgültig welchen Weg der Bauerstellung der Bauherr wählt, ob die Beauftragung eines Generalunternehmers oder den direkten Kontakt zu Handwerksbetrieben, bei Neubau oder Renovierung ist ein Haus ein gewerkeübergreifender Leistungsbereich, bei dem alle beteiligten Unternehmen kooperativ und aufeinander aufbauend zusammenarbeiten, soll das Endergebnis stimmen. Dabei macht heutzutage die Technik den Löwenanteil der Häuslebauer-Investitionen aus. Ob Bad oder Heizung, Trink- oder Abwasser, Lüftung oder Klimaanlage, Solar- oder Regenwassernutzung: den richtigen Ansprechpartner hierfür findet König Kunde nur beim SHK-Handwerk. Für die SHK-Profis kein leichtes Brot, denn ganz nebenbei müssen auch noch jede Menge Kenntnisse aus den benachbarten Gewerken beherrscht werden. Ein Aufgabengebiet das nach ganzen "Kerlen" verlangt, und Mann/Frau zwar einerseits ein gehöriges Maß an Fachkenntnissen abverlangt, aber andererseits auch eine rosarote Zukunft verspricht. In Anbetracht der immensen Investition, die Bauherren für die Erstellung, Installation und Einrichtung aufbringen müssen, sollte es Ziel jedes Betriebes sein, den Kunden zufrieden und Partnerschaft unter Beweis zu stellen. Auch die Information über Marktgeschehnisse, Neuentwicklungen und technische Informationen helfen bei der Kooperation unterschiedlicher Gewerke. Denn nur, wenn alle Leistungsbetriebe auf einem annähernd gleichen Informations- und Qualitätslevel sind, kann das Hand-in-Hand-Arbeiten funktionieren.

Jeglicher Krisen der Baubranche zum Trotz entstehen deutschlandweit jährlich mehr als 300.000 neue Eigenheime, obwohl die Zahl von rund 40% privater Ein- und Zweifamilienhäuser im internationalen Vergleich im unteren Drittel liegt. Bau- und Renovierungsvorhaben rangieren an oberster Stelle der privaten Investitionen. Renovierungen bestehender Bausubstanzen sind darüber hinaus ein besonders aktives Feld. Zahlreiche Aufgaben für das Fachhandwerk also. Trends, Individualität, Kreativität und High-Tech bestimmen diese Vorhaben ebenso wie die Aspekte Ökonomie, Budgetierung, Terminierung und Umweltschutz.

Vom SHK-Profi, dem Gebäudetechnik-Fachmann schlechthin, wird umfassendes Know-how und Kompetenz erwartet, um all diese Aspekte unabdingbar zu berücksichtigen. Individuelle Ansprüche des Bauherrn müssen ebenso einbezogen werden, wie die Ausschöpfung des tatsächlich Machbaren. Eine nicht immer ganz leichte Aufgabe, der sich das Fachhandwerk von der Installation bis zur Bauabnahme stellen muss. Unübersehbar hat sich in den letzten Jahren ein Trend zu "Alles aus einer Hand" entwickelt. Das breite Industrieangebot, aber auch die technologische Entwicklung sind so weit vorangegangen, dass der Bauherr überfordert ist, will er die Aufgaben "Renovierung" oder "Neubau" komplett allein übernehmen und sich um die unterschiedlichen Ansprechpartner und Gewerke kümmern.

Hausbau und Renovierung sind mittlerweile zu einem Thema der Gebäudetechnik geworden. Unterschiedliche Aspekte, im Grunde von der Trinkwasserzuleitung bis zur Dachrinne, von der Steckdose bis zur Gebäudeleittechnik, treffen innerhalb eines Hauses zusammen. Wer die einzelnen Aufgaben kennt, wird auch offen sein für die Kooperation. Einer Zusammenarbeit, die letztendlich für zufriedenstellende Ergebnisse im Sinne des Kunden sorgt

Fliesen sind mehr als Gestalter. Sie verknüpfen logisch und intelligent, aber auch stimmungsvoll und szenenhaft die einzelnen Elemente zur perfekten Abstimmung: Fliesenplan!

Mit Wasser allein ist es nicht getan

Wasser ist unser kostbarstes Element. Ohne läuft im wahrsten Sinne des Wortes einfach nichts. Im sorgsamen Umgang mit der Materie ist unabdingbar Kompetenz erforderlich. Das gilt für den Bereich der gesamten Wasserinstallation, vom Trinkwasser bis zum Abwasser.

Innerhalb des SHK-Bereichs ist bereits das Thema Wasser ein ungemein komplexer Begriff. Trinkwasser, Abwasser, Wasseraufbereitung und technische Installation, die das System am laufen halten und sicher machen sind die einzelnen Aspekte, neben der unterschiedlichen Nutzung in z.B. Haushalt, Bad und Garten.

Auch heute noch gilt - vielleicht noch mehr als jemals zuvor: Wasser ist ein besonderer Stoff, die Grundlage allen Lebens auf dieser Erde. Unser Trinkwasser ist gut. Wasserversorgungsunternehmen fördern es aus Tiefbrunnen, als Quellwasser oder Uferfiltrat und bereiten es zu Trinkwasser auf - dem Lebensmittel Nr. 1.

Auch die Zusammensetzung des aufbereiteten Trinkwassers ist vielfältig wie sein Ursprung. Um den gestiegenen Erfordernissen der modernen Haushaltgeräte, aber auch der Armaturen, Wasserspararmaturen, Brauseköpfen und Luftsprudler beim Trinkwassergebrauch stärker gerecht zu werden, kann im Haus durch eine gezielte Trinkwasserbehandlung eine zusätzliche Aufbereitung des Wassers erfolgen. Kein Aufgabengebiet für Laienspieler - hier ist ausschließlich der SHK-Profi gefragt, um den sicheren Umgang mit dem Lebenselexier allzeit gewährleisten zu können.

Abwassertechnik - die saubere Entsorgung

Ebenso unabdingbar verlangen Abwassersysteme nach Professionalität. Dass ein störungsfreies Abwassersystem einer ausreichenden Lüftung bedarf, um den entstehenden Über- und Unterdruck beim Ablauf des Schmutzwassers in den Leitungen in nicht belastenden Grenzen zu halten ist für den Fachmann kein Novum. Er kennt das Problem, dass es nur so zu keiner Absaugung des Sperrwassers von Geruchsverschlüssen kommt und dass die Gase und Schwaden aus dem Kanalnetz auf unschädliche Weise abgeführt werden. In DIN Normen, z.B. der DIN 1986, sind die Ausführungsnormen für Lüftungen niedergelegt, die einen störungsfreien Betrieb der Entwässerungsanlagen ermöglichen. Komplette Installationssysteme für alle Sanitärobjekte erlauben ein Höchstmaß an Montageschnelligkeit sowie mannigfache kreative Lösungen bei der innovativen und ergonomischen Badgestaltung.

Die Zeiten, in denen Bäder ausschließlich auf dem Reißbrett entworfen wurden, gehen langsam zu Ende. Immer häufiger wird mittels PC die Planung entwickelt. Mit 3 D-Software-Programmen, die speziell auf die eigenen Installationssysteme zugeschnitten sind, bietet die Industrie effektive Unterstützung bei der technischen Konzeption und Raumgestaltung. Die Zeit-, Aufwand- und damit verbundenen Kosteneinsparungen einer ausgereiften Vorwandinstallationstechnik kommen sowohl dem Fachmann als auch dem Kunden zu Gute. Bedeutet sie doch mehr Freiraum für abgestimmte Lösungen unterschiedlicher Problemstellungen bei Neubauten und Renovierungen.

Hometronic Manager - das zentrale Bediengerät des Systems.

Das Bad - Funktion trifft Kreativität

Bäder stehen bei Renovierungen mit an erster Stelle. Nicht allein durch die hohe Zahl alter Bausubstanz, sondern auch durch eine aktive Entwicklungspolitik der Industrie, interessieren sich immer mehr Endverbraucher für das Thema Bad.

Einrichtung und Ausstattung eines Bades werden nicht mehr allein unter dem Aspekt der Funktionalität gesehen, sondern werden immer häufiger zu einem Gesamtkonzept für Körper, Geist und Seele.

Bei aller Ausnutzung funktionellen Komforts und ernergiesparender Systeme ist eine individuelle Lösung machbar. Ob durchschnittliches 6 m2-Bad, ob Traumbadszenerie auf 12 m2 und mehr: Keramik, Armaturen, Accessoires, Fliesen und das technische Feld der Ver- und Entsorgung, geben jedem Bad seine persönliche Note. Trends, aber auch Umfeldbedingungen des Nutzers bestimmen natürlich die Ansprüche eines Kunden. Einrichtung und Planung eines Bades bewegen sich immer zwischen Kreativität, Funktionalität und Kosten. Die intelligente Planung, aber auch die Information über Möglichkeiten und Alternativen sowie deren entsprechende Vorteile, ist ausschließlich Sache des SHK-Fachmanns.

Nicht immer eine leichte Aufgabe. Der Endverbraucher möchte die Anregungen, die er aus Marketingaktivitäten der Industrie kennt im eigenen Umfeld umsetzen lassen. Ein "Bei Ihnen geht es nicht" darf es dabei nicht geben und wenn, dann sollte es eher ein "Bei Ihnen sieht es dann so aus" sein. Die einen nennen das Flexibilität, die anderen Engagement - nennen wir es Professionalität.

Funktionsverbund der einzelnen Steuermodule.

War einst noch Wassersparen das Hauptthema des SHK-Handwerks, haben es Hersteller und Industrie um weitere interessante Schwerpunkte bereichert: Wellness heißt der Überbegriff des Jahres 2000 - der auch für die nächsten Jahre noch einiges an Aussagekraft zu bieten haben dürfte. Ein Schwerpunkt, der das Bad als ganzheitliches Element für Körper, Geist und Seele auffasst. Initiiert durch den Einzug von Whirlsystemen und Dampfduschen ins Bad, wird das Bad immer mehr zum "menschlichen", emotionellen Refugium. Saunen, auch in entsprechenden Größen für kleinere Bäder, Whirlwannen und Whirlpools, sogar Sonnenbänke und Relaxliegen werden immer häufiger vom Endverbraucher gewünscht. Sanitärobjekte, Armaturen und Accessoires unterstreichen neben funktionellen Aspekten immer mehr auch die gestalterische, emotionale Seite. Mit individuellen Badlösungen, die Farben, Materialkombinationen und eine abwechslungsreichere Architektur mit ins Spiel bringen, wird aus schlichten Rechteckräumen eine Erlebnisinsel, die zum längeren Verweilen einlädt. Auch die Badewanne an sich erhält unter diesem Aspekt wieder eine neue Gewichtung. Mit unterschiedlichen Formen und Ausstattungen stellt sich die Industrie auf neue Raumlösungen und ein neues, gefühlsbetontes Bewusstsein der Endverbraucher ein. So interessant das Thema ist, so wichtig ist wiederum die Bedeutung von Information und fachgerechter Umsetzung und, gerade am Thema Wellness besonders zu erkennen, die unabdingbare Zusammenarbeit der Gewerke. Von der Planung, über Sanitärinstallation und Ausstattung, die Elektroinstallation bis zum Fliesenleger und nicht selten sogar Malerarbeiten, wenn es nicht sogar um den Einsatz von Holz, Glas oder Metall handelt, gehen die Arbeiten Hand in Hand.

Ein starkes Team unterschiedlicher Gewerke kann für jedes neue Bauprojekt wiederum eigene Referenzen schaffen. Allerdings gibt es auch zahlreiche Badeinrichtungen, die sich immer noch auf die Trilogie von Wanne und/oder Dusche sowie Waschtisch und WC beschränken und damit eher eine freundliche funktionelle Badlösung definieren, natürlich bei allen Aspekten einer optimalen Hygiene. Gleichzeitig denken noch zu wenige deutsche Badbesitzer an die einzelnen Elemente, die das Hygieneverhalten maßgeblich unterstreichen.

Die besten Beispiele dafür geben die Elemente "Bidet" und "Urinal". Sie gehören noch immer nicht zur grundsätzlichen Standardausstattung der privaten Sanitärbereiche. Bei größeren Bädern steigt die Bereitschaft, ein Bidet zu integrieren. Das Urinal wird zumeist noch ausschließlich den Gäste-WCs vorbehalten. Seitens der Industrie wird viel getan, um Bedarfsansprüche zu wecken und über die hygienischen Vorteile zu informieren. Dennoch gehört beim deutschen Durchschnittsbad das sanitäre Komplettangebot noch selten zum Alltagsbild. Hier weitere Informationen zu geben kann nur im Interesse des Fachbetriebs liegen. Ein Bad, das alle Sanitärmöglichkeiten nutzt, ist immer ein Komfortvorteil für den Endverbraucher.

Be- und Entlüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung. Die Außenluft wird zentral angesaugt und über den Kreuzstromwärmetauscher vorerwärmt.

Speziallösungen gefragt - nicht immer, aber immer öfter

Die Gruppe der Bundesbürger über 55 Jahren nimmt bereits heute einen Anteil von 20% an der Gesamtbevölkerung ein. Rund 15 Mio. Menschen gehören zur Gruppe "Junge Familien mit ein bis zwei Kindern". Was beide Angaben verbindet? Im Grunde sind beide Gruppen mehr oder weniger auf bedienungsorientierte Hilfen im Sanitärbereich angewiesen. Das Stichwort heißt vorausschauend einrichten, und damit Bewegungsabläufe und gewisse altersbedingte (d.h. auch kindspezifische neben den gerontotechnischen Lösungen) Handlungsbedürfnisse zu berücksichtigen.

Die Industrie bietet zahlreiche Produkte, die mannigfache Alternativen ermöglichen. Wichtig ist für den SHK-Fachmann einfach die frühzeitige, konsequente Auseinandersetzung mit einer Situation, die nicht erst bei akuter Behinderung eines Kunden zum Thema gemacht werden sollte. Vorausschauende Badeinrichtungen berücksichtigen einfach humane, ergonomische Einrichtungsideen, die zahlreiche Kunden interessieren.

Und gleichzeitig besitzen sie einen zusätzlichen Vorteil, sie stellen sich je nach Ausstattung auf unterschiedliche lebens- und körperbewusste Nutzungsbedürfnisse ein. Dass bei aller Berücksichtigung technischer, funktioneller und ergonomischer Kriterien auch gestalterisch ganzheitliche Lösungen möglich sind, beruht auf enger Zusammenarbeit zwischen Industrie und Handwerk.

SHK - nicht nur auf das Bad beschränkt

Auch wenn die Ausführungen über sanitäre Anlagen fast Gegenteiliges vermuten lassen, der Aufgabenbereich des SHK-Handwerks sowie den damit verbundenen Gewerken umfasst ebenso die Bereiche des Wohnens und der Küche. Wasserinstallation, Heizung respektive Heizkörper, Elektroinstallation und die Lüftungstechnik sind Aufgabenbereiche, die es zu koordinieren gilt. Das Aufgabenfeld ist von zahlreichen Komfortansprüchen des modernen Lebens bestimmt. Zentrale Staubsaugersysteme gehören ebenso immer häufiger dazu wie ein an die Gasleitung gekoppelter Trockner.

Der breite Überblick über gegenwärtige Entwicklungen, aber auch Visionen, gehören längst zum Aufgabenbereich des SHK-Handwerks. Das Fachhandwerk ist nicht mehr nur ausführende Institution, es ist umsetzendes Organ technologischer Entwicklungen, in breiten Feldern zu individuellen Problemlösungen herausgefordert und darüber hinaus natürlich Mittler zwischen Industrie und Nutzer.

Ob kompakte Anlage im Reihenhausgarten oder exklusives Schwimmbad in erlesener Ausführung - Schwimmbadbauer können sich auf alle Kundenwünsche einstellen. (BSSW)

Moderne Heiztechnik - warm genügt eben nicht

Das Thema Heizung ist eine eigenständige Materie, die zahlreiche Kenntnisse und übergreifende Informationen bedingt. Der Endverbraucher überlegt vielleicht, welchen Kessel er wo montieren lassen kann. Vielleicht ist auch noch die Heizkörperfrage von Relevanz. Dann allerdings wird der Fachmann gefordert. Ob zentrale oder dezentrale Heizungsanlage erfordert eine klare Abwägung der unterschiedlichen Vorteile und bedarfsorientierten Effizienz.

Die zentralen Heizungsanlagen versorgen von einem Heizungsraum oder Keller alle Räume eines Hauses mit der nötigen Wärme. Dezentrale Heizungsanlagen machen als kompakte Heizzentralen oder als wandhängende Wärmeerzeuger den früheren Heizungsraum unnötig. So können in Bad, Küche, aber auch innerhalb von Wirtschaftsräumen oder auf dem Dachboden problemlos die Geräte montiert werden und arbeiten hier wie zentrale Heizungssysteme als Niedertemperatur- oder Brennwertgeräte. Ein Vorteil der dezentralen Heizung ist sicher das kürzere Wegenetz, das niedrigere Wärmeverluste garantiert und eine schnelle, direkte Umstellung auf individuelle Wärmeansprüche ermöglicht.

Insbesondere Heizgeräte mit modulierenden Brennern passen sich unmittelbar dem momentanen Wärmebedarf an. Damit werden auch die Brennerstarts auf ein Minimum reduziert. Das wiederum hat eine erfolgreiche Absenkung der Emmissionswerte zur Folge. Wie bei der zentralen Heizungsanlage ist eine raumluftabhängige oder unabhängige Betriebsweise ebenso wie eine außentemperaturabhängige Steuerung möglich. Eine Ersparnis bei den Systemkosten gegenüber der zentralen Heizungsanlage kommt hinzu. Die gesetzlich vorgeschriebene Wartung durch den Fachbetrieb kann bei dezentralen Heizungsgeräten denkbar einfach erfolgen, und auch für Montagearbeiten wird kaum zusätzlicher Platz benötigt. Selbst in Schränken oder Nischen finden die wandhängenden Wärmeerzeuger ihren Platz. Die Warmwasserversorgung kann ohne weiteres mit der dezentralen Heizungsanlage kombiniert werden.

Dezentrale Heizungsanlagen sind in aller Regel auf den Bedarf eines drei bis vier Personenhaushaltes ausgerichtet. Die Luft- und Abgasführung ist problemlos. Sie kann raumluftunabhängig über die passenden Systeme erfolgen. So spart man sich im Falle eines nachträglichen Einbaus innerhalb der Renovierung eine aufwendige Schornsteinsanierung. Teilweise ist ein Schornstein gar nicht nötig, bzw. kann eine raumluftabhängige Abgasführung auch über den Schornstein erfolgen.

Die Heizungstechnik ist so vielschichtig, dass sowohl für jeden Bedarf die individuelle Lösung gefunden werden kann - die komplexe Materie allerdings auf der anderen Seite auch Fachleute mit Know-how benötigt. Einfach nur warm will es heute niemand mehr haben.

Sparsamer Umgang mit den Ressourcen, alternative Lösungen sind Argumente, die das Thema Heizung betreffen. Selbst bei der Wahl des richtigen Heizkörpers eröffnen sich so vielfältige Möglichkeiten und Vorteile, dass man sich kaum noch auf die Basisaussage "Heizkörper geben Wärme auf zwei Arten ab" beschränken kann. Denn je nach Konstruktion kann die Strömungswärme oder die Strahlungswärme überwiegen. Die Unterschiede sind dem Endverbraucher zumeist nicht bekannt.

Dennoch, gerade beim Thema Wärme wird der Mensch sensibel und nicht nur wenn es ans Portemonnaie geht. Frühe Aufklärung und Information sind daher angebracht. Und obwohl der Markt facettenreiche Angebote in Richtung multifunktioneller Heizkörper bietet, ist der Nutzer auf einen Hinweis auf die Zusatzfunktionen als Handtuchtrockner, Ablagen, Haken oder mit integriertem Spiegel dankbar. Schließlich kann sich dadurch so manches Detailproblem lösen lassen. Und nehmen wir wieder das Thema "Wellness" an dieser Stelle auf - auch gestalterisch bietet sich dadurch so mancher Doppelnutzen.

Anlagenschema der "zweiten Generation": Feinfilter im Speicherzulauf, monolithischer Speicherbehälter, mehrstufige liegende Kreiselpumpe mit wartungsfreier Druckschaltautomatik, zentrales Steuergerät mit Schwachstrom-Sensorik im Regenspeicher. Alternativ Innenspeicher oder Unterwassermotorpumpe. Grafik: König aus [5]

Die Verlegung einer Fußbodenheizung kann nur mit fachgerechter Planung und Durchführung erfolgen. Hier begibt sich der Endverbraucher in aller Regel komplett in die Hände des Fachmannes. Fragen können allerdings bereits nach den geeigneten Bodenbelägen aufkommen. Wer hier nicht reagieren kann, wird schnell als uninformiert enttarnt. Was hat ein Heizungsbauer mit Bodenbelägen zu tun? Im Grunde nichts - aber schadet es, auf Betriebe vor Ort hinzuweisen, an die sich der Kunde wenden kann?

Gerade beim Thema Fußbodenheizung sind auch Hinweise auf die Vorteile für Hausstauballergiker angebracht. Und trotz möglicher Einzelraumregelung kann sich in einigen Fällen eine Kombination aus Heizkörpern und Fußbodenheizung empfehlen. Mannigfache Aspekte, an die der Bauherr nicht denkt, auf die der Fachmann allerdings hinweisen kann und sollte.

Niedrigenergiesysteme sind in Deutschland ein sehr bedeutendes Thema. Dennoch sind derzeit alternative Energieressourcen zur Wärmegewinnung, wie z.B. Wasserkraftanlagen, Windkraft oder Solarsysteme noch längst nicht die Regel, auch wenn mit Festlegung der Einspeisevergütung für Strom aus regenerativen Energiequellen in das Netz der öffentlichen Stromversorger die Nutzung z.B. der Sonnenenergie entschieden mobilisiert hat. Der weiteren technologischen Entwicklung und der tatsächlichen Akzeptanz der Möglichkeiten kann man mit Aufmerksamkeit entgegen sehen.

Strom bestimmt den Wohnwert - nicht nur Licht allein

Sei es in funktionellem Bedienungskomfort oder in puncto lichttechnischer Anlagen. Ohne entsprechende Elektroinstallation ist das heutige Wohnen nicht möglich.

Die Planung und entsprechende Installation umfasst nicht nur die Einhaltung von Normen und gesetzlichen Bestimmungen, sie erfordert außerdem den direkten Dialog mit dem Bauherren und Wohnungs-/Hausbesitzer. Der private Bereich beschäftigt sich derzeit zwar in erster Linie mit Komfort- und Sicherheitsmerkmalen. Allerdings darf man das nicht allein auf Design, Farben und eine entsprechende Auswahl von Schaltern und Steckern beschränken.

Elektroinstallation ist weit mehr als das. Intelligente Systemlösungen auf der einen Seite, auf der anderen eine Weiterentwicklung dieser bis zur Gebäudeleittechnik. Im Neubaubereich bietet sich bereits der Einsatz von BUS-geführten Systemen an. Diese Entwicklung, die derzeit noch vorrangig im öffentlichen Bereich und Objektbereich für bahnbrechende Möglichkeiten der intelligenten Vernetzung sorgt, wird auch für Endverbraucher immer interessanter.

Im Renovierungs- und Nachrüstbereich bieten sich Funk- oder Power-Line-geführte Systeme an. Die Vorteile liegen klar auf der Hand. Es müssen keine separaten Leitungen verlegt bzw. zur Verfügung gestellt werden. Die technologische Entwicklung geht rasant voran. Eine Kopplung von Heizung, Beschattung, Lüftung, die Sicherungsüberwachung eines Hauses, aber auch die zentrale Überwachung und Schaltung von Verbrauchern sind schon längst keine Vision mehr. Sie werden mehr und mehr zur Alltagslösung für Endverbraucher und natürlich für den Fachmann, der diese Entwicklung nicht nur begleiten, sondern weiter fördern kann.

Heizungstechnisch macht die Power aus der Steckdose allerdings wenig Sinn. Vergleicht man den Primärenergiebedarf, also die zugeführte Energiemenge in Form von Öl, Gas oder Kohle, so kommen Niedrigtemperatur- oder Brennwert-Wärmeerzeuger weit besser weg.

Die Solartechnik bietet eine optimale Verknüpfung von Energieeinsparung und Umweltschonung. Solaranlagen werden sowohl zur Wassererwärmung als auch zur Unterstützung der Heizung eingesetzt. Das TOPAS Systempaket bietet alle wichtigen Komponenten vom Kollektor K 108, über spezielle Solar-Speicher, Komplettstation, Regeleinheit, Ausdehnungsgefäß, Solar-Flüssigkeit, bis zum Montagezubehör.

Das Schwimmbad - der große Trend für Eigenheimbesitzer

Wer von der allumfassenden Aufgabenstellung des SHK-Handwerks spricht und sich mit Haustechnik beschäftigt, kommt auch an der Materie Schwimmbad nicht vorbei. Selbst wenn das Schwimmbad nicht zur normalen Hausausstattung gehört, ist es heute zum realisierbaren Traum für viele Eigenheimbesitzer geworden.

So mancher nutzt eine sowieso anstehende allgemeine Hausrenovierung zur Integration seines Traumes. Unterschiedliche Beckenlösungen, Anlagekonzeptionen, Materialien und ein variantenreiches Ausstattungsangebot hinsichtlich technischer Leistungen und Wasserattraktionen machen Schwimmbäder optisch und wirtschaftlich attraktiv. Immer häufiger sieht man einen Familienpool im eigenen Garten. Erlaubt ist, was gefällt und was natürlich Budget und vorhandene Fläche hergeben. Die Ansprüche der Schwimmbadinteressierten sind vielfältig und dabei versteht der Kunde unter Komfort in erster Linie die Erfüllung seiner persönlichen Wünsche.

Komfort zeigt sich nicht allein in der Beckengröße und Form, sondern in attraktiven Details wie Unterwasserscheinwerfern, Gegenstromanlagen, Whirlfunktionen bis zur Nackenschwalldusche. Die Platzfrage stellt sich bei näherer Durchleuchtung der häuslichen Verhältnisse oft als gar nicht so schwierig heraus. So mancher Eigenheimbesitzer weiß zunächst gar nicht, welche Möglichkeiten der kreativen und auch kostensparenden Umsetzung sich bieten. Gleichzeitg haben jedoch Schwimmbadbauer, Planer, Architekten, Innenarchitekten und kompetente Installateurfachbetriebe mit dem derzeitigen Stand der Technik eine immense Bandbreite des Möglichen - bis hin zur solargestützten Heizung, die es auszuschöpfen gilt. Auch im Schwimmbadbau kann eine gewerkeübergreifende Zusammenarbeit zum Vorteil führen, wenn ein einzelner Fachbetrieb nur begrenzte Leistungen bieten kann.

Resümee

Das intelligente Haus befindet sich in einer steten Weiterentwicklung. Die Anforderungen des Endkunden sind parallel dazu gestiegen. Die Technologie ist im Sinne von humaneren Wohn- und Lebensbedingungen, von wachsendem Komfort und Sicherheit weit vorangeschritten. Das SHK-Handwerk trägt diese Entwicklungen nicht nur mit, sondern bringt sie durch ein Mehr an Kompetenz und ein Mehr an kooperativem Handeln und Denken weiter voran. Das intelligente Haus und damit die gesamte Haustechnik wird bei Unterstützung des SHK-Handwerks auch zukünftig den Fortschritt unterstützen. Schließlich macht das Fachhandwerk die Visionen der Industrie greifbar und hält damit die zentrale Position im Dialog mit dem Endverbraucher. Anspruchsvolle Aufgaben für anspruchsvolle Profis. Es gibt viel zu tun - wir packen’s an.


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