IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 9/2000, Seite 55 ff.


AUSSTELLUNG


Light + Building

Konzept der neuen Fachmesse ist aufgegangen

Über 100.000 Besucher aus 93 Ländern besuchten vom 19. bis 23. März dieses Jahres die Light + Building - neue internationale Fachmesse für Licht- und Elektrotechnik, Klimatechnik und Gebäudeautomation.

"Treffpunkt Handwerk": Erstmals präsentierten sich der Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK) und der Zentralverband der Deutschen Elektrohandwerke (ZVEH) auf einem gemeinsamen Stand.

1141 Aussteller aus dem Bereich Licht, 296 aus dem Bereich Elektrotechnik, 185 Aussteller aus dem Bereich Klimatechnik sowie 188 Aussteller des Bereiches Gebäudeautomation: So ungleich die unterschiedlichen Fachrichtungen verteilt waren, so differenziert waren auch die Meinungen zur neuen Fachmesse. Während die Lichthersteller beinahe euphorisch jeden Tag erneut feierten und nach eigenen Angaben gute Abschlüsse erzielen konnten, waren aus den Reihen der Klima- und Lüftungsspezialisten vereinzelt schon einmal Worte der Enttäuschung zu hören. Ein bedeutender Klimatechnikhersteller zog sogar einen großen Teil seines Standpersonals ab. Ob hier die Erwartungshaltung zu hoch angesetzt wurde? Regen Andrang verzeichneten nach Beobachtung der IKZ-HAUSTECHNIK-Redaktion die Anbieter von Komponenten und Systemen für die Gebäudeautomation. Hier berichteten mehrere Aussteller auf Anfrage der Redaktion übereinstimmend von einem "tollen Erfolg".

Licht in allen Variationen sowie lichttechnisches Zubehör präsentierten die Aussteller in den Hallen 3 bis 6.

Insgesamt betrachtet, so die Ergebnisse von Umfragen, zeigten sich über 80 Prozent der Aussteller mit dem Messeverlauf zufrieden, zwei Drittel hätten ihre Teilnahme zur nächsten Fachausstellung sogar fest zugesagt.

Vor allem an Auszubildende aus dem Elektrohandwerk richtete sich das Angebot in der Werkstattstraße: Hier konnte nach Herzenslust geschraubt und verdrahtet werden; und das unter fachkundiger Aufsicht.

Besucher

Das Angebot der Aussteller richtete sich primär an Architekten, Planer und Entscheider. Dies spiegelte sich auch in den Besuchergruppen wider. So waren fast 60 Prozent der Fachbesucher entweder selbstständige Unternehmer aus Handwerk, Architektur- und Planungsbüros oder kamen aus dem Topmanagement von Industrie und Handel. Für den Verarbeiter dagegen war das Angebot nur im beschränkten Maße interessant; mit wenigen Ausnahmen. Ein Beispiel dafür war die Werkstattstraße in Halle 8. Hier konnte nach Herzenslust geschraubt und verdrahtet werden und das bei poppiger Musik. Theoretische Informationen ergänzten die praktischen Übungen. Vor allem an Auszubildende und junge Mitarbeiter aus dem Elektrohandwerk war dieses Angebot gerichtet.

Zahlreiche Fachkongresse und Podiumsdiskussionen boten den Besuchern die Möglichkeit zu regem Erfahrungs- und Meinungsaustausch.

Fazit

Für den Verarbeiter aus dem SHK-Handwerk wird weiterhin die ISH Frankfurt die geeignetste Plattform zur Informationsbeschaffung rund um Produkte und Dienstleistungen für die SHK-Branche sein. Wer sich als Unternehmer zukünftig allerdings gewerkeübergreifend - Stichwort Gebäudeautomation - betätigen will, für den ist ein Besuch auf der Light + Building sicher lohnenswert. Die nächste Möglichkeit dazu gibt es vom 14. bis 18. April 2002.


Fachkongress Building Performance

Etwa 850 Teilnehmer (1998: rund 500 Besucher) verzeichnete der begleitende Internationale Fachkongress Building Performance, der mit seinen sieben Fachforen den Verbundgedanken der Light + Building thematisch aufgriff. Insbesondere die Foren Lichtsteuerung und Facility Management/ Contracting sowie Integration Gebäude und Technik erwiesen sich als Publikumsmagnete.


Stimmen zur Light + Building

Günther Mertz, Geschäftsführer des Fachinstitutes Gebäude-Klima e.V. zog für die Klimatechnik Bilanz: "Vor dem Hintergrund einer Erstveranstaltung wurde die Erwartungshaltung deutlich übertroffen. Beeindruckt hat uns die wirklich hohe Qualität der Besucher, die zum Teil mit sehr konkreten Fragestellungen auf die Messe kamen. Es ist zu einer Reihe von spontanen Auftragsabschlüssen gekommen."

Dr. Ulrich Merker bewertete das Ergebnis für die Lampen- und Leuchtenindustrie im ZVEI: "Die Light + Building setzt ein positives Konjunktursignal für die Lichtbranche, die sich ansonsten eher in einer wirtschaftlich unbefriedigenden Situation befindet. Der Bereich Licht ist mit dem Verlauf der Messe äußerst zufrieden."

Rainer Schilling vom Fachverband Installationsgeräte und -systeme im ZVEI betonte: "Der Sonntag wurde im Vorfeld der Messe noch skeptisch gesehen, aber auch hier übertraf die Zahl der in- und ausländischen Besucher alle Erwartungen, sodass für die Zukunft keine Einwände für einen Beginn am Sonntag bestehen."

Winfried Brandt von der Fachgemeinschaft Automation + Management für Haus + Gebäude im VDMA: "Der Verbundgedanke der Light + Building konnte mit Leben gefüllt werden. Wir haben eine Qualität der Fachbesucher gesehen, die wir vorher nie hatten. Auch der Kongress Building Performance ist sehr gut gelaufen. Wir haben eine wirklich bemerkenswerte Erstveranstaltung erlebt."

Für die Besucherseite äußerte sich Hans-Werner Schult, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbandes der Deutschen Elektrohandwerke ebenfalls zufrieden: "Die Messe war ein gelungener Start in eine neue Zukunft, in der der Verbundgedanke der Technik im Gebäude die herausragende Rolle spielen wird. Dies in das allgemeine Bewusstsein gebracht zu haben bei gleichzeitig hervorragendem Angebot war ein Glücksfall für jeden Besucher."

Michael von Bock und Polach, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbandes SHK, zur Light + Building: "Das Konzept - eine zukunftsorientierte Verbundmesse für Licht und Gebäudetechnik - wurde von einem internationalen Fachpublikum angenommen und honoriert. Die Anstrengungen hochmotivierter Aussteller und Veranstalter haben sich gelohnt. Wir waren zum Erfolg verpflichtet und er hat sich eingestellt. Insbesondere die gelungene Premiere von Elektro- und SHK-Handwerk auf einem gemeinsamen Stand weist den richtigen Weg in die Zukunft."


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