IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 7/2000, Seite 100 ff.


UNTERNEHMENSFÜHRUNG


Unser Zinsbarometer

Die Zinsen steigen wieder

Michael Bandering

Erwartungsgemäß hat die Konjunktur im Euroland endlich an Schwung gewonnen, bei freilich recht unterschiedlichen Wachstumsraten in den einzelnen Nationalstaaten. Während die gesamtwirtschaftliche Produktionssteigerung in Spanien nach BIP-Berechnungen stolze 3,5 Prozent erreichte, bleiben Italien und Deutschland das Schlusslicht. Sind die altbekannten Probleme Ursache für den italienischen Rückstand, so verweist das Institut für Weltwirtschaft auf das Fehlen klarer und vor allem verlässlicher Rahmenbedingungen für die Unternehmen in unserem Land: "Das Hin und Her in der Finanz- und Steuerpolitik und die Streitereien in der Lohnpolitik belasten das Investitionsklima, weil beides Planungsunsicherheit erzeugt."

Nach Auffassung von mehr als 30 Chefvolkswirten in- und ausländischer Finanzinstitute dürfte das deutsche Wirtschaftswachstum sogar noch in den nächsten zwei Jahren hinter dem im Euroraum zurückbleiben. Schließlich ist nicht zu übersehen, dass die zaghafte deutsche Konjunkturerholung dem Export zu verdanken ist, zumal die Binnenkräfte noch einer massiven Kräftigung bedürfen.

Zinsprognosen deutscher Geschäftsbanken, Landesbanken, Großsparkassen und Genossenschaftsbanken für das kurzfristige Kreditgeschäft.

Das insgesamt aber aufgehellte konjunkturelle Klima in der EWU führte in den letzten sechs Monaten zu einem leichten Anstieg der Zinsen im mittel- und langfristigen Bereich. Wie die HypoVereinsbank anmerkt, dürfte angesichts zunehmender zyklischer Risiken (Inflationsrate, Geldmengen-/Kreditwachstum, Ölpreisanstieg) die Europäische Zentralbank in 2000 und 2001 die Leitzinsen in Schritten anheben und dadurch kurzfristiges Geld verteuern. Dies wird auch, gepaart mit Wachstumsbeschleunigung im Euroland und Belastungen aus den USA, die Wirkung auf das Langfristzinsniveau nicht verfehlen. Dagegen sprächen wohl sinkende Ölpreise und Wachstumsabschwächung in den USA im zweiten Halbjahr für dann zumindest stabile Langfristzinsen. Insgesamt betrachtet sehen die befragten Institute aus der Perspektive von Mitte Januar überwiegend höhere Zinsen bis Mitte dieses Jahres, jedoch keine Zinsexplosion.

Zinsprognosen deutscher Hypothekenbanken und Landesbanken für Kapitalmarktdarlehen.

Ergänzend zu den in Tab. 1 und 2 präsentierten Empfehlungen rät die Bremer Landesbank angesichts volatiler Kapitalmärkte eine Risikostreuung der Zinsfestschreibung. Bankkunden, die sich Sondertilgungsmöglichkeiten sichern wollen, sollten einen roll-over-Kredit (variables Darlehen auf Basis 3- oder 6-Monats-EURIBOR) mit Zinsswap ins Auge fassen. Als Alternative verweist sie im kurz- und langfristigen Laufzeitbereich auf Schweizer-Franken-Darlehen (Mindestkredit 500.000 CHF), liegen doch die Schweizer Zinsen bei 5-Jahres-Laufzeiten rund 1,70 Prozent unter dem EURO-Zinsniveau. Freilich ist dabei das Währungsrisiko nicht zu übersehen. Bei dieser Gelegenheit sei daran erinnert, dass Zinssicherungsmittel in der Regel nur für Kredite von einer Million DM und darüber angeboten werden und Landesbanken Kredite an kleinere Betriebe in der Regel nicht ausreichen.

Abschließend haben wir noch den Instituten zu danken, die durch Beteiligung an unserer Umfrage nicht nur anspruchsvollen Kundenservice beweisen, sondern auch ihr Interesse an Geschäftsverbindungen mit den Betrieben unserer Leser.


Zinssicherungsinstrumente

werden durch Zahlung einer Einmalprämie erworben:

Cap: Begrenzung variabler Zinsen nach oben

Collar: Begrenzung variabler Zinsen nach oben wie nach unten

FRA: Vereinbarung von Festzinssätzen bereits Monate vor Kreditinanspruchnahme

(Zins)-Swap: Faktische Umwandlung variabler Zinsen in Festzinssätze

Forward Swap: Abschluss eines Zinsswap auf Termin (z.B. per in 6 Monaten)

Swaption: Anspruch des Optionskäufers am Options-Fälligkeitstag auf einen (auch verzichtbaren) Zinsswap

Währungsswap: Ausnutzen von Zinsdifferenzen für Kredite unterschiedlicher Währungen durch Währungstausch


Diese Institute halten ihre Tore für mittelständische Betriebe weit geöffnet:

a) Kapitalmarktdarlehen anbietende Institute:

Bayerische Handelsbank AG, München

Bayerische Hypo- und Vereinsbank AG, München

Bayerische Landesbank Girozentrale, München

Berlin-Hannoversche Hypothekenbank AG, Berlin (Gruppe Bankgesellschaft Berlin AG, Berlin)

Bremer Landesbank Kreditanstalt Oldenburg Girozentrale, Bremen

Deutsche Genossenschaftshypothekenbank AG,Frankfurt/Main (Gruppe DG Bank Frankfurt/Main

Deutsche Hypothekenbank AG, Frankfurt/Main

Deutsche Pfandbrief Bank AG, Wiesbaden

Eurohypo AG Europäische Hypothekenbank der Deutschen Bank, Frankfurt/Main (Gruppe Deutsche Bank AG, Frankfurt/Main)

Hamburgische Landesbank Girozentrale, Hamburg

Hypothekenbank in Essen AG, Essen (Gruppe Commerzbank AG Frankfurt/Main)

Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart

Landesbank Hessen-Thüringen Girozentrale, Frankfurt/Main

Landesbank Schleswig-Holstein Girozentrale, Kiel

Münchener Hypothekenbank eG, München

Norddeutsche Landesbank Girozentrale, Hannover

Rheinboden Hypothekenbank AG, Köln

Rheinische Hypothekenbank AG, Frankfurt/Main (Gruppe Commerzbank AG, Frankfurt/Main)

Ritterschaftliches Kreditinstitut Stade, Stade

Süddeutsche Bodencreditbank AG, München

Westfälische Hypothekenbank AG, Dortmund

WL-Bank Westfälische Landschaft Bodenkreditbank AG, Münster (Gruppe Westdeutsche Genossenschafts-Zentralbank eG, Düsseldorf

Württembergische Hypothekenbank AG, Stuttgart

Wüstenrot Hypothekenbank AG, Ludwigsburg (Gruppe Wüstenrot & Württembergische AG, Ludwigsburg)

b) Sonstige Geschäftskredite aller Art anbietende Institute:

Bankgesellschaft Berlin AG, Berlin

Bayerische Hypo- und Vereinsbank AG, München

Bayerische Landesbank Girozentrale, München

Berliner Bank AG, Berlin (Gruppe Bankgesellschaft Berlin AG, Berlin)

BfG Bank AG, Frankfurt/Main (Gruppe Skandinaviska Enskilda Banken AG (SEB), Stockholm)

Bremer Landesbank Kreditanstalt Oldenburg Girozentrale, Bremen

Commerzbank AG, Frankfurt/Main

Deutsche Bank AG, Frankfurt/Main

Deutsche Postbank AG, Bonn

Hamburger Sparkasse, Hamburg

Hamburgische Landesbank Girozentrale, Hamburg

Kölner Bank von 1867 eG, Köln

Kreissparkasse Köln, Köln

Kreissparkasse Ravensburg, Ravensburg

Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart

Landesbank Berlin - Berliner Sparkasse, Berlin (Gruppe Bankgesellschaft Berlin AG, Berlin)

Landesbank Hessen-Thüringen Girozentrale, Frankfurt/Main

Landesbank Schleswig-Holstein, Girozentrale, Kiel

Nassauische Sparkasse, Wiesbaden

Norddeutsche Landesbank Girozentrale, Hannover

Die Sparkasse in Bremen, Bremen

Stadtsparkasse Dresden, Dresden

Stadtsparkasse Düsseldorf, Düsseldorf

Stadtsparkasse München, München

Stadt- und Kreissparkasse Leipzig, Leipzig

Stadt+Kreis-Sparkasse Pforzheim, Pforzheim

Südwestbank AG, Stuttgart

Südwestdeutsche Genossenschafts-Zentralbank AG, Frankfurt/Main

Ulmer Volksbank eG, Ulm

Vereins- und Westbank AG, Hamburg

Westdeutsche Genossenschafts-Zentralbank eG, Düsseldorf


Nachstehend aufgeführte Institute bieten die Zinssicherungsinstrumente Cap(1), Collar(2), FRA(3), Zins-Swap(4), Forward Swap(5) und Swaption(6) und Währungs-Swaps(7) an:

Bankgesellschaft Berlin AG, Berlin (1) - (7)

Bayerische Hypo- und Vereinsbank AG, München (1) - (7)

Bayerische Landesbank Girozentrale, München (1) - (7)

Berliner Bank AG, Berlin (1) - (7)

BfG Bank AG, Frankfurt/Main (1) - (7)

Bremer Landesbank Kreditanstalt Oldenburg Girozentrale, Bremen (1) - (7)

Commerzbank AG, Frankfurt/Main (1), (4) - (7)

Deutsche Bank AG, Frankfurt/Main (1) - (7)

Hamburgische Landesbank Girozentrale, Hamburg (1) - (7)

Kölner Bank von 1867 eG, Köln (1), (3), (4) *)

Kreissparkasse Köln, Köln (1), (3) - (6) **)

Kreissparkasse Ravensburg, Ravensburg (1), (3), (6)

Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart (1) - (7)

Landesbank Berlin - Berliner Sparkasse, Berlin (1) - (7)

Landesbank Hessen-Thüringen Girozentrale, Frankfurt/Main (1) - (7)

Landesbank Schleswig-Holstein Girozentrale, Kiel (1) - (7)

Norddeutsche Landesbank Girozentrale, Hannover (1) - (7)

Die Sparkasse in Bremen, Bremen (1) - (7)

Stadtsparkasse Dresden, Dresden (1), (4) - (6) ***)

Stadtsparkasse Düsseldorf, Düsseldorf (1) - (7)

Stadt+Kreis-Sparkasse Pforzheim (1), (2), (4), (5)

Südwestbank AG, Stuttgart (1), (4) - (6) ****)

Südwestdeutsche Genossenschafts-Zentralbank AG, Frankfurt/Main (1) - (7)

Ulmer Volksbank eG, Ulm (1), (2), (4), (5), (7)

Vereins- und Westbank AG, Hamburg (1) - (7)

Westdeutsche Genossenschafts-Zentralbank eG, Düsseldorf (1) - (7)

*)

bereits ab 500 TDM

**)

Swaptions Einführung im Laufe 2000

***)

Einführung bis Mitte 2000

****)

(4) und (6) bereits ab 100 TDM


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