IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 7/2000, Seite 25 ff.


VERBÄNDE AKTUELL 


Nordrhein-Westfalen


SHK-Werbemaßnahmen 2000

Erfolgsaussichten für die Zukunft

Bekanntlich zählen sie zu den besonderen "Aktivposten des nordrhein-westfälischen SHK-Handwerks, denn sie sind als unmittelbarer Ansprechpartner der Betriebe eng vertraut mit den lokalen Marketinganliegen der Branche und bestimmen sozusagen den "Kurs vor Ort", erklärte Thomas Fingerhut, Vorsitzender des Werbeausschusses des Fachverbandes auf der diesjährigen Tagung der Innungsbeauftragten für Öffentlichkeitsarbeit.

Ziel muss es sein:

- die Betriebe zu überzeugen, statt zu überreden, damit sie letztlich Werbemittel einsetzen,

- dass professionell gearbeitet wird,

- damit letztlich auch die Werbemittel effizient eingesetzt werden.

Betriebe, so Fingerhut, müssen fit für den Markt gemacht werden, durch eine zugkräftige Marketingarbeit.

Dr. Hans-Georg Geißdörfer, Hauptgeschäftsführer des Fachverbandes SHK NRW, erläuterte, dass die Hauptaufgabe der Innungsbeauftragten für Öffentlichkeitsarbeit darin bestehe, Botschafter zu sein. Botschafter zwischen Innung und Fachverband. Botschafter mit dem Spezialgebiet Werbung und Öffentlichkeitsarbeit. Dabei funktioniere der Botschafter in zwei Richtungen: Er transportiere auf der einen Seite die Anliegen der Innung rund um das Thema Öffentlichkeitsarbeit zum Fachverband und auf der anderen Seite platziere er die Aktionen und die Ideen des Verbandes in der Innung. Er vermittele diese und unterstütze den Obermeister und damit den Vorstand bei der Umsetzung.

Neben dieser wichtigen Funktion zähle zu den Aufgaben sicher auch die Ausübung einer gewissen Kontrollfunktion, ob das, was sich die Werbestrategen ausdenken, das Thema treffe und im Betrieb umsetzbar sei. Oder kurz gesagt: "praxisrelevant" ist. Der Verband und die Agentur brauchen in dieser Frage ihre Unterstützung.

Das Angebot an Werbemaßnahmen sei gerade beim Fachverband NRW sehr groß. Hier würde Funkwerbung, Außenwerbung und Verkehrsmittelwerbung betrieben, Broschüren und Prospekte zu allen relevanten Themen und vieles mehr entwickelt. Überdies hätten die Innungsmitglieder hier eine echte Trumpfkarte für die Mitgliederwerbung in der Hand, die wir nicht verspielen sollten. Die gemeinsame Werbung und Öffentlichkeitsarbeit, die nur im Land ganz dicht an den Bedürfnissen der Betriebe ausgerichtet sein könne, sei ein echter geldwerter Vorteil, den die Innungsmitgliedschaft dem einzelnen Betrieb bringe.

Geißdörfer berichtete, dass 1999 fast 200.000 Werbemittel kostenlos vom Fachverband abgerufen wurden.

Aber auch der Zentralverband, die Branchenorganisation wie die VDS und andere Marktpartner, stellten zahlreiche Unterstützungsmaßnahmen zur Verfügung. Geißdörfer bat die Innungsbeauftragten für die Öffentlichkeitsarbeit, die Themen auf der nächsten Innungsversammlung vorzutragen. "Seien Sie Botschafter, gehen Sie ran an den Markt," fügte Geißdörfer hinzu.

Werbemaßnahmen 2000

"Damit die gesetzlichen Grenzwerte Sie nicht eiskalt erwischen", lautet der Tenor der Rundfunkwerbung für die Heizungsmodernisierung 2000. Aber auch für die meisterliche Leistung im Sanitärbereich sowie der Nachwuchswerbung stehen Spots zur Verfügung. Vom Fachverband werden diese bei den Sendern "WDR 2", "Radio NRW" und "Einslive" für insgesamt etwa 460.000,- DM auch in diesem Jahr geschaltet. Die Vereinigung der Deutschen Zentralheizungswirtschaft (VDZ) beteiligt sich mit rd. 80.000,- DM. Die Innung kann diese sendefertigen Radiospots kostenlos beziehen, ergänzt um den regionalen Vorspann der Innung.

Volle Schubkraft, kleiner Preis

Mit der finanziellen Unterstützung des Fachverbandes NRW, so Dr. Hans-Georg Geißdörfer, können die Innungsmitglieder Innungswerbung machen, ohne die Werbekosten in astronomische Höhen zu treiben. Denn aus dem Gemeinschaftsetat des Verbandes gibt es einen Zuschuss von 50% bis maximal 5000,- DM. Dies gilt bei der Verkehrsmittelwerbung, Funkwerbung und bei lokalen Aktionen sowie Gemeinschaftsaktionen mit dem Handel.

Als Voraussetzung muss allerdings gegeben sein: Die Innung investiert mindestens den gleichen Betrag selbst. Die Zuteilung erfolgt in der Reihenfolge der Anträge und nur so lange, wie das Budget reicht.

Flankierende Maßnahmen, wie Informationsprospekte für die Betriebe und Endverbraucher und eine Vielzahl von Florpost-Prospekten runden die NRW-Werbung ab.

Gemeinsam mit der Industrie wurden überdies zahllose Werbekampagnen gestartet.

Produktqualität mit Zusatzmitteln

Dr. Hans-Georg Geißdörfer machte deutlich, dass in der heutigen dienstleistungsorientierten Gesellschaft nicht nur die reine Produktqualität, sondern zunehmend eine individuelle auf die spezifischen Bedürfnisse des jeweiligen Kunden zugeschnittene Produktlösung sowie umfangreiche Serviceleistungen verstanden würden. Darin liege auch die Chance des SHK-Handwerks. Das SHK-Handwerk sei mit seinen überschaubaren Betriebsstrukturen und direktem Kundenkontakt von Natur aus in der Lage, diese Ansprüche zu erfüllen.

Es müsse allerdings seine Produkte und Leistungen "veredeln", d.h. mit einem "Zusatznutzen" versehen, der eine stärkere Kundenbindung erzeuge. Der individuelle Gestaltungsaspekt der handwerklichen Leistung sei künftig viel deutlicher herauszustellen. Auch müsse intensiv an Kooperationen im Handwerk gedacht werden.

Leistung aus einer Hand erleichtere dem Kunden die Auftragsvergabe und biete ihm einen besseren Service. Weiter verbessert werden müsse auch die Kommunikation mit dem Kunden. Die Marketingkommunikation, insbesondere das persönliche Beratungs- und Verkaufsgespräch, müsse verstärkt kundenorientiert erfolgen.

Ing. Norbert Kröschel, Geschäftsführer der Abteilung Technik des Fachverbandes, referierte zum Thema "Heizungsmodernisierung - Austausch von Kesseln". Der Markt ist da, so Norbert Kröschel. Allerdings sei dieses Feld nur durch Aufklärung und Überzeugung des Kunden zu beackern. Dabei sollten auch die Finanzierungsmöglichkeiten über die Hersteller oder Banken nicht außer Acht gelassen werden. Überhaupt müsse Bewegung in das Kesselaustausch-Geschäft kommen, so Kröschel.

Berufsorientierung in der Hauptschule - Arbeitstagung mit der IG Metall

Herr Kröschel informierte die Teilnehmer der Werbe- und Marketingsitzung ausführlich über die geplante Veranstaltung "Berufsorientierung in der Hauptschule"; diese Fortbildungsveranstaltung wurde anlässlich der Messe SHK 2000 in Essen durchgeführt.

Folgende Ziele werden angesteuert:

Die Hauptschullehrer sollen mehr praxisorientiert unterstützt werden, z.B. beim Unterricht vom 8. bis 10. Schuljahr

Den Lehrerinnen und Lehrern soll hierzu Unterrichtsmaterial an die Hand gegeben werden (Erstellung einer Lehrer-Mappe)

Praktikumplätze im SHK-Handwerk sollen organisiert werden

Die Schüler sollen besser auf das Berufsleben vorbereitet werden, z. B. in den Fächern Mathematik, Chemie und Physik

Die Abbrecherquote soll gesenkt werden - Maßnahmen sollen ergriffen werden, damit ab 2005 genügend und besser qualifizierte Lehrlinge zur Verfügung stehen

Solar - na klar!

Kampagne ZVSHK mit der Stiftung B.A.U.M.

Dem SHK-Handwerker bietet die Kampagne nach den Worten von Dr. Sabine Dyas, Zentralverband SHK St. Augustin, folgende Vorteile:

Aktivierung breiterer Kundenschichten für das Thema "Solar" durch Anzeigen, Pressearbeit und Events. So sind für das Jahr 2000 fast 50 Events (Messebeteiligung von "Solar - na klar!", Pressekonferenzen, Veranstaltungen) geplant, bei denen "Solar - na klar!" präsent ist. In allen Aktionen und Auftritten sowie in den Anzeigen werde auf die Hotline von "Solar - na klar!" hingewiesen, wo die Endkunden Informationen und eine Liste der Handwerker in ihrer Nähe abfordern können.

Kostenlose Aufnahme in eine Handwerkerliste, die bei den Endkundenanfragen regional gegliedert weitergegeben werde. Bisher hätten sich fast 6000 Handwerker für die Kampagne registrieren lassen, davon über 1000 Betriebe aus NRW.

Bereitstellung von technischen Fachinformationen zu Solaranlagen und professionellen Werbematerialien im Kampagnen-Layout.

Verstärkte Lobbyarbeit. So sei es 1999 gelungen, eine deutliche Verbesserung bei der Bundesförderung zu realisieren. So wurde das Fördervolumen von 20 Mio. DM auf 200 Mio. DM erhöht. Weiter sei es besonders erfreulich, dass das Bundesprogramm erstmalig eine gekoppelte Förderung von Solaranlagen und gleichzeitiger Heizungsmodernisierung vorsehe. So sei eine gleichzeitige Förderung der Kollektorfläche (Flachkollektor 250,- DM pro m2/Röhrenkollektor 325,- pro m2) und der Heizungsmodernisierung (gleicher Betrag wie für den Kollektor) möglich. Dies sei eine Verkaufshilfe, so Dr. Sabine Dyas, die der SHK-Handwerker im Kundengespräch nutzen sollte.

Dipl.-Ing. Horst Korte, Ruhrgas AG, referierte über das Thema "Erdgas Partnerteam - Marktpartnerschaft Ruhrgas mit dem Fachhandwerk NRW". Bekanntlich startet diese Aktion (Nachfolgeaktion des Meisterclubs) zum 1. April 2000.


Berufsorientierung in der Hauptschule

Fortbildungsveranstaltung für Hauptschullehrer mit dem Fachverband SHK NRW

In diesem Jahr wurde auf der SHK Essen 2000 neben den Produktinformationen und Innovationen der Industrie auch eine bemerkenswerte gemeinsame Initiative des Fachverbandes SHK NRW und der IG-Metall Bezirksleitung NRW gestartet, die "Berufsorientierung in der Hauptschule". Am 23. Februar dieses Jahres trafen sich im Congress Center der Messe Essen zahlreiche Teilnehmer aus Verbänden, Gewerkschaft, Handwerk und Schulen.

Mit über 130 Teilnehmer war die Fortbildungs-
veranstaltung "Berufsorientierung" ein überaus erfolgreicher und hoffnungsvoller Auftakt zu einem wichtigen gesellschafts-, schul- und handwerks-
politischen Thema.

Wer diskutiert nicht über bekannte Probleme in der Lehrlingsausbildung wie: O-Bock, Lernunfähigkeit und mangelndes Grundwissen. Immer wieder wurde von Seiten des Handwerks und anderer Beteiligter an der Ausbildung die problematische Situation der Lehranfänger bemängelt. Kaum vorstellbar, dass es bisher nur sehr wenig direkten Austausch der relevanten Gruppen gab.

Diese Chance der Diskussion und Information über Stand, Perspektiven und Projekte der Hauptschulen, vor dem Hintergrund der Fachmesse SHK in Essen, nahmen die Tarifpartner - der Fachverband SHK NRW und die Industriegewerkschaft Metall, Bezirk Nordrhein-Westfalen - wahr.

Engagierte Beiträge der Podiumsteilnehmer: (v.l.n.r.) Friedrich Höttecke, Henner Höcker und Manfred Hölscher.

Tom Hegermann, WDR Köln, moderierte diese mit Vertretern von Ausbildungsbetrieben, überbetrieblichen Ausbildungsstätten, Berufsschul- und Hauptschullehrern besetzte Diskussionsrunde. Themenschwerpunkte waren die Bewerbervoraussetzungen, Berufsorientierung in der Schule, Anforderungen an berufliche Ausbildungsplätze und Vorschläge zur Lösung dieser im Grundtenor gesellschaftlichen Aufgabe.

Hermann Rademacker, Deutsches Jugendinstitut in München, referierte während der Veranstaltung zu dem Thema "Jugend und Beruf: Bewerbervoraussetzungen und individuelle Bewältigungsstrategien".

Diskussionsbeiträge auch von Seiten des Handwerks zum Problem "schlechtes mathematisches Grundwissen"...

Er beleuchtete hier u.a. den Wertewandel der Gesellschaft, das heutige Elternhaus der Schüler und die damit verbundene "Beratung" für den zu erlernenden Beruf. Hier fehlte es häufig an glaubhafter Hilfestellung. Die Schule wiederum könne dieses nicht leisten. Sie könne nur Wege aufzeigen und auf Beratungsstellen verweisen.

Dass in der Berufsorientierung echter Diskussionsbedarf besteht, dokumentierten die über 130 Teilnehmer der Veranstaltung. Selbst im Nachgang der Referatsrunde war das Interesse ungebremst und es fand eine engagierte Diskussion mit 16 Podiumsteilnehmern statt.

... und Tipps der Hauptschulen, "Praktikanten nicht zu früh mit dem Lehrvertrag winken".

Aus einer Vielzahl von Anregungen und Vorschlägen der Hauptschulen im Vorfeld dieser Veranstaltung wurden dann drei Projekte der Berufsorientierung und der Organisation von Schulpraktikumswochen der Hauptschule beispielhaft vorgestellt.

Zum Abschluss der Fortbildungsveranstaltung wurden die Hauptschullehrer/innen zu geführten Rundgängen über die Fachmesse "Sanitär Heizung Klima" eingeladen, um sich persönlich ein Bild über die Technik dieser modernen Ausbildungsberufe zu machen.


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