IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 2/2000, Seite 3


EDITORIAL


Gut gelaufen

Die Natur wollte es uns zum Jahresende 1999 noch einmal zeigen. Menschen wurden in Angst und Schrecken versetzt, denn ein Orkan, durch das Tiefdruckgebiet Thorsten verursacht, wütete über Europa. Mit Windgeschwindigkeiten bis nahe an die 300er-Marke hinterließ der Sturm auch in Deutschland eine Schneise des Grauens, forderte europaweit 70 Tote und verursachte unermessliche Schäden an Natur und Gebäuden.

Weit weniger dramatisch verlief der allerorten befürchtete EDV-Crash zum Jahreswechsel. Auch wenn noch nicht aller Tage Abend ist - der 29. Februar 2000 lässt grüßen - der befürchtete Crash war nicht einmal ein "Crashchen". Nach bisherigem Kenntnisstand gab es, bis auf einige wenige Besonderheiten, die z.T. nicht einmal sicher auf das besondere Datum zurückzuführen sind, keine Probleme. Wer in seinen Programmen nicht dauernd auf Datumsdaten angewiesen ist, wird wohl auch keine mehr bekommen.

Fragt sich, warum der Crash nicht kam: War es etwa geschickt lancierte Panikmache, die alle Welt in Atem hielt, nur Glück oder das konzentrierte Auseinandersetzen mit der nicht sichtbaren Gefahr aus den Datenautobahnen, den Meganetzen, den Hacker-Sümpfen und den unvermeidlichen Fahrlässigkeiten durch wissend Unwissende?

Unterschätzt hat man die Problematik jedenfalls nicht: In Deutschland war die Leitstelle des Informationsflusses ein Krisenstab im Innenministerium in Berlin, wo über die Zeitengrenze hinaus die weltweiten Daten zusammengeführt und Konsequenzen bewertet wurden.

Es gab aber auch in den Regionen sinnvolle Absprachen, um im "Katastrophenfall" reagieren zu können. So hatte als bemerkenswertes Beispiel die Innung Augsburg mit der Feuerwehr und der Polizei konstruktiv mit Notfallabsprachen und Notdienst-Pools vorgesorgt. So wurden unter anderem bei Großkunden wie Versicherungen und Banken die haustechnischen Anlagen von der Beleuchtung über Aufzüge, Telefonanlagen bis hin zur Heizungs- und Klimazentrale durchgecheckt und sicherlich auch Zusatzaufträge eingefahren, die mit dem Jahres-Wendeproblem nichts zu tun hatten. Was allerdings viel entscheidender war: Man bewies Kompetenz, Verantwortung und zeigte sich dienstbereit, in der "Servicewüste" Deutschland.

Setzen auch Sie im noch jungen Jahr 2000 auf die Service-Karte und nutzen Sie die Möglichkeiten, die Ihnen in die Hand gespielt werden.

IKZ-HAUSTECHNIK-Redakteur
Volkmar Runte


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