IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 1/2000, Seite 10 ff.


VERBÄNDE AKTUELL 


Zentralverband


Bundesfachgruppe Installation und Heizungsbau

Gemeinsam vorwärts

Die beiden bisherigen Bundesfachgruppen Sanitär und Heizung tagten aufgrund der Strukturreform in diesem Herbst nicht mehr getrennt, sondern in vermindertem Expertenkreis erstmalig gemeinsam. Zahlreiche Themen standen auf der Tagesordnung.

Straffe Strukturen und Kosteneinsparungen sind klar definierte Ziele in der Verbandsorganisation. Die Strukturreform des ZVSHK zielt eindeutig darauf ab, diesen Bestrebungen den Rücken zu stärken. Das brachte in den letzten Jahren Umstrukturierungen mit sich, die vom verkleinerten Vorstand bis zu Minimalbesetzungen in themenbezogenen Arbeitskreisen führten.

Durch die ZVSHK-Strukturreform wurde die Gruppe der Ehrenamtsträger für die neugeschaffene Bufa Installation und Heizungsbau drastisch verkleinert.

Auch die beiden Bundesfachgruppen Heizung und Sanitär verkleinerte man drastisch zur gemeinsamen Bufa Installation und Heizungsbau, die in der Regel zweimal jährlich im St. Augustiner Verbandsgebäude tagen sollen. Doch gleich zu Beginn der neu eingeführten Regelung wurde sie bereits durch eine Ausnahme bestätigt und der Sitzungsort für den 23./24. November 1999 nach Hamburg verlegt. Der Grund war ein gewichtiger: Der ZVSHK möchte in Zukunft verstärkt den Innungsbetrieben das Rüstzeug an die Hand geben, als "Fachbetrieb für Haus- und Gebäudetechnik" Kompetenz zu zeigen. Der Start erfolgt zunächst mit je einer Kampagne für die Sicherheit von gas- und ölbetriebenen Anlagen - und hierzu bot Hamburg eine Schlüsselstellung.

Gas ganz sicher

Seit etwa Mitte des Jahres 1999 hat der Fachverband Klempner- und Sanitärtechnik Hamburg in Bezug auf den ordnungsgemäßen Zustand von Gasinstallationen eine Marketing-Aktion ins Leben gerufen, die nun bundesweit Schule machen soll.

Ausgehend von der Haftungsfrage, wer bei einem Gas-Unglück verantwortlich gemacht werden könnte, hatte sich der Fachverband darum bemüht, die rechtlichen Zusammenhänge aufzuklären. Demnach ist der Betreiber einer Gasleitung eindeutig auch für den ordnungsgemäßen Zustand verantwortlich. Die Praxis sieht allerdings häufig so aus, dass diese technischen Einrichtungen bisher über Jahre sich selbst überlassen wurden, statt sie einer Inspektion zu unterziehen.

Skepsis über Sinn und Zweck einer "Gas ganz sicher"-Kampagne zeigte sich anfänglich auf Seiten von Energieversorgern oder Wohnungsbaugesellschaften. Doch Vorbehalte verflogen schnell, als erste systematische Inspektionen an den verschiedensten Anlagen vorgenommen wurden. Die Ergebnisse konnten da nur erschrecken.

Harald Koch, Geschäftsführer Technik im Hamburger Verband, präsentierte der Bufa die Zahlen: "Unsere Aufzeichnungen haben gezeigt, dass jede 15. geprüfte Leitung in irgendeiner Form reparaturbedürftig war und jede 150. Leitung eine Leckage hatte."

Das bedeutete dringenden Handlungsbedarf, und seit rund einem halben Jahr hat man nun in Hamburg den Schulterschluss gefunden zwischen dem SHK-Fachhandwerk, dem Energieversorger Hein Gas und der Hamburger Feuerkasse (als wichtigstem Gebäudeversicherer der Stadt), um allen interessierten Fachbetrieben zum Abschluss einer entsprechenden Schulung eine Arbeitsmappe mit Mustervorlagen einschließlich Prüfzertifikat überreichen zu können. Dadurch kann der SHK-Fachunternehmer nun auf Empfehlung der beiden wichtigen Institutionen bei den Betreibern um eine entsprechende Sicherheitsüberprüfung an den Gasinnenleitungen nachfragen.

Gemeinsam übernahmen Fritz Schellhorn (3. v.r., früher Bufa Sanitär) und Rolf Richter (3. v.l., früher Bufa Heizung) je nach Themenschwerpunkt die Leitung der Bundesfach-
gruppensitzung.

Zur Nachahmung empfohlen

Damit dieses Know-how möglichst schnell auch in die anderen Landesverbände getragen werden kann, entschloss man sich im ZVSHK kurzerhand dafür, die Bufa-Sitzung in die Hansestadt zu verlegen, damit sich die Beteiligten aus erster Quelle informieren konnten. ZV-Hauptgeschäftsführer Michael von Bock und Polach erläuterte den angereisten haupt- und ehrenamtlichen Vertretern aus den 17 Landesverbänden die Rahmenbedingungen und definierte den Kurs: "Es geht jetzt darum, wie wir dies in den anderen Bundesländern in ähnlicher Form umsetzen können, denn es ist keine Frage der technischen Realisierung, sondern des Marketings."

Welche technischen Geräte für die dezentralen Schulungen in den einzelnen Bundesländern zur Verfügung stehen sollten, wurde ebenso anschaulich dargestellt wie die Möglichkeit einer Verknüpfung mit der Wartungsinitiative des ZVSHK. Letztendlich ist hier das Ziel, dass der SHK-Fachunternehmer in Sachen Gebäudecheck ein kompetenter Ansprechpartner ist.

Ölheizung einbeziehen

Die Marketing-Kampagne "Gas ganz sicher" soll nicht allein dastehen. Vielmehr möchte der ZVSHK ein ganzheitliches Konzept unter dem Oberbegriff "Gebäudecheck" vorantreiben und dabei das Umfeld der Ölheizung ins rechte Licht rücken.

Was die Sicherheitsüberprüfungen in diesem Bereich anbelangt, sind für Tankanlagen oberhalb 10.000 Liter wiederkehrende Prüfungen mit klar definierten Checks vorgegeben. Doch bei geringerer Bevorratung (unterhalb 10.000 Liter Fassungsvermögen) sind in der Regel nach der ordnungsgemäßen Anlagenerrichtung und Inbetriebnahme keine wiederkehrenden Überprüfungen behördlich vorgeschrieben. Dabei wäre es für den Fachhandwerker ein leichtes, neben der jährlichen Brennerwartung zusätzlich noch einen Blick auf die Lagerhaltung und die Sicherheitseinrichtungen zu werfen.

Da im Gegensatz zum Gas bereits vieles durch Sichtkontrolle erledigt werden kann, wäre die Erweiterung eines Wartungsvertrages ohne deutlichen Mehraufwand an Zeit und Gebühr möglich, doch muss dieses Angebot auch dem Anlagenbetreiber unterbreitet werden - eine Sache des Marketings also.

Die Kampagne "Gas ganz sicher" wurde vom Hamburger Fachverband entwickelt und soll jetzt in möglichst vielen Regionen Schule machen.

Aus diesem Grund wird die ÜWG-SHK in Abstimmung mit dem Zentralverband und in Zusammenarbeit mit dem Institut für wirtschaftliche Ölheizung (IWO) noch im Januar 2000 eine entsprechende Initiative starten. Das Motto lautet: "Heizungshandwerk und Mineralölhandel - Die Verbindung von Sicherheit und Service". Zur Zielgruppe gehören zumindest die der Überwachungsgemeinschaft angeschlossenen 3600 Heizungsfachbetriebe und die im Ölhandel tätigen Unternehmen, um sie mit Infomaterial auszustatten, das auf die Anlagenbetreiber zugeschnitten ist. Von der Broschüre mit Denkanstößen für eine (geregelte) Überprüfung bis hin zu vorbereiteten Funkspots sowie Anzeigenvorlagen reicht die Unterstützung, sodass genügend Möglichkeiten gegeben sind, auf die Dienstleistungskompetenz eines Fachunternehmens aufmerksam machen zu können. Nähere Informationen dazu bietet das IWO (Telefax: 040/235113-29) sowie die ÜWG-SHK (Telefax: 02241/9299-510).

Berufsbildung

Der Bundesfachgruppe wurde auch das Ergebnis der Neuordnung der Berufsausbildung zum/zur Installateur/in und Heizungsbauer/in vorgestellt.

Anlässlich der ZVSHK-Mitgliederversammlung am 29./30.9.99 in Münster hatte man einstimmig beschlossen, das neuartige Konzept "Ausbildung nach Maß" des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH) als Grundlage zu nehmen: Demnach wird es für das Installateur- und Heizungsbauerhandwerk gemeinsame Kernqualifikationen geben, die um mindestens drei Wahlpflichtbausteine erweitert werden müssen (insgesamt sechs Wahlpflichtbausteine stehen zur Verfügung). Aufgabe für den Ausschuss Berufsbildung des ZVSHK ist es nun, in den kommenden Monaten die Inhalte für die Bausteine zu erarbeiten, um sie der Mitgliederversammlung zwecks Abstimmung vorzulegen.

Weiterentwickelt werden derzeit auch zwei weitere Fortbildungsmaßnahmen, die für die Bereiche Sanitär und Heizung von Bedeutung sind: Die Weiterbildung zur Elektrofachkraft mit Eintragung nach § 7a HwO sowie die Qualifizierung von SHK-Handwerkern zur Ausstellung des Energiesparpasses gemäß der kommenden Energieeinsparverordnung.

Was darf verschleißen?

Wird eine haustechnische Anlage errichtet, ordnungsgemäß übergeben und in Betrieb genommen, so besteht eine werkvertraglich festgelegte Gewährleistung für ein Gesamt-System, das in aller Regel aus einer Vielzahl technischer Baugruppen und -elemente (Arbeits-, Steuer-, Regelelemente usw.) besteht. Alle Baugruppen und technischen Elemente sind mit Beginn der Betriebsaufnahme der Anlage mehr oder weniger dem Prozess der technischen Abnutzung unterworfen, doch was darf sich abnutzen und wie schnell?

Das Logo der Marketingaktion kann auch als Prüfplakette dienen.

In der Praxis kommt es regelmäßig zu konträren Auffassungen zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer vor allem dann, wenn nicht näher definierte einzelne Teile verschleißen, sodass die technische Verfügbarkeit des Gesamtsystems bereits während der vertraglich vereinbarten Gewährleistungsfrist aussetzt.

Vor dem Hintergrund erhöhter Abnutzungsprozesse in Teilbereichen eines Systems ist es daher unabdingbar, den Kunden von vornherein auf notwendige Werterhaltungsmaßnahmen bzw. auf die Wartungsbedürftigkeit des Systems hinzuweisen.

Der ZVSHK hat in den letzten Jahren immer wieder dafür plädiert, dass die Hersteller für ihre Erzeugnisse klar definieren sollen, welche Teile einem besonderen Verschleiß unterliegen und daher in einem festgelegten Turnus auf ihre Tauglichkeit überprüft werden müssen. Die Resonanz hat leider nicht dazu geführt, dass man mit der Industrie zusammen klare Definitionen aufstellen konnte. Dennoch will der ZVSHK den Erwartungen der Verarbeiter nachkommen und alltagstaugliche Richtlinien herausgeben. In Auszügen wurde der Bufa bereits erläutert, was zu Beginn des Jahres 2000 in einer Broschüre veröffentlicht wird. Die wichtigsten Belange aus rechtlicher und technischer Sicht sind dann übersichtlich zusammengetragen, sodass für Betreiber bzw. Auftraggeber sowie für das Installationsunternehmen klarer als bisher umrissen ist, wo Garantieansprüche greifen.

Der Gebäudecheck des SHK-Handwerks soll auch die Ölheizung und die sichere Brennstofflagerung einschließen. Dazu läuft ab Januar eine Werbekampagne.

Systembindung

Das SHK-Fachhandwerk benötigt Installationsbedingungen, die im rauen Alltag Bestand haben. Was die Hersteller- bzw. Werkstoffsystembindung anbelangt, so herrschen bei einigen Herstellern jedoch deutlich andere Vorstellungen als bei den Fachinstallateuren.

Natürlich erörterte die Bufa in diesem Zusammenhang auch die Vertragskündigung der ZVSHK-Gewährleistungsvereinbarung seitens Mannesmann zum Ende 1999. In der Bufa unterstrich man aber erneut den bisherigen Beschluss, dass innerhalb eines Werkstoffes eine Austauschbarkeit von DIN/DVGW registrierten Rohren und Verbindern für die Trinkwasser- und Gasinstallation gegeben sein muss.

Die zweitägige Bufa-Sitzung wurde unter den Fachkollegen aus allen Bundesländern intensiv genutzt, um aktuelle Themen zu erörtern und Erfahrungen auszutauschen.

Aus Gewährleistungsgründen im Schadensfall kann ein Herstellersystem zwar Vorteile gegenüber einem Werkstoffsystem haben, doch eine Entscheidung, welche Systeme ein Mitgliedsbetrieb anwendet, muss dem Fachunternehmer überlassen bleiben. Der ZVSHK möchte zudem auch erreichen, dass durch eine Richtlinie Pressgeräte in Zukunft kompatibel gemacht werden.

ZVSHK-Termine-Daten-Informationen

(Änderungen vorbehalten)

Datum

Veranstaltung

3./4. Februar 2000

Internationales Fachsymposium · Blechverarbeitung an Dächern und Fassaden · Deutscher Klempnertag, Würzburg

16.-20. Februar 2000

bautec - Internationale Baufachmesse, Berlin

22.-26. Februar 2000

SHK - Regionale Fachausstellung Sanitär-Heizung-Klima, Essen

4. - 11. März 2000

Internationales Fortbildungsseminar für das SHK-Handwerk, Teneriffa

19.-23. März 2000

light + building - Internationale Fachmesse für Gebäudetechnik, Frankfurt/Main

11.-12. April 2000

Gemeinschaftstagung Abwassertechnische Vereinigung/ZVSHK, Dortmund

12.-15. April 2000

IFH - Regionale Fachmesse für Haustechnik, Nürnberg

11./12. Mai 2000

ZVSHK-Mitgliederversammlung, Heidelberg

18./19. Mai 2000

Deutscher Kachelofenbauertag, Hamburg

17. Juni 2000

Offizielle Eröffnung des Europäischen Klempner- und Kupferschmiedemuseums, Karlstadt/Main

22./23. Juni 2000

Erdgasforum, Hotel Elyseé, Hamburg

6./7. Oktober 2000

24. Deutscher Kupferschmiedetag, Mönchengladbach-Rheydt

27. - 31. März 2001

ISH - Internationale Fachmesse Sanitär Heizung Klima, Frankfurt/Main

22. - 25. Mai 2002

World Plumbing Conference, ICC Berlin

ZVSHK Direkt:

Telefon: 02241/9299-0
Telefax: 02241/21351

eMail: Zentralverband-SHK@t-online.de

Internet: http://www.Zentralverband-SHK.de

Die Geschäftsstellen des ZVSHK

ZVSHK
Rathausallee 6
53757 St. Augustin
Telefon: 02241-29056
Telefax: 02241-21351

ZVSHK Geschäftsstelle Potsdam
An der Pirschheide 28
14471 Potsdam
Telefon: 0331-972107
Telefax: 0331-972603


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