IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 23/1999, Seite 25 f.


VERBÄNDE AKTUELL 


Sachsen


Gemeinsame Fachtagung

Facility Management

Innungsbetriebe der Sanitär-Heizung-Klima-Branche in Sachsen nehmen das neue Geschäftsfeld Facility Management als Herausforderung der Zukunft an. Etwa 100 Teilnehmer nahmen an der gemeinsamen Fachtagung der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (FH), Fachbereich Maschinen- und Energietechnik und des Fachverbandes Sanitär-Heizung-Klima Sachsen am 27. Oktober 1999 in der HTWK Leipzig teil.

Die Teilnehmer kamen zum größten Teil aus Innungsbetrieben des Fachverbandes SHK Sachsen, aber auch Hochschulwissenschaftler und regionale Planungsbüros sind an diesem Thema sehr interessiert.

Ziel der Veranstaltung war, Interesse für dieses neue Geschäftsfeld zu wecken und erste praktische Erfahrungen an die Wissenschaft, Planungsbüros und interessierte Handwerksunternehmen weiterzugeben.

Die Technik ist für den ausgebildeten SHK-Innungsbetrieb in der Anwendung einfach zu beherrschen. Während der Veranstaltung wurden verschiedene Systeme wie die Fernwirktechnik und die Meßdatenerfassung z.T. im Online-Anschluß vorgestellt. Während der Veranstaltung fand im Foyer eine kleine technische Fachausstellung durch Hersteller aus dem Bereich der Gebäudeleittechnik statt.

Das Facility Management (FM) - oder auch ganzheitliche Gebäudebewirtschaftung - ist ein Begriff der für ein ganzes Paket von Dienstleistungen steht, die für den Betrieb eines Gebäudes notwendig sind. Das Neue daran ist nicht die Technik, sondern der Dienstleistungsgedanke.

Immer mehr Immobilienbesitzer wollen immer weniger für ihre Gebäude und Liegenschaften aufwenden. Sie verlangen Instandhaltung und Bewirtschaftung des Gebäudes aus einer Hand. Sie versprechen sich Kosten- und Energieeinsparungen sowie Effekte durch Outsourcing. Besonders industrielle, öffentliche und dienstleistende Kunden werden ein "Rundum-Sorglos-Paket" für die Gebäude schätzen.

In Veröffentlichungen geht man von etwa 4% Gesamtkosteneinsparung für ein Gebäude aus.

Wo bleibt das SHK - Handwerk?

Die Dienstleistung rund um die Immobilie ist ein attraktiver Wachstumsmarkt. Das Marktpotential ist nicht neu, es steigt nur rasant an. Experten schätzen die jährliche Steigerungsrate auf 5-8%. Das derzeit ausgeschöpfte Potential soll in Deutschland bei 4 Mrd. DM liegen, bei einem Gesamtpotential von 70 Mrd. DM.

Großanbieter, Energieversorger, Elektriker oder Gebäudereiniger drängen verstärkt auf diesen Markt. Sie versuchen, diesen attraktiven Markt für sich zu gewinnen. Auch das SHK-Handwerk ist grundsätzlich in der Lage, als "Fachbetrieb Haus- und Gebäudetechnik" allein oder in Kooperation Dienstleistungsaufgaben im Facility Management zu übernehmen. Doch z.Z. gehen lukrative Großobjekte zunehmend am SHK-Handwerk vorbei oder drängen SHK-Unternehmer in Subunternehmerpositionen.

Frank Lehmann, Geschäftsführer der ELG Klempner und Heizungstechnik Servicegesellschaft mbH, Leipzig sprach über Facility Management als Vernetzung mittelständischer Handwerksbetriebe.

Dr. Bernd Aris, Geschäftsführer des Fachverbandes Sanitär-Heizung-Klima Sachsen faßte zusammen: Als Fachverband SHK Sachsen sehen wir die Förderung von Handwerkerzusammenschlüssen unter bestimmten Voraussetzungen als eine geeignete Form der Organisation an. Für den Markterfolg gilt: Immer weniger entscheidet die Gewerkezugehörigkeit über die Vergabe eines Auftrages, sondern immer mehr das Angebot von Kompetenz und Leistung aus einer Hand.

Eberhard Rink, Inhaber der gleichnamigen SHK-Firma in Dresden sprach über seine praktischen Erfahrungen im Facility Management. In den Mittelpunkt seiner Ausführungen stellte er den Leitgedanken seiner Firma "Kundenorientierung, Service und Dienstleistung". In konsequenter Durchsetzung dieser Idee organisierte er bereits vor längerer Zeit echten 24-Stunden-Service. In der Servicezentrale der Firma Rink werden Heizungsanlagen und -zentralen aus Dresden und Umgebung rund um die Uhr überwacht.

In seinen Firmenräumen wird auch darüber gewacht, daß die 250 Jahre alte Kamelie im Glashaus des Schlosses Pillnitz im Winter nicht einfriert.

Facility Management gehört i.d.R. nicht zum Kerngeschäft traditioneller SHK-Unternehmen. Die Auslagerung an Dritte oder die Zusammenarbeit mit Dritten in der Region kann deshalb Kostenvorteile bringen.

Es gibt bereits handwerkseigene Kooperationen in Sachsen, die erfolgreich FM anbieten.

Frank Lehmann, Geschäftsführer der ELG KHS GmbH, Leistungsverbund des Leipziger Handwerks, führte aus, daß FM nicht erst nach, sondern vor der Gebäudesanierung oder dem Neubau beginnt.

Der Leistungsverbund ist ein Zusammenschluß von fast 500 Leipziger Handwerksbetrieben in Form von Beteiligungen. In den zurückliegenden zwei Jahren wurden Bauleistungen von über 15 Mio. DM erbracht und ausgezeichnete Referenzen erarbeitet. Gemeinsam mit Tochterfirmen werden Planungsleistungen, FM-Objekte und Contracting-Verträge betreut und als Generalunter- oder -übernehmer Aufträge an das ortsansässige Handwerk vergeben.

Die entsprechenden GU/GÜ-Gewinnspannen bleiben somit beim Handwerk.


Der Fachverband informiert

Innungswahlen

Innung SHK Kamenz

Zur Innungswahl am 24.9.99 in Deutschbaselitz wurde Herr Mager zum Obermeister gewählt. Herr Bathow wurde zu seinem Stellvertreter gewählt.

Innung K&L Bautzen

Der bisherige Obermeister Herr Ritscher wurde wiedergewählt. Zum Stellvertreter wurde Herr Grosser aus Schirgiswalde gewählt.

Innung K&L Leipzig

Am 8.10.1999 wurde in der Vollversammlung der Innung der bisherige OM Wolfgang Parnow in seinem Amt einmütig bestätigt. Herr Bernd Meißner wurde zum stellvertretenden Obermeister gewählt.

Der Vorstand beglückwünscht alle gewählten Ehrenamtsträger zur Wahl und hofft auf eine gute gemeinsame Zusammenarbeit zum Wohle unseres Handwerkes.

Lehrlingsfreisprechung K&L

Am 4.9.1999 fand in Leipzig die Freisprechung der K&L-Lehrlinge statt. Von 44 Lehrlingen aus Sachsen und Mecklenburg/Vorpommern haben 35 die Gesellenprüfung bestanden. Die drei Besten des Jahrganges stellten sich am 25.9.1999 gleich noch im praktischen Leistungsvergleich der Handwerksjugend vor.

Gemeinsame Empfehlung zur Landesbauordnung beim Bau von Kaminen

Die gemeinsame Beratung mit Vertretern der Technischen Innungswarte des Landesinnungsverbandes der Schornsteinfeger fand am 27.9.1999 in der Geschäftsstelle des FV SHK statt. Es wurde eine gemeinsame Empfehlung zur Durchführung der Landesbauordnung beim Bau von Kaminen verabschiedet. Diese Empfehlung ist in der Geschäftsstelle des Fachverbandes und im Faxserver erhältlich.


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