IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 22/1999, Seite 50 ff.



Transporter der Klasse 4 – 7,5 Tonnen

Ein Mehr an Nutzlast und Volumen

Die schweren Transporter der Klasse bis max. 7,5 Tonnen lassen sich oftmals nicht nur als Kasten sondern auch als Fahrgestell mit Koffer ordern. Dann können im Hochraum-Kasten bis max. 17 m3 und im Kofferaufbau durchaus auch 20 m3 Fracht-Volumen drin sein. Foto: Iveco

Für die tägliche Tour reicht das Volumen von 12 Kubikmeter nicht? Heizkessel oder Badausstattung verlangen nach einer Nutzlast von zwei bis drei oder mehr Tonnen? Dann ist ein Transporter gefragt, der für schwere Fracht konzipiert ist. Sieben Fahrzeuge lassen sich hier zu einer Gruppe zusammenfassen.

Eine Ladung Heizkörper fest verzurrt durchs Gelände zu karren, kann eine gewinnbringende Aufgabe sein, federleichtes sperriges Dekomaterial quer durch die Stadt zu liefern, ebenfalls. Oftmals verlangen Handel und Handwerk nach einem Allround-Fahrzeug, bei dem man unter zahlreichen Kompromissen abzuwägen hat. Favorisiert wird mehr und mehr die 3,5-Tonnen-Klasse, die oftmals nicht nur in punkto Fahrkomfort und Wendigkeit Vorteile zu bieten hat. Hinzu kommt noch, daß seit Herbst ’97 für diese Klasse alle LKW-Beschränkungen entfallen sind.

Doch die Dreieinhalber reichen oftmals nicht im Fuhrpark-Mix. Abgesehen vom Bedarf eines 7,5 Tonners oder eines noch größeren Lkw ist oftmals auch ein wendiges Tourenfahrzeug willkommen, das zwischen zwei und vier Tonnen Fracht mitführen kann. Dieser Nachfrage kommt sowohl das Angebot der stärksten Vertreter aus der Transporterklasse entgegen als auch die Einsteigermodelle einiger Lkw-Hersteller – zu entsprechend höheren Preisen.

Die Mercedes-Sprinter der 400er Serie bzw. die sehr nah verwandten Volkswagen LT 46 reichen als Hochraum-Kasten mit doppelbereifter Hinterachse noch in diesen Bereich (Nutzlast max. 2500 kg). Höhere Tonnagen decken dann die neuen leistungsfähigen Transporterkonzepte von Iveco Daily (max. 2,83 t) sowie Renault Mascott ab (max. 2,82 t). Mercedes Vario (max. 5 t Nutzlast) sowie die NPR-Reihe von Isuzu (Fahrgestell max. 3,69 t) schließen den Kreis dieser Fahrzeuggruppe. Nachfolgend Näheres zu den einzelnen Fabrikaten – im zugehörigen Kasten mit Fahrzeugdaten wird zur schnellen Übersicht nur jeweils auf die Variante mit Maximalleistungen eingegangen.

Isuzu NPR 65

Hersteller/Typ

Isuzu NPR 65

Motor

Turbo-Diesel

Leistung kW (PS)

89 (121)

Aufbauvarianten

Koffer

max. Fahrzeuglänge

6610 mm

Fahrzeugbreite

1995 mm

Höhe Fahrerhaus

2200 mm

max. Laderaumlänge

Koffer 5100 mm

max. Laderaumbreite

Koffer 2200

max. Laderaumhöhe

Koffer 2300

max. Volumen

25,8 m3

max. Nutzlast Fahrgst.

3690 kg

max. zul. GG

6000 kg

Anmerkung: Als 7,5-Tonner gibt’s den Isuzu als Typ NQR 70 mit 107 kW/146 PS.

Der deutsche Markt verspricht noch gute Absatzchancen für Transporter oberhalb der 3,5-Tonnen-Klasse. Aus diesem Grund ist auch Isuzu, der weltweit zu den größten Anbietern von Nutzfahrzeugen gehört, hierzulande mit seiner N-Serie präsent und baut dafür seit rund einem Jahr sein Händlernetz kontinuierlich aus. Sowohl das Einsteigermodell als auch die beiden schwergewichtigeren Vertreter (6,0 und 7,5 t) besitzen das gleiche Fahrgestell. Als Aufbauten sind sowohl Pritsche mit Plane und Spriegel als auch Koffer-Modelle verfügbar. Bei einem zul. GG von 6 t kann das Fahrgestell des NPR 65 eine Nutzlast von max. 3690 kg tragen.

Während in der Serie NPR 69 L (3,5 t) auch ein Saugdiesel arbeiten kann, sind Turbo-Motoren zu höherem berufen (6,0 t – bzw. 7,5 t – Klasse). Als ca.-Preis für einen Aufbau mit Koffer sind in der 6-Tonner-Klasse 66.750 DM (plus 16% MwSt.) angegeben.

Iveco Daily C-Reihe

Hersteller/Typ

Iveco Daily C

Motorvarianten

Saug-D / Turbo-D

max. Leistung kW (PS)

92 (125)

Aufbauvarianten

Kasten / Koffer

max. Fahrzeuglänge

Kasten 5997 mm

max. Fahrzeugbreite

1996 mm

 max. Fahrzeughöhe

2955 mm

max. Laderaumlänge

Kasten 3520 mm

max. Laderaumbreite

Kasten 1540

max. Laderaumhöhe

Kasten 2100 mm

max. Volumen

Kasten 17,2 m3

max. Nutzlast

Kasten 2835 kg

max. zul. GG

5200 kg

Anmerkung: Im Frühjahr 2000 wird eine Variante mit 6,5 t zul. GG erwartet.

Die Werbekampagne um den neuen Transporter aus dem Fiat-Konzern war schon im Frühjahr zu sehen, doch erst im August standen die ersten Exemplare tatsächlich beim Händler. Iveco hat sich viel vorgenommen mit seinem neuen Lastenträger, der in der Transporterklasse bis 3,5 t zul. GG startet, weil man vor allem hier den Markt der Zukunft sieht. Man hat sogar das ehrgeizige Ziel bekundet, die europäische Marktführerschaft beim Kastenwagen zu erreichen. Das soll vor allem mit der S-Reihe gelingen, die mit Einzelbereifung, drei Radständen, drei Höhen und vier Längen neue Kunden gewinnen will. Frachträume ergeben sich dadurch von 7,3 bis 17,2 Kubikmeter und Nutzlasten bis 1,5 Tonnen. Kleiner fällt die Daily-Serie L aus, in der die Transporter als 2,8- sowie 3,2-Tonner bei max. 9 Kubikmetern eingestuft sind.

Mit Zwillingsreifen ist die C-Serie zu höheren Lasten berufen. Derzeit reicht das Angebot bis zum 5,2-Tonner (Nutzlast 2700 kg bei Volumen 17,2 m3), ab dem kommenden Frühjahr wird man das Angebot dann noch bis zum 6,5 Tonner steigern.

An Motoren sind Diesel mit 63 kW (85 PS) und 78 kW (106 PS) verfügbar, die jedoch nicht die Abgas-Norm "Euro-3" erreichen. Das wird erst mit der sicher empfehlenswerteren 92 kW-Version mit Common-Rail-Technik (125 PS) erreicht. Dank dieses neuen Motorenkonzeptes soll sich die Geräuschentwicklung gegenüber den Daily-Vorgängern drastisch gemindert haben. Die Bandbreite der Netto-Preise reicht von 31 000 bis 58.000 DM.

Mercedes-Benz Sprinter (Serie 400)

Hersteller/Typ

Mercedes Sprinter 412 D

Motorvarianten

Benziner, T-Diesel

max. Leistung kW (PS)

105 (143) / 90 (122)

Aufbauvarianten

Kasten / Koffer

max. Fahrzeuglänge

Kasten 6535 mm

max. Fahrzeugbreite

Kasten 1933 mm

max. Fahrzeughöhe

Kasten 2570 mm

max. Laderaumlänge

Kasten 4215 mm

max. Laderaumbreite

Kasten 1740 mm

max. Laderaumhöhe

Kasten 1855 mm

max. Volumen

Kasten 13,4 m3

max. Nutzlast

2435 kg

max. zul. GG

4600 kg

Anmerkung: Front und Motorvarianten werden im Frühjahr 2000 modifiziert.

Die Konstrukteure haben bei der Entwicklung des Sprinter vor allem auf die Tonnenklasse 2,8 bis 3,5 abgezielt und dafür die 300er-Serie entwickelt. Doch ein Mehr an Möglichkeiten wurde durch die 400er-Serie geschaffen, die z.B. beim Großraum-Kasten ein zul. GG von 4,6 t erreicht. Neben Kasten und Kombi sind die verschiedensten Aufbauten zu bekommen, gemeinsames Merkmal dieser Reihe ist die zwillingsbereifte Hinterachse.

Die Modelle sind serienmäßig mit ABS und Anti-Schlupf-Regelung für die angetriebenen Hinterräder ausgestattet. Zum Motorenprogramm der hier vorgestellten 400er-Reihe gehören zwei direkteinspritzende 2,9-Liter-Fünfzylinder-Turbodiesel mit elektronischer Einspritzregelung mit 102 PS bzw. 125 PS (Common-Rail-Einspritzung) sowie ein 143-PS-Benziner mit Vierventiltechnik. Zwei Radstände stehen bei diesem Sprinter zur Auswahl (ca.-Preis der 400er-Serie: netto ab 58.000 DM, ohne MwSt.) Für die nächstjährige Modellreihe ist eine Überarbeitung von Front und Fahrerarbeitsplatz vorgesehen.

Mercedes-Benz Vario

Hersteller/Typ

Mercedes Vario 814 D

Motor

Turbo-Diesel

max. Leistung kW (PS)

100 (136)

Aufbauvarianten

Kasten / Koffer

max. Fahrzeuglänge

Kasten 4250 mm

max. Fahrzeugbreite

Kasten 1930 mm

max. Fahrzeughöhe

Kasten 2825 mm

max. Laderaumlänge

Kasten 4050 mm

max. Laderaumbreite

Kasten 1880 mm

max. Laderaumhöhe

1930 mm

max. Volumen

17,4 m3

max. Nutzlast Fahrgst.

4120 kg

max. zul. GG

6600 kg

Anmerkung: Der Vario ist in sehr zahlreichen Varianten lieferbar, eine Auflastung bis 7,5 t ist möglich.

Steht dem Mercedes Vito in der 2,8 t-Klasse die Sprinter-Serie 200 zur Seite, so flankiert das unterste Vario-Modell die Sprinter-400-Serie, auch ein Sprinter-Motor ist bis zum Vario 612 D unter der Haube. Darüber hinaus wechselt man vom 122- auf einen 136 PS-Turbodiesel. Fahrgestell und Aufbauten des Typ 512 D (max. 2225 kg Nutzlast) sind ebenso robust ausgelegt wie beim Vario 814 D mit zul. GG von 6600 kg, das auf Wunsch sogar noch bis zur 7,5er-Klasse aufgelastet werden kann. Zahlreich auch hier die Möglichkeiten, um bei drei verfügbaren Radständen an den passenden Aufbau mit Plane oder Koffer zu kommen. Entsprechend der Typen-Vielfalt ist auch die Preisspanne, die beim Fahrgestell für etwa 67.500 Mark beginnt und bis zum Integralkoffer für ca. 82.000 DM reicht (Preise ohne MwSt.).

Mitsubishi Canter 60

 

Hersteller/Typ

Mitsubishi Canter 60

Motor

Turbo-Diesel

max. Leistung kW (PS)

100 (136)

Aufbauvarianten

Koffer

max. Fahrzeuglänge

6535 mm

Fahrzeugbreite

2040 mm

Höhe Fahrerhaus

2165 mm

max. Laderaumlänge

5500 mm

max. Laderaumbreite

je nach Koffer

max. Laderaumhöhe

je nach Koffer

max. Volumen

ca. 28 m3

max. Nutzlast Fahrgst.

3620 kg

max. zul. GG

6000 kg

Anmerkung: Mit dem Canter 75 reicht das Angebot bis 7,5 t zul. GG.

Der Mitsubishi Canter läuft seit nunmehr 16 Jahren vom Band und wurde in umfangreicher Weise zuletzt 1996 überarbeitet. Der Typ T35 mit 3,5 Tonnen GG ist das Einstiegsmodell, darüber hinaus ergänzt sich die Reihe durch den Canter 60, der Nutzlasten je nach Aufbau von über 3 t verkraften kann. Drei Radstände lassen jede Menge Möglichkeiten für den Aufbau zu, natürlich können da auch Koffer-Aufbauten mit und ohne Hebebühne geordert werden. Eine Auflastung des Fahrgestells auf 6,5 t ist möglich. Die Modellreihe reicht seit einem Jahr über den Typ 60 (6 t zul. GG) hinaus bis zum Canter 75 mit 7,5 t zul. Gesamtgewicht (ca.-Preis für den Typ 60: ab 53.000 DM, ohne MwSt.).

Renault Mascott

Hersteller/Typ

Renault Mascott 130

Motor

Turbo-Diesel

max. Leistung kW (PS)

92 (125)

Aufbauvarianten

Kasten / Koffer

max. Fahrzeuglänge

Kasten 6624 mm

max. Fahrzeugbreite

Kasten 2070 mm

max. Fahrzeughöhe

Kasten 2751 mm

max. Laderaumlänge

Kasten 4121 mm

max. Laderaumbreite

Kasten 1746 mm

max. Laderaumhöhe

Kasten 1950 mm

max. Volumen

14,2 m3

max. Nutzlast

2816 kg

max. zul. GG

Kasten 5500 kg

Anmerkung: Kofferaufbau mit 21 Kubikmeter Volumen im Programm.

Bei Renault ist die Arbeitsverteilung neu geregelt. Für leichte Aufgaben – sprich Nutzlasten bis 1,7 t – muß sich der neue Mascott nicht zwingend zuständig erklären, denn dafür steht das vielseitige Konzept des Renault Master. Vielmehr tritt der jetzt verfügbare Franzose in direkte Konkurrenz zum ebenfalls neuen Iveco Daily – und für beide gilt es, dem in Europa führenden Konzept des Mercedes Sprinter Marktanteile abzuringen.

Wo liegen die Vorteile des Mascott? Sicher nicht in der Nutzlast, die dem Kasten mit Hochdach verbleibt, denn mit gut 900 kg fällt sie deutlich knapper aus als bei der Konkurrenz. Es ist sein robustes Fahrgestell, das auch noch für 6,5 Tonnen GG gut ist und speziell dann, wenn es z.B. um Anhängelasten oder großvolumige Aufbauten geht. So ist es kein Problem einen Koffer mit 20 Kubikmetern Volumen zu tragen. Doch auch die Kasten-Varianten mit wahlweise 12 und 14 Kubikmeter können sich sehen lassen.

Angetrieben wird der Mascott wahlweise von einem 85 PS Saugdiesel, einem 106 PS Turbo oder dem 125 PS starken Turbo mit Common-Rail-Einspritzung, der somit dem Stand moderner Technik entspricht und eine angemessene Leistung für dieses neue Transporterkonzept bereitstellt.

Die Nettopreise liegen je nach Ausführung zwischen 47.000 und 59.500 DM.

Volkswagen LT 46

Hersteller/Typ

Volkswagen LT 46

Motorvarianten

Benziner / T-Diesel

max. Leistung kW (PS)

105 (143) / 96 (131)

Aufbauvarianten

Kasten / Koffer

max. Fahrzeuglänge

Kasten 6535 mm

max. Fahrzeugbreite

Kasten 1933 mm

max. Fahrzeughöhe

Kasten 2570 mm

max. Laderaumlänge

Kasten 4215 mm

max. Laderaumbreite

Kasten 1740 mm

max. Laderaumhöhe

Kasten 1855 mm

max. Volumen

Kasten 13,4 m3

max. Nutzlast

2435 kg

max. zul. GG

4600 kg

Anmerkung: Stark bauähnlich mit Mercedes Sprinter, die Motoren kommen aus eigener Fertigung.

Was die Karosserie des LT anbelangt, unterscheidet sich das VW-Konzept nur im Front- und Heckbereich vom Mercedes Sprinter. Während z.B. Bodengruppe, Frachtraum und Achsen von DaimlerChrysler stammen, kommen dagegen die beiden Turbo-Diesel aus eigener Fertigung. Neu seit dem Frühjahr ist ein Turbo-Diesel mit 2,8 Liter Hubraum (Serie TDI). Seine Leistung liegt bei 96 kW / 131 PS und empfiehlt sich potentiellen Kunden, die beim bauähnlichen Transporterkonzept VW-LT / Mercedes-Sprinter auf eine möglichst starke Diesel-Option setzen. Sie kostet etwa 4300 Mark mehr als z.B. der Netto-Einstiegspreis des LT 46 Kasten, der bei etwa 51.000 Mark liegt.

Was die Frachtraumgestaltung anbelangt, bietet sich nicht nur der Hochraumkasten mit 13,4 Kubikmetern an, denn zahlreiche Koffer-Hersteller komplettieren die Fahrgestelle mit zwillingsbereifter Hinterachse durch spezielle Aufbauten. Ordern kann man diese Komplettfahrzeuge über die VW-Nutzfahrzeugzentren.


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