IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 16/1999, Seite 56 ff.


AUSLANDSMESSEN


SHK Moskau ’99 - Zufriedene Aussteller trotz Wirtschaftskrise

Internationale Fachausstellung Sanitär, Heizung, Klima (SHK) konnte ihren Status als Leitmesse in der GUS bestätigen.

Vom 25. bis 28. 5. 1999 drehte sich in den Hallen des modernsten Messegeländes Rußlands, dem Krasnaja Presna, bereits zum dritten Mal alles um die Themen Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik sowie Schwimmbäder, Bädertechnik und Saunen.

3. SHK in Moskau - Eröffnung durch den ABOK-Präsidenten Yuri Tabountchikov.

Von den auf der SHK Moskau ’99 vertretenen 13 Nationen präsentierten sich Deutschland und Österreich im Rahmen von offiziellen Firmengemeinschaftsbeteiligungen. Die überwiegende Mehrheit der über 160 Aussteller äußerte sich besonders positiv über die Qualität der Fachbesucher und erwartet trotz der wirtschaftlichen Stagnation in Rußland ein aussichtsreiches Nachmessegeschäft, so die Messe Düsseldorf International in ihrem Schlußbericht.

Die 3. SHK in Moskau ist die Fortschreibung einer Erfolgsgeschichte unter den Baumessen in Osteuropa: Von ihrer Geburtsstunde an hat sich die SHK Moskau als Leitmesse und damit zur bedeutendsten und größten Veranstaltung für die Sanitär-, Heizungs- und Klimaindustrie in den GUS-Staaten etablieren können, so verlautet es aus der Geschäftsführung der Messe Düsseldorf International. Kamen 1997 noch 16.000 Fachbesucher, um sich über das Angebot von 111 Ausstellern aus 12 Ländern zu informieren, so waren es im folgenden Jahr bereits 30.255 Fachbesucher sowie 207 Aussteller aus 18 Ländern.

Die Gründe für diesen Erfolg sieht die Messe Düsseldorf International in der Partnerschaft mit der Association of Engineers for Heating, Ventilation, Air-Conditioning, Heat Supply and Building Thermal Physics (ABOK) sowie der European Heating Boilers Association (EBA) begründet. Diese anerkannten russischen und europaweiten Partner unterstützen aktiv die SHK Moskau.

Gut besucht war das zweitägige Symposium, das in den Messehallen parallel zur SHK Moskau ’99 vom russischen Fachverband ABOK organisiert wurde. Die Vorträge, die unter dem Thema "Aktuelle Gebäudeausstattung im Heizungs- und Klimabereich zur Energie- und Ressourcenschonung" von namhaften Vertretern aus Wirtschaft und Politik gehalten wurden, dienten dem Erfahrungs- und Know-how-Austausch europäischer und russischer Fachleute.

Reges Interesse an Fachinformation prägt den Inhalt der Gespräche und die Nachfrage der Besucher.

Rußland ist Zukunftsmarkt

Nach anfänglicher massiver Verunsicherung der westeuropäischen Exportwirtschaft und der potentiellen Investoren in Rußland setzte sich die Erkenntnis durch, daß zwar kurzfristig eine Erholung nicht in Aussicht steht, mittel- bis langfristig Rußland aber einer der attraktivsten Partner westeuropäischer Unternehmen bleiben wird. So jedenfalls faßt André Muller, Präsident der European Heating Boilers Association, EBA und Chef von DeDietrich die Situation in seinem Grußwort anläßlich der zur SHK Moskau ’99 erschienenen Besucherzeitschrift zusammen.

Unabhängig von der kurzfristig eingetretenen Wirtschaftskrise repräsentiert Rußland auf der anderen Seite nach wie vor eine der größten Herausforderungen für die westeuropäische Exportwirtschaft, Direktinvestoren und das heimische Unternehmertum selbst, so Muller weiter. Schon kurz nach der Mitte des Jahres 1998 eingetretenen Wirtschaftskrise Rußlands äußerten sich namhafte Vertreter der Branche Sanitär Heizung Klima zuversichtlich, daß in Rußland eine Erholung eintreten wird. Rußland werden aber insbesondere langfristige Chancen als einer der mit 150 Mio. Einwohnern größten Absatzmärkte der Welt eingeräumt.

Darüber hinaus gilt seit den vergangenen Boom-Jahren, daß der Bauwirtschaft in Rußland wieder eine Schlüsselstellung bei der wirtschaftlichen Entwicklung zukommen wird, so Muller in seinem Geleitwort. Damit verbunden ist eine zunehmend anspruchsvoller werdende private Nachfrage nach komfortabler, sicherer und qualitativ hochwertiger Sanitärtechnik.

Erfahrungsaustausch und Know-how-Transfer beim 3. Europäischen Symposium in den Messehallen zum Thema: "Moderne Gebäudeausstattung im Heizungs- und Klimabereich zur Energie- und Ressourcenschonung".

Kooperationen der Fachleute

Die westeuropäische Heizungsindustrie bietet sich als idealer Partner für die russischen Experten an. Die Zusammenarbeit zwischen Russen und Herstellern aus dem Westen liegt nicht nur im kommerziellen Bereich, sondern auch im Transfer von technologischem Know-how für Gas- und Öltechnologien. Immerhin wurden die westeuropäischen Hersteller in den vergangenen Jahrzehnten, bedingt durch scharfe Anforderungen an den Immissionsschutz und die Wirkungsgrade von Wärmeerzeugern, dazu angehalten, die heute mit Abstand effizienteste, sicherste und komfortabelste Spitzentechnologie im Heizungsbereich zu entwickeln.

Ähnlich wie die europäische Heizungsindustrie sieht auch die Sanitärindustrie nach wie vor in Rußland aussichtsreiche Kooperationsmöglichkeiten. Unabhängig von der temporären Krise hat sich in Rußland längst ein Trend hin zum komfortablen Bad, gefälligem Design, angenehmen Ambiente und technischer Perfektion durchgesetzt.

Die Zusammenarbeit zwischen der europäischen Industrie und russischen Verarbeitern endet damit nicht nur beim reinen Handelsgeschäft mit modernen Produkten, sondern erstreckt sich auch auf die ständige Beratung und Begleitung gemeinsamer Vorhaben.

Über 160 Internationale Aussteller bieten einen Überblick über das Angebot der SHK-Branche.

Verbände-Zusammenarbeit

Über die Grenzen Moskaus hinaus bietet die SHK Moskau die bedeutendste Plattform für den Dialog zwischen Industrie und Installateuren. Ihre Internationalität bietet Gewähr, daß ihre Besucher einen wirklich kompletten Überblick über die neuesten Trends, Technologien und Designs erhalten. Es ist uns, so Muller in seiner Eigenschaft als Präsident der EBA, eine besondere Freude, gemeinsam mit ABOK, der Messe Düsseldorf International und in enger Zusammenarbeit mit dem Strobel-Verlag diese Messe als Träger mitgestalten zu können.

André Muller vertritt in der EBA die wirtschaftlichen und technischen Interessen seiner 10 nationalen Mitgliedsverbände und seiner europaweit agierenden Hersteller von Heizungstechnologie aus Westeuropa gegenüber der europäischen Kommission und anderen Organisationen und Institutionen.

In einer eigens herausgegebenen Besucherzeitschrift erfährt der Messebesucher näheres zu Produktneuheiten der Aussteller und erhält Informationen über das Symposium.

Und so geht es weiter

Bereits jetzt hat ein großer Teil der Aussteller seine Teilnahme an der kommenden SHK Moskau zugesagt, die vom 13. bis 16. März 2000 stattfinden wird. Aus Deutschland wird es dann wieder eine vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie geförderte offizielle Beteiligung geben. Weitere Gemeinschaftsbeteiligungen aus Österreich, Italien und Schweden sind in Planung.

Vom 5. bis 8. 10. 1999 findet in Kiew (Ukraine) die erste SHK Kiew statt.


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