IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 14/15/1999, Seite 19 ff.


VERBÄNDE AKTUELL 


Zentralverband


Kurz und bündig


Fachstudium

Wirtschaftsingenieur für Haustechnik

Der zunehmend komplexer werdende Aufgabenbereich Haustechnik erfordert auch von den Handwerksbetrieben neue Qualifikationen. Der ZVSHK hat deshalb gemeinsam mit der Fachhochschule Köln den Studiengang "Wirtschaft für Ingenieure in mittelständischen Betrieben der Haustechnik" entwickelt, der als Weiterbildungsstudium nach dem Abschluß zum Ingenieur angeboten wird. Es berücksichtigt die besonderen Bedingungen und Probleme mittelständischer Unternehmen und bietet den Teilnehmern die Chance, den Ingenieurberuf ergänzende Kenntnisse in ausgewählten und branchenorientierten Bereichen der Wirtschaftswissenschaften zu erwerben.

Dieses Studium kann ausschließlich zum Wintersemester, also Mitte September begonnen werden und dauert zwei Jahre. Für die Bewerbung ist neben der Fachhochschulreife ein abgeschlossenes Studium der Haustechnik sowie eine mindestens zweijährige einschlägige Berufstätigkeit im Bereich der Haustechnik erforderlich. Die Lehrveranstaltungen finden in der Regel mittwochs und donnerstags von 16.45 bis 20.00 Uhr, freitags von 15.00 bis 20.00 Uhr und samstags von 8.00 bis 13.00 Uhr im Gebäude der Fachhochschule Köln statt. Die Diplomprüfung besteht aus studienbegleitenden Prüfungen in den Fächern Rechnungswesen, Betriebswirtschaftslehre, Volkswirtschaftslehre, Quantitative Planungstechniken, Wirtschaftsrecht und Datenverarbeitung sowie aus Prüfungen am Ende des vierten Semesters in den drei vom Studierenden zu wählenden Schwerpunkten des Hauptstudiums und einer sechswöchigen Diplomarbeit.

Bewerbungsschluß ist der 15. Juli eines Jahres, an diesem Datum müssen die Unterlagen in Köln vorliegen. Informationen und die Bewerbungsunterlagen für einen Studienbeginn im kommenden Jahr können ab Mai des Jahres 2000 im Sachgebiet "Studentische Angelegenheiten", Claudiusstraße 1, 50678 Köln, angefordert werden.

Solarkampagne I

5000 Betriebe machen mit

Der Aufruf des ZVSHK an Fachbetriebe der SHK-Organisation, sich als Partnerbetriebe an der Solarkampagne 2000 zu beteiligen, findet große Resonanz: Bereits im Juni hatten sich fast 5000 Handwerksunternehmen als "Solar-Fachbetriebe" in die Kontakt- und Informationsliste eintragen lassen.

Solarkampagne II

Solar — na klar! Auf der SolarEnergy ’99

Die bundesweite Kampagne "Solar — na klar!" war vom 1. bis 3. Juli mit einem eigenen Stand auf der Fachmesse "SolarEnergy ’99" in Berlin vertreten. Die Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie, wie der ZVSHK ebenfalls Mitglied im Trägerkreis der Kampagne, bot auf der Messe Schnupperkurse in "Solarthermie" für Handwerker und Planer an. ZVSHK-Präsident Heinz-Dieter Heidemann zu den Zielen der Kampagne: "Um der hohen Nachfrage nach Solarwärme gerecht zu werden, sind qualifizierte Handwerker gefragter denn je. Handwerksbetriebe, die jetzt in den wachsenden Solarwärmemarkt einsteigen, verschaffen sich Wettbewerbsvorteile, binden bestehende Kunden und gewinnen neue hinzu".

Betriebe, die sich an "Solar — na klar!" beteiligen, werden im Rahmen der Kampagne als Solar-Fachbetriebe empfohlen und erhalten darüber hinaus Fachinformationen und Werbematerial. Außerdem vermittelt "Solar — na klar!" Schulungen zur Solar-Wärmetechnik. Genaue Informationen enthält die Solarbroschüre Handwerk, die unter der Telefonnummer 040/ 4907 1490 angefordert werden kann.

Jubiläum

90 Jahre Heinrich-Meidinger-Schule

Am 17. Mai 1909 wurde in Karlsruhe die "Süddeutsche Blechner- und Installateur-Fachschule" gegründet, in der die heutige Heinrich-Meidinger-Schule ihren Ursprung sieht. Heute, nach 90 Jahren, präsentiert sie sich als Ausbildungseinrichtung mit der Berufsschule und dem dreijährigen Berufskolleg sowie als Weiterbildungseinrichtung mit den Fachrichtungen Technikerfachschule (Bundesfachschule für Sanitär- und Heizungstechnik) Meisterschulen für Klempner, Installateure und Heizungsbauer sowie Akademie für handwerkliche Berufe, die eine Meisterausbildung enthält und zum Technischen Fachwirt führt.

Allein an den Fachschulen haben rund 6500 Absolventen ihre Technikerprüfung und etwa 2000 Meisterschul-Teilnehmer ihre Meisterprüfung bestanden. Der ZVSHK ist ideeller Mitträger dieser Berufsbildungseinrichtung, die als SHK-Bundesfachschule einen über die Grenzen Deutschlands hinausreichenden Ruf genießt.

Berufsförderung

Gäste spenden für den Nachwuchs

Keine Geburtstagsgeschenke, dafür lieber Spenden für die Aus- und Weiterbildung des SHK-Nachwuchses, so lautete die Bitte des ZVSHK an die Gäste des Zentralverbandes bei dessen 50jährigem Jubiläum. Mit 100.000 Mark Einlage hatte der ZVSHK bereits den Grundstein gelegt und die Gäste legten nochmals weitere 108.514,36 Mark drauf. Fast die Hälfte davon — 50.000 Mark — stiftete die Firma Cordes und Graefe, gefolgt von Buderus mit 10.000 Mark. Der gesamte Topf, immerhin nun über 200.000 Mark, dient dazu, den Mitgliedsbetrieben der SHK-Organisation Programme zur Qualifizierung ihrer Mitarbeiter anzubieten. Die Pfennige im Spendentopf stammen übrigens nicht aus einer restlos geleerten Geldbörse, sie ergeben sich vielmehr aus dem Umrechnungskurs für die 10.000 Schilling, die die Österreichische Wirtschaftskammer dem Berufsförderungswerk stiftete.

Nachruf

Hugo Menz verstorben

Hugo Menz, langjähriger stellvertretender Landesinnungsmeister und Vorstandsmitglied des Fachverbandes Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik Hessen, ist am 10. Juni 1999 im Alter von 75 Jahren verstorben.

Seit 1962 für den Fachverband ehrenamtlich tätig, erwarb sich Hugo Menz weiterhin außerordentliche Verdienste als stellvertretender Obermeister, Vorstandsmitglied und Rechnungsführer sowie als Vorsitzender der Meisterprüfungskommission in der Innung SHK für den Stadt- und Landkreis Darmstadt. Diese wurden mit der silbernen und goldenen Ehrennadel des Fachverbandes, der goldenen Ehrennadel des ZVSHK, dem Ehrenbrief des Landes Hessen sowie dem Bundesverdienstkreuz am Bande gewürdigt. Der Fachverband SHK Hessen ist Hugo Menz zu großem Dank verpflichtet und wird ihm über den Tod hinaus ein ehrendes Andenken bewahren.


Fachtagung "Werkstoffe der Trinkwasserinstallation"

Das Lebensmittel Wasser erlaubt keine Kompromisse

SHK-Fachbetriebe, die sich mit der Installation von Trinkwasseranlagen beschäftigen, müssen trotz fachgerecht ausgeführter Arbeit langfristig oft Schäden an ihrem Gewerk registrieren. Welche Ursachen diese haben und wie sie vermieden werden können, um diese Fragen ging es Ende Mai bei einer Fachtagung in der Kölner Innungsfachschule.

Gemeinsame Veranstalter waren der ZVSHK, St. Augustin und der SHK-Landesfachverband NRW. Und daß dieses Problem den Betrieben auf den Nägeln brennt, das bewies bereits das große Interesse der Fachhandwerker: Über 150 hatten sich angemeldet, nur 100 Plätze bot der Tagungsraum. Ein erstes Ergebnis stand also bereits im Vorfeld fest, es wird mindestens ein weiteres Seminar zu diesen Themen stattfinden.

Ei oder Henne — Henne oder Ei

Zwei Faktoren sind es, die bei ungünstiger Konstellation auch bei einwandfreiem Installationsmaterial zu Korrosionsschäden führen können: Der erste Faktor ist das Wasser selbst, denn Wasser ist nicht gleich Wasser. Obwohl die künftige EG-Trinkwasserrichtlinie die schärfste verbindliche Trinkwasserrichtlinie weltweit ist, gibt es auch in Zukunft regional große Unterschiede. Grund dafür ist die Struktur des Bodens, den das Wasser auf dem Weg in die Brunnen durchdringt: Spuren der im Boden enthaltenen mineralischen Substanzen sind deshalb auch immer im Trinkwasser enthalten. Und die dabei entstehende Mischung von Spurenelementen beeinflußt auch die korrodierenden Eigenschaften des Wassers.

Norbert Kröschel, Technischer Geschäftsführer im SHK-Fachverband NRW begrüßte die Teilnehmer der Tagung.

Der zweite Faktor sind die Werkstoffe der Trinkwasserinstallation selbst, insbesondere die metallischen. Das Problem: Sie entwickeln in Abhängigkeit von der chemischen Beschaffenheit des Wassers und ihren spezifischen Eigenschaften, insbesondere bei Verwendung unterschiedlicher Materialien in einem System, ein "Eigenleben", das oft schwer vorhersehbar ist. Die Frage, ob es nun das Wasser oder aber die Werkstoffe selbst sind die Mängel verursachen, gleicht der Frage, was zuerst da war: Das Ei oder die Henne.

Systembindung als Garantie?

Als Antwort bieten die namhaften Hersteller von Installationsmaterial komplette Werkstoffsysteme an, die vom Rohr bis hin zum Werkzeug alles beinhalten. Beworben werden diese auch mit der Aussage, daß hier nicht nur die technischen Vorgaben, Normen und Zulassungskennzeichnungen beispielsweise, allen Anforderungen entsprechen, sondern daß auch die Metallchemie selbst aufeinander abgestimmt ist. Von Nachteil ist allerdings, daß systemgebundene Materialien in der Regel mehr Geld kosten. Als Ausgleich wird dem Kunden ein Höchstmaß an Garantie zugesagt.

Bis auf den letzten Platz war der Saal in der Innungsfachschule Köln besetzt.

So weit die Theorie. Tatsächlich stammt aber auch bei den Anbietern von Systemen nicht unbedingt alles aus der eigenen Produktion, nicht selten werden Komponenten oder Rohmaterialien hinzugekauft. In den zwischen dem ZVSHK und Herstellern abgeschlossenen Gewährleistungsvereinbarungen ist deshalb von einer Systembindung keine Rede, alle Rohre und Fittings, die den Normen entsprechen und entsprechende DVGW-Prüfzeichen tragen, sollten deshalb auch in Kombination mit entsprechenden Materialien anderer Hersteller verwendet werden dürfen und die Ausführung entspricht ausdrücklich den anerkannten Regeln der Technik.

Keine Freibriefe

Dies ist jedoch kein Freibrief für Fachunternehmen. Zwar haben zwei vom ZVSHK in Auftrag gegebene Untersuchungen bestätigt, daß eine Austauschbarkeit zwischen Produkten verschiedener Hersteller keinen Mangel verursacht — und auch nicht verursachen darf — das entbindet den Handwerker aber nicht von der Beachtung entscheidender Grundlagen. Dringend zu empfehlen ist den Fachunternehmen etwa, sich regelmäßig über die spezifische Beschaffenheit des Wassers zu informieren, für das sie Trinkwasserinstallationen erstellen und das entsprechende Material zu verwenden. Eine Neuentwicklung hierfür ist etwa ein innenverzinntes Kupferrohr, mit dem die bei ungeschütztem Kupferrohr mögliche Anreicherung des Wassers mit Kupferionen verhindert wird.

Engagierte Diskussionen entstanden zwischen den Referenten und den teilnehmenden Fachhandwerkern.

Rotguß oder Messing?

Ein wahrer Dauerbrenner ist auch der Streit um Hahnverlängerungen. Zwei unterschiedliche Systeme und Metalle sind hier auf dem Markt: Rotguß und Messing als Material sowie konische oder zylindrische Gewinde. Als Problem hat sich hier eine mögliche Spannungsrißkorrosion herausgestellt, die speziell bei Werkstücken auftreten kann, die nach dem Schneiden des Gewindes nicht entsprechend thermisch entspannt wurden. Der ZVSHK hat sich deshalb bereits im vergangenen Jahr aus rein technischen Gründen für Verlängerungen ausgesprochen, die sowohl für die Gas- als auch für die Wasserinstallation eingesetzt werden können. Dies entspricht auch der DIN 1988 "Trinkwasserinstallationen" und der DVGW-TRGI "Gasinstallation", die Gewindeverbindungen nach DIN 2999 mit konischem Außengewinde und zylindrischem Innengewinde verlangen. Diese Voraussetzung erfüllt derzeit nur der Werkstoff Rotguß. Eine weitere Bedingung ist außerdem, daß die Teile nach der Bearbeitung thermisch entspannt werden, um die Gefahr von Spannungsrißkorrosion zu vermeiden.

Die damals entscheidenden Argumente haben auch heute noch Bestand. Maßgebliches Kriterium sei ausschließlich die technische Qualität und Eignung dieser Produkte. Ob diese aus Messing oder aus Rotguß sind, spielt für die Position des ZVSHK keine Rolle. SRa


Mitgliederversammlung der ÜWG in Filderstadt

Eine starke Gemeinschaft macht für die Zukunft mobil

In Filderstadt in Baden-Württemberg fand am 22. Juni die Mitgliederversammlung 1999 der Überwachungsgemeinschaft Technische Anlagen der SHK-Handwerke — ÜWG — statt. Auf der Tagesordnung standen, neben dem Rechenschaftsbericht der Geschäftsführung, Fachbeiträge über Themen rund um Heizöl und Grundstücksentwässerung.

Eine erfolgreiche Bilanz zog zunächst Peter Hecker, Vorsitzender der ÜWG, in seiner Begrüßung. So stieg die Anzahl der Mitglieder allein in Baden-Württemberg auf über 900, damit ist dieser Landesverband der stärkste innerhalb der ÜWG. Bundesweit sind rund 3600 Fachbetriebe Mitglied der Überwachungsgemeinschaft. Sorgen macht jedoch die schwache konjunkturelle Situation: Betriebsschließungen oder sogar Konkurse sind auch bei qualifizierten Fachbetrieben zu verzeichnen. "Auch bei einem verbesserten Leistungsangebot und einer Reihe zusätzlicher Aufgaben", so Hecker, "werden deshalb die Beiträge im kommenden Geschäftsjahr nicht angehoben."

Eine Fülle von Aufgaben

Eine erste Herausforderung sieht die ÜWG darin, interessierte Unternehmen bei der Erlangung der Fachbetriebsqualifikation im Bereich Bau, Wartung und Reparatur von Heizölverbrauchsanlagen zu unterstützen. Fachschulungen sowie die Erstellung von Merkblättern und Informationsmaterial werden deshalb intensiviert. Ein weiterer zukunftsträchtiger Arbeitsbereich sind die sich zunehmend durchsetzenden Bestimmungen auf dem Gebiet der Errichtung, Prüfung und Wartung von Grundstücksentwässerungsanlagen, die sich an dem sogenannten Hamburger Modell orientieren und die für viele andere Kommunen und Gebietskörperschaften Maßstab für eigene Vorschriften sind.

Vorstand und Geschäftsführung der ÜWG bei der Mitgliederversammlung 1999 in Filderstadt.

Ausgesprochen erfolgreich startete, so Hecker, auch die gemeinsame Marketingaktion mit dem Hamburger Institut für wirtschaftliche Ölheizung, IWO. Fachliche Informationen und werbliche Unterstützung der Fachbetriebe gingen hier einher mit einer pfiffigen Anzeigenkampagne für Hauseigentümer, die entweder eine komplette neue Heizung benötigen oder aber ihre alte Heizanlage modernisieren wollen. "Der Markt ist in Bewegung", betonte Peter Hecker, "nutzen wir unsere Chancen und profilieren wir uns als erste Adresse, wenn es um praktischen Umweltschutz geht!"

Erfolgreiche Bilanz

Eine makellose Bilanz des vergangenen Geschäftsjahres, trotz schwieriger konjunktureller Rahmenbedingungen, konnte ÜWG-Geschäftsführer Dirk Arne Kuhrt den Anwesenden vorlegen: Ein ausgeglichener Haushalt bei stabilem Mitgliederstand sowie eine Fülle von Aktivitäten in den Bereichen Fachbetriebsschulung, Zertifizierung und Erstellung oder Überarbeitung von Fachinformationen und Merkblättern für die Mitglieder, wurden mit Befriedigung zur Kenntnis genommen.

Zum zweiten Schwerpunkt — neben dem Bereich Heizölverbraucheranlagen — entwickelte sich das Geschäftsfeld Grundstücksentwässerung. So konnte sich die ÜWG in Hamburg als Nummer 1 der zugelassenen Zertifizierer von Fachbetrieben nach dem Hamburgischen Abwassergesetz positionieren. "Es war die richtige Entscheidung", so Kuhrt, "sich nicht auf die Rolle des Bremsers zu beschränken. Wir sind in die Lokomotive gestiegen und bestimmen nun das Tempo, mit dem der Zug fährt. Damit hat die ÜWG den SHK-Fachbetrieben, die in diesem Marktfeld aktiv werden wollen, eine hervorragende Ausgangsposition geschaffen."

Auf heftige Kritik stieß das Engagement einzelner Heizölhändler auf traditionellen Arbeitsgebieten des SHK-Handwerks.

Gleichzeitig mit den fachlichen Aktivitäten erfolgte eine umfassende Öffentlichkeitsarbeit. So präsentierte sich die ÜWG auf Fachmessen wie der ISH mit einem eigenen Stand. Beiträge in der SHK-Fachpresse, die gemeinsam mit dem IWO durchgeführte Anzeigenkampagne sowie Verbraucherinformationen zu den Themen Heizöl und Grundstücksentwässerungsanlagen trugen dazu bei, den SHK-Fachbetrieben, und hier besonders den Mitgliedsunternehmen der ÜWG, die unstreitige Kompetenz auf ihren Arbeitsfeldern zu bestätigen.

Ein informatives Fachprogramm

Traditionell gehören zu den Mitgliederversammlungen der ÜWG auch Fachbeiträge über aktuelle Themen. Der erste in Filderstadt betraf die vom IWO unterstützte Kooperation zwischen Heizölhandel und Heizungshandwerk. Neben ausgesprochen erfolgreichen Beispielen für gemeinsame Aktivitäten in der Werbung und der Kundenbetreuung wurde allerdings auch über weniger erfreuliche Erfahrungen berichtet. So versuchen einige Heizölhändler, vor allem größere, sich mit eigenen Serviceleistungen, bis hin zum Verkauf und der Montage von Heizungsanlagen, auf dem Markt zu positionieren. Ein Patentrezept dagegen zu finden, dürfte schwer sein. Als Alternative bietet sich nur die Partnerschaft zwischen Handwerkern und kleineren Heizölhändlern an, deren Existenz ebenfalls von regional übermächtigen Unternehmen bedroht ist.

Über das Thema Prüfung und Wartung von HEL-Anlagen referierte anschließend Dietmar Zahn vom Fachverband Baden-Württemberg. Hier hatte die Verordnung für wassergefährdende Stoffe vom April 1994 für eine verstärkte Sensibilisierung gesorgt und eine Reihe von Schwachstellen aufgezeigt: Verschärfte Anforderungen an Auffangwannen, Abstände zu Decken und Wänden, Füllstands- und Leckanzeiger sowie Grenzwertgeber waren ein Ergebnis. Die Konsequenzen für die Eigentümer mangelhafter Anlagen können dramatisch sein, kommt es bei einer mangelhaften Anlage zu einem Schaden, so kann sich die Versicherung weigern, diesen zu regulieren.

Einen Ausflug in die Unterwelt demonstrierte Hans Haas, Kassel, den ÜWG-Mitgliedern per Videofilm.

Ein stumpfes Schwert ist allerdings die bestehende hoheitliche Überprüfungspflicht, in Baden-Württemberg beispielsweise durch einen Fachbetrieb, denn festgestellte Mängel sind nicht mit Sanktionen belegt. Der Großteil der häuslichen HEL-Lageranlagen ist nicht wiederkehrend prüfpflichtig. Hier besteht die Chance für Fachbetriebe, Wartungsverträge für Ölbrenner und Kessel um das Brennstofflager, bestehend aus Tank, ölführender Rohrleitung, Armaturen und Sicherheitsausrüstung, zu erweitern. Ob sich in den einschlägigen Rechtsvorschriften zukünftig der Abschluß von Wartungsverträgen mit Fachbetrieben als Alternative zur wiederkehrenden Sachverständigenprüfung durchsetzt, bleibt abzuwarten. Für eine solche Regelung sind jedenfalls erste positive Fakten mit der Umsetzung der VaWS in Hamburg geschaffen worden.

Das Hamburger Modell

Die bisherigen Erfahrungen mit dem Hamburger Abwassergesetz waren das Thema von Fritz Schellhorn, der als Experte für Grundstücksentwässerung in den Vorstand der ÜWG kooptiert wurde. "Auch die Hamburger Kollegen waren zunächst keineswegs von der Forderung nach einer zusätzlichen Zertifizierung begeistert", gab Schellhorn zu. "Die Entwicklung hat das Engagement der ÜWG allerdings bestätigt: Bereits heute haben sich von den rund 600 Hamburger Fachbetrieben etwa 180 zertifizieren lassen, mit steigender Tendenz. Nach der anfänglichen Skepsis sind die Kollegen heute davon überzeugt, daß es sich auch wirtschaftlich lohnt, sich zertifizieren zu lassen und mit dieser dokumentierten Qualifikation auf dem Markt aufzutreten."

Um die fachlichen Fragen der damit verbundenen Herausforderung drehte sich schließlich der letzte Beitrag um Dichtheitsprüfung und optische Kanalinspektion, die einer eventuellen Sanierung vorausgehen. Welche technische Ausrüstung dafür erforderlich ist, beschreibt das Merkblatt M 143 der ATV, in dem auch die fachliche Qualifikation des Personals angegeben ist. Dieses Merkblatt ist auch im Gewässerschutz-Handbuch Teil II der ÜWG "Grundstücksentwässerung" enthalten. Ein definiertes Berufsbild geht allerdings nicht daraus hervor, so daß diese Lücke von den Betrieben selbst gefüllt werden muß. Der ausgebildete SHK-Handwerker dürfte, mit entsprechender Ausbildung am Gerät, ausgezeichnete Voraussetzungen dafür mitbringen. Den Abschluß bildete schließlich ein Ausflug per Videofilm in die "Unterwelt", der eindrucksvoll die Sichtprüfung von Entwässerungsanlagen mit moderner Technik aufzeigte.


ZVSHK-Termine-Daten-Informationen
(Änderungen vorbehalten)

Datum

Veranstaltung

29./30. September 1999

ZVSHK-Mitgliederversammlung, Münster

3./4. Februar 2000

Internationales Fachsymposium "Blechverarbeitung an Dächern und Fassaden", Würzburg, Architekturpreis 2000 "Metalldächer und Fassaden"

4. bis 11. März 2000

9. Internationales Fortbildungsseminar für das SHK-Handwerk, Teneriffa

19./23. März 2000

light & building — Internationale Fachmesse Licht und Elektrotechnik, Klimatechnik und Gebäudeautomation, Frankfurt

11./12. Mai 2000

ZVSHK-Mitgliederversammlung, Heidelberg

18./19. Mai 2000

Deutscher Kachelofenbauertag

22./23. Juni 2000

12. Erdgasforum, Hamburg

27./31. März 2001

ISH 2001, Internationale Fachmesse Sanitär Heizung Klima

ZVSHK Direkt

Achtung, neu! Telefon: 02241/9299-0
Telefax: 02241/21351

eMail: Zentralverband-SHK@t-online.de

Internet: http://www.Zentralverband-SHK.de


[Zurück]   [Übersicht]   [www.ikz.de]