IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 13/1999, Seite 3


EDITORIAL


Expertenrunde: IKZ-HAUSTECHNIK – ZVSHK

Der SHK-Fachhandwerker als Hauptunternehmer Gebäudetechnik

Günther Klauke
Redaktion IKZ-HAUSTECHNIK

Auf Einladung des Zentralverbandes Sanitär Heizung Klima (ZVSHK) und der Redaktion der IKZ-HAUSTECHNIK trafen sich am 3. Mai dieses Jahres in der Verbandszentrale 18 Experten zu dem Thema "Der SHK-Fachhandwerker als Hauptunternehmer Gebäudetechnik".

Ein aus aktuellem Anlaß bewußt gewählter provokanter Titel für diese Gesprächsrunde, greifen doch bei der Vergabe von Bauvorhaben immer öfter Generalunternehmer (GU) zu.

Für Architekten, Planer und Handwerker eine schwierige Situation, die nicht nur finanzielle Nachteile mit sich bringen kann, sondern auch aus technischer Sicht äußerst bedenklich erscheint. Immerhin haben sich die technischen Komponenten in Gebäuden in den letzten zwei Jahrzehnten vehement weiterentwickelt. Ob Heizung oder Sanitär, Klima oder Regelung, Elektro oder Sicherheit: Vergleiche mit der technischen Gebäudeausrüstung der 70er Jahre sind kaum mehr möglich. Verantwortlich dafür sind einerseits die Politiker, die kontinuierlich die umweltrelevanten Vorschriften verschärften und andererseits die rasanten Fortschritte in der Computertechnologie. Vergleichbar etwa mit der Entwicklung im Kfz-Bereich, wo ebenfalls in den letzten 20 Jahren riesige Entwicklungsschritte stattfanden und jedermann weiß, daß nur noch hochspezialisierte Unternehmen mit qualifizierten Mitarbeitern den Anforderungen gerecht werden können.

Industrie, Architekten, Planer und SHK-Handwerk haben sich auch in der technischen Gebäudeausrüstung den mit diesen Begleitumständen einhergehenden Problemen gestellt und tragfähige Lösungen entwickelt. Allein aus diesen Gründen läßt sich Tiefbau, Hochbau und technische Gebäudeausrüstung nicht in einen Topf werfen.

Und wie sehen das die Kunden? Immer wieder wird die Einsparung von Kosten als positiver Effekt bei der Vergabe an Generalunternehmer in die Waagschaale geworfen. Zweifellos ein wichtiger Aspekt, doch darf die technische Gebäudeausrüstung qualitativ nicht leiden.

Erstaunliche Ergebnisse lieferte die Gesprächsrunde in St. Augustin (ausführlicher Bericht ab Seite 12). Ob Wissenschaft oder Industrie, Architekten oder Kunden, Planer oder SHK-Fachhandwerker: Alle Experten sprachen sich für eine solche GU-Tätigkeit im Bereich der Anlagen- und Gebäudetechnik aus.

Zweifellos verfügen die SHK-Unternehmen bereits heute über die fachliche Kompetenz, die Position eines "Hauptunternehmer Gebäudetechnik" zu besetzen. Zweifellos bedarf es aber in vielen Fällen auch noch einer gehörigen Portion Innovation, um die mit dieser Funktion einhergehenden Probleme bewältigen zu können. Nicht alle SHK-Unternehmen werden das schaffen – manche auch nicht wollen. Aber wer mag, der sollte aktiv werden, will man sich nicht "die Butter vom Brot" nehmen lassen.


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