IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 12/1999, Seite 66


REPORT


Weltlichtschau wechselt

Licht aus in Hannover

Langanhaltende Verhandlungen in bezug auf diverse Technik-Messen in Hannover und Frankfurt haben mit der neugeplanten "light + building" eine Perspektive geschaffen, mit dem offensichtlich alle Beteiligten zufrieden sein können. Dabei mußten zum Teil jahrzehntelange Traditionen aufgegeben werden.

Das Termin- und Standortgerangel setzte die Expo 2000 in Hannover in Gang. Zunächst zur Disposition stand die Weltlichtschau, eine feste Institution auf der Hannovermesse Industrie, die sogar soweit ging, daß sich zahlreiche Leuchtenhersteller die hochaufragende Messehalle 10 in Eigenregie errichteten.

Noch im vergangenen Jahr summierte sich die Ausstellerzahl im Bereich Licht auf 900, was einer Belegung von 50.000 Quadratmetern entsprach. Durch die Umbauten zur Expo mußte die Ausstellerzahl für die drei Licht-Hallen in diesem April aber bereits auf 700 reduziert werden. Im Jahr 2000 würden die verbleibenden Stellflächen für die Licht-Branche dann sicher nicht mehr reichen - wohl aber für die etwa 300 Unternehmen aus dem Bereich Fabrikautomation, die auch dieses Jahr wieder bei der Buchung nicht zum Zuge kommen konnten.

Somit begann die Neuorientierung der Hannovermesse, weg von der ehemaligen Universalschau, dem Export-Schaufenster der deutschen und ausländischen Wirtschaft, hin zum Spezialanbieter mit allen Arten von Automationstechnik einschließlich Antriebstechnik mittels Mechanik, Hydraulik, Pneumatik und Elektronik.

Kooperation auf breiter Ebene

Auch wenn für den Licht-Bereich kein Platz mehr ist, aufgeben werden die Hannoveraner den Kontakt zur Weltlichtschau dennoch nicht gänzlich. Wie bereits in IKZ-HAUSTECHNIK 7/99, Seite 52, berichtet, wird die Licht-Branche nach Frankfurt wechseln. Dazu wurde noch auf der Hannovermesse von beiden Messegesellschaften erklärt, daß im Zuge der Neugruppierung ein Know-how-Transfer in Sachen Licht stattfinden werde - ein Miteinander unter Wettbewerbern, das sicher nicht selbstverständlich ist. Man will sogar für Messebesucher, die an den parallel stattfindenden Messetagen (19. - 23. März 2000) sowohl zur Hannovermesse als auch zur neugeschaffenen Gebäudetechnikmesse light + building möchten, ein Einheitsticket anbieten.

"In Frankfurt wächst im nächsten Frühjahr das zusammen, was zusammen gehört", äußerte sich ein Manager aus der Lichtbranche, der erwartungsvoll in die Zukunft blickt, auch wenn der Umzug zunächst einmal Neuorientierung bedeute.

Schaut man sich jetzt die geplante Gruppierung rund um Licht, Schaltertechnik, Elektroinstallation, Gebäudeleittechnik und - last but not least - der Klimatechnik an, kann sich das geplante Rund-um-Paket in den Frankfurter Hallen sehen lassen: Messegesellschaften, Industrie- und Handwerksverbände, darunter ZVSHK und ZVEH, suchen demonstrativ den Schulterschluß, um für die zunehmend wichtiger werdende Gebäudetechnik einen kompetenten Marktplatz zu schaffen. Eine Konzeption, die neugierig macht.


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