IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 11/1999, Seite 35 f.


Nordrhein-Westfalen 


Nordrhein-Westfalen


Heidemann wird 65

Handwerksrepräsentant Ing. Heinz-Dieter Heidemann wird am 7. Juni 1999 sein 64igstes Lebensjahr vollenden. Als Vertreter des nordrhein-westfälischen Handwerks rückte Heidemann an die Spitze des Zentralverbands Sanitär Heizung Klima auf. Seit 1990 ist er als Präsident des ZVSHK ehrenamtlich in der Berufsorganisation tätig. Erhebliches persönliches Engagement und seine Sachkenntnis im SHK-Handwerk führten zu großer Anerkennung auch außerhalb der Fachorganisation.

Ing. Heinz-Dieter Heidemann wurde am 7. Juni 1934 in Dortmund geboren. Nach dem Schulbesuch erlernte er das Zentralheizungs- und Lüftungsbauerhandwerk. Die Berufsausbildung schloß er mit der Gesellenprüfung 1952 erfolgreich ab. Nach dem Abschluß seines Studiums an der Bundesfachschule für Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik in Karlsruhe, im Jahre 1957, ging Heidemann als Ingenieur zu Krupp, in die Abteilung Energieanlagen, nach Essen; hier war er im Bereich des Rohrleitungsbaus tätig. Im Team der Konstruktionsabteilung plante er Industrieanlagen für den Einsatz in Indien.

Ing. Heinz-Dieter Heidemann.

Am 1. April 1965 vollzog sich der vorbereitete Wechsel in der Fa. Schlitzer & Heidemann, durch das Ausscheiden des Geschäftsführers und Mitinhabers Hermann Schlitzer. An seine Stelle trat Heinz-Dieter Heidemann, der zusammen den Betrieb mit seinem Vater, Paul Heidemann, weiterführte. Seit dem Tode des Vaters im Jahre 1970 führte der gebürtige Dortmunder den Betrieb.

Ehrenamtliche Tätigkeit

Beim Bau des innungseigenen Schulungszentrums für überbetriebliche Lehrlingsunterweisung in Dortmund, sowie beim Auf- und Ausbau der 1. Gewerbeförderungsstelle der Handwerkskammer Dortmund und dem Haus der Handwerksförderung Dortmund stellte sich Heidemann ehrenamtlich zur Verfügung. In den Jahren von 1959 bis 1971 war Heidemann für die Lehrlingsausbildung sowie für die Umschulungsmaßnahmen im Zentralheizungs- und Lüftungsbau im Innungsbereich Dortmund und Lünen zuständig.

1965 wurde der Jubilar in den Innungsvorstand berufen und 1966 zum stellvertretenden Obermeister der Innung Dortmund/Lünen gewählt. Die Mitgliederversammlung des Fachverbandes Sanitär Heizung Klima NRW wählte ihn auf ihrer Mitgliederversammlung 1975 in den Vorstand des Fachverbandes. 1977 wurde er Obermeister der Innung für Sanitär- und Heizungstechnik Dortmund und Lünen.

Bereits seit 1978 war Heidemann im Vorstand der Kreishandwerkerschaft Dortmund und Lünen aktiv.

Der Landesfachgruppe Heizung im Fachverband Sanitär Heizung Klima gehört Heidemann bereits seit Gründung im Jahre 1966 an. 1981 wurde er zum Landesfachgruppenleiter Heizung gewählt und im selben Jahr zum stellv. Vorsitzenden des Fachverbandes.

Ausgehend von den Grundlagen des bestehenden dualen Systems hat Heidemann frühzeitig die Notwendigkeit erkannt, dem handwerklichen Nachwuchs die Möglichkeit zu eröffnen, neben der Ausbildung im Betrieb die sogenannte 2. Säule der Berufsbildung - die überbetriebliche Ausbildung - in eigens errichteten Ausbildungsstätten des Handwerks zur forcieren.

Seit 1980 ist Heidemann Mitglied der Bundesfachgruppe Heizung im Zentralverband Sanitär Heizung Klima, St. Augustin. Den ZVSHK vertritt Heidemann überdies seit 1984 bei der Vereinigung der Deutschen Zentralheizungswirtschaft e.V., VDZ, Düsseldorf.

Heidemann hat sich in diesen Gremien nachhaltig dafür eingesetzt, das Thema "Energieeinsparung" zu einem zentralen, zukunftsweisenden und verbandspolitischen Ansatz im Fachverband, im Zentralverband und in der Vereinigung der Deutschen Zentralheizungswirtschaft zu entwickeln. Ausgehend von der Überlegung, daß neben der Erschließung neuer Energiequellen im Interesse der Bürger alle verfügbaren Anstrengungen unternommen werden müssen, die vorhandene Energie so wirkungsvoll wie möglich zum Einsatz zu bringen, hat er immer wieder an die Sanitär- , Heizungs- und Klimabetriebe appelliert, sich im Marktgeschehen in der Funktion des Energieberaters zu bewähren und zu engagieren. Heute zeigt sich bei den Bürgern, daß die eingeleiteten Maßnahmen zur Energieeinsparung sich selbst erwirtschaften, der Komfort des Einzelnen erhalten bleibt und die Umwelt entlastet wird.

In den Vorstand des neugegründeten Installateurausschusses von Nordrhein-Westfalen wurde Heidemann 1986 gewählt, über viele Jahre hinweg war der vielseitig tätige Handwerker und Planer auch Mitglied des Tarifpolitischen Ausschusses des Fachverbandes NRW.

Der Fachverband ehrte ihn für seine ehrenamtlichen Verdienste mit der Verleihung der Verbandsnadel in Gold im April 1982.

Heidemann war Mitbegründer des 1969 gegründeten Handwerks-Service Haus und Bau e.G., Dortmund. Es ist seiner Initiative zu verdanken, daß das Modell des Handwerks-Service, eines Handwerker-Schnelldienstes für alle Gewerke im Dienste der Bürger, über die Grenzen von Dortmund hinaus bekannt wurde; er trug entscheidend dazu bei, daß dieses Modell zunächst in Münster, aber später auch in vielen Städten der Bundesrepublik übernommen wurde.

Im außerfachlichen Bereich ist Heidemann Mitglied des Förderkreises der Universität Dortmund seit 1981.

Alle Ehrenämter, die dem Jubilar Heidemann übertragen wurden, hat er stets äußerst gewissenhaft, aktiv und uneigennützig ausgeübt.

Mit der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes am Bande, 1987, wurden die Verdienste des Ing. Heinz-Dieter Heidemann um den Berufsstand Handwerk und das Wohl der Allgemeinheit in öffentlicher Anerkennung gewürdigt.

Im Jahre 1990 wurde Heidemann durch die Mitgliederversammlung zum ZVSHK-Präsidenten gewählt und ist in dieser Funktion für das SHK-Handwerk über das Bundesgebiet hinaus bis heute tätig.

Würdigung durch Bundeskanzler a.D. Dr. Helmut Kohl

Die Soziale Marktwirtschaft ist ohne eine breite Schicht mittelständischer Unternehmen nicht denkbar. Sie sind ein dynamischer Faktor im Innovationsprozeß und bei der Bewältigung struktureller Anpassungsprozesse. Darüber hinaus tragen sie maßgeblich zur Sicherung des Wettbewerbs und damit zu mehr Wachstum und Beschäftigung bei. Eigeninitiative, Leistungsbereitschaft und Verantwortung haben seit jeher das Handwerk gekennzeichnet, so Kohl in einem Beitrag zur Festschrift anläßlich des 60sten Geburtstags von Heidemann. Es sind jene Tugenden, die in unserem Land den wirtschaftlichen Aufstieg und den Wohlstand erst ermöglicht haben. Das Handwerk bringt aus seiner Mitte immer wieder Persönlichkeiten hervor, die mit der Praxis des Handwerks und seiner Tradition fest verwurzelt sind und sich aus tiefer Überzeugung für ihren Wirtschaftsbereich engagieren. Zu diesen Personen zählt Heinz-Dieter Heidemann.

Er hat als Präsident des Zentralverbandes Sanitär Heizung Klima und als stv. Landesinnungsmeister des Fachverbandes Sanitär-Heizung-Klima Nordrhein-Westfalen mit seinem Wirken stets unter Beweis gestellt, daß diese Handwerkstugenden auch und gerade in unserer heutigen Zeit am besten geeignet sind, den Weg zur Bewältigung der vor uns liegenden Zukunftsaufgaben zu meistern. Für die Zukunft wünsche ich ihm Glück und Erfolg, Gesundheit, Schaffenskraft und Zufriedenheit.


[Zurück]   [Übersicht]   [www.ikz.de]