IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 21/1998, Seite 100
TELEKOMMUNIKATION
Telekommunikation aktuell
Neues aus dem Tarife-Dschungel
Günstige Tarife für Handys
In großen Lettern hat die Telekom im Sommer dieses Jahres das Angebot beworben, daß ein Handy-Nutzer ab September im Ortsnetz seiner Wahl deutlich günstiger telefonieren kann. Andere große Anbieter wie Mannesmann Mobil oder E-Plus haben mit ähnlichen Tarifen nachgezogen. Allerdings bewegen sich die großen Netzbetreiber auf einem Preisniveau, das zunächst einmal deutlich unterboten wurde. Der in Frankfurt/Main ansässige Diensteanbieter First Telecom machte nämlich seit Anfang August 1998 Telefonate vom Handy ins Festnetz wesentlich preisgünstiger.
Tagsüber konnte man für 0,38 DM und am Abend für 0,20 DM pro Gesprächsminute telefonieren. Das war gegenüber den 0,68 DM/min., die der Ex-Monopolist Telekom als Sonderangebot bewirbt, deutlich günstiger.
Am 7. September dieses Jahres hat die Regulierungsbehörde diesem Angebot allerdings ein Ende gesetzt. Jetzt gelten neue Richtlinien, die das Telefonieren über First Telecom im Festnetz sehr günstig machen, das Telefonieren mit Handys über diese Gesellschaft jedoch deutlich verteuert, weil First Telecom keine eigenen Sendestationen besitzt.
Festnetz-Telefonate kosten künftig werktags in der Zeit von 8.00 bis 18.00 Uhr statt 0,38 DM nur noch 0,19 DM (inklusive Mehrwertsteuer) pro Gesprächsminute. In der verbleibenden Zeit am Abend und während des gesamten Wochenendes sind 0,15 DM/min. fällig. Im Nacht-Tarif (21.00 bis 8.00 Uhr) fällt die Gebühr sogar auf 0,12 DM/min.
Wie erwähnt, sind die Handy-Telefonate ins Festnetz deutlich teurer geworden: First Telecom-Kunden zahlen von 8.00 bis 18.00 Uhr künftig 1,14 DM pro Gesprächsminute, in der verbleibenden Zeit 1,10 DM. Jedes Telefonat wird sekundengenau abgerechnet.
Ein Tip zum Schluß: Abgesehen von den Ortstarifen im Mobilfunk-Netz, die jetzt von vielen angeboten werden, gibt es auch eine weitere Möglichkeit für Handy-Nutzer, die derzeit als günstig gelten kann. Wer bereit ist, statt der Ortstarife rund einen Groschen mehr zu zahlen, hat bei o.tel.o die Möglichkeit, rund um die Uhr und bundesweit für 0,79 DM/min. mobil zu telefonieren. Die Voraussetzungen: Man wählt die kostenlose Info-Nummer 0130 / 7571 und läßt sich einen o.tel.o-Händler in seiner Nähe nennen, bei dem man eine Karte mit Zugangsnummer für ein Gebührenkonto mit 20 oder 50 DM kaufen kann. Die Alternative: Man bekommt von o.tel.o einen Antrag für eine kontogebundene Karte zugeschickt, so daß es möglich wird, Gebühren direkt vom Girokonto abzubuchen.
Besitzen Sie dann eine der beiden o.tel.o-Karten, erhalten Sie über die Vorwahl 0130 / 814602 plus Eintippen einer Geheimzahl den vergünstigten Zugang zum Mobilfunk-Netz.
E2 startet mit Kampfpreis
Viag Interkom macht es seit 1. Oktober 1998 möglich, daß ein E2-Kunde mit seinem Handy rund um die Uhr für 0,29 DM/min. ins Festnetz telefonieren kann. Aus 55 Städten kann man ein Ortsnetz seiner Wahl wählen. Eine Mindestvertragszeit braucht zunächst nur drei Monate zu bestehen.
Für die Nutzung dieses Angebots ist ein Handy nötig, das im GSM-1800-Netz arbeitet - so wie bisher schon alle Handys, die nicht im D-Netz (GSM 900), sondern mit E-Plus kooperierten.
Wichtig zu wissen: Das Besondere bei der noch jungen Viag Interkom ist, daß dieser ganz junge Münchener Dienstleister in vielen Regionen nur deshalb präsent sein kann, weil er über ein sogenanntes Rouming-Abkommen auch die Datenstrecken von D1, D2 und E-Plus in Anspruch nimmt - allerdings zu gepfefferten Preisen: tagsüber für 1,99 DM/min., abends für die Hälfte.
An den Nutzer kann diese Netz-Verfügbarkeit nur dann in vollem Umfang weitergegeben werden, wenn dieser ein Dualband-Handy besitzt, das beide Standards (GSM 900 + 1800) beherrscht. Derzeit sind es die Geräte Bosch Dual-Com 738, Ericsson SH 888, Motorola cd 160, cd 920 und International 8900, Mitsubishi MT-D30, Nokia 6150 sowie Siemens S15.
Markt für Gebrauchte
Was kann der Kunde mit seinem gebrauchten Handy anfangen, nachdem er sich für ein neues Modell entschieden hat? Unter der Internet-Adresse http://www.gebrauchthandy.de hat T-Mobil eine entsprechende Börse eingerichtet.
Die D2-Handybörse, die bisher nur telefonisch erreichbar war, hat einen Platz im Internet unter http://www.d2privat.de erhalten.
Weitere Schauplätze lassen sich erreichen, wenn man dazu eine Suchmaschine bemüht.
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