IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 20/1998, Seite 20 f.


VERBÄNDE AKTUELL 


Schleswig-Holstein


Einschreibungsfeier

Die Innung Sanitär-Heizung-Klima Schleswig/Eckernförde führte für die neu eingestellten Lehrlinge eine Einschreibungsfeier für die Berufsgruppen Gas- und Wasserinstallateur, Klempner, Zentralheizungs- und Lüftungsbauer sowie Bürokaufmann in der Schleswiger "Strandhalle" durch. Obermeister Rolf Richter konnte 170 Teilnehmer begrüßen und zeigte sich erfreut, daß in diesem Jahr mit 45 neuen Lehrlingen eine Steigerung der Ausbildungsplätze um 16% gegenüber dem Vorjahr erzielt werden konnte.

Das Festreferat hielt Landwirtschaftsminister Klaus Buß, der hervorhob, daß die Sanitär- und Heizungsberufe mit der innovativen Technik für Natur und Umwelt besonders wichtig seien. Der SHK-Beruf, so der Minister, biete wirkungsvolle Möglichkeiten, in die Gestaltung und Planung mit einzugreifen. Er fuhr fort, daß das Handwerk ein wichtiger Wirtschaftszweig sei, der auch in der Zukunft seinen "goldenen Boden" behalten werde. In seinen weiteren Ausführungen forderte Minister Buß zu einem gesellschaftlichen Wandel auf, denn unser Staat droht in eine "Gesellschaft von Egoisten" abzufallen. Jeder sollte sich aufgefordert fühlen, auch ehrenamtliches Engagement in Vereinen und Verbänden zum Nutzen der Allgemeinheit zu übernehmen.

Für die Stadt Schleswig überbrachte Bürgervorsteherin Dr. Annegret Carstens-Richter die Grüße und Glückwünsche.

Kreishandwerksmeister Hans Christian Langner aus Bergenhusen, dankte den Ausbildungsbetrieben, die trotz vielfältiger Schwierigkeiten weitere zusätzliche Ausbildungsplätze zur Verfügung gestellt haben.

Landwirtschaftsminister Buß bei seiner Festansprache. Am Vorstandstisch (Bildmitte) Hauptgeschäftsführer Hugo Schütt vom Fachverband SHK in Kiel und Kreishandwerksmeister Christian Langner.

Berufsschuldirektor Malte Mensing aus Schleswig, begrüßte die neuen Lehrlinge auch im Namen mehrerer anwesender Lehrkräfte aus verschiedenen Schulorten. Mensing bezeichnete die Berufswahl als wichtigen Einstieg in einen neuen Lebensabschnitt.

Zahlreiche Ehrengäste nahmen neben Eltern und Bekannten der neuen Lehrlinge an der Einschreibungsfeier teil, darunter die Ehrenkreishandwerksmeister Helmut Eichner und Egon Sowa, Mitglieder der Rathausfraktionen, die Landtagsabgeordnete Caroline Schwarz, Hauptgeschäftsführer Hugo Schütt vom Fachverband aus Kiel, eine Delegation von Handwerksunternehmern des Sanitär- und Heizungsbereichs aus dem Nachbarland Dänemark, der Gesellenausschußvorsitzende Harry Heide und Obermeister benachbarter Innungen.

Obermeister Richter wies auf die notwendige kollegiale Zusammenarbeit hin, die allerdings nur dann gewährleistet sei, wenn die Lehrlinge Lernbereitschaft, Fleiß und Einsatzbereitschaft zeigten. Pünktlichkeit, Ehrlichkeit und Sauberkeit seien weitere unabdingbare Voraussetzungen, um in der Teamarbeit bestehen zu können. "Nutzt die Chance einer gründlichen Berufsausbildung, die wir euch bieten, denn das ist die beste Basis für die berufliche Weiterentwicklung und den beruflichen Aufstieg", so Obermeister Richter.

Obermeister Richter wies die anwesenden Politikerinnen und Politiker darauf hin, daß das Handwerk die zahlreichen Ausbildungsplätze nur erhalten bzw. gar steigern könne, wenn das Umfeld und die Auftragssituation stimme. Maßnahmen, welche die praktische Ausbildung erschweren, wie z.B. der vermehrte Berufsschulunterricht oder die Androhung einer Ausbildungsplatzabgabe schlagen sich negativ auf die Ausbildungsbereitschaft aus. Eine Gefährdung von Arbeits- und Ausbildungsplätzen sieht der Obermeister auch in der neuen Geschäftspolitik einiger Versorgungsunternehmen, die Beratung, Service und Vertrieb von Heizungsanlagen in eigener Regie durchführen und damit den Mitgliedsbetrieben nachweislich Arbeit wegnehmen. Dieses sogenannte Dienstleistungsangebot von Versorgungsunternehmen, so Richter, wird den Widerstand der Innung hervorrufen.

Mit der Einschreibung wurde auch die Freisprechung der in diesen Tagen ausgelernten Lehrlinge verbunden. Obermeister Richter machte die Junggesellen darauf aufmerksam, daß neben größeren Freiräumen mit der Freisprechung aus dem Lehrvertrag nunmehr auch eine größere Verantwortung verbunden sei. "Wir tun dem Kunden keinen Gefallen, wenn wir bei ihm arbeiten, sondern der Kunde tut uns einen Gefallen, wenn wir bei ihm arbeiten dürfen", so Obermeister Richter.


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