IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 19/1998, Seite 43 f.


HEIZUNGSTECHNIK


Deckenstrahlungsheizungen

Hoher Nutzen - geringe Kosten

Die Beheizung von Industriehallen erfolgt immer häufiger durch Deckenstrahlungsbeheizungen. Die Technik "unter der Decke" bietet einen "hohen Nutzen", da insbesondere die Betriebs-, aber auch die Herstellungskosten minimal sind.

Die wirtschaftliche Alternative wie auch die durch das Heizsystem begründete angenehme Behaglichkeit führten gerade in der jüngsten Vergangenheit zu größeren Marktanteilen der Deckenstrahlungsheizung. Das Konzept dieses Heizungssystems bietet eine äußerst wirtschaftliche Möglichkeit, Industrie-, Lager- und Versandhallen, Werkstätten und Sporthallen effektiv zu beheizen und dabei die Kosten im Griff zu behalten.

Die Vacurant-Deckenstrahlheizung ist ein sogenanntes "gasbefeuertes Dunkelstrahlersystem", das den Vorteil der dezentralen Wärmeerzeugung (keine Transportverluste) mit den Vorteilen eines zentralen Systems verbindet. Durch die Anordnung im Deckenbereich ist beispielsweise die Erstellung eines Heizraumes nicht erforderlich. Die Erzeugung der Wärme erfolgt dezentral und zwar da, wo sie gebraucht wird. Wie bei zentralen Anlagen üblich, benötigt die Strahlungsheizung von Vacurant nur eine Abgasanlage.

Dieses sogenannte Verbundsystem besteht in der Regel aus mehreren "Strahlbändern", die am Ende an einer Vakuumpumpe (Abgasventilator) zusammengeführt werden. Von dieser Vakuumpumpe wird das Abgas mittels Abgasrohr über Dach entsorgt.

Das aus mehreren Strahlbändern bestehende Verbundsystem kann sowohl in hohen Produktionshallen ...

Die "Strahlbänder" bestehen im wesentlichen aus dem Strahlrohr, das durch in Abständen angeordnete kleine Gasbrenner von innen erhitzt wird. Die radiale Abstrahlung der Energie wird durch einen über dem Rohr angeordneten Reflektor nach unten abgelenkt, so daß die abgestrahlte Energie nur dem unteren Bereich zugute kommt. Der Abstand der Gasbrenner voneinander ist variabel, so daß durch fünf Brennergrößen praktisch jeder Anwendungsfall gelöst werden kann.

Eine besondere Brennerkonstruktion ermöglicht eine mehrstufige wie auch modulierende Betriebsweise des Systems. Durch die konstruktive Maßnahme wird die Leistung des Brenners abhängig vom erzeugten Unterdruck der Vakuumpumpe (Abgasventilator). Die regelungstechnische Realisierung von unterschiedlichen Unterdrücken während der Laufzeit führt dann zu der mehrstufigen oder modulierenden Betriebsweise.

Das hier beschriebene Heizsystem bietet darüber hinaus noch weitere Vorteile: Es kann als Einzelplatz-, als Zonen- sowie als vollflächige Gesamtheizung ausgelegt werden und zum Einsatz kommen. In jedem Fall wird nur eine zentrale Abgasentsorgung je Halle benötigt. Auch die Montagekosten belaufen sich durch den hohen Vorfertigungsgrad auf einem niedrigen Level. Ein späterer Umbau bei anderer Nutzung der Halle bereitet keine Schwierigkeiten. Bei entsprechender Auslegung kann das System mit Brennwertnutzung betrieben werden.

Niedrige Betriebskosten

Ein Betriebskostenvergleich für Heizungsanlagen ist heute wichtiger denn je. Entscheidend ist allerdings die Berücksichtigung der Gesamtenergiekosten. Als wesentliche Faktoren der Primärenergieeinsparung ist der relativ gleichmäßig vertikale Temperaturverlauf, die schnelle Aufheizzeit und die geringere Raumtemperatur bei gleicher Empfindungstemperatur zu nennen. Fast genauso wichtig sind die Hilfsenergiekosten (Sekundärenergiekosten). Ein Vergleich mit Luftheizungen zeigt, daß je nach System 25 bis 35% Primärenergiekosten real einsparbar sind. Jedoch führt gerade der Einsatz einer Deckenstrahlungsheizung wegen ihrer praktisch verlustfreien Energieübertragung zum Aufenthaltsbereich zu relativ hohen Einsparungen von Stromkosten, gemessen an denen einer Luftheizung.

... wie auch in niedrigeren Werkstatthallen eingesetzt werden.

Bei üblichen Luftheizungen erfolgt die Wärmeabgabe durch Heizregister. Ventilatoren sorgen für den Lufttransport und benötigen dafür Strom. Die Energieübertragung bei der Strahlungsheizung geschieht praktisch verlustfrei. Nennenswerte Hilfsenergie wird nur für den Abgastransport ins Freie benötigt. Diese Stromkosten sind etwa in der Größenordnung eines Gebläsebrenners herkömmlicher Bauart.

Berechnungen zeigen, daß die zu transportierenden Luftmengen bei einer Luftheizung etwa 200 bis 300% des Hallenvolumens betragen, demgegenüber die benötigte Verbrennungsluft einer Strahlungsheizung ca. 1,5 bis 4% des Hallenvolumens beträgt. Rechnet man einmal nach, ergibt sich bei einer Strahlungsheizung der Stromkostenanteil an den Gesamtverbrauchskosten zu 2 bis 3% - und etwa 15 bis 35% bei einer Luftheizung.

In vielen Fällen kann es lohnenswert sein, vor der Entscheidung für ein Hallenheizsystem, eine Wirtschaftlichkeitsbetrachtung aller Verbrauchswerte durchzuführen.


T e x t   u n d   B i l d e r : Vacurant Heizsysteme GmbH, Bad Lippspringe


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