IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 17/1998, Seite 54 f.



Heizkörper-Design im Wandel der Zeit

Rundrohrheizkörper und ihre scheinbar unbegrenzte Vielfalt

Die ursprüngliche Form der Gliederheizkörper, vormals aus Guß, später als DIN-Radiatoren oder Schmalsäuler aus Stahlblech, waren die historischen Vorläufer. Der Zweck war klar - Wärme in die Räume bringen und damit Behaglichkeit schaffen für die darin Wohnenden. Die Zeiten ändern sich und damit auch die Ansprüche und Erfordernisse einer modernen Gesellschaft.

Stehen einerseits Energieeinsparung und sinkende Heizkosten im Brennpunkt des Interesses, wünschen die Nutzer andererseits Komfort und Individualität der Produkte. Rundrohrheizkörper sind ein Paradebeispiel dafür. Dieses Marktsegment wächst seit Jahren mit erstaunlicher Geschwindigkeit. Kein modernes Bad ohne einen formschönen Badheizkörper, heißt die Devise. Waren früher einfache Badheizkörper mit umlaufenden Vierkantrohren und geraden dazwischengeschweißten Rundrohren der Standard, bildet heute eine Armada von Formenvielfalten das Geschehen. Die Handtuchtrockner von einst verwandelten sich in "Creative Wärme".

Bild 1: Oval-Profile und weich geschwungene Rundrohre beim Modell "Credo Light".

Veränderungen Schritt für Schritt

Bild 1 zeigt den Heizkörper, bei dem erstmals geschwungene, horizontale Rohre mit zwei konischen, vertikalen Rohren verbunden wurden. Durch den geräumigen Abstand läßt sich das Bade- oder Handtuch leicht darüberstülpen. Die geschwungene Form verleiht dem Heizkörper außerdem eine Eigenständigkeit und grenzt sich deutlich von geraden Modellen ab.

Bild 2: Technik gut verpackt: Hinter der Blende verbergen sich Elektroheizstab, Stellantrieb, Anschlußverschraubung und Infrarot-Empfänger.

Der nächste Schritt war, daß die störenden Rohranschlüsse hinter einer formschönen Blende verschwanden (Bild 2). Für die Montage ebenfalls ein echter Vorteil, waren doch die Anschlußgarnitur mit einem auf die Heizleistung abgestimmten kv-Wert und einem Rohrabstand von 50 mm integriert.

Bild 3: Das zusätzliche Rohrregister, hinter einer Blende aus Edelstahl oder farbig lackiert, sorgt beim "Credo-Duo" für hohe Wärmeleistung.

Den Wunsch nach mehr Heizleistung erzeugte eine weitere Produktinnovation. Mit der Ergänzung eines zweiten Rohrregisters mit vertikalen Rundrohren auf der Rückseite des Heizkörpers. Eine Blende wahlweise mit einer zweiten Farbe schaffte zudem eine Gestaltungsmöglichkeit, die für mehr Harmonie mit anderen Badaccessoires sorgte (Bild 3). Die Mehrleistung dieses Heizkörpers beträgt je nach Baugröße bis zu 65%. Obwohl der überwiegende Teil moderner Badezimmer mit Fußbodenheizung als Grundlast betrieben werden, spielt der Wärmebedarf eine wichtige Rolle. Speziell im Bad - wird hier doch eine Auslegung von 24°C gefordert.

Neben den funktionalen Kriterien wie schnelle und leichte Regelung über manuelle Thermostatventile, gibt es bereits eine weitere Variante mit Infrarotsteuerung über ein getrennt programmierbares Sendegerät (Bild 4). Diese intelligente Technik mit eingebauter Empfangseinheit, elektrothermischem Stellantrieb und Elektroheizstab ermöglicht ganzjährigen Wärmekomfort. Unabhängig von der Jahreszeit - immer die richtige Raumtemperatur zur richtigen Zeit.

Bild 4: Wärme nach Wunsch individuell vorprogrammieren - mit der Infrarot-Fernbedienung.

Moderne Fertigungstechnologien wie Kreuzlochschweißen, Laserschweißen oder Widerstandsschweißen eröffnen neue Möglichkeiten. Die Verwendung unterschiedlicher Materialien wie polierter oder matter Edelstahl in Verbindung mit lackierten Stahlrohren ergeben wahre High-Tech-Elemente.

Rundrohrheizkörper auch im Bad

Moderne Badheizkörper in allen erdenklichen Formen, in vielen RAL- und Sanitärfarben, mit Accessoires wie Ablagen, Haken oder Spiegeln haben jedoch eines gemeinsam: sie sollen leicht zu reinigen sein, müssen Feuchtigkeit trotzen, sollen zierlich wirken, makellos verarbeitet sein ohne störende Schweißnähte, Komfort bieten (Heizkörper sollen Handtücher vorwärmen oder trocknen und zu guter Letzt für wohlige Wärme sorgen).

Bild 5: Mittenrohranschluß beim "Vigo"-Badheizkörper. Der Handtuchhalter ist höhenverstellbar.

Nicht anders sieht es bei Rundrohrheizkörpern aus. Sie haben sich auch als sehr nützliche Raumteiler einen guten Namen gemacht. Die große Vielfalt mit Typen von ein- bis fünfreihig, in Bauhöhen von 300 mm bis 2800 mm läßt keine Gestaltungs- und Wärmewünsche offen. Ein Novum stellt der Heizkörper in Bild 5 dar, mit seiner rückseitig geraden Rohrführung. Die elegante Form wirkt wandseitig ruhiger und ist außerdem leichter zu reinigen als die bisher bekannten Rundbögen üblicher Röhrenradiatoren. Heizkörper bleiben nach wie vor "die unverzichtbare Wärmequelle". Die Vorteile wie präzise und schnelle Regelung wurden positiv ergänzt durch die neue Designvielfalt zum Nutzen der Bauherren und Wohnungseigentümer.

 


T e x t   u n d   B i l d e r :   Kermi GmbH, Plattling


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