IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 17/1998, Seite 19 ff.


VERBÄNDE AKTUELL 


Nordrhein-Westfalen


Mitgliederversammlung der Arbeitsgemeinschaft Junger Unternehmer

Informationsveranstaltung zum EURO

Die Mitgliederversammlung der Arbeitsgemeinschaft Junger Unternehmer im Sanitär-, Heizungs- und Klimahandwerk NRW (AJU e.V.) fand am 13. Mai 1998, in der WGZ-Bank in Düsseldorf unter reger Beteiligung der Mitglieder statt. Thema waren die Auswirkung des EURO auf die Mitgliedsbetriebe.

Der Geschäftsführer der AJU, Assessor Wolfram Weber, erstattete zunächst den Geschäftsbericht für das Jahr 1997. Er ging dabei auf die einzelnen Veranstaltungen ein, die sich vorwiegend mit betriebswirtschaftlichem und technischem Führungswissen beschäftigten. So wurden unter anderem folgende Veranstaltungen durchgeführt:

20.2.1997 - Seminar "Die Organisation des SHK-Unternehmens" mit dem Referenten Ulrich Bergmann, in Dortmund. An diesem Seminar nahmen 23 Personen teil. Wichtige Erkenntnisse zur Unternehmensführung konnten anschaulich und praxisnah vermittelt werden.

24.4.1997 - Vortragsveranstaltung zur "BlmSchV 1/98 und zum 3- bzw. 4stufigen Vertriebsweg" in Zusammenarbeit mit der Junkers Thermotechnik in Marl. An dieser Veranstaltung haben 15 Personen teilgenommen, die die Gelegenheit nutzten und teilweise ihren Unmut über verwässerte Vertriebswege deutlich zum Ausdruck brachten.

12.6.1997 - Seminar "Excel für Anfänger" im Zentrum für Umwelt, Oberhausen. Hierbei nutzten die Seminarteilnehmer die Gelegenheit, erste Einblicke in die Deckungsbeitragsrechnung unter Excel zu gewinnen.

22./24.8.1997 - "Segeltörn auf dem ljsselmeer". 20 Personen nutzten die Gelegenheit, sich in den drei Tagen "auf See" besser kennenzulernen und im Erfahrungsaustausch auf eigene betriebliche Besonderheiten einzugehen. Dabei wurden die Erfahrungen von Kollegen zu gleichen oder ähnlichen Problemen erörtert.

13./16.11.1997 - "Besuch der Firma Viessmann", Berlin. 45 Personen konnten hier neben technischen Besonderheiten der Kesselherstellung, die vorteilhafte und richtige Kundenansprache in einen Seminar praxisnah und anhand vieler Beispiele kennenlernen.

Insgesamt wurde das Seminarprogramm von den Mitgliedern der AJU gut angenommen. Als weitere wichtige Seminarthemen für die Zukunft wurden angeregt:

- Verbesserung der Durchsetzung von Zahlungsansprüchen,

- Erkennen von Liquiditätsengpässen bei unseren Kunden,

- Verbesserung der Organisation des SHK-Betriebs und

- der Besuch einer SHK-Auslandsmesse.

Der Geschäftsführer der AJU, Assessor Wolfram Weber (rechts) und die in ihrem Amt bestätigten Rolf Simmet (Mitte), 1. Vorsitzender und Stephan Ruhe, stv. Vorsitzender.

Neuwahl des neuen, ,,alten" Vorstandes

Aus der Mitgliederversammlung wurde vorgeschlagen, den bestehenden Vorstand aus den Herren Rolf Simmet (1. Vorsitzender), Stephan Ruhe (stv. Vorsitzender), Karl-Heinz Zoltowski (Vorstandsmitglied) wiederzuwählen. Dies geschah im anschließenden Wahlvorgang und wurde als Vertrauensbeweis von Vorstandsmitgliedern angenommen.

Jahresplanung 1998

Der Geschäftsführer teilte mit, daß neben den Seminarveranstaltungen zu betriebswirtschaftlichen, rechtlichen und technischen Themen diesjährig anstelle einer Schiffsreise auf dem Ijsselmeer ein sog. "Outdoor Incentive Programm" in Willingen veranstaltet werde. Hierbei handelt es sich um eine Veranstaltung die zu sportlicher Teambildung und Lösung von "Geländeaufgaben" anhalte. Diese Veranstaltung wird "versuchsweise" abgehalten und kann ggf. neben der Schiffsreise auf dem Ijsselmeer zukünftig in das Programm aufgenommen werden.

Ein weiterer Programmpunkt war der Vortrag "Der EURO - Konsequenzen für den SHK-Betrieb", der von den Teilnehmern mit hohem Interesse verfolgt und sehr positiv gewürdigt wurde. Einige wichtige Punkte aus diesem Vortrag:

Für die Einführung des EURO’s ist eine Übergangszeit vom 1. Januar 1999 bis zum 31. Dezember 2001 vorgesehen. Es gilt in dieser Zeit der Grundsatz: Keine Behinderung, kein Zwang. D.h.: Niemand wird daran gehindert, den EURO zu verwenden, es wird aber niemand gezwungen diese Währung zu verwenden.

Verständigen sich private Geschäftspartner darauf in EURO zu fakturieren, so können sie dies selbstverständlich tun. Die Mehrzahl der SHK-Unternehmen arbeitet höchstwahrscheinlich mit Lieferanten und Kunden zusammen, die bis zum 31. Dezember 2001 auch weiterhin in DM fakturieren. Für diese Unternehmen besteht also kein dringender Anlaß, schon vorher auf den EURO umzustellen. Alle Angebote, Rechnungen usw. können also bis zu diesem Zeitpunkt auch in DM ausgestellt werden.

Große, vor allem international tätige Unternehmen haben angekündigt, daß sie aus Gründen der Vereinfachung frühzeitig auf den EURO umsteigen wollen. Diese Unternehmen werden dann natürlich auch Druck auf ihre Zulieferer ausüben, ebenfalls auf EURO umzustellen. SHK-Unternehmen die mit solchen Partnern zusammenarbeiten, könnten von der Umstellung naturgemäß früher betroffen sein. Mit diesen Partnern ist dann auch abzuklären, ob bei einem Angebot lediglich die Endsumme oder jede einzelne Position in EURO darzustellen ist. Daher ist es natürlich wichtig, schon frühzeitig eine EDV-Lösung vorzuhalten, die diese Anforderungen erfüllt. Daher der dringende Rat: Alle SHK-Unternehmen sollten schon jetzt die Möglichkeiten ihrer EDV-Lösungen überprüfen und mit ihren Softwarelieferanten die Umstellungsproblematik von DM auf EURO frühzeitig diskutieren.

Übrigens: Wer Interesse an einer Mitgliedschaft in der AJU hat, der wende sich bitte an deren Geschäftsstelle unter:
Tel.: (0211) 69065-70,
Ansprechpartner: Ass. Wolfram Weber.

 


Mitgliederversammlung

FSI-Förderverein NRW

"Investitionen in die berufliche Weiterbildung sind bekanntlich Investitionen in die Zukunft - die Zukunft jedes einzelnen und die Zukunft des Wirtschaftsstandortes Nordrhein-Westfalen", erklärte der stellvertretende Vorsitzende des FSI (Förderverein der Sanitärindustrie, des Sanitärhandels und des Sanitärhandwerks) Carl Burkard, Firma Keramag, auf der Mitgliederversammlung des FSI, am 9. Juni, in Düsseldorf-Angermund.

Aus- und Weiterbildung, Qualität handwerklicher Produkte und Dienstleistungen sowie wirtschaftlicher Erfolg - dies sind die drei Größen, die unmittelbar miteinander verbunden sind. Dieser Zusammenhang werde in Zukunft noch deutlicher werden. Weiterbildung der Mitarbeiter von Handel und Handwerk ist dabei ein Schlüsselwort, denn nur derjenige, der sich heute neuesten Entwicklungen nicht verschließt, sondern sich ständig für neue Aufgaben qualifiziert, der stehe auch morgen auf einem stabilen Fundament innerhalb der Marktpartnerschaft von Industrie, Handel und Handwerk.

Verstärkte Seminararbeit

Notwendig sei eine verstärkte Seminararbeit, erklärte der Geschäftsführer des FSI, Dr. Hans-Georg Geißdörfer. Kenntnisse der modernen Verkaufsführung und betriebswirtschaftliches Denken müßten praxisorientiert umgesetzt werden. Managementwissen als Vorteil, gerade für kleine und mittelständische Betriebe des SHK-Handwerks.

Die besonderen Stärken des Handwerks, so Geißdörfer, sind Vielseitigkeit, Beweglichkeit, Individualität und Innovationskraft. Gerade weil der Handwerker mit all seinen Fähigkeiten im Mittelpunkt der Arbeiten stehe, sei die berufliche Aus- und Weiterbildung eine besondere Trumpfkarte, die gezielt eingesetzt werden müsse. So sei die Weiterbildung im FSI-Förderverein die entscheidende Grundlage für die Leistungsfähigkeit für Handel und Handwerk.

Unser Bild zeigt den stv. Vorsitzenden des FSI Fördervereins, Carl Burkard.

SHK-Handwerke in NRW - Stabilisator in Wirtschaft und Gesellschaft

80.000 Beschäftigte sind in der Sanitär- und Heizungsbranche NRW beschäftigt, erklärte Burkard. Die Zahlen sprechen für sich.

Der untere Wendepunkt scheine erreicht zu sein und - wenn auch auf niedrigem Niveau - könne man 1998 von einem geringen "Plus" ausgehen.

Folgende Faktoren seien maßgebend:

- Der Wohnungsbau in NRW werde bei relativ günstigen Rahmenbedingungen, wie z.B. niedrigen Zinsen, 1998 das Niveau von 1997 erreichen, das bedeute etwa 80.000 neue Wohnungen.

- Beim Wirtschaftsbau sei ein leichtes Plus von 1-2% zu erwarten, da dieser nicht nur durch Ausrüstung und Investition und Erweiterungen belebt werde, hier zeichne sich auch eine Auflösung des Instandsetzungsstaus ab.

- Die prikäre Finanzlage der öffentlichen Haushalte dürfte sich leicht entspannen, so daß per Saldo mit einem Anstieg im öffentlichen Bau von rund 1% gerechnet werde.

- Breite Teile der privaten Kundschaft hielten sich jedoch weiterhin zurück, insbesondere wegen der Unsicherheiten des Arbeitsmarktes sowie der Belastung durch Steuern und Abgaben.

- Bis zur Bundestagswahl 1998 würden manche Modernisierungs- und Investitionsvorhaben durch die Privatkunden und die Wirtschaft zurückgehalten.

- Der Konkurrenzdruck von fachfremden Anbietern bis hin zu Energieversorgungsunternehmen, die sich zunehmend im handwerklichen Bereich betätigen, werde zunehmen. Auch die Schattenwirtschaft werde die Wettbewerbsstruktur negativ beeinflussen.

Wenn sich auch per Saldo im Jahre 1998 für den SHK-Handwerksbereich NRW noch keine eindeutig erkennbare Trendwende nach oben abzeichne, gebe es dennoch für innovative Betriebe durchaus gute Chancen, sich in diesen wirtschaftlich schwierigen Zeiten nicht nur zu behaupten, sondern ihre Marktstellung zu verbessern.

Im Bild von li.n.re.: Dr. Hans-Georg Geißdörfer, Geschäftsführer des FSI, Carl Burkard, stv. Vorsitzender des FSI und RA Michael von Bock und Polach, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbandes SHK.

Handel und Handwerk an der Jahrtausendwende - wo liegt die Zukunft?

Die SHK-Branche befinde sich auf allen Ebenen in einem Wandel, erklärte der Hauptgeschäftsführer des Zentralverbandes, RA Michael von Bock und Polach, anläßlich der Mitgliederversammlung des FSI NRW.

Das bewährte Qualitäts- und Leistungsbündnis zwischen anerkannten Herstellern, Fachgroßhändlern und Fachhandwerk biete auch in Zukunft die beste Antwort auf die Herausforderungen des Marktes. Dies könne aber nur dann gelingen, wenn kundenorientierte, marktpartnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen den drei Absatzstufen stattfinde.

Deutschland sei im europäischen Vergleich immer noch eine Insel der Seligen für Handel und Sanitärindustrie, erklärte von Bock und Polach. Das sei auch der Verdienst des SHK-Handwerks, aufgrund seiner Bedeutung und seines Ansehens in der Öffentlichkeit. Nicht umsonst wiesen Länder ohne eine gewachsene Handwerksstruktur eine signifikant geringere Bedeutung, insbesondere des Sanitärbereichs, im Ausgabeverhalten der Kunden auf. Die laufenden Ausgaben der Haushalte für den Sanitärbereich lägen in Deutschland im Jahr bei 3 Mrd. DM, in England (bei vergleichbarer Bevölkerungszahl 80 zu 58,6 Mio.) nur bei 300 Millionen. Die wirtschaftlichen Aktivitäten des Handwerks, die der Zentralverband und die Fachverbände nachhaltig unterstützen, kämen also im hohen Maße den vorgelagerten Vertriebsstufen zugute.

Was die Konkurrenz für den Fachgroßhandel durch andere Vertriebswege und das Fachhandwerk durch Baumärkte betreffe, so habe dies zu einer Aufweichung der klassischen und sauber abgegrenzten Vertriebsstufen geführt. Bereits jetzt hätten wir es mit einer Vielfalt an Kooperationsmodellen, Einzelhandelsinitiativen und Vertriebswegen zu tun, die sich einer einfachen Definition entzögen. Entscheidend sei, wie diese Kooperationen konkret ausgestaltet sind und welchen Nutzen sie dem Handwerker böten. Zu diesem Zweck habe der ZVSHK ein Merkblatt Kooperationsrichtlinien Fachgroßhandel/ Handwerk entwickelt, das Verfahrensweisen für die Planung, Durchführung und Bewertung von Kooperationen enthalte. Denn Kooperation könne nur mit Hilfe prüfbarer Leistungskriterien des Kooperationspartners für den Handwerker funktionieren. Leitbild müsse aber weiter der selbständige handwerkliche Unternehmer sein. Eine unlösbare Abhängigkeit von Handel und Industrie sei nicht wünschenswert.

Für den immer größer werdenden DIY-Bereich böten immer mehr Baumärkte, Verlage und Versender Hilfe und Material an. Warum sollten wir als Fachhandwerk nicht auch die Chance nutzen und uns an diesem Markt beteiligen?, erklärte von Bock und Polach. Das Handwerk solle sich als kompetenter und natürlicher Ratgeber in allen Fragen von Installation und Service im haustechnischen Bereich präsentieren, auch unter Einbeziehung eines Eigenanteils des Kunden.

Die These von der Aktualität des dreistufigen Vertriebsweges habe auch angesichts der Herausforderung der Jahrtausendwende ihre volle Berechtigung. Dazu bedürfe es aber nicht nur der Lippenbekenntnisse der Beteiligten, sondern auch des Beweises im täglichen Geschäft. Diesen Beweis werde die SHK-Branche auch in Zukunft immer wieder vom Handel einfordern.

Abschließend erklärte der Geschäftsführer des FSI, Dr. Geißdörfer: Aufgabe des FSI werde es auch in Zukunft sein,

- dem SHK-Betrieb in NRW Anregungen im Sinne einer aktiven Marktbearbeitung zu geben,

- den Firmen und Innungen die Möglichkeiten einer sinnvollen Kooperation zwischen Handel und Handwerk im Rahmen des bestehenden Vertriebsweges zu erleichtern und

- gezielte Seminare zur Verkaufsförderung, zu Multimedia und Finanzierungsfragen ff. anzubieten.

Geißdörfer kündigte an, daß sich die diesjährigen Raesfelder Schloßgespräche am 23. und 24. Oktober 1998 mit den Schwerpunktthemen

- Kooperationsmodelle im SHK-Handwerk sowie

- mit der Frage "EVU’s und Stadtwerke - Quo Vadis? Wo bleibt der Platz für Handel und Handwerk?"

beschäftigen wird.

 


Seminar

"Brandschutzgerechte Rohrmontage"

Termin:

Donnerstag, 19. November 1998
von 13.00 - 18.00 Uhr

Seminarinhalte:

l Fachgerechte Wand und Deckendurchführungen in der Gebäudeinstallation

- Grundlagen

- Anforderungen der BauO NW

- Anforderungen der Normen und Regelwerke

- Durchführungen

- Installationsarten

- brennbare und nichtbrennbare Werkstoffe

- Kombination mit Lüftung nach DIN 18 017, T3

- Schnittstellen zum Wärme- und Schallschutz

 

l Ausführungsempfehlungen/Umsetzung in der Praxis

- brennbare und nichtbrennbare Installationsrohre

- Werkstoffe

- Vor- und Inwand-Installationssysteme

- Aufstell- und Heizräume

- Tiefgaragen

Referent:

Dipl.-Ing. Manfred Lippe

Gebühr:

65,- DM pro Person für Mitglieder der Innungen SHK NRW

100,- DM pro Person für Nichtmitglieder

(incl. Tagungsgetränke und Teilnehmerunterlagen)

Tagungsort:

UZH Zentrum für Umwelt und Energie der Handwerkskammer Düsseldorf in Oberhausen, Mülheimer Str. 6

Teilnehmerzahl:

ca. 80 Personen

Anmeldeschluß:

15. Oktober 1998

Wir freuen uns auf Ihre Anmeldung!

Anmeldungen unter Beifügung eines Verrechnungsschecks an den

Fachverband Sanitär Heizung Klima NRW
Frau Demati
Grafenberger Allee 59
40237 Düsseldorf
Tel.: 02 11/6 90 65-43

Die Teilnehmerzahl ist begrenzt! Die Anmeldungen werden in der Reihenfolge des Posteingangs notiert! Es erfolgt eine schriftliche Bestätigung! Wir behalten uns vor, die Veranstaltung bei mangelnder Teilnehmerzahl abzusagen!

 


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