IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 8/1998, Seite 78 ff.



Leuchtmittel

Licht in vielen Variationen

Vom 6-Volt-Lämpchen im Rasierspiegel bis zum 300-Watt-Brennstab im Wandfluter tummelt sich eine kaum überschaubare Artenvielfalt von Leuchtmitteln im Bad - nur routinierte Planer verstehen es, diese Möglichkeiten geschickt zu nutzen und aufeinander abzustimmen.

Leuchtmittel-Übersicht (Bild: Fördergemeinschaft Gutes Licht).

Wer nur darauf aus ist, irgendeine Beleuchtung im neuen Bad vorzusehen, verpaßt die Chance, eine Wohlfühl-Insel in der Wohnung zu schaffen und degradiert den Aufenthaltsraum zur Reinigungsstätte. Im Beratungsgespräch mit dem Kunden gilt es, seinen Nutzungsgewohnheiten entsprechend Leuchtmittel auszuwählen. Über Stil und Form gibt es meist schon Vorstellungen, so daß der Einsatz bestimmter Leuchtmittel ein- oder ausgeschlossen wird.

Geht es dabei um 230-Volt-Leuchten mit E14- oder E27-Sockel, so muß man sich längst nicht mehr auf altbekannte Lampenformen beschränken, wie sie beispielsweise in der Übersicht mit den Nummern 1 bis 9 bezeichnet sind.

Hochvolt-Halogen mit GZ 10-Sockel (Bild: Philips Licht).

Halogen-Licht hat sich in der Beleuchtungstechnik ganz stark durchgesetzt, weil sich so brillantes Licht mit hervorragender Farbwiedergabe erzeugen läßt. Hochvolt-Halogen-Lampen (ab Nr. 10) werden in immer neuen Bauformen entwickelt, die mittlerweile gleiche Ausmaße erreichen wie Kaltlichtspiegel-Lampen, die bisher nur in der 6- oder 12-Volt-Klasse zu finden waren.

Energiesparbirne (Bild: Philips Licht).

Die Entwicklung hin zum Hochvolt-Halogen in kleinen Bauformen wurde deshalb forciert, weil hier kein Handicap in bezug auf leistungsbegrenzende Vorschaltgeräte besteht bzw. ein Klotz als Leistungstrafo nicht verstaut werden muß. Wenn auch die Reflektoren mit einer Fülle verschiedener Strahlungswinkel Verwechslungen zwischen Nieder- und Hochvolt zulassen, so sind die Systeme dennoch klar am Sockel zu unterscheiden.

Leuchtstoffspiegelleuchten (Bild: Osram).

Auch die Energiesparleuchten (ab Nr. 19) entwickeln sich hin zu ansehnlichen Bauformen, so daß es mittlerweile möglich wird, eine herkömmliche E27-Sockelleuchte energiesparend mit einer Lampe in Birnenform zu betreiben, ohne daß dies zu Lasten der Optik gehen muß. Ob dann die hohe Lichtausbeute und die Helligkeit dem Erscheinungsbild der Leuchte bzw. dem Raum gerecht werden, ist wiederum eine Frage, die den Planer beschäftigen muß.

Lampenfassung für Feuchträume (Bild: interBär).

Leuchtstofflampen (ab Nr. 25) finden sicher auch im Bad Anwendungsmöglichkeiten, doch in Reinweiß geben sie ein Licht ab, daß eher für eine funktionale Ausleuchtung sorgt als für Lichtinseln zum Wohlfühlen.


Leuchtstoffregallampe (Bild: Osram).

Hochdruckentladungslampen (ab Nr. 28) mit hoher Lichtausbeute und brillanter Farbwiedergabe sind im Kommen. Sorgten sie früher nur an Straßen oder im Stadion in hohen Wattklassen für eine gleißend helle Ausleuchtung, so setzt man sie zunehmend in Wohn- und Geschäftsräumen ein. Sie benötigen nur wenig Energie, ein Dimmen gestaltet sich jedoch schwierig oder ist gar nicht möglich.

Man unterscheidet zwischen Natriumdampf-Hochdrucklampen und Halogen-Metalldampflampen. Letztere sind auch für Fluter im Bad denkbar, denn die Weiterentwicklung hat für kleinere Bauformen und Leistungsstärken bis runter zu 35 Watt gesorgt.

 


Zeichen für die Sicherheit

Ob Leuchten und andere elektrische Installationskomponenten sicher sind, erkennen Sie am VDE-Zeichen oder dem GS-Zeichen, die durch anerkannte Prüfstellen vergeben werden.

Schutz gegen elektrischen Schlag: Leuchten sind nach ihrer Bau- und Betriebsart in die Schutzklassen I, II und III eingeteilt und mit entsprechenden Symbolen gekennzeichnet.

Schutzklasse I

Leuchten für den Anschluß an einen Schutzleiter.

Schutzklasse II

Die Leuchten haben eine zusätzliche Schutzisolierung.

Schutzklasse III

Leuchten für Betrieb mit Schutzkleinspannung bis 24 Volt.

Schutzarten: Leuchten müssen entsprechend dem bestimmungsgemäßen Gebrauch gegen das Eindringen von Fremdkörpern und/oder Wasser geschützt sein.

Der IP-Code beschreibt den Schutzumfang mit zwei Kennziffern: IP XX.

Die erste Kennziffer (1-6) bezieht sich auf den Fremdkörperschutz.

Die zweite Kennziffer (1-8) bezieht sich auf den Wasserschutz.

Höhere Ziffern schließen die jeweils niedrigeren Ziffern ein.

Beispiele:

Leuchten für trockene Innenräume: Schutzart IP 20.

Außenleuchten im Freien: Schutzart IP 43.

Leuchten für Bäder im Bereich von Duschen: Schutzart IP 44.

Qualitätsleuchten tragen ein Typenschild mit

- Herstellerbezeichnung

- Modellnummer

- Hinweise zur Bestückung

- Hinweise für einzuhaltende Wand- oder Deckenabstände

- VDE- oder GS-Zeichen

- Symbol der Schutzklasse

- Schutzart IP-XX und Symbole

 

<Hersteller>

Nr. 12345678

IP 44

A MAX: 100 W


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