IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 8/1998, Seite 29 ff.


VERBÄNDE AKTUELL 


Nordrhein-Westfalen


Wirtschaftspressekonferenz zur SHK Essen

Das in den Bereichen Sanitär Heizung Klima tätige Handwerk (SHK) scheint die Talsohle erreicht zu haben. Nach Aussagen von SHK-Verbandshauptgeschäftsführer Dr. Hans-Georg Geißdörfer sind im laufenden Jahr allerdings Konjunkturverbesserungen lediglich in der Altbausanierung zu erwarten. Der Neubaubereich dürfte größtenteils noch stagnieren bzw. rückläufig sein, erklärte Geißdörfer anläßlich der Fachausstellung Sanitär Heizung Klima in Essen.

Im Bild von links: Renate Schlatmann, Ressortchefin Messe Essen, Hauptgeschäftsführer FV SHK NRW Dr. Hans-Georg Geißdörfer, Prof. Klemm, Präsident des RWI (Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung), Alfons Jochems, Direktor der Messe Essen, Reinhard Engel, Vorsitzender der Geschäftsführung Buderus Handel und Vorsitzender des Messebeirats sowie ganz rechts Prof. Richter, Technische Universität Dresden.

Eine Abwägung von Risiken und Chancen des Handwerkszweiges führe zu dem Ergebnis, daß der Markt insgesamt schwieriger werde. Geißdörfer: "Dennoch sollte keinesfalls Anlaß zu Pessimismus gegeben sein." Risiken und Gefahren seien darin zu sehen, daß der traditionelle Vertriebsweg zunehmend aufgeweicht werde. Hersteller und Großhändler verkauften zunehmend direkt an Endverbraucher. Hier müsse das Sanitär-, Heizungs- und Klimahandwerk verstärkt gegenhalten. Marktfelder in bestimmten Produktgruppen würden zudem verlorengehen.

Wie inzwischen der Bereich Küche abgewandert sei, bestehe momentan die Gefahr, daß der Badmöbelbereich in Teilen von fachfremden Konkurrenten, wie z.B. Möbelhäusern, übernommen werde. Große Firmen aus dem Energie- bzw. Baustoffbereich könnten in Form von Handelsketten, z.B. für Heizungen, verstärkt auf den Markt kommen.

Als nicht unerhebliche Chancen für das SHK-Handwerk wertet Geißdörfer die Tatsache, daß die Themenbereiche Umweltschutz, Ozonloch, Treibhauseffekt, Wasserqualität, Wasserknappheit und Rohstoffverknappung sich positiv auf die Tätigkeitsfelder der Branche niederschlagen könnten. Denn die Anforderungen an den Umweltschutz würden weiter zunehmen. Daraus resultierten entsprechend Aufgabenfelder für das Handwerk.

Jeder Anstieg der internationalen Energiepreise werde sich für die SHK-Handwerker positiv niederschlagen. Steigende Energiepreise würden nämlich den Beratungsbedarf des Verbrauchers steigen lassen.


MwSt.-Erhöhung fördert Schwarzarbeit

Mahnende Worte des LIM Peters zu Beginn der SHK Essen

Mahnende Worte an die Politik in Bund und Land, aber auch an die Marktpartner des nordrhein-westfälischen SHK-Handwerks richtete der Vorsitzende des Fachverbandes Sanitär Heizung Klima NRW, Rudolf Peters, zu Beginn der Fachmesse SHK '98 in Essen. Die politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die 7500 SHK-Betriebe müßten mittelstandsfreundlicher gestaltet werden und vor allem der Sanitärgroßhandel dürfe nicht durch Preiserhöhungen die Wettbewerbslage der Handwerksunternehmen verschlechtern, meinte Peters.

Die wirtschaftliche Situation der Branche bleibt angespannt, bestätigte die gerade ausgewertete Konjunkturumfrage des Verbandes. "Trotz einiger ermutigender Zeichen, etwa einer leichten Umsatzbelebung in der Altbausanierung, ist noch keine nachhaltige Verbesserung in Sicht". Der Umsatz sei zwar bei 12,5 Mrd. DM stabilisiert worden, doch die Renditemargen würden sinken - auf durchschnittlich 2,8 Prozent, wobei sie in Kleinbetrieben bereits im negativen Bereich lägen.

"Preiserhöhungen passen da nicht in die gegenwärtige Konjunkturlandschaft", warnte der Landesinnungsmeister und ergänzte, auch die Erhöhung der Mehrwertsteuer zum 1. April bremse "alle Hoffnung auf eine wachsende Kaufkraft und fördert die Schwarzarbeit". Die "mittelstandspolitischen Gebote der Stunde" seien "eine Senkung der Lohnnebenkosten und eine schnelle und tiefgreifende Steuerreform".

Insgesamt sieht Peters die Bundesrepublik in einer "hochproblematischen Schieflage", zumal die sozialen Ansprüche unvermindert zunähmen. Es könne jedoch niemandem "egal sein, daß eine Generation aus dem Vollen lebt und die magere Zukunft den Kindern und Enkelkindern überläßt".

An die Adresse des Ehrengastes der Messe-Eröffnung, Staatssekretär Joachim Westermann, Ministerium für Wirtschaft und Mittelstand, Technologie und Verkehr des Landes NRW, gerichtet, stellte Peters in Frage, "ob Nordrhein-Westfalen die Kraft besitzt, sich den Veränderungen in der Wirtschaft anzupassen, kleine und mittlere Unternehmen nachhaltig zu fördern und damit zugleich für mehr Beschäftigung zu sorgen". "Darstellung und Wirklichkeit in diesem Lande" klafften auseinander: Es fehlten 80000 selbständige Existenzen, das Wirtschaftswachstum bleibe hinter den anderen Ländern ebenso zurück wie die Zahl der Patentanmeldungen oder die Investitionen. Peters: "Das Land verliert an Attraktivität. 830000 arbeitslose Menschen sind eine Mahnung, die die Politik zu besonderen Anstrengungen für den Strukturwandel auffordert". Wenn es jetzt aber verstärkt zu Ausgründungen von Unternehmen in kommunaler Hand komme, sei dies "ein Signal in die falsche Richtung".


Freisprechungsfeier der Innung für Sanitär- und Heizungstechnik Dortmund und Lünen

Die Innung für Sanitär- und Heizungstechnik Dortmund und Lünen führte am Samstag, dem 21. Februar 1998, im Werkssaal der Dortmunder Stadtwerke AG ihre Freisprechungsfeier für die Bereiche Gas/Wasser, Klempner und Zentralheizungs- und Lüftungsbau durch.

Freigesprochen wurden 64 Prüflinge des Gas- und Wasserinstallateurhandwerks, 1 Prüfling des Klempnerhandwerks und 14 Prüflinge des Zentralheizungs- und Lüftungsbauerhandwerks, die ihre Prüfung im Sommer 1997 bzw. im Winter 1997/98 vor dem Gesellenprüfungsausschuß der Innung für Sanitär- und Heizungstechnik abgelegt haben.

Im Rahmen dieser Freisprechungsfeier fand die Verleihung des Herbert-Heldt-Förderpreises an die Prüfungsbesten der Sommergesellenprüfung 1997 und der Wintergesellenprüfung 1997/98 statt.

Der Preis umfaßt Geldbeträge und wurde zusammen mit einer Urkunde durch Rudi Klein, Geschäftsführer der Firma Herbert Heldt KG, Dortmund, überreicht. 


[Zurück]   [Übersicht]   [www.ikz.de]