IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 6/1998, Seite 86 f.


REPORT


Weichen auf Wachstum gestellt

Bosch: Geschäftsbereich Elektrowerkzeuge

Anläßlich der Pressekonferenz am 3. Februar dieses Jahres in Leinfelden informierte die Robert Bosch GmbH die Fachpresse über Marktsituation und Neuheiten ihres Geschäftsbereiches Elektrowerkzeuge.

Weltweit hat sich der Markt für tragbare Elektrowerkzeuge, so Joachim H. Lungershausen, Sprecher der Geschäftsleitung des Bosch-Geschäftsbereichs Elektrowerkzeuge, in einem kurzen Rückblick auf das Geschäftsjahr 1997, positiv entwickelt. Besonders die Teilmärkte Nordamerika und Asien haben seiner Meinung nach, mit ihrer Dynamik dazu beigetragen. Auch Bosch sei mit der Entwicklung zufrieden. Die internationale Ausrichtung und Präsenz - immerhin sei man auf vier Kontinenten in zehn Ländern an 18 Standorten vertreten - zahle sich letztendlich aus. "Wir blicken mit Optimismus in die Zukunft", resümierte Lungershausen.

Lungershausen: "Insgesamt trägt unsere internationale Ausrichtung und Präsenz - wir sind auf vier Kontinenten in zehn Ländern an 18 Standorten präsent - Früchte. Wir blicken deshalb mit Optimismus in die Zukunft."

Gegenüber dem Vorjahr ist der Markt für Elektrowerkzeuge 1997 weltweit um 5% auf ca. 93 Mio. Geräte gestiegen. Der Umsatz erhöhte sich um 13% auf 13 Mrd. DM. Nordamerika ist mit einem Marktvolumen von 4,2 Mrd. DM zweitgrößter kontinentaler Einzelmarkt, gefolgt von Europa (4,5 Mrd. DM), Asien (3,1 Mrd. DM), Lateinamerika (0,6 Mrd. DM), Australien/Ozeanien (0,4 Mrd. DM) und Afrika (0,2 Mrd. DM). Wie Uwe Raschke, Vertriebsleiter im Geschäftsbereich Elektrowerkzeuge, berichtete, konnte nach der vollständigen Übernahme der S-B Power Tool Company im Jahr 1996 die Position in Nordamerika weiter ausgebaut werden. Auch der europäische Markt habe Erfolge zu verzeichnen. Im wesentlichen dazu beigetragen haben neben der Marke Bosch auch die beiden Marken: Skil für Elektrowerkzeuge im unteren Preissegment und Dremel für handliche Kompaktwerkzeuge, so Raschke.

Raschke: "Der Entwicklung in den kommenden Jahren sehen wir mit Zuversicht entgegen. Neue Bosch-Produkte, verbunden mit einem umfassenden Bosch-Serviceangebot, werden im weiter interessanten Markt für Elektrowerkzeuge für Wachstumsimpulse sorgen."

Neben der Wirtschaftsregion Asien, 1997 noch mit einer starken Dynamik; inzwischen nachlassend, verzeichnet Bosch im Zuge der weiteren Internationalisierung auch Zuwächse in Lateinamerika und Australien - im vergangenen Jahr real jeweils um 5%.

In Deutschland, dem größten europäischen Einzelmarkt, ging dagegen die Nachfrage wertmäßig um 3% und mengenmäßig um 2% zurück. Der deutsche Markt für Elektrowerkzeuge erreichte ein Volumen von 1,4 Mrd. DM bei einem Absatz von ca. 10 Mio. Geräten. In den letzten Monaten des Jahres 1997 habe sich jedoch der Markt auf Vorjahresniveau stabilisiert, ja, es konnten sogar weitere Marktanteile gewonnen werden, so daß man für das laufende Jahr wieder ein leichtes Wachstum erwarte, prognostizierte Raschke.

Huttelmaier: "Zielstrebige Innovationen, die dem Handel und Hersteller neue Wachstumschancen eröffnen, haben bei Bosch immer Priorität."

Das Bosch aber nicht nur Marktzahlen aufweisen kann, sondern auch im Bereich Elektrowerkzeuge ständig innovativ ist, zeigte Marketingleiter Klaus Huttelmaier im Verlauf der Pressekonferenz anhand einiger Exponate.

Eine Bosch-Innovation besonderer Art ist der neue Bosch-Hammer GBH 7 DE. Im Meißelbetrieb erhöht seine "Turbo"-Funktion die Schlagkraft um ca. 20%. Mit einer Leistung von 1150 Watt bohrt das Gerät in Betonmauern mit Vollbohrern Löcher mit einem Durchmesser bis 45 mm, mit Durchbruchbohrern bis 80 mm und Bohrkronen bis 125 mm. Zudem hat der GBH 7 DE eine automatische Schalterarretierung im Meißelbereich, die im Bohrbetrieb wieder ausgeschaltet wird.

Im Meißelbetrieb bringt die "Turbo"-Funktion des neuen 7 kg-Bohrhammers ca. 20% mehr Leistung.
(Bild: Bosch)

Im Schlagbohrmaschinen-Bereich stellte Huttelmaier eine neue Zweigang-Schlagbohrmaschine im 750-Watt-Segment vor, die mit Auto-Lock - ein vollautomatischer Spindellock ohne Zusatzwerkzeug ausgestattet ist. Er ermöglicht dem Nutzer schnellen und einfachen Bohrerwechsel ohne Bohrfutterschlüssel bzw. Bedienung zusätzlicher Hebel oder Schalter.

Für den Bereich Meßtechnik bietet Bosch einen neuen digitalen Entfernungsmesser DLE 30 mit Lasertechnik für Strecken von 0,30 bis 30 m und einen digitalen Winkelmesser DWM 40 L an. Mit dem DLE 30 können Entfernungen gemessen und Flächen oder Volumina berechnet werden. Wenn die einzelnen Entfernungen gemessen sind, genügt ein Knopfdruck und das Ergebnis wird millimetergenau im Display angezeigt.

Die Feinschnittsäge für bündige und ausrißfreie Schnitte an Kunststoff- und Leichtmetallrohren.
(Bild: Bosch)

Ebenfalls mit hoher Genauigkeit (plus/minus 0,1 Grad) arbeitet der Digitale Winkelmesser DWM 40 L. Der im Gelenk des Gerätes integrierte Präzisionswinkelgeber mißt verschleißfrei und unbeeinflußt durch die jeweils herrschende Umgebungstemperatur. In dem Winkelgeber sind eine im Verdrehwinkel variable Lichtschranke und CD-Laufwerk eingebaut. Mit der hohen Umdrehungszahl des Laufwerkes wird die Position der Lichtschranke kontinuierlich abgegriffen. Aus diesen Signalen errechnet das Gerät dann elektronisch die zu ermittelnden Winkel.

Weitere Neuheiten im Programm von Bosch sind: Die Feinschnittsäge GFS 350 E für den gewerblichen Bereich, geeignet für Kunststoffe (Rohre) und Leichtmetalle. Die Stichsägen der Baureihe GST 100, die als Stab- und als Bügelversionen jeweils mit bzw. ohne Elektronik erhältlich sind. Akkuschrauber mit deutlich stärkeren Motoren. Akku-Packs mit höherer Energiedichte in Nickel-Metall-Hydrid-Technik bieten z.B. mehr Power bei verbesserter Ergonomie.

Mit dem Laserentfernungsmesser sind schnell Flächen und Rauminhalte ermittelt.
(Bild: Bosch)

Ergänzend zu all den Neuheiten wies Huttelmaier auf das umfangreiche Zubehör-Angebot von Bosch, Hawera und Dremel hin, das dem Handel und dem Unternehmen neue Wachstumschancen biete.

Der Markt für das Elektrowerkzeug-Zubehör erreichte 1997 weltweit ein Volumen von über 13 Mrd. DM und ist größer als der Markt für Elektrowerkzeuge. In Europa hat der Zubehörmarkt im vergangenen Jahr ein Volumen von über 4,5 Mrd. DM erreicht, wobei auf Deutschland hiervon ein Anteil von ca. 33% entfällt.


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