125 Jahre IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 21/1997, Seite 10 ff.


VERBÄNDE AKTUELL 


Zentralverband


Kurz und bündig


Wärmebedarfsberechnung

Keine Zustimmung zu europäischer Norm

Der im Zusammenhang mit den Harmonisierungsbemühungen von technischen Normen in Europa vorgelegte Entwurf einer Euronorm - Wärmebedarfsberechnung prEN 12831, Anforderungen an Warmwasserheizungsanlagen prEN 12928 - wurde vom zuständigen Spiegelausschuß im DIN als ungenügend, weil unfertig und unpräzise, abgelehnt. Die bisher gültigen und zugelassenen Methoden der Wärmebedarfsberechnung haben also bis auf weiteres uneingeschränkte Gültigkeit.

Neustart

Gemeinschaftswerbung für Sanitär

Die Wettbewerbspräsentation von drei renommierten Werbeagenturen war der erste Schritt zu einer Neuauflage der Sanitärgemeinschaftswerbung von VDS und ZVSHK, die in diesem Jahr nicht zustandegekommen war. Der Gesamtetat der Aktivitäten wird rund 5 Millionen Mark betragen, in der Vorgabe für die Agenturen ist, neben einer bundesweiten Anzeigenkampagne, auch die Vorlage eines Konzeptes enthalten, das Möglichkeiten der aktiven Umsetzung durch den Fachbetrieb vor Ort beinhaltet. Der Start der Kampagne ist für das Frühjahr 1998 vorgesehen.

Information

SHK-Nachwuchs im Internet

http//www.verband-shk.de, so lautet die Internet-Adresse, bei der sich interessierte Jugendliche ab sofort über die fünf Berufe des SHK-Handwerks informieren können. In insgesamt zehn Kapiteln und auf 21 Seiten werden die Ausbildung, die Tätigkeiten und die Perspektiven der Berufe dargestellt. Die Internet-Adresse war im Oktober drei Wochen lang täglich im Jugend-TV-Sender VIVA in einem Werbe-Spot zu sehen. Selbstverständlich wurden ebenfalls die Berufsinformationszentren (BIZ) der Arbeitsämter über dieses Internet-Angebot des ZVSHK informiert.

 

Förderung

SHK-ZERT-Beratung mit Fördermitteln

Die SHK-ZERT des ZVSHK erhielt vom Bundesamt für Wirtschaft (BAW) die Bestätigung, daß deren Qualitätsmanagementberatungen per Ausnahmegenehmigung mit öffentlichen Mitteln gefördert werden können. Die Genehmigung ist befristet und gilt längstens für Beratungen, die bis zum 30. September 1998 begonnen werden. Nähere Auskunft erteilt die SHK-ZERT, St. Augustin.

Fortsetzung

Meisterkampagne auch 1998

Mit neuen Motiven und aktuellen Aussagen zum Thema Heizungsmodernisierung wird die bewährte Meisterkampagne auch im kommenden Jahr fortgesetzt. Ein Schwerpunkt der Anzeigen wird die Verschärfung der Abgasvorschriften sein, nach der 1998 rund zwei Millionen Heizungsanlagen in Deutschland erneuert oder zumindest grundsaniert werden müssen. Als Ansprechpartner wird dabei der Heizungsbau-Fachbetrieb in den Vordergrund gestellt. Geplant ist außerdem wieder die Angabe einer zentralen Telefonnummer sowie die Anlage einer Adreßdatei, die Grundlage für die Beantwortung von Anfragen interessierter Hausbesitzer sein soll.


4-Länder-Treffen in St. Augustin:

Herausforderung Europa

Unaufhaltsam und in vielen kleinen und großen Schritten wächst Europa zusammen. Wie die Organisationen des Handwerks die kommenden Herausforderungen gemeinsam bewältigen können, darüber sprachen Ende September die Spitzen der deutschen, österreichischen, schweizer und luxemburgischen SHK-Verbände in St. Augustin.

Vertriebsweg auf dem Prüfstand

Die Qualität handwerklicher Leistung und damit die Zufriedenheit der Kunden ist untrennbar mit dem verwendeten Material verbunden. Im Gegensatz zu den Betrieben des Handwerks, die in der Regel einen regional eng eingegrenzten Markt haben, operieren die Hersteller der Produkte, die das SHK-Handwerk verarbeitet, schon längst europaweit. Eine Frage ist deshalb, ob und wie sich der in Deutschland bewährte dreistufige Vertriebsweg auch in Zukunft behaupten kann.

Schon heute zeigen sich Auflösungstendenzen: Gasthermen deutscher Hersteller beispielsweise sind in den Niederlanden um bis zu 30 Prozent billiger als hierzulande zu haben. Ganz oben auf der Tagesordnung stand deshalb die Frage, welche Möglichkeiten der Zusammenarbeit von Industrie, Großhandel und Handwerk in einem Europa bestehen, in dem es überhaupt keine Wirtschaftsgrenzen mehr gibt.

Zumindest die Vereinigung der europäischen SHK-Verbände UICP und der Europäische Großhandelsverband FEST haben sich auf einer Gemeinschaftstagung bereits mit diesem Problem beschäftigt. Auf dem Prüfstand stand in St. Augustin deshalb ebenfalls das in Deutschland bewährte System des dreistufigen Vertriebsweges sowie dessen Qualitäts- und Leistungskriterien. Kein Zweifel besteht jedenfalls darüber, daß nur die Kooperation zwischen den Marktpartnern eine Konfrontation mit der Gefahr des Vernichtungswettbewerbs vermeiden kann.

Die Teilnehmer des 4-Länder-Treffens in St. Augustin.

Europa fordert Gemeinsamkeit

Einer kritischen Bestandsaufnahme muß sich auch die UICP selbst unterziehen. Immer mehr Gesetze, Verordnungen und Normen erhalten europaweite Gültigkeit und erfordern damit eine schnelle Reaktion. Mit der Einrichtung einer UICP-Geschäftsstelle in Brüssel sowie eines gemeinsamen Sekretariates von UICP, GCI und AIE will Europas SHK-Branche auf diese Herausforderung reagieren.

Ganz akute Gefahr droht dem Handwerk allerdings auf einer ganz anderen Ebene, nämlich der Einführung eines europäischen Präqualifikationssystems. Es bedeutet nicht mehr und nicht weniger, als daß sich Unternehmen, die sich um öffentliche Aufträge in bestimmten Mitgliedsländern der Europäischen Union bewerben wollen, eine Reihe gewisser formaler Voraussetzungen erfüllen müssen, die sich nur zu einem geringen Teil auf die fachliche Qualifizierung beziehen. Eine Aufgabe der Handwerksorganisationen ist es jedenfalls dafür zu sorgen, daß das Handwerk als Wettbewerbsfaktor in diesen bürokratischen Fußangeln nicht auf der Strecke bleibt.

Der Euro - Fluch oder Segen

Zumindest die Industrie verspricht sich von der Einführung des Euro als gemeinsame europäische Währung weltweite Wettbewerbsvorteile. Auswirkungen hat diese aber ebenfalls auf das Handwerk, das nicht nur Kunde der Industrie ist, sondern sich auch zunehmend im innereuropäischen Wettbewerb behaupten muß. Hierbei könnte sich der Euro ebenso als Vorteil für die Handwerksbetriebe erweisen, dann nämlich, wenn einheitliche Euro-Preislisten für mehr Markttransparenz sorgen. Verkaufskataloge, Preis- und Rabattlisten wären dann direkt vergleichbar und die bisher kaum überschaubare und verwirrende Vielfalt der jeweiligen nationalen Kataloge und Listen hätte, zumindest was die Preise angeht, ein Ende.

Berufsbildung in Europa

Schon heute gibt es für den Austausch von Waren und Dienstleistungen - zumindest formal - in Europa keine Grenzen mehr. Mit den ersten gegenseitigen Anerkennungen von qualifizierter handwerklicher Berufsausbildung sind auch hier die Weichen gestellt. Ein Anliegen speziell des deutschen Handwerks ist es, das hohe Leistungsniveau der Berufsausbildung und der fachlichen Qualifikation in Deutschland in Zukunft zu halten. Themen der Sitzung in St. Augustin waren deshalb ebenfalls die Fortentwicklung der SHK-Berufe im europäischen Vergleich sowie Schwerpunkte der Weiterbildungsaktivitäten und deren Abstimmung auf europäischer Ebene auf der Basis eines gemeinsamen eingeführten europäischen Berufsbildungspasses.

Gemeinsamkeit macht stark

Fachmessen wie die ISH in diesem Jahr haben wieder einmal eindringlich demonstriert, daß der Markt für SHK-Produkte längst international ist. Für den Inhaber eines Handwerksbetriebes ist es jedoch schier unmöglich, alle wichtigen Fachausstellungen der Branche zu besuchen um sich persönlich über das Angebot und die Neuentwicklungen der Hersteller zu informieren. Diskutiert wurde deshalb die Frage, ob es einen gemeinsamen Standpunkt der europäischen SHK-Verbände zu Messen und Ausstellungen in Europa gibt und ob gegebenenfalls die wichtigsten internationalen Messen koordiniert werden können.

Wie die Beteiligung an den Fachmessen, so kennen auch die Werbeaktivitäten der Produzenten von SHK-Erzeugnissen keine Grenzen. Damit stellt sich den nationalen SHK-Verbänden die Aufgabe, aktuelle Entwicklungen und Tendenzen bei der Gemeinschaftswerbung und Verkaufsförderung von Industrie, Großhandel und Handwerk über die Grenzen hinweg zu beobachten, zu analysieren und das Handwerk entsprechend zu positionieren. Die Herausforderung Europa, darüber waren sich die Teilnehmer des 4-Länder-Treffens auf jeden Fall einig, kann gemeinsam erfolgreich bewältigt werden.

 

ZVSHK-Terminkalender

Datum

Veranstaltung

3. Februar 1998

7. Hamburger Abwassertag 1998, Hamburg

21. bis 28. Februar 1998

7. Internationales Fortbildungsseminar für das SHK-Handwerk, Teneriffa

15./16. Mai 1998

Deutscher Kachelofenbauertag, Heidelberg

11./12. Juni 1998

11. Erdgasforum, Berlin

25./26. September 1998

8. Brandenburger Seminar für Kachelofen- und Luftheizungsbauer, Kleinmachnow

2./3. Oktober 1998

23. Deutscher Kupferschmiedetag, Würzburg

12./13. November 1998

9. Deutscher Klempnertag, mit Verleihung des Architekturpreises des Klempnerhandwerks, Kassel

 


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