125 Jahre IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 19/1997, Seite 83 f.


TELEKOMMUNIKATION


Bevor das Wasser bis zum Hals steht:

Bündelfunk ruft Baumstark-Kundendienst

Wenn ein Rohrbruch den Keller überflutet, ist schnellste Hilfe gefordert. Auch wenn die Heizung ausfällt, muß der Mann vom Kundendienst vor Ort sein, ehe die Eiszapfen von der Decke wachsen. Noch gravierender können die Auswirkungen eines Ausfalls bei Gewerbetreibenden sein: Ist der Backofen defekt, kann der Bäcker keine Brötchen backen; und fällt die Kühlung beim Schlachter aus, drohen schwere Verluste, wenn der Service nicht umgehend die Störung beseitigt.

Vom Handwerksbetrieb zum Dienstleistungsunternehmen

Die Baumstark GmbH & Co. KG ist ein mittelständischer SHK-Handwerksbetrieb mit langjähriger Tradition. Die Gründung erfolgte bereits 1926, seit 1957 befindet sich das Unternehmen in Familienbesitz. Theo Baumstark, geschäftsführender Gesellschafter, übernahm die Leitung von seinem Vater und führt das Unternehmen seit fünfzehn Jahren. In dieser Zeit wuchs der ursprüngliche Handwerksbetrieb zu einem Unternehmen, das mit 50 Mitarbeitern rund neun Millionen DM Umsatz erwirtschaftet. Das eigene Betriebsgelände am Stadtrand von Wiesbaden-Erbenheim liegt ausgesprochen verkehrsgünstig: Mit dem Autobahnanschluß in Sichtweite ist der gesamte Ballungsraum Mainz/Wiesbaden/Frankfurt in einer Stunde Fahrtzeit erreichbar.

Theo Baumstark sieht sein Unternehmen als Dienstleistungsbetrieb für Sanierung, Renovierung und Kundendienst mit ausgebildetem Fachpersonal für die Bereiche Sanitär, Heizung, Klimatechnik, Elektro und Fliesen. Damit ist Baumstark nicht nur ein begehrter Partner im Service: Bei Renovierung und Sanierung kann er alle benötigten Leistungen als Generalunternehmer aus einer Hand anbieten.

Schnelle Störungsbeseitigung

Als besondere Stärke nennt der Geschäftsführer die schnelle Reaktion bei auftretenden Störungen. Natürlich hilft dabei auch die günstige geographische Lage, aber auch personell muß diesem Leistungsmerkmal Rechnung getragen werden. Anders als andere Unternehmen setzt Baumstark deshalb nicht auf die volle Auslastung seiner Mitarbeiter, sondern läßt eine Sicherheitsreserve, um schnell qualifiziertes Personal einsetzen zu können. Damit sind natürlich Kosten verbunden, aber dafür akzeptieren Kunden auch den angemessenen Preis.

Als Servicebetrieb kann Baumstark die komplette Betreuung von Unternehmen und Wohnungsgesellschaften anbieten. Für seine gewerbetreibenden Kunden ist dieser umfassende schnelle Service besonders wichtig, denn nicht immer ist klar, ob die Störung der Elektrik, dem Leitungssystem oder einer anderen Ursache zuzuordnen ist. Und Geschwindigkeit bei der Beseitigung von Störungen kann für diesen Kundenkreis zur "Überlebensfrage" werden.

Ungenutzte Funktionalität

Heute sind bei Baumstark sechs Fahrzeuge mit Bündelfunk-Technik ausgestattet. Gefunkt wird, wenn der Standort abgefragt und ein neuer Einsatz durchgegeben werden soll. Überwiegend geht der Ruf von der Zentrale in Erbenheim aus, wobei fast ausschließlich der gezielte Einzelruf von Fahrzeugen angewandt wird. Baumstark verzichtet auf die Rückmeldung der Techniker nach ausgeführter Arbeit, weil er damit schnell seine Zentrale überlasten würde. Meistens kennen die Fachleute ihre Einsatzorte schon vorher und arbeiten sie selbständig ab. An die Zentrale per Funk wenden sie sich, wenn sie Unterstützung oder zusätzliches Material benötigen oder unvorhergesehen aufgehalten werden.

Wichtig für Baumstark ist, daß er mit Bündelfunk alle Fahrzeuge in der gesamten betreuten Region schnell und gezielt ansprechen kann. Heute zeigt sich, daß diese Anforderung mit Handfunkgeräten sogar noch besser erfüllt werden kann. Bei Baumstark sind die Geräte heute in die Fahrzeuge fest eingebaut. Dadurch sind die Handwerker gelegentlich nicht mehr erreichbar, wenn sie beim Kunden arbeiten. Zwar erscheint im Display des Funkgeräts eine Meldung über den zwischenzeitlich erfolgten Ruf, aber davon erfährt der Techniker erst, wenn er zum Fahrzeug zurückkehrt. Als Lösung bietet sich ein handlicher Quittungsrufempfänger an, der mitgenommen wird und einen beim Bündelfunkgerät ankommenden Ruf signalisiert. Mit Handfunkgeräten sind die Techniker direkt vor Ort erreichbar. Zusätzlich können sie sich auch leichter untereinander absprechen. Die stark gefallenen Preise für Handfunkgeräte machen heute eine solche Lösung auch wirtschaftlich attraktiv; und die geringere Sendeleistung der Handfunkgeräte spielt beim heutigen Netzausbau keine große Rolle mehr.

Funken erfordert Disziplin

Probleme im Funkbetrieb entstehen heute kaum aus der Technik. Die lokale Präsenz des Fachhändlers sichert in der Regel schnelle Störungsbeseitigung im Fehlerfall. Schwierigkeiten in der Kommunikation entstehen eher aus der Besonderheit von Bündelfunk: Im Normalfall wird die Sprechzeit auf 60 Sekunden begrenzt, und der Funkverkehr erfolgt im Wechselsprechen, bei dem die Teilnehmer abwechselnd sprechen und hören können. Theo Baumstark räumt ein, daß die Funkdisziplin seiner Mitarbeiter verbessert werden könnte, wenn sie klare Anweisungen für die Durchführung eines Funkgesprächs erhielten. So kann es heute schon vorkommen, daß ein Gespräch unerwartet beendet wird oder die Worte des Sprechers ungehört verhallen. Aber mit der Nutzungsdauer steigt auch die Erfahrung im Umgang mit dieser neuen Technik.


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