125 Jahre IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 14/1997, Seite 61 ff.


REPORT


Zweite Ausbaustufe

Profi-Seminare für Absolventen des Aufbaustudiums Badgestaltung

Rund 300 Badplaner aus dem Fachhandwerk und -handel haben seit dem Start der Initiative von Duravit, Hans Grohe, Hoesch und Hüppe ihr Aufbaustudium Badgestaltung aufgenommen. Im Oktober diesen Jahres wird der 100. Teilnehmer sein Diplom entgegennehmen können und damit den erfolgreichen Abschluß seiner Weiterbildung dokumentieren. Aber, was kommt danach?

Mehr Erfolg mit einem veränderten Planungs- und Verkaufsprozeß: Erika Sussmann aus Kirchheim.

Nach dem Aufbaustudium Badgestaltung kommt offenkundig vor allem eines: eine deutlich veränderte Beratungs- und Planungspraxis, wie es exemplarisch die Teilnehmerin Erika Sussmann berichtet: "Nachdem, was ich im Aufbaustudium gelernt habe, haben wir den gesamten Beratungsprozeß in unserem Unternehmen umgedreht. Mit Erfolg. Sogar ohne Ausstellung kommen wir heute deutlich öfter zum erfolgreichen Verkaufsabschluß. Über die Mund-zu-Mund-Propaganda zieht die neue Qualität unserer Planungen zunehmend attraktive Kunden an."

Erste weiterführende Profi-Seminare

Aber wem das allein noch nicht reicht, der kann darüber hinaus mit den ihm bekannten Trainern und Kommilitonen weiter an seiner eigenen Qualifikation arbeiten. Der Sprecher des Förderkreises, Hans-Joachim Steinert von Hüppe berichtet: "Wir haben Teilnehmer und Absolventen danach befragt, wie es ihrer Meinung nach weitergehen sollte. Einhelliger Tenor: weiterführende Seminare zum Thema Badgestaltung, denn: besser werden kann man immer."

Neuheiten-Seminar für Teilnehmer und Absolventen des Aufbaustudiums Badgestaltung.

In diesem Jahr wurden - aus Anlaß der ISH - zunächst zu zwei Terminen Neuheiten-Seminare durchgeführt, im Rahmen derer Messeneuheiten, ihr Einsatz in der Planung besprochen wurden. Darüber hinaus schwierige Grundrisse mit guten Lösungen.

Mehr Sicherheit in der Argumentation

Gemeinsam übten sich die Teilnehmer in der Beurteilung fremder Planungen. "Es ist erstaunlich, wie gut man durch das Aufbaustudium darin trainiert wird, Fehler in Planungen sofort zu erkennen und auch begründet für eine andere Planung zu argumentieren", stellte Carina Goßen fest, selbst seit vier Jahren in der Badplanung der Josef Gossen GmbH & Co. KG tätig.

Schlechte Planungen sofort erkennen - gute erfolgreich verkaufen. Ein Lernerfolg des Aufbaustudiums Badgestaltung, meint Carina Goßen.

Diese Sicherheit in der Beurteilung und Begründung von Planungen spüren auch die Kunden. Viele Teilnehmer berichten, daß sie durch die im Aufbaustudium gewonnene Sicherheit in den Verkaufsgesprächen deutlich weniger Widerstände auf Kundenseite erleben. "Wir sind einfach überzeugender geworden", meint Nellie Dammer aus Nettetal. Gemeinsam mit ihrem Mann betreibt sie einen Sanitärfachbetrieb. Vom Aufbaustudium ist sie so begeistert, daß sie gleich noch eine Mitarbeiterin aus ihrer Ausstellung zum Seminar geschickt hat, nachdem sie selbst das Aufbaustudium erfolgreich durchlaufen hat.

Trotz hoher Anforderungen in Unternehmen und Familie erfolgreich das Studium abgeschlossen: Nellie Dammer aus Nettetal.

Intensive Betreuung während des gesamten Studienjahres

"Ich habe das Studium damals trotz zahlreicher privater und beruflicher Belastungen angefangen, weil ich mir viel davon versprochen habe. Dank der flexiblen und intensiven Betreuung durch das Studienbüro und die Referentinnen habe ich es trotzdem erfolgreich abgeschlossen." Ein Erfolg, den Nellie Dammer durchaus persönlich nehmen darf.

Welche Ziele der Förderkreis für das Jahr 1998 ins Auge gefaßt hat, wollte die IKZ-HAUSTECHNIK von Hans-Joachim Steinert, dem Sprecher des Förderkreises, wissen. Schon im Mai diesen Jahres mußte man sich darüber Gedanken machen, wie das kommende Jahr zu gestalten ist, denn das Jahr 1997 ist bereits "gelaufen". "Wir sind so gut wie ausgebucht. Rund 30 Leute auf den Wartelisten für die einzelnen Seminarorte mußten wir auf das nächste Jahr vertrösten", so Joachim Sälzer vom Essener Studienbüro.

Hans-Joachim Steinert von Hüppe ist der Sprecher des Förderkreises Aufbaustudium Badgestaltung.

1998 mit zusätzlichen Profi-Seminaren

Im kommenden Jahr werden deshalb erneut mindestens sieben Starttermine an vier verschiedenen Orten in der Republik angeboten. "Zusätzlich werden wir versuchen, die Anfragen von verschiedenen Vereinigungen aus dem Handwerk zu befriedigen, die komplette Termine für Mitglieder einkaufen wollen. So wird die VSL aus der Schweiz im Frühjahr 1998 bei Hans Grohe in Schiltach einen eigenen Termin bekommen", ergänzt Hans-Joachim Steinert.

Sowohl die Kapazitäten der Referentinnen als auch der Schulungszentren ließen ein deutliches Wachstum des Angebotes zum Beispiel auf die doppelte Anzahl von Startterminen nicht zu. "Das bedauern wir einerseits, weil wir der steigenden Nachfrage natürlich gern schneller gerecht würden, andererseits waren sich alle Mitglieder des Förderkreises von Anfang an darin einig, daß es vor allem um die dauerhafte Sicherung der Qualität gehe. Und ein Mehr an Studienplätzen könnte - so unsere Befürchtung - zu erhöhten Reibungsverlusten und einer Minderung der Qualität führen."

Qualität vor Quantität: Um auch 1998 das gegebene Qualitäts-Versprechen halten zu können, wird es maximal 170 neue Studienplätze geben.

Darüber hinaus wolle man im nächsten Jahr weitere Profi-Seminare für die wachsende Zahl von Absolventen anbieten. "Wir wissen, daß die Teilnehmer großen Wert darauf legen, den Kontakt untereinander und zu den Referentinnen zu halten. Das wollen wir ermöglichen", begründet Hans-Joachim Steinert dieses Vorhaben. Häufig würden solche Treffen auch dazu benutzt, schwierige Aufgaben aus der Praxis mitzubringen und im Seminar zu diskutieren.

Gruppenarbeit löst schwierige Planungsprobleme

"Es ist schon verblüffend, wie schnell zahlreiche originelle Ideen auf dem Zeichenpapier entstehen, wenn man gemeinsam darüber spricht, wovor man selbst am eigenen Schreibtisch eher ratlos stand", weiß Trudel Niessen, die diese Chance während des Neuheiten-Seminares in Düren nutzte. Ein nach den Erkenntnissen des Aufbaustudiums geplantes Bad präsentierte Harald Glöckl im gleichen Seminar. Einhelliges Urteil seiner Kommilitonen und Referentinnen: "Perfekt. Interessant. Erstklassig." Übrigens auch aus der Sicht der Kunden.

Fazit der Teilnehmer wie des Förderkreises nach dem ersten Profi-Seminar in Düren: Das Aufbaustudium Badgestaltung weist den Weg zu einer neuen Art der Planungs- und Verkaufspraxis und macht Appetit. Appetit darauf, immer besser zu werden. Und das am liebsten mit Gleichgesinnten in den weiterführenden Seminaren des Aufbaustudiums.

In der Gruppe schneller mehr überzeugende Lösungen finden. Das spricht für den Gedankenaustausch auch nach Studienabschluß.

Bleibt die Frage: Wird der Förderkreis des Aufbaustudiums dieser Maßnahme auch weiterhin finanziell den Steigbügel halten? Dazu Hüppe-Geschäftsführer Dr. Eckhard Keill: "Ich persönlich war vor dem Start der ersten Reihe eher skeptisch, ob der Markt für diese Form der Weiterbildung wirklich so groß sein würde. Aber die verantwortlichen Mitarbeiter in unserem Haus und die begeisterten Teilnehmer haben mich überzeugt. Ganz sicher dient das in diese Maßnahme investierte Geld einer Weiterentwicklung unserer Branche in die richtige Richtung. Der Expertenvertriebsweg wird in der Zukunft durch Qualifikation und das Serviceangebot "Bad aus einer Hand" im Wettbewerb zu anderen Anbietern bestehen."


[Zurück]   [Übersicht]   [www.ikz.de]