IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 9/1997, Seite 90 f.


REPORT


Ion-Devices der Aufsteiger

Elektrolytisches Wasserbehandlungsgerät im Markt der Physikalischen Anbieter

In die Szene der physikalischen Wasseraufbereitung ist Bewegung gekommen. So hat sich aus den weit über 100 Anbietern im Markt eine "erste Liga" herauskristallisiert. Diese Gruppe stellt handwerksgerechte Produkte her und vermarktet sie, wo möglich, über den Vertriebsweg.

Das auf Elektrolytbasis arbeitende Wasserbehandlungsgerät der Firma ION-Devices wird im Werk Pool, Bovernmonth, in England gefertigt.

Als Aufsteiger in diese Liga kann man die Firma Ion-Devices bezeichnen, denn nach ihrer Gründung im Jahr 1989 konnte sich das Unternehmen in dem hart umkämpften Markt durchsetzen und namhafte Anwender-Unternehmen von ihrer physikalischen Behandlungsmethode überzeugen.

Dieses, nach Firmenangaben, andere elektrolytische Wasserbehandlungsgerät bietet eine interessante Variante der Wasserbehandlung durch eine Zinkanode. Von dieser Methode verspricht sich Geschäftsführer Flettner gute Marktchancen, da das Gerät, mit der Produktbezeichnung "Scale Buster", ohne chemische Zusätze, Magnete und ohne Stromanschluß auskommt.

Die Produktentwicklung hin zu einer handwerks- und anwendergerechten Einheit überzeugte auch den Großanwender Bast-Bau GmbH, der, so Flettner, ab 1995 das Gerät in sein Raumbuch aufnahm. Dort wurde der Einsatz des Gerätes oberhalb einer Härte von 15° dH vorgeschrieben.

Marc Flettner, Geschäftsführer ION-Devices, Stammsitz Düsseldorf, ist sehr zuversichtlich, daß sich das Gerät im Markt weiter durchsetzen wird.

Rund um den "Elektrolyser"

Dieses physikalisch/chemische Gerät wird in den Größen ¼" bis 1½" in Gewindeausführung geliefert und als Baueinheit von 2" bis 8" in Flanschenausführung. Darüber hinaus kann das Wasserbehandlungsgerät aber auch bis zu einer Größe von 24" hergestellt werden!

Im Reaktionsteil der Zinkanode wird nach Herstellerangaben ein Ladungspotential von 1 Volt elektrolytisch erzeugt. Dieses Potential bewirke letztendlich das Eintragen der Impfkristalle, die dann wiederum eine Agglomeration der geladenen Partikel herbeiführten. Diese Anhäufungen bildeten dann neutrale Strukturen die eine Inkrustation in den Rohrleitungssystemen verhindern würden. Gleichzeitig werde eine Schutzschicht im Rohr aufgebaut um Korrosionen vorzubeugen. In bereits bestehenden Anlagen werde die Inkrustation abgetragen, dies bewiesen zahlreiche Objektberichte.

Aufbau des Gerätes, hier in Flanschausführung.

Der rohrförmige Gerätegrundkörper besteht aus Messing und beinhaltet drei Bauteile (siehe Bild oben). In der Montageeinheit befindet sich die bereits genannte Zinkanode, die alle fünf bis sechs Jahre gewechselt werden sollte und zwei aus PTFE gefertigte Verwirbelungskörper, die eine statische Aufladung des Wassers bewirken sollen.

Vorrangige Einsatzmöglichkeiten:

- Kühlkreisläufe,
- Heizungsanlagen,
- Dampfluftbefeuchter,
- Konvektomaten,
- Großküchengeräte,
- Schwimmbäder,
- Trink- und Brauchwassersysteme und
- Trinkwarmwasserspeicher.

Montagefertig wird das Gerät geliefert und kann daher mit geringem Installationsaufwand eingebaut werden.

Das patentierte Innenleben eines geflanschten Gerätes mit Zinkanode und PTFE Statikkörper. Die Opferanode arbeitet, so Flettner, wie eine Batterie mit Kathode und Wasser als Elektrolyt. Die erzeugte Spannung betrage 1 Volt und der PH-Wert werde um etwa 0,2 in Richtung Base verändert.

Ein Rohrstück wird in entsprechender Länge aus dem vertikalen Rohrstrang hinter Wassermesser und Filter herausgetrennt, Gewindestücke oder Flansche eingebaut und das Gerät eingedichtet. Der Hersteller weist insbesondere auf den Einbau eines Kontrollstücks zum Funktionsnachweis und auf die Montage einer Erdungsbrücke hin. Eine Kontrolle der Durchflußrichtung entfällt, da die Strömungskörper und die Anode symmetrisch gefertigt sind.

Für die Geräte besteht eine einjährige Geldrückgabegarantie bei Nicht-Funktion und eine dreijährige Garantie auf Material- und Produktionsfehler des Gerätes. Diese Werksgarantie wurde in den Jahren seit 1989 nach Flettners Angaben erst fünf Mal in Anspruch genommen und sei daher in Prozenten nicht auszudrücken.

Mit einem Laser-Meßsystem ist es möglich, die Veränderungen von Partikelgrößen, -form und -konzentration zu vergleichen. Das "Computerized Inspection System" kann Angaben zu Veränderungen der Partikelgrößen aufzeichnen.

...und sonst

Erstmals stellte das Unternehmen seine Wasserbehandlungsgeräte auf der ISH in Frankfurt vor. Für das Unternehmen der letzte Schritt auf dem Weg in die Oberliga der etablierten physikalischen Anbieter. "Ich hatte nicht mit einem so erfolgreichen Messeauftritt hier auf der ISH gerechnet," sagte Flettner.

Die Zahl der handwerks- und handelsnahen Anbieter der "physikalischen Seite" beschränkte sich in diesem Jahr auf etwa 20 Firmen.

Der Nachweis nach Arbeitsblatt W 512 läuft bereits und wird Ende des Jahres veröffentlicht. Für Marc Flettner ist aufgrund seiner langjährigen Erfahrungen sicher, daß diese Hürde auch genommen wird.

Daß der Sprung in die Oberliga nicht zu einem Intermezzo wird, liegt nicht allein an der Qualität des Produkts, sondern auch am Vertriebssystem und der qualifizierten Montage. "Der Einbau muß durch einen Fachbetrieb erfolgen," heißt es in der Produktbroschüre.


[Zurück]   [Übersicht]   [www.ikz.de]