IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 6/1997, Seite 5


ISH '97 - DER COUNTDOWN LÄUFT


ISH '97
Der Countdown läuft!

Dr. Michael Peters
Messe Frankfurt AG

 

Beim Start einer Rakete blickt alles gebannt auf die Uhr, die die letzten Sekunden zählt. Der dramatische Moment vor dem "Take off" bündelt noch einmal alle Erwartungen, Anstrengungen und Hoffnungen, die mit dem Projekt verbunden sind.

Der Countdown vor großen Messen bringt oft eine ähnliche Spannung mit sich. Wenn die ISH am 18. März 1997 "abhebt", schaut die ganze Welt der Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik nach Frankfurt und hofft auf einen guten Verlauf. Vom "Kurs" dieser Leitmesse erwarten 2200 Aussteller, daß er sie zu neuen Kunden und neuen Märkten führt. 200000 Besucher wollen auf ihrem Messetrip neue Produkte, Verfahren und Lieferanten erkunden.

Das gemeinsame Ziel aller Aussteller und Besucher ist der Kunde. Der allerdings kann je nach Marktlage und Investitionsbereitschaft ein ferner Fixstern sein. Im Hinblick auf die Baukonjunktur im Inland jedenfalls ist zur Zeit die Umsatz-Flughöhe noch nicht einmal zu halten. Schon im letzten Jahr kam die Branchenbilanz mit einem Minus von fünf Prozent leicht ins Trudeln. Die Prognosen für das laufende Jahr versprechen bislang noch keinen Aufwind. Es ist deshalb Zeit, zu neuen Marketing-Ufern aufzubrechen.

Die Deutschen geben zuwenig Geld für moderne Heizungstechnik und sanitären Komfort aus. Viele Bauherren hat die Botschaft vom wirtschaftlichen Nutzen, den sie aus den Innovationssprüngen der Industrie ziehen können, noch nicht erreicht. In der Wunschliste der Verbraucher liegen Auto, Urlaub und Möbel immer noch vor der komfortablen Gestaltung des Badezimmers oder der Modernisierung der haustechnischen Anlagen.

Unterdessen geraten bewährte Partnerschaften und die Struktur der Vertriebswege unter Druck. Nicht nur der nationale Wettbewerb wird immer härter, auch die internationalen Konkurrenten im europäischen Markt treten auf den Plan.

Die in Angriff genommene Flexibilisierung der Aufgabenteilung im Handwerk ist zweifellos ein wichtiger Schritt, um an Kundennähe zu gewinnen und dadurch neue Zukunftsperspektiven zu eröffnen. Gleichzeitig bergen die aktuellen Sortimente der Hersteller eine Fülle von Chancen für Handel und Handwerk. Für jeden Geschmack, für jedes Budget und für jede technische Herausforderung steht Planern und Anwendern heute eine reiche Palette von Lösungen zur Verfügung. Nie war die Auswahl an innovativen Systemen und Produkten für alle erdenklichen haustechnischen Bedürfnisse größer.

Nur: Wenn aus diesen Bedürfnissen ein Bedarf entstehen soll, der sich in Mark und Pfennig beziffern läßt, müssen alle Marktpartner stärker an einem Strang ziehen. Das gilt für den Austausch zwischen den Verbänden ebenso wie für die Zusammenarbeit von Handwerk, Handel und Industrie. Jeder weiß, daß der Integration von Sanitär-, Heizung- und Klimatechnik die Zukunft gehört. Lassen sich daraus nicht auch Rückschlüsse für die Branche ziehen? Jede Sekunde, die von internen Auseinandersetzungen verzehrt wird, stärkt die internationale Konkurrenz und trübt den Blick für das gemeinsame Ziel: den Kunden.

Die Branchenkonjunktur kann nur durch verstärkte Marketinganstrengungen aller Leistungsanbieter zusätzliche Schubkraft gewinnen. Der Renovierungsbedarf im gewerblichen Sektor und das schlummernde Potential für Gebäudesystemtechnik im privaten Wohnungsbau sind nur zwei Beispiele, die diese Anstrengungen lohnen.

Die ISH wäre nicht die weltweit wichtigste Plattform aller SHK-Branchen, wenn sie nicht auch als Katalysator laufender Veränderungen wirken könnte. Sie ermöglicht den Entscheidern im Handwerk, in den Architekturbüros und dem Dienstleistungssektor den direkten Leistungsvergleich aller international bedeutenden Anbieter. Sie erschließt deutschen Herstellern zusätzliche Kundenpotentiale rund um den Globus. Sie trägt mit professionellen Kongreßtagen, Vorträgen, Informationsständen und Sonderschauen zur Wissensvermittlung innerhalb der Branche bei und liefert Ideen für das Alltagsgeschäft.

Die ISH verpassen heißt deshalb, Informationsvorsprung verschenken.

Wer kann sich das im Wettlauf um den Kunden heute noch leisten?


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