IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 3/1997, Seite 35 ff.


HOTELBAD-SPECIAL


Dienstleister aus Passion

Vom Installateur zum Hotelier

1981 setzten Heidemarie und Heinrich Nikiel zum ersten Mal gemeinsam alles auf eine Karte und übernahmen einen Installationsfachbetrieb in Essen. Mit einem Lehrling und seiner Frau ging der Handwerksmeister Nikiel damals an den Start und schon nach drei Jahren stand der Betrieb auf festen Füßen. 1992 dann die Entscheidung für ein neues Wagnis: Die Familie kaufte eine ehemalige Bergwerksdirektorenvilla in der Nähe des Betriebes und gründete darin ein 30-Zimmer-Stadthotel. Und auch dieses Unternehmen ist drei Jahre nach der offiziellen Eröffnung auf dem besten Wege, der hoch motivierten Unternehmerfamilie einen neuen Erfolg zu bescheren.

 

Seit 30 Jahren verheiratet,
seit 16 Jahren gemeinsam selbständig:
Heidemarie und Heinrich Nikiel aus Essen.

 

 

 

 

 

"Fünf Jahre haben wir uns selbst für die Gründung des Sanitärfachbetriebes gegeben. Fünf Jahre, in denen nichts anderes zählt als der Aufbau des Hotels, haben wir auch beim zweiten Mal angesetzt. Danach muß man sich dann die Frage stellen, ob es die richtige Entscheidung war und ob wir weitermachen wollen." So praktisch und selbstkritisch klingt die Gründungsphilosophie des Ehepaares Heidemarie und Heinrich Nikiel, seit 30 Jahren verheiratet und seit 16 Jahren gemeinsam selbständig.

 

1981 übernahmen die Nikiels einen
bestehenden Sanitärfachbetrieb und
bauten ihn systematisch zum Bäderstudio aus.

 

 

 

 

Innerhalb dieser Fünfjahresfrist würden sie sich durch nichts und niemanden irritieren lassen und auch zulassen, daß der Betrieb das Leben der ganzen Familie bestimmt. "Nur wenn alle in der Familie bereit sind, diese Entscheidung mitzutragen, notfalls rund um die Uhr zu arbeiten und dabei nicht den Spaß an der Sache zu verlieren, kann man so etwas schaffen," ausdrücklich weist Heinrich Nikiel auf diesen ihm besonders wichtigen Erfolgsfaktor hin.

 

Auf nur 30 m² zeigt die Ausstellung der Nikiels alles,
was im Beratungsgespräch am "lebenden Objekt"
entschieden werden muß.

 

 

 

 

Er führt heute seinen Sanitärfachbetrieb mit 17 Mitarbeitern, seine Frau das Waldhaus Langenbrahm mit 16 Mitarbeitern. Die gemeinsame Tochter trat nach dem Kauf der Villa an die Stelle ihrer Mutter im väterlichen Betrieb und ist dort für die Führung der Badboutique, die Planung von Bädern und die Betreuung der Kunden zuständig.

Heidemarie Nikiel verbrachte vom Tag des Kaufes an ihre Zeit mit der Planung und Führung des Hotels, sparte Kosten, wo immer es ging, indem sie selbst durch die Lande reiste und nach den Empfehlungen eines renommierten Hotelarchitekten auch noch das letzte Tischtuch aussuchte. "Wir haben viel Lehrgeld dadurch gespart, daß wir auf Henrik Frischgesell aus Wiesbaden gesetzt haben. Er hat uns mit seinem Branchenwissen unterstützt, wo er konnte und dabei sofort akzeptiert, daß wir es uns nicht leisten konnten, daß er oder seine Mitarbeiter für uns durch die Lande reisen."

 

1992 entschied sich die Familie gemeinsam
für ein neues, großes Wagnis:
den Kauf einer ehemaligen Bergwerksdirektorenvilla.

 

 

 

 

 

Ausgesucht ist im Waldhaus Langenbrahm alles mit viel Liebe zu hochwertigen Materialien und erstklassiger Verarbeitung. "Wir wollten von vornherein mit dem Anspruch eines außergewöhnlichen Stadthotels an den Markt gehen, um eine ganz spezielle Klientel anzusprechen", erläutert Heidemarie Nikiel. Die zahllosen Prominentennamen auf der Gästeliste des kleinen Hotels zeigen, daß dies gelungen ist.

Mehr aus der Sicht einer erfahrenen Hausfrau als aus der Sicht eines Hoteliers führt die Chefin ihr Haus. Die Ansprüche an die Bewirtung ihrer Gäste, die Ausstattung der Zimmer und Bäder, die hoch gesteckten Hygienestandards orientieren sich nicht am branchenüblichen, sondern an dem Wunsch, allen Gästen wie eine gute Gastgeberin entgegentreten zu können.

 

Die Bäder im Waldhotel Langenbrahm
sind vielen Gästen Anlaß für Lob und Anerkennung.

 

 

 

 

Auf Wunsch wird im Waldhotel auch für Gesellschaften gekocht, Heidemarie Nikiel steht dann neben zwei Berufsköchen und bekocht heute so selbstverständlich die Familien prominenter Politiker, Sportler und Wirtschaftsgrößen, wie früher ihre Familie. Dafür, daß auch in der Küche vernünftig gehaushaltet wird, sorgt die Chefin ebenfalls selbst: "Nachdem ich einmal gesehen habe, wie großzügig in großen Hotelküchen eingekauft und weggeworfen wird, rebellierte mein Hausfrauenherz. Seither kaufe ich selbst auch für große Gesellschaften ein." Im hauseigenen Kräutergarten wird alles frisch selbst gezogen, was die feine Küche bereichert.

Aus dem Vollen der eigenen Erfahrung schöpften die Nikiels bei der Ausstattung der Bäder im Waldhaus Langenbrahm. Thermostat-Armaturen, hochwertige Brausearmaturen, erstklassige Entlüftung und Echtglasduschabtrennungen sollten alles zeigen, was modernen Sanitärkomfort ausmacht. Sorgfältig wählte die Hausherrin alles so aus, daß es dem klassischen Stil der Villa mit Baujahr um die Jahrhundertwende entsprach. "Für die Hersteller sind wir dabei so eine Art Teststation, denn durch unsere langjährige Bekanntschaft mit allen vertretenen Firmen gehen wir natürlich direkt auf die Leute zu, wenn etwas im Dauerbetrieb nicht so funktioniert, wie wir uns das vorstellen."

 

Die vertretenen Hersteller wie Hüppe, Hansa,
Keramag und Emco profitieren von der "Teststation"
im Essener Stadtwald.

 

 

 

 

Leitgedanke der Unternehmerfamilie Nikiel war schon im Sanitärbetrieb der Dienst am Kunden. "Wir sind damals an den Start gegangen mit dem Ziel ‘Kundendienst für Jedermann’ zu leisten. Und wir haben uns nie gescheut, auch einmal ein Zapfventil mit Hanf abzudichten und dafür eine Rechnung über 13,60 DM zu verschicken."

Über die Jahre wurde dann allerdings ein Betrieb aufgebaut, der auf die Renovierung und Ausstattung hochwertiger Bäder spezialisiert ist. Die Monteure werden darin geschult, sich auch mit anspruchsvollen Kunden und ihren speziellen Wünschen gut ins Einvernehmen zu setzen. "Wenn denn die Hausherrin mittags zwischen 13³° Uhr und 15°° Uhr ruhen will, dann putzen unsere Leute eben in der Zeit still das Bad und sorgen dafür, daß alles tipptopp hinterlassen wird."

Der kleine Kundendienst für den Notfall gehört auch 16 Jahre nach der Gründung noch zum selbstverständlichen Angebot des Betriebes.

Die gleiche Bereitschaft zum Full-Service leben die Nikiels nun auch in ihrem Hotel aus. "Denn schließlich wollen wir das Beste unserer Kunden: ihr hart verdientes Geld", erinnert sich Heidemarie Nikiel schmunzelnd an das, was sie vor Jahren in einem Verkaufstraining gelernt hat. "Und dafür haben unsere Kunden nun ihrerseits das Beste verdient, was wir zu geben in der Lage sind."

Und der Erfolg des Sanitärfachbetriebes wie des Waldhotels bestätigen, daß das Beste aus dem Hause Nikiel den Kunden nicht nur genug ist, sondern sie in vielen Fällen zu Empfehlern und langjährigen Freunden der Familie macht.


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